Der Dämonenturm – Teil 1

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01. April 2955 DZ, Düsterwald

Am Vormittag brechen wir nach Minas Raug auf. Asche stößt am Waldrand zu uns. Statt der direkten Route mitten durch den Wald wandern wir außen am Rand entlang nach Süden. Trotz der deutlich größeren Wegstrecke hoffen wir, so gefahrloser und schneller voranzukommen. Die ersten sieben Tage verläuft die Reise ereignislos, wobei Ferdibrand allerdings den Eindruck gewinnt, dass Asche noch verschlossener wirkt als sonst.

Als wir am Abend des siebten Tages am Waldrand lagern, entdeckt Hergrim auf der Ebene eine kleine Reisegruppe. Durch einen Spähgang Ferdibrands erkennen wir, dass es sich um drei Personen handelt. Eine Greisin und ein Junge von den Ostlingen, die von einer Frau begleitet werden, die wahrscheinlich zu den Leofringern oder einem ähnlichen Nordmann-Volk gehört. Ferdibrand und Hergrim besuchen sie und laden sie an unser Feuer ein, was sie nach einigem Zögern annehmen. Alle drei machen sehr erschöpften Eindruck auf uns und ihre ehemals hochwertige Kleidung zeigt die Spuren einer langen und anstrengenden Reise.

Ferdibrand gibt sich mit dem Abendessen besonders Mühe, und die Neuankömmlinge greifen mit großem Appetit zu. Danach erzählen sie uns ihre Geschichte. Die Greisin und ihr Enkel, deren Namen Nazhin und Sanjar lauten, sind die letzten Überlebenden des Ostling Stammes der Sagath. Sie sind auf der Flucht, denn Sanjar ist der Sohn des letzten Königs der Sagath und wird deshalb wahrscheinlich von den Angreifern verfolgt. Die Leofringerin begleitet die beiden zum Schutz. Sie heißt Athala und zu unserem Erstaunen erfahren wir, dass sie ursprünglich aus Zwergenhall stammt und vor fünfzehn Jahren durch Mogdred von dort entführt wurde.

Wir berichten ihr von den aktuellen Geschehnissen um Sonnstatt, Zwergenhall und Mogdred und raten der kleinen Gruppe zunächst nach Sonnstatt zu reisen.

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns und nehmen unsere Reise nach Süden wieder auf, bis wir den Punkt erreichen, an dem wir geplant hatten, in den Wald einzudringen und direkt zum Turm zu ziehen. Asche rät uns jedoch, erst noch etwas weiter südlich in den Wald zu gehen, weil er dort weniger dicht und gefährlich wäre. Wir nehmen ihren Rat an.

In der Nacht bemerkt Roderic, dass Asche sich vom Lager entfernt und folgt ihr. Auf einer Lichtung nicht weit entfernt sieht er sie in einen blau leuchtenden Stein starren. Ein Gesicht scheint aus dem Stein zurückzublicken. Roderic spricht sie darauf an. Asche spricht von alten Erinnerungen und zögernd beginnt sie, ihre erstaunliche Geschichte zu erzählen.

Das Gesicht in dem Stein gehört zu einem Elben namens Tavaron. Er und Asche, die damals noch Ethelwen hieß, stammen aus der Zeit des Erwachens und waren damals ein Paar. Sie waren beide Kinder von zwei der ersten Anführern der Elben. Tausende von Jahren wanderten sie gemeinsam durch Mittelerde, doch am Anfang des dritten Zeitalters wurden sie von Saurons Schergen gefangengenommen und eingekerkert. Tavaron wurde nach und nach durch Sauron korrumpiert und wurde zu seinem Kerkermeister und später nach seiner Flucht zum Galgenkönig. Asche hingegen konnte sich trotz der langen Gefangenschaft einen Funken Hoffnung bewahren und blieb standhaft. Doch der Verlust schmerzt immer noch, umso mehr, weil die Zauberin Zimraphel und der Galgenkönig zu Gefährten wurden.

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