Montag, der 1. Tag des VII. Monats im Jahre 888 nG – Es war bereits die zweite Stunde nach Mitternacht verstrichen, als Ronius, der Dorfpriester von Avelten, die Wunden von Melina, Wilbur und mir versorgte, die wir uns im Kampf gegen diese verdammten Rotkappen zugezogen hatten. Zwar hatten wir die blutgierigen Wichtel besiegt, doch nur mit knapper Not. Fast hätten die kleingewachsenen Graubärte uns den Garaus gemacht. Um so erschütterter waren wir, als Terence Hügel uns berichtete, dass ihm Pell entwischt war. Wo mochte der Junge nur sein?
Nachdem Priester Ronius unsere Wunden verbunden hatte, wankte der sichtbar angetrunkene Geistliche wieder zu seiner Kirche, um seinen Rausch auszuschlafen.
Doch wir konnten bei aller Erschöpfung noch nicht an Schlaf denken. Das ungewisse Schicksal Pells ließ uns keine Ruhe. Zusammen mit Terence Hügel gingen wir nochmal zu dem kleinem Haus, in dem der Junge mit seiner Mutter lebte.
Wilbur Weinberger fiel auf, dass der Dorfbüttel nervös an seiner Kleidung herum zupfte oder unsicher über seine Schulter späte, wenn er meinte, dass wir ihn nicht beobachteten.
Irgendwas stimmte nicht mit Hügel…
An Pells Haus angekommen versuchte ich im Schein meiner Laterne eine Spur des vermissten Knaben auszumachen. Doch über den Boden hier waren eine solche Vielzahl von Stiefeln und Holzpantinen entlang geschritten, dass es unmöglich war, die gesuchte Fährte zu erkennen. Auch im Haus selbst, das sich Melina schon angeschaut hatte, fand sich kein Hinweis auf den Verbleib des Jungen. Gemeinsam mit Terence Hügel riefen wir nach Pell, erhielten jedoch keine Antwort.
Und wo war seine Mutter? Erst als Wilbur den Büttel nach dem Verbleib der Frau fragte, räumte dieser zögernd ein, dass es seltsam sei, dass wir Pells Mutter nicht im Hause angetroffen hatten. Sie müsse bei einer Freundin sein, schlussfolgerte Hügel ausweichend. Das Dorf wollte er nicht bei Nacht zusammentrommeln, um nach Pell zu suchen. Hügel stellte uns allerdings frei, dies selbst zu tun – und zu verantworten, wenn wir dies für notwendig erachten sollten. Dann gab er uns den Rat, uns den Rest der Nacht im Stall des Gasthauses „Zur Apfelblüte“ aufs Ohr zu legen. Er zeigte uns noch das Gebäude, dann machte Hügel sich selbst auf den Heimweg.
Heimlich folgte ihm Melina im Schutze der Dunkelheit. Der Büttel schritt eilig zu seiner Wachstube und schloss auffälligerweise sowohl die Vorder- als auch die Hintertüre sorgfältig ab.
Unterdessen hatten Wilbur und ich beschlossen, uns noch einmal ohne Hügel im Dorf nach Pell umzusehen. Irgendwas stank in Avelten und es war kein verfaulter Apfelmost. Und was immer Terence Hügel darüber wusste, es war mehr als er uns erzählt hatte.
Also pirschten der Halbling und ich erneut durch die nächtlichen Straßen. Obwohl es noch immer die Nacht des Mittsommerfestes war, ein Fest, das sonst fast die ganze Nacht hindurch gefeiert wird, lag Avelten zwar geschmückt, aber ansonsten dunkel und still da. Nur im oberen Stockwerk des Gasthauses schimmerte noch ein kleines Licht hinter einem Fenster. Schließlich kehrten wir wieder zur Scheune zurück, wo wir uns mit Melina trafen. Da auch sie nichts Neues in Erfahrung gebracht hatte, stiegen wir ermattet und frustriert die Leiter zum Heuboden der Gaststätte hinauf. Misstrauisch beschlossen wir abwechselnd Wache zu halten. Melina fiel noch auf, dass die kleine Kristallphiole, die an einer Kette um Wilburs Hals hing, silbrig schimmerte. Dies war bisher nur geschehen, wenn der Halblingsdruide träumte. Während ich die Leiter zum Heuboden hochzog, kauerte sich Wilbur in eine Ecke und umschloss seinen Fokus mit den Händen.
