An einem Hang vor Neraka, 15 Brenzik des Monats Dry-Heat 358 (Sonntag der 15.07.358) – Wir stehen auf einen Geröllfeld und schauen in einen Talkessel. Im Talkessel selber sehen wir eine Stadt und Zelte. Es wirkt eher wie ein sehr großes Heerlager. In den umliegenden Bergen sehen wir Vulkane die aktiv Magma abgeben, und der Geruch von Schwefel ist allgegenwärtig. In der Ferne können wir noch einen Wald ausmachen, der aber düster und bedrohlich wirkt. Vielleicht liegt es aber nur an dem Dunstschleier, der wie eine Wolke über ihm liegt. Südlich und westlich führt je eine Straße aus der Stadt. Neraka liegt uns praktisch zu Füßen. Mitten in Feindesland und wir alle sind schwer angeschlagen von dem Kampf, der keine zwei Minuten her ist. Eldoril, durcheinander und verwirrt, stützt sich auf Gotrek und Murgrosch, doch leider fällt er zu Boden als Murgrosch seinen Hammer fest packt und drei Schritte auf einen Magier zu geht, welcher in einem Lichtblitz knapp neben uns erscheint.
Als er etwas von “Delafaire” murmelt hält Murgrosch inne. Der Magier stellt sich als Therion Veyloran vor. Er sei ein Schüler von Hieronymus Delafaire und würde ihn suchen. Als wir ihm erklären, dass er tot, sei glaubt er dieses nicht. Doch als Gotrek ihm beschreibt wie er von Feuerelementaren zu Asche verbrannt wurde und dann seinen Magierstab präsentiert wankt er ein wenig.
“Ja, das ist der Stab meines Meisters. Dann sind eure Worte wohl war.”
Danach erzählen wir, warum wir hier sind und was die Aufgabe gewesen ist, weswegen sein Meister uns begleitet hat. Auch sieht man hinter dem Magier die ganze Zeit eine Windhose. Ein Diener, wie er uns erklärt. Als Fuchsohr in der Stadt einen Drachen aufsteigen sieht und dieser noch einen Reiter trägt, wird es Zeit für uns zu verschwinden. Die Frage ist nur wohin? So machen wir uns erst einmal Richtung der Straße nach Süden auf, um dort am Hang oder am Weg einen Unterschlupf zu finden. Der Drache und sein Reiter ziehen nach Osten. Leider finden wir keinen Geeigneten Platz, bis wir in Sichtweite der Straße gelangen. So sehen wir einen Wagenzug aus zwölf Karren mit Geleitschutz. Wir versuchen noch in Deckung zu gehen, doch eine der Wachen die den Zug begleiten sieht uns und macht seine Kameraden auf uns Aufmerksam. Da sie aber keine Anstalten machen uns anzugreifen und wir auch nicht, ziehen alle ihrer Wege. Therion scheint mit seiner Windhose zu sprechen, und sie verschwindet, kommt aber nach ein paar Minuten wieder, während wir der Straße parallel folgen.
“In gut einer Stunde Entfernung ist ein geeigneter Ort wo wir uns Ausruhen können”, sagt Therion uns.
Sein Diener hätte ihn gefunden, und so führt man uns zu einer Kluft. Wenn man nicht weiß, wo wir sind, ist dieser Ort nicht einsehbar. Und so sinkt Eldoril, den es am schlimmsten von uns getroffen hat (naja, Hammer und Kopf… es gewinnt immer der Hammer), an der Wand zu Boden und fragt noch, ob jemand von uns etwas dabei hätte, um ein Dreieck daraus zu Formen. Ich nehme ein Stück Obsidian, welches ich liegen sehe und schlage ihm daraus ein Dreieck. Auf seinen Wunsch hin sogar mit Loch für eine Kordel. Danach zieht er sich zurück und beginnt ein Gebet zu sprechen. Auch Therion setzt sich an die Wand, den Stab seines Meisters auf dem Schoß und beginnt einen magischen Singsang. Gotrek sitzt auf einem Stein, kramt in seinen Taschen und befördert einen Ring daraus, den er anlegt. Wie durch ein Wunder passt er nach einem Augenzwinkern sogar und ich höre die Worte: “MOPPELPOPP.”
