Die Königin der Klingen

Schreibe eine Antwort

Aus Sister Sarahs Notizen:

In der Mine des Grauens hatten wir endlich den Durchgang gefunden. Nach einer kurzen Erholung entschloss sich Wakanda die Gestalt einer Fledermaus anzunehmen und für uns die vorausliegenden Höhlen zu erkunden. Als sie durch den Durchgang flog, erschien es mir, als gleite sie durch einen flimmernden Vorhang aus Energie.

Nun war sie fort und uns blieb vorerst nichts, als darauf zu warten, dass sie mit Neuigkeiten wiederkäme. Doch dieser unheilige Ort ließ die untoten Bergarbeiter nicht ruhen. Ihre Leiber streiften in den Gängen umher und ein Wimmern aus den Tiefen ließ uns erschauern. Während wir dort warteten, entdeckte uns Gott-sei-Dank kein Unwesen.

Ich betete zum Herrn, dass er uns Stärke für Geist und Körper zukommen ließe, als die anderen langsam unruhig wurden. Wakanda sei schon zu lange fort.

Da sandte der Engel des Herrn mir eine Vision, die eine stürzende Fledermaus inmitten von  Sternschnuppen zeigte, die zusammen hinab in einen See fielen. Die Oberfläche des Sees war so dunkel und schwarz-schillernd wie eine Lache Öl, welches neuerdings aus dem Erdinneren gepumpt wird und welches das “schwarze Gold” genannt wird.

Von Gebeten gestärkt und mit dem Wissen, dass es nun Zeit war weiterzugehen, betraten wir die Höhle auf der anderen Seite.

Miss Giles, Montana, Mr. Armstrong, Prof. Jones, Calamity Jane, Mr. Elsworth und ich durchquerten dabei nacheinander eine Art Barriere, die wie ein flimmernder Vorhang über uns weg glitt wie zuvor über Wakanda.

Eine große Geisterstein-Ader zog sich auf der Höhlenwand dahin und ein schauerliches Bild bot sich uns: etliche Leichname toter Bergarbeiter befanden eingewebt um uns herum. Aus einigen schien bereits eine unheilige Kreatur herausgekrochen zu sein, aber zwölf Kokons waren noch unversehrt.

Als wir nun nach oben blickten entdeckten wir die Spinnenkreaturen die mich vor zwei Wochen in diesen Minen bereits angegriffen hatten. Leise und schnell bewegten wir uns vorwärts, doch sie entdeckten uns und uns blieb nur der Kampf. Montana entwich einem Monster und ließ dessen Körper im Kugelhagel zerplatzen. Etliche Kreaturen warfen sich auf uns und verletzten Prof. Jones und Montana.

Wir entkamen dem Getümmel und hetzen durch die Schächte bis zu einem Gang mit einem freigelegten Granitstein mit dem bekannten Blitz-Symbol. Offensichtlich hatte sich jemand zuvor die Mühe gemacht, dahinter ein Loch frei zu sprengen. Deutlicher als zuvor spürten wir eine fremde Energie. Auch wenn die Welt dahinter friedlich schien, schwante mir Böses.

Doch wir konnten nicht warten, Wakanda war in Gefahr! So sandte ich erneut ein Stoßgebet gen Himmel wo ich doch hier so nah an der Hölle zu sein schien – und wie ich später feststellte mir auch Höllenkreaturen begegnen würden – und folgte meinen Mitstreitern durch die nächste Energie-Barriere.

Alles schien hier unwirklich und wie eine Reflektion aus einer Vergangenheit, die wir nicht kannten. Indianer-Geister bevölkerten eine Höhle mit einem kleinen See. Darum verteilt waren Säulen mit Blitzrunen bei denen man manchmal kurz den Eindruck hatte sie würden sich verschieben oder biegen.

Wir durchquerten den Raum und erreichten eine riesige Kaverne von 30-40m inmitten derer der See aus meiner Vision, in den Wakanda gefallen war, lag. Noch immer fielen Funken wie Sterne aus der Höhe hinab auf die ölartige Seeoberfläche.