Melina hatte die erste Wache, ich die mittlere – also legte ich mich erst mal schlafen.
Doch an Schlaf sollte in dieser Nacht kaum zu denken sein…
Nach einer Weile bemerkte Melina, dass Tränen über Wilburs Wangen rannen.
In einer Trance versunken, zogen traurige Erinnerungen aus seinem Leben an Wilburs innerem Auge vorbei. Melina sprach Wilbur verunsichert darauf an. Doch dieser beschwichtige sie und legte sich schließlich ebenfalls schlafen.
In dieser Nacht träume Wilbur wieder jenen fantastischen Traum, den er schon ein paar Mal hatte, seitdem er die Phiole gefunden hatte:
Eine geheimnisvolle Lichtung, tief in den Urwäldern der Nördlichen Weite versunken. Zahlreiche Lampions, im verzweigten Geäst der Baumkronen verteilt, tauchen den Platz in warmen Lichterglanz. Girlanden aus farbenfrohen Blumen schmücken die knorrigen Baumstämme. Zwei Frauengestalten, die voller Anmut miteinander tanzen.
Doch dann verfinstert sich der Traum abrupt.
Die Szenerie wird in Dunkelheit getaucht. Die beiden Tänzerinnen treffen erneut aufeinander, die eine voller Zorn und Hass, die andere voller Trauer und Verzweiflung …
Wilbur schrak keuchend aus seinen Träumen. Das Gefühl, dass ihm die Zeit gnadenlos zwischen den Fingern zerrann, lastete schwer auf seinem Gemüt. Ich wurde geweckt und gemeinsam beschlossen wir, Wilburs Eindrücken zu vertrauen und uns in den Wald jenseits der Apfelplantage zu wagen. Zuvor wollten wir jedoch Krätze abholen, der sich in der Nähe des Opferplatzes auf die Lauer gelegt hatte.
Die Kirchturmuhr von Avelten schlug zur dritten Stunde nach Mitternacht, als wir auf leisen Sohlen durch das schlafende Dorf hasteten. Im Apfelhain angekommen, suchten wir jedoch vergeblich nach Krätze. Unser Gefährte war verschwunden. Was war nur mit dem Goblinmagier geschehen? Wilbur untersuchte das Kreuz und entdeckte, dass dort nun mehr zerschnittenes Seil herumlag, als wir nach Pells Befreiung zurückgelassen hatten. Alles deutete darauf hin, dass hier erneut ein Opfer festgebunden und dann wieder losgeschnitten worden war. Zähneknirschend musste ich vermuten, dass Pell dort ein weiteres Mal den Waldgeistern als Opfer dargeboten worden war,
Wilbur griff in seinen Beutel und verteilte kleine Flaschen mit Heiltränken an Melina und mich. Wir tranken die magischen Elixiere sofort. Uns blieb nur zu hoffen, dass sie uns ausreichend für die Herausforderungen stärken würden, die in dieser Nacht noch vor uns liegen mochten. Dann schritten wir an den stinkenden Leichen der Rotkappen vorbei.
Am Waldrand fand ich im Schein meiner Laterne die Spur jenes Wechselbalgs wieder, der uns in den frühen Abendstunden entkommen und in das Dickicht geflohen war.
Dazu erkannte ich eine Fährte von kleinen Goblinfüßen, tief in den Waldboden eingedrückt, als hätte der Goblin etwas Schweres getragen. War es Krätze gewesen, der Pell in den den nächtlichen Forst trug? Entschlossen folgen wir der Fährte. Nach einer Weile teilte sie sich in zwei Spuren auf, kleine Fußabdrücke, die tief und tiefer in den Wald führten.
