König und Kapelle befreit

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Upsala, Dienstag 13. November 1888

Mit gesegneten Waffen, Leiter, Schaufeln und Leichentuch bewaffnet, machen wir uns auf den Weg zur Kapelle und den Gräbern der Selbstmörder. Meine innere Stimme bestätigt meinen Plan 6 Federn zu besorgen, als guten Plan. Doch das Unterfangen gestaltet sich schwieriger als gedacht.

Bengt will sich mit Hilfe der Leiter die Glocke ansehen und prüft die Funktionstüchtigkeit. Dabei entdeckt er, dass die Glocke innen zwei kleine Symbole aufweist: Das Zeichen des Ritterordens der Heiligen Birgitta und die Weltenschlange, das Zeichen der Gesellschaft.

Als erstes legen wir behutsam die Gebeine der Unglücksraben Alfred, Kaja und Hilda frei und wickeln sie in das heilige Grabtuch. Sunna überprüft diese auf Vollständigkeit. Vier elendig lange Stunden benötigen wir dafür. Es dämmert schon und der Vollmond geht auf, als wir fertig sind.

Als ich zum Haus gehe, ruft Clara mir eine Warnung zu und zeigt auf einen Wasserspeier. Ich trage das Bündel ins Haus. Doch oh Schreck, direkt hinter der Tür, beginnen die Knochen zu Staub zu zerfallen. Aus Angst, dass nun ein Draug entsteht, ich die Knochen aber auch nicht vor der Tür liegen lassen möchte, eile ich mit dem Bündel zurück zu meinen Kameraden.

Nun überschlagen sich die Ereignisse. Ein blaues Leuchten erscheint über dem Grabhügel, Nebel kommt auf. Ebenso ein scharfer Nordwind, welcher durch die winzigen Öffnungen des Mosaiks in der Kapelle pfeift. Eine Melodie ertönt. Der Wasserspeier scheint mich angreifen zu wollen, ich flüchte wieder ins Haus zurück, doch oh nein, die Knochen, nun doch wider zurück zur Kapelle

Clara ruft mir zu, dass ich mich auf den Boden werfen soll. Ich mache, was sie sagt. Ich sehe einen großen Schatten über mich hinweggleiten. Nun laufen alle auf mich zu und ich stehe auf. Norvid spürt Gefahr und warnt uns, hier stehen zu bleiben. Aus dem Boden steigt Nebel auf, wir hören ein Krächzen. Wir suchen bei der Kapelle Schutz. Ein weiteres, markerschütterndes Krächzen lässt uns verharren, Bengt erstarrt gänzlich.

Clara fasst sich ans Herz und feuert auf einen Nachtraben. Schwer getroffen, kreischt er auf. Linda läuft mit erhobenem Kreuz Richtung Raben und schlägt zu. Der Rabe verliert 3 Federn.

Ich schlage sinnlos Löcher in die Luft, das macht mich wütend. Das verletzte Vieh schreit, Nebel steigt aus den Federn auf, es wirkt Magie. Ich erblinde und lege mich auf den Boden, mit dem Gesicht nach unten, Clara ebenso. Eine der verbliebenen Kreaturen greift Linda an und erwischt sie. Sunna wird auch attackiert und getroffen. Sie schafft es noch die Federn aufzusammeln.

Erneut schlägt Linda mit dem Kapellenkreuz zu. Diesel Mal leider erfolglos. Ich gehe zu Bengt und bitte ihn in Gottes Namen aufzustehen. Er hört auf mich und wird direkt von einem Raben angegriffen. Das Gewehr fällt ihm aus der Hand. Sunna wird ebenfalls angepickt. Bengt schnappt sich das Gewehr und schießt auf den angeschlagenen Raben. Der Vogel zerfasert und direkt die beiden anderen Raben ebenfalls.

Jetzt nehmen wir wieder die Melodie wahr, die durch das Mosaik und den Wind erzeugt wird. Wir fassen die Gelegenheit beim Schopfe und nehmen uns vor, die Krypta zu öffnen. Doch zunächst wollen wir uns ausruhen und mit einer warmen Suppe stärken. Bengt und Sunna holen Suppe aus der Küche und wir bewachen Knochen und Federn außerhalb des Hauses.

