Am Morgen des 2. Rahja 1030 BF verließen wir die nun gesäuberte Kultstätte. Wir reisten nach Nordosten und schlossen uns nach drei Tagen dem Heerzug an. Llanka erreichten wir am 17. Rahja.
Am folgenden Tag hielt man Kriegsrat. Gargrimmsch bekam den Befehl, eine Kommandoaktion anzuführen, um die Stadt zu infiltrieren und das Südtor für unser Heer zu öffnen. Ihm zur Seite wurden Greifwin, Ansgar und ich befohlen, des Weiteren begleiteten und noch zwei Bogenschützen und ein Brilliantzwerg namens Derdock Spitzbart. Letzterer war ein tunnelkundiger Mineur, der uns durch einen geheimen Gang unterhalb der Wehrmauer in den Rondratempel der Stadt bringen sollte.
Mit Einbruch der Dämmerung gelangten wir so nach Llanka hinein und konnten in einem Überraschungsangriff das Südtor für unser Heer öffnen. Fast im Handstreich viel die Stadt. Die wenigen Verteidiger ergaben sich, als sie ihre aussichtslose Lage erkannten.
In den folgenden Tagen wurden am Hafenbecken schwere Kriegsgeräte, vor allem Katapulte und Ballisten, aufgebaut. Rasch machte die Kunde die Runde, dass am Grund des Wassers ein gewaltiger Malmer lebte. Diese Kreatur, die man scherzhaft auch „Lobster, der dämonische Riesenhummer“ nannte, fand kultische Verehrung durch die Hummerieden der Stadt (dabei handelte es sich ebenfalls um große Schalentiere, die hier beheimatet waren).
Es war der 23. Rahja, als sich das Ungetüm zeigte. Mit der aufgebrachten Feuerkraft dauerte es knappe zehn Minuten, bis man den Malmer erlegt hatte.
In den folgenden Tagen trafen immer mehr Kriegsschiffe in der Stadt ein. Wie wir erfuhren, stellte man eine Flotte zusammen, um gegen die „Schwimmende Heptarchie“ und ihrem Flagschiff, die „Plagebringer“ zu ziehen.
Am 28. Rahja wurde ich zu einem Kriegsrat geladen. Als ich das Zelt betrat, staunte ich nicht schlecht, als ich sah, wer alles anwesend war. Neben Ansgar Gargrimmsch, Greifwin, Ragnar und Meister Retus befanden sich auch Meister Fesul, Meister Borgar, ein Jüngling und ihre Majestät, Kaiserin Rohaja, am Planungstisch. Mir fuhr der Schreck durch alle Glieder. Es war der Magier Borgar, der uns dann den Ratschluss mitteilte. Wir sollten den kleinen Jungen, der uns als Leatmon Phraiosop der Jüngere vorgestellt wurde, nach Xeranien begleiten. Dort wollte der Jüngling seiner Bestimmung folgen, denn er war, so sagte man uns, der von der Göttin persönlich erwählte Hochgeweihte des Perainekultes. Natürlich war das eine seltsame Mission, aber wie sollte man im Angesicht der Kaiserin so etwas ablehnen? Also fügten wir uns in unser Schicksal und willigten ein. Dennoch brachte ich deutlich meine Bedenken zum Ausdruck, den Schwarzmagier Fesul, der uns schon einmal hintergangen hatte, mit uns zu schicken. Dieses Thema war aber schnell abgehandelt, als sich sowohl Borgar als auch der Jüngling für ihn verwandten. Damit war es beschlossen, wir würden nach Xeranien reisen.