Ergriffen von der Schönheit berührte ich gedankenverloren einen davon. Ein Blitz fuhr durch meinen Körper und ließ mich schlagartig zu Boden gehen.  Benommen lag ich da, während ich die anderen rufen hörte “Manitous … springt in den See!”

Da ergriff mich tiefe Furcht. Nicht noch einmal in diesem Leben würde ich mich erneut der Macht von Wasser ausliefern. NEIN, eher starb ich hier im Kampf gegen Geister.

Da riss mich Montana einfach mit sich in den See. Mein Schrei erstickte in der merkwürdigen Flüssigkeit und als wir ein Stück in die Tiefe getaucht waren, durchfuhr uns alle erneut ein Energiestoß.

Als wir nun auftauchten, befanden wir uns in einer weiteren Höhle. Doch zunächst konnten wir unsere Augen nicht von der monströsen Kreatur, der Königin aller Klingenschaben, abwenden. Ihr Leib war etwa zwei Mannslängen und sie verfügte über 12 Klingenarme.

So wie es schien, gab es hier noch weitere Portale und dahinter waren gefangene Geister zu sehen. Endlich hatten wir die sich wieder in einen Menschen zurück gewandelte Wakanda wiedergefunden, aber was sollten wir tun?

Wie konnte uns Gott hier in dieser Art von Hölle nur beistehen? Ich wankte und mein Glaube mit mir, doch wer durchs Dunkle geht, wird den Herrn finden oder er findet Dich! Sein Licht ließ in tiefster Not die heilige Lanze erleuchten und entfachte in mir das Feuer der Hoffnung. Sollte doch mein Dasein auf Erden dem Zweck dienen, das Böse zu vernichten.

Und so stieß ich von Gottes Macht gestärkt mit aller Kraft die Lanze in das Unwesen. Wieder und wieder stach ich zu, während meine Mitstreiter mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln angriffen.

Blitze tobten um uns und verletzten Montana. Die bestialischen Klingenarme drohten unsere Körper zu zerfetzen und trafen Prof. Jones und mich schwer, während eines Versuchs das Monster mit Dynamit zu sprengen.

Derweil konnte Wakanda einen Blitz abwehren, indem sie diesen dem Monster wieder entgegen schleuderte. Als Prof. Jones endlich die Dynamitstange mit kurzer Lunte auf die Klingenkönigin warf, wurden wir alle bis auf Wakanda verletzt, die anscheinend durch eines der Portale gegangen und dort in Sicherheit war.

Vollkommen zerschlagen sahen wir dem Tod entgegen, als Montana rief: “Bei dem großen Geist…” und das Wesen in Millionen Funken zerstob.

Wir erwachten vor dem Granitstein am Eingang der Höhle. Unsere Körper waren geschunden und verletzt. Ein weiterer Indianer war bei uns aber bewusstlos. Montana brauchte einen Moment länger zu erwachen und wirkte verwirrt und unglücklich.
(Traum von Wüste und Blut-Vollmond-Nacht, trifft Werwolf “Wer hätte mich retten können”)

Als wir dort unsere Kräfte sammelten, entdeckten wir ein verstecktes Bündel im Gang gegenüber des Granits und darin, nun endlich, die Revolver von Wild Bill Hickock.

Wie um uns zu zeigen, dass wir nun endlich auf dem richtigen Weg angekommen waren dem Bösen Einhalt zu gebieten, schimmerten Lanze, Kreuz, Holster und Wakandas Adlerfeder im heiligen Glanz.

Auch der Indianer namens Wovoka erwachte und berichtete von einem Apuch, der alle gefangen hätte und einem Tavibo der Portale erschaffen könne.

Erschöpft von den letzten 10 Stunden schleppten wir uns dem Ausgang entgegen….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutzhinweise: Die E-Mailadresse wird an den Dienst Gravatar übermittelt (ein Dienst der Wordpress Entwickler Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu sowie generell zur Verarbeitung Deiner Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir Dich auf unsere Datenschutzerklärung. Du kannst gerne Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.