Die Quelle des Nagrach VI – Fehlentscheidungen

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Aus Styrvakes Journal – 28. Boron 1023 BF morgens –  Beim Frühstück fing Hagen an uns auszufragen. Anscheinend war nun nach ein paar Wochen der gemeinsamen Reise seine Verwirrung als auch unser Vertrauen groß genug, dass wir ihm alles über Lystramon, die Schwanenflügel, Halman von GarethImmanuel von Brabak und so weiter und so fort berichteten. Wir fassten den einstweiligen Plan zur Quelle des Nagrachs zu reisen, wollten aber noch vorher beim Ritualplatz und unter Umständen auch auf Burg Bathor nach dem Rechten schauen. Keiner meiner Gefährten teilte nach einer Nacht Schlaf meine Meinung, dass es das einzig Richtige wäre, die beiden im Torpor liegenden Hexen aus der Vergangenheit hier und jetzt umzubringen. Ich spürte in meinen Knochen, dass wir das noch bereuen würden.

Wir verabschiedeten uns von Boronides, der irgendetwas faselte die Hexen nun in Sicherheit bringen zu wollen. Wenn ich es korrekt verstand im Limbus oder etwas ähnliches. Als würde das die Mumie aufhalten können. Tsaekal führte uns dann aber wie gewohnt sicher durch den Sumpf zurück zum Ritualplatz, aber von den drei Vermissten fehlte jede Spur. Tsaekal und Albin beschlossen erstmal vor Ort zu bleiben. Vielleicht hatten Aldare und die anderen mehr Mühe gehabt den Leichnamen auszuweichen, aber da das Portal nun verschlossen war würden sie vielleicht bald auftauchen. Tsaekal würde uns schon einholen können. Wir dagegen reisten weiter und kamen abends im verlassenen Dorf Bonna an. Die Szenerie war gespenstig. Wir durchsuchten sicherheitshalber das Dorf und fanden tatsächlich Spuren von einer kleineren Truppe, die aus dem Sumpf gekommen war aber Bonna bereits verlassen hatte.

29. Boron 1023 BF –  Wer auch immer da aus dem Sumpf gekommen war, wir wollten wissen wer. Über den ganzen Tag hinweg hielten wir ein strammes Tempo, so dass wir tatsächlich mit Einbruch der Nacht den Trupp einholten. Insgesamt waren es acht. Fünf bewaffnete bewachten Aldare, Felian, und Soraya. Die Waffenträger waren allesamt untot und unter ihnen erkannten wir Luta Nagraski, die offensichtlich die Anführerin war. Ohne viel Federlesen stürzten wir uns auf die Wachen und rangen sie erstaunlich schnell nieder. Wir durchsuchten die Körper und fanden neben der kleinen Beute aus Waffen das vermaledeite Buch der göttlichen Erleuchtung, welches ich widerstrebend an mich nahm. Außerdem hatte Luta recht detaillierte Befehle wo die drei Gefangenen zu finden waren und dass sie nach Burg Bathor gebracht werden sollten. Der Befehlsschrieb schien höchstpersönlich von Mengbilla zu stammen. Wir fanden auch noch ein weiteres Buch. Titel: Über Leben und Tod. Autor ZoryanAldare und Lyoscho tauschten sich darüber aus. Auf jeden Fall war der Weg nach Burg Bathor nicht mehr notwendig und wir entschieden am nächsten Tag uns zum Kloster aufzumachen. Sheanna grübelte, was sie nun dieses Mal mit ihrer Schwester tun wollte. Ich schlug vor, sie mit uns mitzunehmen, denn offensichtlich konnten wir nur auf diese Weise ihre Sicherheit garantieren und sie würde uns vermutlich sogar von Nutzen sein. Sheanna war nahezu fassungslos über meinen Vorschlag und würde Soraya erstmal in anderer Hände Obhut geben. Ich spürte in meinen Knochen, dass wir Soraya also ein drittes Mal von irgendwelchen Häschern befreien werden würden. (Wenn das so weiter ginge, würden meine Knochen auch bald das Wetter vorhersagen können.)

30. Boron 1023 BF –  Wir erreichten abends das Kloster Urischalur bei Karenow. Der Abt Bormund war wieder aufgetaucht. Sheannas Schwester Dhana hatte ihn verschleppt aber unweit von Persanzig freigelassen. Er berichtete, dass Dhana Söldner unter ihren Willen zwang und mit ihrer kleinen Streitmacht nach Notmark wollte, um dort den Praioshochgeweihten entführen und etwas aus dem Ingratempel entwenden wollte. Die ganze Geschichte stank gewaltig. Warum sollte Dhana vor einem Gefangenen ihre Pläne ausbreiten. Warum sollte sie ihn freilassen und nicht einfach töten. Ein Verdacht keimte in uns auf, dass es sich vielleicht um Immanuel von Brabak handeln könnte und wir veranlassten Aldare sich eingehend mit dem Abt auseinander zu setzen. Die beschied uns aber nachher, dass er koscher sei. Im Kloster trafen wir noch auf Bruder Jorge der Isbloom von einer Vision an der Quelle des Nagrach berichtete. Für mich erhielt der Bericht aber keine nennenswerten neuen Erkenntnisse. Bevor wir uns schlafen legten wurde noch besprochen, dass wir am nächsten Tag erst an Dhanas Hütte vorbei schauen wollten, um vielleicht neue Erkenntnisse zu erhalten. Diese lag eh auf dem Weg nach Osten und im Osten lag die Quelle des Nagrach.

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