Schachfiguren in Übersreik

Schreibe eine Antwort

Zweiter Tag der zweiten Woche in dieser stinkenden Stadt… Gerwins Tagebuch

Immer noch muss ich mich entgegen all meiner Überzeugungen in der Stadtwache verdingen und mir weiterhin die schnöde Plumpheit unseres Vorgesetzten ansehen. Meine Kameraden, allesamt nützliche Schachfiguren in meinem Spiel, verkomplizieren meine Pläne weiterhin, obgleich ich sie langsam als wertvoll erachte. Doch nicht so schnell mit derlei Regungen…

Ruben, der Geschwätzigste von ihnen, sprach unverhohlen einen Wächter auf den Fall Holger Maurer an, welcher schockiert reagierte, wie auch der folgende. Dämlicher Bursche… Ich muss auf ihn und seinen Mund achtgeben, wenn er nicht unseren Untergang bedeuten soll. Also begleitete ich ihn zu der Magierin Sybille Hagerdorn, während unsere Kameraden, die eher Muskeln besitzen als Verstand, Rudi in Schach hielten.

Die Magierin berührte Ruben an seiner Schulter, musterte ihn eindringlich und will ihn doch tatsächlich für eine Ausbildung bei sich gewinnen. Er lehnte vorerst ab. Dieses Detail wird mir noch helfen… Als wir den Laden verließen, erspähte ich die katzenhafte Diebin, die ich schon zuvor gesehen hatte. Sie erleichterte gerade einen Händler, welcher in ein Gespräch vertieft war. Ich nickte ihr mit einem leichten Grinsen zu und ließ sie gewähren. Ich habe schließlich Manieren! Ob ich sie wiedersehen werde?

Als dem Händler der Diebstahl bewusst wurde begann das Gespräch in einen Streit auszuufern. Alanus schritt sofort zur Tat, dieser… Edelmütige. Ich sah meine Chance und half ihm beim Klären. Ich ergatterte drei Silber beim Filzen des verängstigten Gesprächspartners. Da der Trubel nicht abnahm gesellte sich alsbald ein wahrer Riese zu uns, Dirk Schwengen ein ehemaliger Gladiatorchampion und Aufseher des Marktes. Konrad ließ ihn selbstbewusst abblitzen, konnte dann doch noch zur Vernunft gebracht werden und überließ Dirk den Markt.

Von da aus machten wir uns auf in den Roten Mond, um einen Schluck zu nehmen. Dort entdeckten wir fast zwei Dutzend Schiffer, welche hier eingekehrt waren. Keine Ruhe für den Müßiggänger… Natürlich erkannte Konrad wieder jemand. Die Frau hieß Leonora Sendener und die zwei scheinen nicht ganz zu wissen woher sie sich kennen, also schonmal nichts persönliches… denke ich.

Beide allerdings kennen Ilse Fassenbrecht, die schon zwei Mal glücklos versucht hat Maurer hinrichten zu lassen. Schlimmer noch, alle die dabei waren sind hernach draufgegangen, außer Norbi Ditwin! Worin waren wir nun wieder gelandet? Kultisten, die die Hinrichtungen störten durften natürlich auch nicht fehlen. Leonora hielt Maurer für unschuldig und gab uns den Namen von Kristin Gebauer, Maurers Verlobten. Natürlich gingen wir nicht direkt dieser Spur nach, sondern mussten noch weitere Etappen mitnehmen… So suchte Ruben alle Tempel nach Dietmar Leiber ab, der uns nach Übersreik gebracht hatte. Fehlanzeige – Zeitverschwendung.

In der Explodierten Sau trafen wir auf den Kaufmann Kurlass Meingot, der uns wegen Barlin Silberbart angeheuert hatte für die letzten Details. Wir erfuhren von vier weiteren Partnern in dem Handelsdeal: Karl Trubald (Waffenhändler), Hitzel Fallers (Pelzhändler), Theda Goldmann (Edelmetallhändlerin) und Emagunda Krämer (Exotische Waren). Wir nahmen fest an. Es wird besser und besser… Von da aus sind wir zum Viehmarkt, um für verschissene 8 Silber eine alte, eigenartige Ziege zu kaufen, um den Troll anzulocken, ja, den gabs ja auch noch…

Auf dem Weg nach Dunkelfeucht, der schönsten der Gegenden hier, machten wir mit Ilse aus, dass wir Maurer zum Schafott geleiten werden und ich willigte ein, bei dem Schmuggel mit der ansehnlichen Nixie Dunkelsprung dabei zu sein. Endlich ein echter Fortschritt! Kurz erblickte ich noch die ekelhafte Gestalt dieses Aals, der anscheinend mein größter Bewunderer geworden ist. Als ich nachgab und zu ihm ging, sah ich eine Frau, die sich in Käfer und Insekten auflöste! So etwas ekelhaftes habe ich noch nie erblickt! Bis auf etwas Erbrochenes haben wir dort nichts bewirken können.

Merkwürdig, bin gespannt, was dem noch folgt… Der Aal war weg. Dann ging es los mit dem Plan den Troll anzulocken. Ich schlich mit der Ziege im Nebel auf den Steg und verzog mich zum Rest auf die Brücke. Der kam dann auch! Über drei Meter groß und holte die Ziege beinahe lautlos weg. Das kann was werden… Ich brachte die Jungs noch dazu in meinem Schmuggel als schnelle Hilfe zu fungieren, indem ich ihnen erzählte, ich hätte eine Zeugin wegen des Trolls, doch der Coup ging mühelos über die Bühne ohne sie zu brauchen. So brauchte ich noch eine Ausrede, um die Lüge nicht platzen zu lassen. Dafür kam Nixie mir sehr nah… mit ihrer Faust, sie musste mich einmal verdreschen und so kam ich mit allem davon. Ich werde meine Karten neu mischen und sehen wie ich die Bauern im Schach um den Thron der Diebe dieser Stadt ziehen werde…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutzhinweise: Die E-Mailadresse wird an den Dienst Gravatar übermittelt (ein Dienst der Wordpress Entwickler Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu sowie generell zur Verarbeitung Deiner Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir Dich auf unsere Datenschutzerklärung. Du kannst gerne Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.