Plötzlich sah Melina vor uns einen sanften Lichtschimmer zwischen den Bäumen leuchten. Vorsichtig pirschten wir näher. Beim Näherkommen hörten wir eine einzelne, helle Stimme ein wunderschönes Lied in einer uns völlig unbekannten Sprache singen. Unsere Laternen drehten wir so weit wie möglich herunter, um nicht zu früh entdeckt zu werden. Dann verteilten wir uns etwas und schlichen langsam auf den Lichtschein zu.
Vor uns öffnete sich eine verborgene Lichtung, in deren Mitte eine einzelne, uralte Eiche mit einer mächtigen Krone stand. In den Ästen der Eiche und der Bäume, welche die Lichtung umsäumten, hingen leuchtende Lampions.
Unter der mächtigen Eiche saß auf einer mannsdicken Wurzel eine wunderschöne, singende Frau. Sie trug ein wallendes, seidiges Gewandt, glattes Haar floss wie ein gülden schimmernder Strom von ihrem Haupt über ihren schmalen Rücken hinab.
Spitze Ohren lugten zwischen ihrem Haar hervor und ihre Gesichtszüge wirkten gleichsam elegant und fremdartig unmenschlich. Wilbur hatte diese Frau schon in seinen besonderen Träumen gesehen und dort auch ihr Lied gehört. Wir hatten Nymian gefunden …
Nymian war nicht allein auf ihrer Lichtung. Wir entdeckten Krätze, der Goblin hatte den Kopf in ihren Schoß gelegt und schien dort im Halbschlaf zu ruhen. Ein paar Schritte entfernt saß Pell im Moos und lauschte fasziniert ihrem Gesang. Um sie herum hatten sich acht weitere Kindergestalten versammelt. Ihre Augen leuchteten ebenso wie die der Wechselbälger, die uns gestern Abend angegriffen hatten.
Die ganze Szenerie jedoch wirkte ungemein friedlich und Nymians sanfter Gesang hüllte alles um uns in eine Atmosphäre seliger Geborgenheit. Leise betraten wir die Lichtung, angelockt vom magischen Gesang der Dryade. Was danach geschah, ist für Melina und mich wie von einem benebelnden Schleier umgeben. Ich weiß noch, dass wir uns zwischen den Wechselbälgern niederließen, um Nymians wunderschönem Lied zu lauschen…
Nicht so Wilbur. Ihm fiel etwas auf, das nicht zur der friedvollen Atmosphäre passte, die auf der Lichtung herrschte. Nymians wallendes Kleid …
Der feine Stoff bewegte sich nicht durch den leisen Abendwind, der zwischen den Bäumen entlang strich. Nein, es waren Gesichter, die das Gewandt aufwallen ließen.
Kindergesichter, die sich in Agonie verzerrten und die vergeblich versuchten, sich aus dem Kleid zu befreien, wie Fliegen aus einem Spinnennetz.
Die Kristallphiole um Wilburs Hals leuchtete stärker als sonst, doch noch schien Nymian den Halbling nicht bemerkt zu haben. Da wir vom Lied der Dryade verzaubert worden waren, war Wilbur auf sich allein gestellt. Er beschloss, ein Gespräch mit Nymian zu beginnen. Doch er ahnte auch, dass es auf einen weiteren Kampf hinauslaufen könnte. Also wappnete er sich mit dem Zauber Eichenhaut und verstärkte seinen Kampfstab magisch. Wilbur machte ein paar Schritte auf sie zu und sprach die Dryade mit ihrem Namen an. Nymian und die Wechselbälger wandten ihre Blicke dem Halbling zu, während wir anderen nicht auf ihn reagierten.
Wilbur versuchte, Nymian zu erklären, dass er von ihr geträumt und nach ihr gesucht habe. Mit einem freundlichen Lächeln erhob sich die Herrin der Lichtung und erwiderte etwas in ihrer fremden, melodischen Sprache. Krätze, den sie in ihrem Schoß gestreichelt hatte, glitt tiefenentspannt zur Seite.
