Geiferndes Fieber 6 – Der Enigmastein

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3.7.888 n.G.

Ich verhandelte mit dem Gugelmann, der von dreien von uns jeweils etwas Blut und eine Haarlocke haben wollte, um uns zu verraten, wo wir den Enigmastein finden konnten. Dann sollten wir die Seuche in der Stadt beenden können. Das sollte es uns Wert sein, dass andere Wesen Macht über uns erlangen konnten. Ich gab ihm mein Haar und Blut, aber Severin und Amir versuchten ihn zu täuschen, indem sie die Sachen von dem toten Gugelmann und dem Ettin besorgen wollten.

Das dauerte dem kleinen Mann zu lange, und er machte sich mit meinen Haaren und meinem Blut an den Aufstieg. Ich wirkte einen Zauber, tauschte mit ihm die Plätze und rief “Velten, halt ihn auf!”, doch der kleine Mann beschwor eine Dunkelheit. Auf Veltens Ruf kamen Amir und Severin zurück, die eine Schwärze vor dem Treppenaufgang vorfanden, die sich alsbald auflöste. Ihr Blick fiel auf mich auf der Treppe und der Gugelmann war verschwunden.

Wir gingen in den Raum mit dem Toten, und ich untersuchte den zersprungenen Stein, dessen Splitter weiterhin stark magisch waren. Severin lockte nochmal den Augenwurm in der Glaskugel hervor. Dann schlug er mit dem Gewehrkolben darauf, so dass sie einen Riss bekam und der Nebel in ihrem Inneren entwich. Der Wurm verendete darin zappelnd.

Ich sammelte alle Splitter ein und packte sie in die Bleikiste, die uns der Inquisitor gegeben hatte. Sobald der Deckel drauf war, verschwand das bedrückende Gefühl in diesem Raum, und wir beschlossen in den Raum mit dem Brunnen zu gehen. Amirs Kästchen begann zu ticken, was Severin auch bemerkte. Velten schloss die Tür zum Brunnenraum wieder.

Wir waren uns uneinig, was es bedeuten sollte. Severin, ich und zuletzt Velten gingen um den Brunnen zu einer Tür, die tiefer in dieses Verlies führte. Das Ticken wurde lauter, und Amir hatte die Gewissheit, dass sein Kästchen ihn davor warnte, uns zu folgen. Aber er kam nach. Damit die Finsternis im Brunnen blieb, schloss Amir die Tür hinter sich, und das Ticken hörte auf. Da wurde ihm gewahr, dass er die Warnung seines Gottes in den Wind geschlagen hatte.

Wir sahen mehrere Schatten, gegen die wir uns bereits zuvor mit Müh und Not erwehrt hatten, und einen großen Dämon. Nach einem Moment des Grauens eilten wir in den Brunnenraum zurück – bis auf Severin, der mit seinem Gewehr feuerte. Wir flohen in den Raum mit dem toten Gugelmann, während die Finsternis im Brunnen aufstieg. Der Dämon brach durch die Tür. Wir rannten weiter. Nur Severin lud nach und schoss nochmal, während das Licht um ihn herum versiegte. Dann kam er uns eilig hinterher und schrie “Wir dürfen das Wesen nicht freilassen!”. In der Säulenhalle hatte der Dämon ihn eingeholt und schlug auf ihn ein.

Amir und ich schlossen uns dem Kampf an, und auch Velten kam fluchend zurück, denn er hatte kein Licht dabei. Mit zwei heiligen Attacken streckte Amir den angeschossenen Dämon nieder. Zwei Schattenkreaturen aus der Aura des Dämons zogen sich zurück. Amir schloss die Tür zum Raum mit dem toten Gugelmann. Endlich konnten wir das Anwesen und Säckel verlassen und vergaßen darüber, den Gefangenen zu befreien.

Die Kiste übergaben wir Randolphus am nächsten Morgen. Die Splitter erwiesen sich als die Überreste des Enigmasteins. Durch die dämpfende Wirkung der Kiste konnte die Seuche bekämpft werden, und die Mitglieder das Stadtrates – die meisten lebten noch – und lobten uns für unsere Hilfe.

Nachträglich erfuhren wir, dass man im Ritualraum, in dem der Dämon war, die Leichen von den Söhnen und Töchter einiger der angesehensten Familien der Stadt und drei weitere Gugelmänner gefunden worden waren. Den Wunden nach hatten diese gegeneinander gekämpft. Die überlebenden Männer waren dann offensichtlich von dem Dämon getötet worden. Pentachus Katandramus war nicht unter den Toten…

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