Sie kommen mit dem Essen aus dem Haus und berichten, dass sie ein kleines Vaesen mit der dampfenden Suppe davonhuschen sahen. Auch haben sie drei Ratten beim Brotdiebstahl beobachtet. Das war noch nicht alles, ebenso hat sich eine Großkatze an eine von ihnen aufgestellten Milchschale gütlich getan. Wir haben mehr Untermieter, als gedacht. Das Essen ist furchtbar scharf, jemand hat die Suppe nachgewürzt und nicht zu knapp. Sunna und Bengt schwören, im Haus war die Suppe noch geniessbar.

Wir wollen uns nun auf das vaesentliche konzentrieren, auf die Befreiung der Kapelle.

Die Federn legen wir in meine Bibel. Ich stehe vor dem Altar. Linda hängt unwillig das Kreuz wieder an seinen Platz. Ich spreche das Ritual. Bengt und Sunna und Norvid nehmen auf einer Bank platz. Linda und Clara stehen bei Teufel und Engel, um bei Bedarf die beweglichen Teile einzustellen. Die Melodie erklingt, aus dem Kreuz zucken Blitze. Die Bibel öffnet sich. Ich schwebe, die Bibel schwebt und die Federn darüber.

Die Krypta öffnet sich, während ich immer noch von Blitzen umringt, weggetreten, schwebe. Eine Treppe wird freigelegt und eiskalte Luft strömt den vieren entgegen. Sie hören ein Geräusch, als wenn Stein über Stein geschoben wird. Sunna bleibt oben und beobachtet, wie die Federn sich auflösen.

Die drei und Kajus hören schlurfende Geräusche und schleichen weiter hinein. Sie sehen drei Sarkophage, einer ist geöffnet. Eine frauliche, geisterhafte Erscheinung zieht ein Schwert und weitere Geister mit Krallen an den Händen huschen vorbei. Norvid sieht einen Schatten davoneilen. Den König?

Währenddessen finde ich mich in der intakten Kapelle und sehe eine Person am Altar stehen, es ist die heilige Birgitta mit Heiligenschein. Sie spricht mit mir: Wer stört meine Ruhe. Sie fragt, was ich möchte, ich sage, ich möchte die Kapelle wieder geweiht wissen. Sie sagt nur: Nun ist er frei.

Dann erwache ich und erzähle Sunna, was ich gesehen habe. Linda kommt aus der Krypta, greift sich das Kreuz und die Krypta beginnt sich zu schließen. Geistesgegenwärtig hängt sie es wieder an die Wand. Sie erzählt etwas von Geistererscheinungen dort unten. Wir gehen nun alle hinab.

Ich beruhige Clara, die vor Schreck erstarrt im Weg steht. Wir durchsuchen die Krypta und finden mehrere Ausgänge, die aber verschlossen sind. Der leere Sarg weist die Abdrücke eines intakten Körpers auf. Dir Sarg trägt das Wappen des Erben selbst. Die Innschrift lautet Mordred. Es befinden sich noch weitere Zeichen dort, die auf Vaesen hindeuten, diese will Norvid in der Bibliothek nachschlagen.

Eintrag in der Vaesen Enzyklopädie:

Nachtraben

  • Sind beseelt mit dem Geist eines Verbrechers oder Selbstmörders, der keine Ruhe findet
  • Bewegen sich in Schwärmen und führen Schwarmangriffe aus, zum Beispiel können sie die Opfer vor Angst erstarren lassen, bei Flucht bekommt das Opfer einen geistigen Schaden
  • Können nur durch heilige Waffen und Kirchensilber verletzt werden
  • Man kann Angriffe der Nachtraben vermeiden, in dem man sich bis Sonnenaufgang flach auf den Boden legt, mit dem Gesicht nach unten
  • Der Geist eines Nachtraben kann an einen Meister gebunden und dadurch zum Gehorsam gezwungen werden, so lange dieser 3 Federn des Nachtraben besitzt und diese gepresst gemeinsam mit einer Passionsblume in einer Bibel aufbewahrt.
  • Man kann den Geist in seinen Körper zurück zwingen, wenn man ihn nachts in das Grabtuch eines Heiligen wickelt und er von den ersten Sonnenstrahlen des Tages getroffen wird.
  • Der Geist eines Nachtraben findet keine Ruhe, bis sein ursprünglicher Körper in heiligem Boden begraben wurde.
  • Verbrennt man die Gebeine, entsteht möglicherweise ein Draug
  • Ein Rabe ist schwer zu treffen (9 Würfel auf Körperbeherrschung)
  • Ab dem 4. Treffer verliert der Rabe seine Federn
  • Sie können Nebel rufen
  • Stirbt ein Rabe, löst sich der Schwarm ganz auf

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