Nymian schritt auf Wilbur zu und streckte die Hand nach ihm aus. Plötzlich fiel ihr auf, dass Wilbur nicht unter ihrem Bann stand. Zornig runzelte sie die Stirn und als sie abermals das Wort an Wilbur richtete, klang ihre Stimme aggressiv.
Plötzlich schlangen sich Ranken und Wurzeln um Wilbur. Es gelang ihm gerade so noch, sich von den belebten Gehölz loszureißen. Wilbur schlug mit seinem Kampfstab nach der Dryade. Sie fauchte vor Schmerz und Zorn. Das Licht der Phiole flammte heller auf.
Aus den Augenwinkeln sah Wilbur, wie sich die Wechselbälger erhoben und ihre scharfen Kupfersicheln zückten. Aus den Tiefen des Waldes begannen Nebelschwaden auf die Lichtung einzudringen. Erneut schlug Wilbur nach der Dryade, doch diesmal wich sie dem Angriff aus und zog sich zu ihrer Eiche zurück. Nun sah sich Wilbur den Wechselbälgern gegenüber, die sich zwischen ihm und Nymian versammelt hatten. Wir standen mitten unter ihnen. Besorgt umschloss Wilbur seinen leuchtenden Kristall mit der linken Hand. Ohne ihren Schein wurde es dunkler auf der Lichtung, der Nebel dichter und das Glühen in den Augen der Wechselbälger drohender.
Wilbur sah sich einer Übermacht gegenüber und zog sich wieder in Richtung Lichtungsrand zurück. Rasch ließ er die Phiole wieder los, deren Schein nun hell wie nie zuvor hervorbrach. Nymian, die ihren Arm an den Eichenstamm gelegt hatte, um mit ihrem Baum zu verschmelzen, hielt inne und drehte sich zu Wilbur um, als sie das Leuchten sah.
Die Nebelschleier legten sich zwischen Wilbur und die Wechselbälger. Der Halbling entschloss sich zu einem gewagten Manöver. Er täuschte einen Angriff auf die Wechselbälger vor, wich den Gastaltwandlern jedoch aus, entriss mir im Vorbeirennen mein Schwert und stürmte weiter auf die Eiche zu. Es gelang ihm, die Reihen der Wechselbälger zu durchbrechen und Nymians Baum zu erreichen.
Er holte mit dem Schwert aus und verpasste dem knorrigen Stamm einen wuchtigen Hieb mit der Eisenklinge. So fügte er der Rinde eine tiefe Kerbe zu, doch dies schien die Dryade nicht zu verletzen. Dafür war der Nebel auf der Lichtung nun so dicht, dass Wilbur nur noch den Baum und Nymian erkennen konnte. Alles andere war in den dichten, bleichen Schwaden versunken, verschwunden.
Aus den Nebeltiefen erschien eine weitere elfengleiche Frau, geisterhaft durchscheinend,
Nymians verstorbene Schwester. Auch dies wusste Wilbur aus seinen Träumen. Ihren Namen kannte er nicht, doch er erkannte ihr tieftrauriges Gesicht. Sie glitt an ihm vorbei auf Nymian zu. Diese geriet plötzlich außer sich vor Zorn. Rasend schlug sie auf ihre Schwester ein, konnte den Geist jedoch nicht berühren. Schließlich brach Nymian entkräftet und weinend zusammen, in ihrer fremden Sprache schluchzend.
Wilbur fasste sich ans Herz und ließ die Eichenhaut und mein Schwert fallen. Den Kampfstab verbarg er hinter seinem Rücken und berührte die weinende Nymian behutsam an der Schulter. Die Dryade zuckte zusammen, dann warf sie sich bebend vor Schmerz und Trauer in Wilburs Arme. Die Kinderseelen, die ihn ihrem Gewand gefangen waren, versuchten noch immer sich aus dem Kleid zu befreien.