Verdammt. Doch nichts passiert. Puh. Dieses wiederholt sich in unterschiedlichen Betonungen und noch mit einem zweiten Ring und einem Amulett. Ich glaube kurz, ein Ploppen zu hören, doch das war wohl nur Einbildung. Fuchsohr döst ein wenig vor sich hin und ich schaue in die Richtung aus der wir gekommen sind, um nicht vom Feind überrascht zu werden. Dabei sehe ich einen Reitertrupp von zwanzig Mann in militärischer Formation in Richtung Neraka reiten. Das Wappen, welches sie tragen, kenne ich leider nicht.
Es vergeht gut ein Stundenglas als der Magier mit seinen magischen Formeln fertig ist, sich den Stab anschaut und gar nicht weiß, wie ihm geschieht, als er die Hand von Gotrek vor seinen Augen sieht und die Worte vernimmt: “Eh, was können die Ringe?”
Therion, etwas entsetzt davon, dass Gotrek die Ringe einfach so an seine Finger gesteckt hat, ohne sie vorher prüfen zu lassen, weist ihn auf die Gefahren hin, die so etwas mit sich bringen kann.
“Und was wenn dort eine Falle drauf gewesen wäre und du dadurch ein Körperteil verloren hättest?”, waren noch die Worte des Magiers zu hören, als Gotrek langsam und vorsichtig das Amulett um seinen Hals abnimmt, was den Magier noch mehr Unglauben ins Gesicht zauberte.
“Und pro Hand nur einen Ring”, stammelte er darauf hin, was Gotrek ein Augenzwinkern später umsetzte und nur antwortete: “Das ist der Unterschied zwischen uns. Ich mache es einfach.”
Dieser Logik konnte Therion nichts mehr entgegen setzen und fügte sich der Bitte, sich erst einmal das Amulett magisch anzusehen. Da dieses etwas dauert, nutzt Fuchsohr nun die Zeit, um sich unsere Wunden anzuschauen und sie zu verbinden. Als Therion fertig ist, meint er noch ein besseres Versteck als dieses zu kennen, was einhundert Prozent sicher wäre. Als er einen Zauber wirkt sehen wir, wie ein Seil sich in die Luft erhebt und dann so auf gut fünf Schritt Höhe in der Luft stehen bleibt.
“Folgt mir dort ist es sicher”, sagt er und klettert das Seil hinauf und verschwindet am Ende.
Dann sehen wir seinen Kopf, und er gibt uns ein Zeichen ihm zu folgen. Als wir alle oben sind, zieht Therion das Seil hoch. Danach drängt Gotrek, ihm endlich zu sagen, was das Amulett kann. So erklärt ihm der Magier, dass er damit Blitze beschwören kann, doch nur jemand der über magisches Wissen verfüge, könne es nutzen.
“Und wie ich über magisches Wissen verfüge. Ich kann mächtige Portale öffnen, mit denen wir sogar bis auf Lunitari gereist sind. – Und leider auch bis hier her”, kommt eher leise noch aus seinen Mund.
So nimmt er das Amulett an sich, steckt es in einen Beutel. Als er die Hand wieder raus zieht, ist das Amulett immer noch in seiner Hand, und er wirft es Therion zu. Wir essen noch ein wenig und begeben uns dann zur Ruhe, nachdem uns der Magier noch einmal versichert, dass es hier sicher drin wäre und sein Diener Wache halten würde.
In der Nacht wird Therion jedoch geweckt.
“Meister, Gefahr! Meister, Gefahr!”, hört er ein aufs andere mal, bis er ganz wach ist.
“Es droht Gefahr. Kundschafter sind auf dem Weg hier her und es sind viele.”
