Aus den Anekdoten von Rubinion Salinder:
7. Ingerimm 1032 BF
Wie gelähmt stand Larja da. Kirigam und ich rannten ihr zu Hilfe. Mit bloßen Händen konnten wir den heißen Brautkranz nicht von ihrem Kopf nehmen. Während der Zwerg seinen Umhang wie einen Topflappen verwendete, sah ich mithilfe Hesindes Segen ein unbekanntes Symbol auf ihrer Stirn, das langsam verblasste.
Sofort fiel der Bann wieder von der Magierin ab. Sie erzählte, dass sie den Lolgramoth-Paktierer und ehemaligen Leiter der Andergaster Magierakademie Asmodeus Zornbold von Andergast am Rand der Lichtung gesehen hatte – niemand sonst hatte das – und dass er von ihr einen Würfel gefordert hatte. Was meinte er? Wir waren besorgt, doch machten wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit daran, in das Laboratorium zu gehen und die Studiosi zu suchen. Schnell fanden wir den Eingang und gingen in das Kellergewölbe der Ruine – der Zwerg und der Elf hielten draußen Wache.
Der erste Raum war kürzlich durchsucht worden. Aus dem zweiten hörten wir verzweifelte Hilferufe. In diesem Raum flogen von Magie getrieben hunderte von Papierbögen durch die Luft. Wir hielten uns am Rand, um nicht geschnitten zu werden. Larja und ich entdeckten ein Regal wie in Kairanbarts Anwesen, dessen Stützen aus Holz geschnitzte Pflanzen zeigten. Gleichzeitig drehten wir die beiden Schnitzereien, die Pflanzen darstellten, die nach Rohal benannt waren. Damit fielen die Blätter zu Boden und eine achteckige Platte im Boden wurde zur Seite geschoben. Darunter war eine Kammer aus Koschbasalt – daraus konnte keine Magie entweichen – in der Lindgard und Rulerich Schutz vor dem Papiersturm gesucht hatten. Nur hatten sie nicht erwartet, dass sich die Kammer schließen würde.
Wir fanden ein Buch, das in Arkanil geschrieben worden war, und vier andere, in denen Baturion Kairanbart über seine Forschungen geschrieben hatte. Weiterhin fanden wir einen großen Würfel, der auf eine Ecke stehend auf einer kleinen Säule stand. In dieser Ecke befand sich eine kleinere würfelförmige Aussparung. Einen entsprechenden kleinen Würfel fanden wir in einem Beutel mit mehreren eckigen Münzen. Wir nahmen all diese Dinge an uns.
Derweil entdeckten Petea und Kirigam draußen ein violette Ratte, die schnell ins Unterholz verschwand. Das war ein Difar, ein Geschöpf Lolgramoths. Schnell sammelten wir Messer von Zuuk Toku ein – drei seiner sechs konnten wir finden – um damit später das Kopfgeld zu beanspruchen. Uns hielt hier nichts mehr, und wir brachten die geretteten Studiosi zurück zu ihrem Lehrer. Dem erzählte Larja wie ihr Asmodeus erschienen war, doch Gambeslaus Wiesenwanderer konnte über den Paktierer nur berichten, was allgemein bekannt war. Er war aus Andergast geflohen, hatte Borborad als Heerführer gedient und galt als verschollen und tot.
Petea bestand darauf, draußen bei ihrer Wölfin zu schlafen. Wir dagegen hielten unterstüzt von den angehenden Magiern Wache in dem heruntergekommenen Anwesen. Desnächtens wachte Petea einmal auf. Die Wölfin stand dem Difar gelähmt gegenüber. Der Dämon verschwand sofort, wie Petea herankam. Als die Wölfin wieder Herr ihrer Sinne war, schnappte sie in ihrer Verwirrung zuerst nach dem Elf.
8. – 14. Ingerimm 1032 BF
Larja, Lyn und Erich hatten am nächsten Tag Flinken Difar. Trotzdem machten wir uns gemeinsam mit den Zauberern auf den Rückweg. Petea steckten sie auch an, aber nach zwei, drei Tagen waren sie wieder gesund. Wir gingen im großen und ganzen den Weg zurück, den wir gekommen waren, und kehrten letztendlich beim Furtwirt vor Eichhafen ein.
15. Ingerimm 1032 BF
Die Zauberer verabschiedeten sich von uns, und reisten mit allen Büchern, die wir gefunden hatten, per Boot nach Andergast Stadt. Im Gasthaus kam Eslam zu uns, beglückwünschte uns zu unserem Erfolg und gab jedem von uns 50 Silberstücke Belohnung.