Den ganzen Tag über lag das Anwesen der Familie Unterbaum still und beinahe verlassen da, als würde es den Atem anhalten. Nur wer genau hinsah, bemerkte die Fremden, die sich dort eingenistet hatten. Am Abend schlich sich Corniferia heran. Auf der Rückseite entdeckte sie zwei Männer, eindeutig keine Breeländer, die eine Tür bewachten. Vorn hingegen schien der Weg frei, keine sichtbaren Wachen, nur ein Hobbit, der unauffällig das Hauptportal im Blick behielt. Neben dem großen Eingang gab es zudem einen unauffälligen Nebenzugang. Unheilvoll jedoch war der Anblick des alten Apfelbaums. Er rauschte und raschelte, obwohl kaum ein Windhauch ging.
Corniferia wurde fast von Albert Unterbaum ertappt, als die Wachhunde anschlugen. Sie gab sich zu erkennen und im direkten Gespräch versuchte er, sie fortzuschicken, doch schließlich vertraute er ihr an, dass seine Schwester Knospe und der Rest der Familie gefangen gehalten werden. Knospe war von den Fremden vergiftet worden und erhielt nur durch das tägliche Gegengift eine Überlebenschance, ein Druckmittel, das Albert zwang, den Befehlen der Männer zu gehorchen, selbst Botengänge zu übernehmen. Die Fremden hausten im Untergeschoss, wo sie am Baum arbeiteten und Tränke brauten. Die Anführer der Männer scheinen Gorlanc und Hirlinion, der ehemalige Aufpasser von Berelas, zu sein.
Am nächsten Tag fingen wir Albert auf einem Botengang im Chetwald ab. Er schilderte uns den Aufbau des Hauses. Im Obergeschoss befänden sich nur zwei Wachen, eine im Hauptraum, eine bei Knospe. Wenn wir diese überwältigen könnten, ließe sich die Familie in Sicherheit bringen. Danach, so unser Plan, würden wir uns dem Baum zuwenden und das finstere Treiben der Männer beenden.