Geschäfte im Norden – Teil 17

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2. und 3. Oktober 2955 DZ

Als nächstes versucht es Ferdibrand mit dem „Leithianlied“, von dem wir kurz zuvor gehört hatten. Das scheint die Gefangene heftig zu erschrecken oder zu erschüttern. Aber auch diese Reaktion dauert nur kurz an.

Ich wende mich währenddessen den Ketten zu, die die Elbin binden. Auch diese sind mit Runensiegeln belegt, die ich wie an der Tür mit meinem Moria-Hammer zerstöre. Auch diese blitzen auf, was mich kurzzeitig schmerzt. Die Elbin schrickt auf und versucht, sich in den Schatten zu verstecken. Roderic schafft es mit viel geduldigem Zureden sie zu beruhigen und ihre Hand in seine zu nehmen.

Hergrim und ich versuchen gemeinsam, sie von den Ketten zu befreien. Mit großen Schwierigkeiten gelingt uns dass. Allerdings verursacht Hergrim dabei unabsichtlich eine kleine blutende Wunde an ihrem Handgelenk. Ein paar Tropfen dicken, fast schon geronnenen Blutes treten aus, und die Gestalt reißt die Augen weit auf und öffnet ihren Mund zu einem lautlosen Schrei. Während unserer Arbeit hat Roderic beruhigend auf die Arme eingeredet. Nun flößt er ihr behutsam einen unserer elbischen Stärkungstränke ein. Das bringt etwas Farbe in ihr Gesicht zurück. Sie versucht aufzustehen, bricht aber gleich wieder zusammen.

Wir funktionieren Hergrims Schild zu einer Trage um, laden die Elbe darauf und macht uns mit ihr und Hwalda auf den Rückweg. Der Weg durch den See ist uns wegen der zwei Verletzten zu riskant, also beschließen wir, einen verschütteten Treppenaufgang freizulegen. Nach 3 Stunden harter Arbeit ist das geschafft und wir stehen endlich wieder im Sonnenlicht auf der Insel im See. Einige aufgescheuchte Blutkrähen ziehen krächzend ein paar Kreise über uns und verziehen sich dann ans Seeufer. Da wir alle dringend Ruhe brauchen, machen wir bis zum nächsten Morgen Rast.

4. Oktober 2955 DZ

Des Nachts wurden wir alle von Albträumen geplagt und während seiner Wache spürte Roderic aus Richtung Ruine einen kalten, pfeifenden Luftzug. Trotzdem fühlen wir uns besser und brechen auf, um das Ufer zu erreichen. Für unsere Verletzten bauen wir vorher noch einfache Schwimmhilfen. Am anderen Ufer fällt Earendil auf, dass die Kleidung der Elbin unnatürlich schnell trocknet. Als würde ihr Körper alle Feuchtigkeit einsaugen.

Wir brechen in Richtung der Hügelmenschen auf, da wir dort vermutlich am dringendsten gebraucht werden und am ehesten Hilfe erhoffen können. Während der Reise berichtet Hwalda von den jüngsten Geschehnissen ihres Volkes.  Essylts Vater Heddwyn ist wieder da. Das erstaunt uns sehr, da wir ihn für tot hielten. Und er soll großen Einfluss auf seine Tochter ausüben. Loghain ist angekommen und versucht zum Kriegsführer aufzusteigen. Dann will er die Hügelmenschen mit den Wargen verbünden. Zu diesem Zwecke hat er Essylts Onkel Cynbal im Zweikampf getötet. Das alles beunruhigt uns sehr und wir beschleunigen unsere Reise. Trotzdem wird es wohl an die vier Tage brauchen, bis wir Hügelmenschenland erreichen.

6. Oktober 2955 DZ

Morgens erzählt uns Hwalda, dass sie in der Nacht einen „Geist-Warg“ gesehen hätte. Das nimmt sie als schlechtes Vorzeichen und es beunruhigt sie sehr. Mit einem flauen Gefühl reisen wir weiter.

Später am Tag fällt mir in der Ferne eine Hügelspitze auf, die mir seltsam vertraut vorkommt. Könnte das der Ort des „verborgenen Haus der Zwerge“ sein, von dem uns erzählt wurde? Unser Weg geht ungefähr in diese Richtung. Vielleicht werden wir es also herausfinden.

Wieder etwas später erreichen wir einen Ort, den Hwalda einen „Gedächtniskreis“ nennt. Es handelt sich dabei um eine Begräbnisstätte der Hügelmenschen. Und überraschenderweise treffen wir dort auf Hügelmenschen, von denen wir viele noch von unserer ersten Begegnung kennen, wie zum Beispiel Freach. Sie haben sich hier versammelt, um Cynbal zu beerdigen. Zu unserer Verwunderung fehlen sowohl Essylt als auch ihr Vater, die doch engste Verwandte des Toten sind.

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