Während Wilbur versuchte, beruhigend auf Nymian einzureden, verblasste die Gestalt ihrer Schwester und der Nebel lichtete sich wieder. Auch wir tauchten aus dem Dunst auf und nun fiel Nymians Zauber von uns. Eisiger Schrecken fuhr mir in die Glieder, als ich die gepeinigten Gesichter der Kinder im Kleid der Dryade sah. Wie viele Mädchen und Jungen hatte Nymian nur auf ihre Lichtung entführt und hier getötet?
Melina zuückte ihren Säbel und schlich sich hinter die weinende Mörderin. Doch Wilbur bemerkt sie und dreht ihren Körper von Melina weg. Es vergingen noch ein paar Augenblicke, bis sich Nymian beruhigt hatte. Indes hatte Pell wieder Melinas Nähe gesucht und hielt sich an ihrer Hand fest. Wilbur sah Nymian ernst in die Augen und erklärte, dass er ihren Schmerz und ihre Trauer verstehen könne. Sie hatte ihr eigenes Kind verloren und war daran zerbrochen. Doch ihre Qualen waren keine Rechtfertigung für all das Leid, dass sie den Kindern von Avelten zugefügt hatte.
Wilbur zeigte ihr die Kristallphiolel mit der Träne darin, die er einst im Wald gefunden hatte. Seither hatte der Halbing in seinen Träumen das Schicksal von Mymian gesehen.
Nymian vergoss eine letzte Träne und erhob sich. „Ich werde die Kinder freigeben.“
Mit diesen Worten ließ sie ihr Kleid zu Boden fallen. Darunter war sei nackt, ihre makellose Haut hatte im Mondlicht einen sanften, grünlichen Schimmer. Ihr Gewand löste sich auf wie Tau in der Morgensonne. Die Augen der Wechselbälger hörten auf zu glühen.
Die toten Kinder von Avelten waren endlich frei.
Die Dryade wandte sich an Wilbur und fragte nach ihrer Schwester. Wilbur erklärte, dass sie nicht mehr lebte. Nymian nickte und forderte daher den Tränenkristall. Dieser war ein Teil ihrer Schwester, alles, was noch von der Toten geblieben war.
Wilbur zögerte. Ohne den Fokus würde er keine Zauber mehr wirken können. Er erklärte Nymian, dass er einen Ersatz für den Kristall brauchte. Nymian erwiederte, wenn er sich sicher sei, könnte sie Wilbur einen neuen Fokus zum Tausch anbieten.
Krätze vermutete einen betrügerische Absicht hinter diesem Handel und warnte Wilbur davor. Doch dieser wollte den Einwand des Goblinmagiers nicht gelten lassen und willigte ein. So übergab er der Dryade den Kristall samt Kette. Sie nahm das Schmuckstück an sich und ging dann zu einem der Wechselbälger. Nymian griff von hinten in seinen Rücken hinein. Ein trockenes Knacken war zu hören. Der Junge keuchte auf, brach sterbend zusammen und wurde zu Ranken und Astwerk. Über den toten Wechselbalg hinweg reichte Nymian einen kleinen, blühenden Zweig an Wilbur. „Dies trägt alle Macht in sich, die du dir wünscht“, erklärte sie. Den Tod des Wechselbalgs tat sie mit einem Schulterzucken ab. „Es sind magische Geschöpfe. Ich habe sie erschaffen. Ich bestimme, wann sie sterben!“ Melina sah etwas blass aus, als Wilbur seinen neuen Fokus entgegennahm. Ohne uns noch eines Blickes zu würdigen, ging Nymian auf ihren Baum zu. Krätze nutzte die kurze Gelegenheit und suchte nach magischen Kräften. Sowohl der Tränenkristall, der blühende Zweig als auch Nymian selbst waren von Magie durchdrungen. Die Dryade verschmolz mit ihrem Baum. Um uns herum irrten die überlebenden sieben Wechselbälger etwas orientierungslos umher.
Von Ostern her drangen die ersten dünnen Strahlen der Morgensonne zwischen den knorrigen Bäumen hindurch auf die Lichtung. Die Mittsommernacht war vorbei…