Gerade als wir den hobbitartigen Spuren des Würgers vom Aaltümpel in das Hügelgrab folgen wollten, tauchte der Elb auf. Er war uns nachgereist, als er von unserer Mission erfahren hatte. Gemeinsam stiegen wir in das düstere Grab hinab. Dort unten fanden wir teils natürliche, teils von Ostlingen behauene Gänge. Später stießen wir sogar auf Grabkammern und die Symbole eines alten Gottes, der von den Menschen, die vor vielen hundert Jahren hier lebten, verehrt wurde. Sein Zeichen war ein flammendes Auge.
Wie zu erwarten war, stießen wir auch auf Orks und Warge. Vielleicht ein Dutzend erschlugen wir. Doch ihr Anführer, Ghor der Plünderer, konnte uns entkommen. Die Spuren sagten uns, dass er mit einem weiteren Dutzend Orkkriegern auf seinem Albinowarg nach Nordosten geritten war. Zuvor sahen wir noch, wie er das Grab eines alten Ostlinghäuptlings plünderte und ein Kriegshorn entwendete. Wie der Elb zu berichten wusste, war das wohl das Grab des Brodda, der vor genau eintausend Jahren hier zur Ruhe gebettet worden war. In ihm fanden wir noch einen Dolch mit geschwärzter Klinge, ein Morgul-Messer, und einen Herrschaftsring. Beidem haftete etwas Düsteres an, so dass der Elb darauf bestand, sie mitzunehmen, um sie sicher zu verwahren. Außerdem waren dort unten auch Gold und Geschmeide als Grabbeigaben in Tonkrügen zu finden. Natürlich waren wir klug genug, diese nicht anzurühren. Zumindest alle außer Ferdibrand. Der Hobbit schleppte trotz unserer Warnungen vor Flüchen und Widergängern einen ganzen Sack der Opfergaben mit hinaus.
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Während unserer Erkundung der zahlreichen Gänge des Hügelgrabs hatte Ferdibrand immer wieder in der Ferne tapsende Schritte gehört. Einmal war es ihm sogar so, als würde jemand mit sich selbst sprechen. Es gelang ihm aber nicht, einen Blick auf die Kreatur, vermutlich dem Würger, zu erhaschen, da dieser extrem wachsam war und frühzeitig sein Heil in der Flucht suchte.
Da es bereits auf den Abend zu ging, beschlossen wir, am Aaltümpel zu nächtigen, in der Hoffnung, dass der Mörder vielleicht auftauchte, um einige der Grabbeigaben zu stehlen. Eine sehr wage Hoffnung, die sich auch nicht bewahrheitete.
So dämmerte der Morgen des 3. Novembers 2946, an dem wir frühzeitig zum Drachenkopf aufbrachen, um nach Seestadt überzusetzen. Zu unserem Schrecken fanden wir das Gasthaus verwüstet vor. Unter dem Steg trieb im Wasser Ohtar, der Wirt. Er war schwer verletzt, lebte aber noch. Dank der Heilkunst unseres Hobbits kam er auch wieder zu Bewusstsein. Vor gerade einmal einer Stunde hatten zwei Dutzend Orks und Warge den Drachenkopf angegriffen. Angeführt wurden sie vom Halbork Magog…