Prolog: Eine Schatzsuche in den Wetterbergen 3

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36. tuilë im 74. loa des 49. yén der Zeitrechnung von Imladris

In der frühen Stunde des Nachmittags machten wir uns auf den Weg zu dem stillen See. Fünf Stunden des kostbaren Tageslichts lagen noch vor uns. Der See, umgeben von einem sumpfigen Schilfgürtel, verströmte einen fremdartigen Duft. Das Floß, das wir vorfanden, schien eher eine feste Plattform denn ein schwankendes Wasserfahrzeug zu sein.

Sigmar und Damrod nahmen die Ruder in die Hand und stießen das Boot vom Ufer ab, während ich wachsame Blicke in Richtung des Festungshügels warf. Cornifera hielt Ausschau zu den fernen Gebirgen und Yadri blieb mit dem kleinen Mädchen, dem freudlosen Menschen und dem verräterischen Zwerg zurück. Kaum hatten die beiden Männer einige Dutzend Meter auf den See hinausgerudert, da begann sich Nebel über dem Wasser zu bilden. Wenige Augenblicke später zog eine dichte Nebelwand aus dem Schilf auf das Boot zu. Als sie dieses erreichte, griff ein großer, grüner Arm aus den tiefen Fluten empor und brachte das Boot nach kurzem, wildem Kampf zum Kentern. Sigmar und Damrod konnten sich gerade noch rechtzeitig ans Ufer retten. Meine Pfeile, die ich schnell und zielsicher abfeuerte, verfehlten ihre Wirkung, da sich das Ungeheuer, welches wir als Trollin vermuteten, unter der Wasseroberfläche verbarg. Plötzlich erhob sich am Ufer ein Tumult, und der Zwerg floh hastig in Richtung des Gehöftes.

Wir wandten uns der Festung zu, da eine Befreiung über den See wenig Aussicht auf Erfolg versprach. Doch hatten wir inzwischen erkannt, dass das Wesen nicht unbegrenzt unter Wasser atmen konnte, denn ich hatte große Schilfrohrschnorchel entdeckt. Mit etwas Mühe und meiner Hilfe gelang es Cornifera, den Tunnel zu betreten, von dem das Mädchen berichtet hatte. Während sie tief in den Hügel eindrang, begab ich mich zu den anderen an der Eingangstreppe.

Als plötzlich wildes Geschrei aus den Tiefen des Tunnels emporhallte, stürmten wir hinab und fanden zwei gerade erwachte Trolle vor. Einer von ihnen steckte seinen Arm in ein Loch und angelte nach Cornifera…

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