4. August 2947 Drittes Zeitalter
Wir schlagen ein Lager ohne Feuer am Waldrand auf. Ich übernehme die erste Wache, bis auf das Geheul hungriger Wölfe in der Ferne und das Gurgeln des Anduin, ist alles ist ruhig. Gerhild ist als nächstes an der Reihe, ich wecke sie. Unsere Jägerin hört Lagergeräusche und sieht in der Ferne das Licht von Feuerstellen durch die Bäume schimmern. Gunda muss in ihrer darauffolgenden Wache eingenickt sein, ein Knacken im Unterholz lässt sie hochschrecken, wer ist da? Davon werde ich geweckt.
Garfiel reagiert blitzschnell und schleudert ihren Dolch Richtung Angreifer, der in Begriff ist, Gunda sein Schwert in den Nacken zu schlagen. Ich springe mit meiner Langaxt auf. Verdammt wir sind umzingelt. Gunda versucht den Angriff mit dem Schwert abzuwehren. Sie lenkt den Schlag ab, wird aber in die Seite getroffen. Wir hören ihren Schmerzensschrei.
2 Pfeile fliegen ins Lager, einer zielt auf mich, Beide verfehlen ihr Ziel. Ein Kampf entbrennt. Zwei Schwerthiebe muss ich einstecken. Um die Blamage zur Perfektion zu bringen, schlage ich meine Axt in einen Baum. Bei Gandalfs Barte, wer hat meine Axt verhext? Es ist zum Verzweifeln, wieso will meine Axt ihr Ziel nicht treffen? Meine Gefährtinnen scheinen auch noch nicht in Form zu sein. Alle tragen Blessuren davon.
Es dauert, bis sich das Blatt wendet und Gerhild den ersten Gegner aufspießt. Meine Mitstreiterinnen schlagen kräftig zu, so dass wir den Kampf für uns entscheiden können. Auch die sich zur Flucht abwenden, können wir niederstrecken. Ich glänze heute nur durch Anwesenheit, welche Schmach.
Bei unseren toten Gegnern handelt es sich laut Griemhild um Erringer, Nachfahren der Ostlinge, eigentlich friedliche Nomaden. Gunda nimmt sich der Leichen an und trennt Köpfe von Körpern. Der Sinn erschließt sich mir nicht, ist das bei ihrem Volk so Brauch? Wir verstecken die Überreste im Unterholz und ziehen weiter Richtung Süden, um uns einen neuen Platz am Waldrand für die restliche Nacht zu suchen. Garfiel sieht weit im Süden, bei den Sümpfen, das uns bekannte grüne leuchten des Schädels des Galgenkönigs.
Wir finden einen geeigneten Platz. Garfiel und Gerhild übernehmen freiwillig die restlichen beiden Wachen. Garfiel sieht einen Hügel weit im Süden, auf dem sich eine Festung befindet.
Am nächsten Morgen nehmen wir Oderics Spur wieder auf, wir passieren unsere Lagerstätte von gestern Abend, Gerhild nimmt den Ort des Geschehens in Augenschein und verwischt unsere Spuren. Dann verfolgen wir die Fährte. Später bekommen wir aus der Ferne mit, wie unser altes Lager von einer weiteren Patrouille gefunden wurde. Wir folgen einem schmalen Pfad. Griemhild folgt der Spur, Garfiel sichert von hinten und Gerhild kundschaftet. Dabei entdeckt sie ein verlassenes Lager und bemerkt eine sich nähernde Gruppe. Wir verstecken uns, ich finde kein Versteck und muss mir von meinen Gefährtinnen helfen lassen, um mich zu verbergen. Peinlicher kann es nicht mehr werden…
Bei der Patrouille handelt es sich um Menschen aus dem Süden. Gerhild findet weitete Lagerplätze von unterschiedlicher Größe auch für ein bis zwei Dutzend Menschen.
Wir entdecken ein großes Lager. Griemhild kundschaftet zunächst von einem Baum aus: Sie sieht ein Dutzend Zelte, Männer, Frauen und Kinder, die Mehrheit offensichtlich Krieger mit Rüstung, eine Blockhütte, Karren, Ochsen, Pferde, Ziegen. Ein großer Mann mit Schwert und Rüstung, er hat weißes Haar, welches mit einem Stirnband gehalten wird, ist der Anführer.
Menschen vieler Volksgruppen tummeln sich hier: Hügelmenschen aus Gundabad, Nordmenschen, Wildmenschen aus dem Düsterwald, Variags aus Khand (Assasinen und Giftmischer) Krieger mit Streitwagen, eine 2m großen Koloss von Ostling. Sein Gesicht ist gespickt mit Ketten. Er schwingt einen zweihändigen Hammer. Auch eine Gruppe Viglundinger befindet sich im Lager, sie werden angeführt von einem rothaarigen und bärtigen Hühnen, später erfahren wir, dass man ihn den Koloss Borlad den Schlächter nennt, er nimmt es mit 8 Kämpfern gleichzeitig auf-
Dann sieht Griemhild den gesuchten Oderic samt Schwert aus der Hütte treten. Der Anführer scheint sich geradezu freundschaftlich mit ihm zu unterhalten. Es strömen weitere Gruppen zu dieser jetzt schon großen Streitmacht hinzu. Sie beobachtet, dass Oderic einen Schatten hat, der ihn verfolgt und ihn offenbar bewachen soll. Dann begibt sich die Mehrheit der Menschen zur Ruhe. Der Anführer verschwindet in der Hütte. Noch bevor sich die Tür der Hütte hinter ihm schließt, nimmt Griemhild ein kurzes, grünes Aufleuchten wahr. Dann zieht sie sich zurück, um uns zu berichten.
