Sonntag, 19. Gozran (4.) 4713 AZ, Kenabres — Dunkelheit. Dumpfer Schmerz. – Ich war zuletzt auf einem der großen Plätze in Kenabres und hörte einem der Paladinführern bei seiner Rede zu, als im Westen der Stadt die Feste Milan explodierte. In ihr ruhte einer der Bannsteine, die die zivilisierten Länder vor den Dämonenhorden der Weltenwunde schützen sollten. Ein Silberdrache kämpfte am Himmel gegen einen Balorfürsten und verlor. Die Stadt stürzte ein, der Abgrund öffnete sich und verschlang mich.
Ich bin in einer Höhle. Schwaches Licht bescheint den Kadaver einer schwarzen Spinne. Ich bin nicht alleine. Bei mir sind weitere Überlebende aus der Stadt. Aus der Spinne brechen zwei Maden. Wir erschlagen sie. Erst danach ist Zeit, sich miteinander bekannt zu machen. Ich bin Razuul, aus dem Land der Mammutherren, nach Kenabres gekommen, um Rache zu nehmen an den Dämonen der Weltenwunde. Mit mir unter der Stadt verschüttet sind:
- Ein Keleshit namens Assim ben Haram. Er trägt seltsame Waffen bei sich: Stäbe, die Feuer speien und Kugeln aus Metall verschießen.
- Kyrass Caladrel, ein Mensch, der in einer ihrer Gottheiten namens Saranrae vertraut – ein Fehler in meinen Augen.
- Der Mönch Kelos, ein Mensch, der es bevorzugt, mit den Fäusten zu kämpfen, obwohl man ihm eine Waffe angeboten hat.
- Ein weiterer Iomedae-Paladin aus der Stadt namens Valorus, welcher ursprünglich aus Cheliak stammt. Einem Ort, von dem ich nichts gutes gehört habe.
- Anevia ist die einzige Frau bei uns. Sie ist bewaffnet, durch den Steinschlag wurde allerdings ihr Bein eingeklemmt und gebrochen, wodurch sie eher zu einer Last als zu einer Hilfe wird.
- Noch schlimmer trifft es den elfischen Zauberer Aravashnial, er wurde durch den Balor geblendet.
- Doch am unnützesten dürfte der fette kenabresische Händler Horgus Gwern sein, der sich mit Gold unsere Hilfe erkaufen will.
Gemeinsam brechen wir auf und erforschen das weitläufige Höhlensystem. Nach Stunden des Marsches stoßen wir auf einen alten zwergischen Thoragtempel. Der Ort ist verflucht. In ihm haust ein zwergischer Zombie. Wir hauen ihn in Stücke. Nach seiner Zerstörung ist der Fluch gebannt.
Wir erkunden die Gänge weiter. In einer großen Höhle greifen uns zwei Riesenfledermäuse und ein, dieses mal sehr lebendiger und der Zauberei mächtiger, Zwerg an. Auch sie hauen wir in Stücke. Der Zwerg schien schon länger hier unten unterwegs zu sein und hatte sechs Tagesrationen Proviant dabei. Es bleibt unklar, was der hier wollte.
Wir gehen weiter und bewegen uns stetig nach oben, so dass unser Weg schließlich in einer großen Höhle endet. Dort, in den Trümmern einer weiteren Zwergenruine, treffen wir auf eine bucklige, entstellte Frau und auf eine noch hässlichere Kreatur an der sich die Götter einen bösen Scherz erlaubt haben, indem sie augenscheinlich einen Elfen mit einer Echse und einem Ziegenbock paarten. Die Ruinen scheinen bei dem durch den Angriff auf die Stadt ausgelösten Beben eingestürzt zu sein. Wir helfen den beiden Sonderlingen eine dritte Kreatur, grob menschenähnlich, aus dem Schutt zu befreien. Wie sich herausstellt, versteckt sich eine große Anzahl von diesen Sonderlingen hier den Höhlen. Die drei berichten uns sogar von einer Stadt, die es hier unten gibt, in der einige von ihnen wohnen. Sie nennen diesen Ort Unnaholm. Zum Dank für unsere Hilfe führen sie uns dort hin. Es soll dort Aufwege an die Oberfläche geben. Wir erfahren außerdem, dass diese Kreaturen wohl Opfer der Weltenwunde sind und ihre Vorfahren durch niederhöllische Magie so entstellt wurden.
Unterwegs nach Unnaholm queren wir eine weitere Höhle. In ihr finden wir einen toten Sporenhusterpilz und zwei (ebenfalls tote) Schergen in Iomedaegewändern, allerdings mit Baphometsymbolen und Glefen ausgerüstet.
Als wir die Stadt erreichen, nahezu malerisch auf einer Insel in einem unterirdischen See gelegen, werden wir dort von Häuptling Sull empfangen. Von ihm erfahren wir, dass Unnaholm eine Fehde mit einem verfeindeten Stamm von Sonderlingen hat, die unter der Kontrolle dieser Baphometanhänger zu stehen scheint. Dummerweise liegen die einzigen Ausgänge an die Oberfläche hinter deren Stammesgebiet. Doch bevor wir dorthin aufbrechen, ruhen wir uns ein wenig aus.
Mondtag, 20. Gozran (4.) 4713 AZ, unter Kenabres — Wir stürmen das Lager der korrumpierten Sonderlinge. In einem heftigen Kampf zerstückeln wir die feindlichen Schergen und erschlagen ihre Anführerin, eine heimtückische und gut ausgebildete Bogenschützin. Wir sichern den gesäuberten Bereich. Dabei finden wir zwei Strickleitern nach unten (die wir hochziehen) und ein Aufgang nach oben…