Donnerstag, der 19. Tag des VII. Monats im Jahre 888 nG. Rena führte uns durch das Rathaus zu einem uns schon bereits bekannten Salon und wir unterhielten uns eingehend über die Seuche und die jüngsten Vorkommnisse. Hier war wirklich eine Teufelei am Werk, denn die Erkrankten starben eben nicht einfach sondern waren animiert und griffen die Bürger der Stadt an. Und wenn man die Untoten nieder rang, entwich aus ihren Leibern eine dämonische Schattengestalt. Das kam uns doch alles sehr bekannt vor vom Hof der Kemps und berichteten Rena von Beatrice Lukanu, dem Stein und diesem uns noch unbekannten Katandramus von dem Aldemars Geliebte uns erzählt hatte. Rena kannte tatsächlich eine Familie namens Katandramus hier in Kreutzing und diese war bei weiten nicht unbekannt. Pentechus Katandramus, letzter lebender Erbe der über Generationen hier ansässigen Familie, lebte zurückgezogen in Säckel. Über ihn sagte man, dass er vermutlich reicher war als Dreen. Wir waren entschlossen dort unsere Nachforschungen fortzusetzen. Da in Säckel die Seuche als erstes ausgebrochen war und auch Inquisitor Randolphus in Säckel seine Arbeit verrichtete, baten wir Rena um Passierscheine, die uns Zugang nach Säckel ermöglichen würden. Die Stadträtin kam unserer Bitte nach und überreichte uns die nötigen Papiere. Bevor wir das Rathaus verließen, nutzte Drumin die Gelegenheit mit Gundrin Eisenkrämer über die Vorkommnisse an der Mine zu berichten. Die Nachricht, dass vermutlich alle Minenarbeiter tot waren, betrübte den Zwerg nicht offensichtlich. Nur der Verlust der Mine machte ihm anscheinend etwas zu schaffen.
Unterdessen war Melina mit Tamara in der Bäckerstrasse. Die ehemalige Geliebte von Aldemar Kemp stellte ein paar seltsame Fragen zum Beziehungsstatus von Melina und Wilbur. Sie wollte weg aus Kreutzing, da es hier offensichtlich gefährlich war. Am liebsten mit dem Halbling, denn der konnte ja die Krankheit heilen. So wäre sie in Sicherheit. Das ganze Tamtam ging Melina ordentlich gegen Strich, so dass sie sich kurzerhand aus dem Staub machte und Tamara alleine zurück ließ. Sie ging zur Akademie und auch zu einem Büchsenmacher um ihr Gewehr reparieren zu lassen doch war beides ohne Erfolg. Auf dem Rückweg bemerkte Melina gerade noch rechtzeitig, dass in der Nähe des Tränenfluss ein halbes Dutzend Untote aufhielten. Einen großen Umweg in Kauf nehmend suchte sich Melina einen anderen Weg.
Als Wilbur die Haustür zu unserer Unterkunft aufmachte, zerschellte eine Kaffeetasse neben seinem Kopf. Tamara ist außer sich und zickt herum wie ein kleines Balg. Der Halbling ist allerdings die Ruhe selbst, beruhigt die Frau und schickt sie zum runter kommen in ihr Zimmer. Melina kam kurze Zeit später ebenfalls nach Hause und beschied, dass Tamara nicht mehr alle Waffeln zusammen hatte und man sie möglichst früher denn später loswerden sollte.
Wie auch immer, der Plan war nach Säckel zu gehen und so ließen wir Tamara abermals zurück. Zunächst gingen wir am Haus von Beatrice Lukanu vorbei. Der Goblin lauschte kurz an der Haustür hinter der nichts zu hören war. Da es nicht die höchste Priorität war, gingen wir aber schnell weiter nach Säckel. Die dargebotenen Passierscheine wunderten die Wachen vor Säckel zwar ein wenig, aber wir wurden nicht aufgehalten. Unsere erste Anlaufstelle war Caribdus. Wir berichteten von unseren Erlebnissen, von den Chaosscherben und fragten natürlich auch der Meinung des Magus. Über Katandramus wusste er zu erzählen, dass er aus einer alten imperialen Familie entsprang. Das Wappen zeigte einen Dreizack der von 2 Nixen gehalten wurde. Der Wahlspruch lautete ‘Viribus unitis Ad Maiorem Gloriam’ (Indem wir uns der größeren Herrlichkeit anschließen). Aber ansonsten bestätigte Caribdus, dass Pentechus Katandramus sehr zurück gezogen lebte. Als Unterstützung für die Dinge, die da kommen könnten, überreichte er uns ein paar Heiltränke und eine bleierne Schatulle. In letzterer könnte man sicher den schwarzen Stein verwahren, was ja aller Vernunft nach Ursprung des Problems war. Er warnte uns das Gugelmänner bzw. Homunculi ihr Unwesen in Säckel trieben.
Wir verabschiedeten uns vom alten Magus und wollten zu Dreens Anwesen. Dort hatte Inquisitor Randolphus Quartier bezogen, um den Untrieben in Säckel auf den Grund zu gehen. Wir hatten nicht mal die Hälfte des Weges zurück gelegt, als von Nordwesten her ein grelles rot-lila Leuchten aufflackerte und sogleich wieder in sich zusammenfiel. Augenblicke später erreichte uns grollender Donner. Wir wussten bereits das Katandramus Anwesen im äußersten Zipfel von Säckel war und genau dort schien etwas schlimmes passiert zu sein. Wider besseren Wissens eilten wir so schnell unsere Füße uns trugen dorthin. Das Anwesen war implodiert, das seltsame Leuchten loderte noch schwach im Gerippe der ehemaligen Villa. Vor der Tür sah man den Kastenwagen der Inquisition. Und in Deckung umgeknickter Bäume bewegten sich dämonische Schatten.