Therion verschafft sich einen Überblick und kann einen Reiter in einer Vollplatte ausmachen, welcher von zwei Fackelträgern flankiert im Schritt die Straße langsam voran schreitet. Auch kann er in dem Hang Bewegung ausmachen. Diese haben keine Fackeln entzündet, und er hat es auch nur gesehen, weil die Monde günstig stehen. Er weckt Fuchsohr, um sich mit ihm zu beraten, weil er sich in der Wildnis am besten auskennt. Man kommt zu dem Entschluss, erst einmal abzuwarten.
Als sich der Reiter mit den beiden Fackelträgern nähert und auf unserer Höhe auf der Straße zum stehen kommt, wird auch der Rest geweckt. Man bereitet sich vor, sich im Notfall zu verteidigen. Als sich ein Drakonier auf einen Vorsprung im Bereich des Sichtfensters niederlässt und beginnt zu schnüffeln, sind alle angespannt. Als er sich in unsere Richtung dreht und sich abstößt, befürchten wir das schlimmste, doch er landet unter uns in der Schlucht, und wir sehen ihn nicht mehr. Dafür sehen wir jetzt den Reiter genauer. Er trägt einen Helm mit Stacheln, und seine Rüstung ist geschwärzt. Darüber trägt er einen dunklen Wappenrock, welcher einen Schädel und eine schwarze Lilie ziert. Als sich ihm der Drakonier nähert, welcher unter uns gelandet war und mit ihm spricht, deutet er gestenreich immer wieder auf eine Stelle unter unseren Versteck. Dieses dauert eine Zeit, und danach ziehen sie Richtung Neraka ab. Bis auf Eldoril legen wir uns alle wieder hin, um uns noch etwas auszuruhen.
An der südlichen Straße von Neraka, 16 Mithrik des Monats Dry-Heat 358 (Montag der 16.07.358) – Als es langsam hell wird, weckt Eldoril Murgrosch und Fuchsohr. Den einen, um weiter wache zu halten, den anderen um seine Gebete zu sprechen. Gut zwei Stunden vergehen, als die anderen beiden wach werden. Gotrek hält Therion sogleich die beiden Ringe unter die Nase, dass er herausfinden soll was diese tun. Doch er sagt ihm, er müsse sich gedulden, da er sich erst auf die Magie einstimmen müsse. Dabei wird er von seinem Diener darüber informiert, das die Schlucht von zwei Kreaturen beobachtet wird. Eine sitzt auf seinem Felsen gut zwanzig Schritt von uns entfernt, die andere gut eine halbe Meile weg. Mit Glück wird sie uns nicht sehen, doch die andere schon. Abgesehen davon müssen wir uns alle erleichtern und dieses zurück zu halten, treibt uns den Schweiß auf die Stirn. Dabei sind wir wohl etwas zu laut, und auf einmal landet keine fünf Schritt von uns ein Drakonier auf dem Hang.
Therion sagt: “Ich werde ihn abl… .”
Er hat den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da läuft an ihm Gotrek, dicht gefolgt von Murgrosch vorbei und mit einem gewaltigen Sprung und dem Wort “REORX” auf den Lippen, landen sie neben dem Drakonier, doch ihre Waffen verfehlen ihn. Dafür trifft ein Blitz, welcher von Therion gesprochen wird, die Kreatur und schlägt auch in Gotrek ein. Fuchsohr trifft mit seinem Pfeil nicht. Auch Eldoril wirkt ein Wunder, welches aber keine Wirkung auf die Kreatur zeigt. Ein gewaltiger Axthieb von Gotrek mit den Worten: “Stirb ich muss Pissen”, tötet den Drakonier nicht nur, sondern er explodiert auch und verwandelt sich in eine Pfütze von Säure. Danach springen Gotrek und Murgrosch in die Schlucht um sich zu erleichtern, während die anderen aus dem Raum klettern. Fuchsohr sieht wie sich der zweite Drakonier auf den Weg nach Neraka macht. So beschließen wir in Richtung Wald zu gehen in der Hoffnung dort unsere Spuren gut genug verwischen zu können.