Wir müssen uns Oderic samt Schwert schnappen und dann ab zu Beorn, ihm von dieser Invasionsarmee berichten!
Wir beschließen, das Lager einen weiteren Tag zu beobachten, Griemhild nimmt im Morgengrauen ihren Beobachtungsposten ein. Das Lagerleben scheint gut organisiert abzulaufen. Sie beobachtet auch wieder Oderic, der sich unbeobachtet fühlt und dennoch verfolgt wird. Wir vermuten, dass der Anführer Oderic über die Beorninger aushorcht. Ist er übergelaufen, oder können wir ihn überreden mitzukommen? Ich weiß es nicht. Griemhild kommt zurück und informiert uns über eine günstige Stelle für einen Hinterhalt.
Nach ausgiebiger Beratung und Planung aller Eventualitäten, setzten wir unseren Plan in die Tat um: Endlich raunt Griemhild uns zu, dass Oderic das Lager verlässt. Wir sind aufgeregt, wie die Axt im Walde und der Überraschungseffekt geht uns verloren. Der Schatten versucht sich auf den Weg ins Lager zu machen. Mit aller Macht versuchen wir ihn aufzuhalten und stürzen hinterher. Gerhild kommt an ihn heran. Griemhilds und Garfiels Pfeile treffen. Gerhild schafft es, wie der Blitz hinterher zu flitzen und den Lumpen mit ihrem Speer aufzuspießen.
Dann jagen wir Oderic. Den packe ich mir, nein, ich bremse, als er sich kampfbereit umdreht, rufe ich: Oderic, ich bringe dich nach Hause! Er glaubt es mir?! Ist aber sehr verunsichert, schließlich kennt er uns nicht. Gunda berichtet, dass Brunhild uns schickt. Gerhild Grauwölfin tritt hervor und überzeugt Oderic davon, dass wir ihm wohlgesonnen sind.
Oderic hält Valbrand, den Anführer der Truppe für einen Ehrenmann und seinen Freund. Gerhild versucht ihn vom Gegenteil überzeugen. Wir erfahren, dass der besagte Valbrand der Eroberer behauptet ein Nachfahre Girions, des letzten Großkönigs von Thal zu sein, der sein Recht einfordern will. Er besäße etwas, dass ihn als diesen ausweise. Wenn er über Wilderland herrsche, würde es gerecht zugehen.
Gerhild will Oderic überreden, uns zu Beorn zu begleiten. Es dauert, bis Oderic ein Licht aufgeht und er merkt, dass er ausgenutzt wurde. Der Krieger will ein Held sein und schmiedet mit uns einen Plan, er führt den Trupp in „die dunkle Falte“ dort könne Beorn ihm auflauern. Wir vertrauen Ihm, nehmen Abschied von Oderic und verscharren die Leiche seines Verfolgers.
Eile ist geboten, deshalb nehmen wir einen Gewaltmarsch in Angriff. An der Alten Furt raten wir den Menschen sehr wachsam und kampfbereit zu sein. Nach nur 3 Tagen, erreichen wir völlig erschöpft nach Einbruch der Dunkelheit Beorns Haus.
Ennalda empfängt uns und bittet uns hinein. Man weckt Beorn, Gerhild erzählt von unserer Begegnung mit Oderic, dem riesigen Lager/Heer aus verschiedenen Völkern mit Assasinen und Giftmischern unter den Trupps und dem Anführer Valbrand der Eroberer, der sich für den rechtmäßigen König von Thal hält und von unserem Plan, die Armee in einen Hinterhalt, in der dunklen Falte zu locken. Beorn glaubt uns. Es werden Vorbereitungen für die bevorstehende Schlacht getroffen.
Am nächsten Morgen lernen wir Gerold den Söldner kennen, den Kommandeur der Beorninger in der Schlacht. Er zeigt uns einen Platz in der bereits angesammelten Schar. An der Alten Furt, schließen sich weitere Gruppen bewaffneter und berittener Kämpfer an. Wir schlagen ein Lager auf und man kundschaftet die Gegend aus. Dann werden drei Truppen eingeteilt. Wir bilden mit ein paar weiteren Menschen die Kampftruppe linke Flanke. Mit Spannung, liegen wir auf der Lauer. Dann werden 200 nahende Krieger von unseren Spähern gesichtet. Gerüstete Menschen, Ostlinge mit 3 gewaltigen Streitwagen, begleitet von dem Kettengesicht. Oderic steht auf dem Wagen an Valbrands Seite.
Mengenmäßig sind sie uns weit überlegen. Befänden wir uns nicht in der strategisch besseren Lage, wir hätten gar keine Chance. Die Schlacht beginnt…