Es herrschte ein großes Durcheinander im Zug. Niemandem blieb Zeit, nach der beinahe Katastrophe durchzuatmen, denn eine räudige Bande von Halunken beschoss von draußen den Zug. Ein Großteil der Angreifer hatte sich in einem kleinen Wäldchen verschanzt, aber auch aus den Bergen auf der anderen Seite des Night Flyers näherten sich Männer. Glücklicherweise waren die Waggons massiv gebaut, so dass man sich darin gut verschanzen konnte. Nach und nach wurden die Banditen dezimiert. Es hätten wohl alle Zuginsassen überlebt, wenn nicht einer von ihnen ein niederträchtiger Verräter gewesen wäre. Der alte Konföderiertensoldat, Richard Chasen, schoss plötzlich wild um sich. Es gelang ihm, zwei Männer zu töten, becor er von Bruno niedergestreckt wurde und dadurch Schlimmeres verhindert werden konnte.
Eine handvoll Angreifer konnte fliehen. Leider gelang es ihnen auch, ihre Pferde mitzunehmen. So blieben die Insassen das Night Flyers in der Wildnis zurück und waren im Nirgendwo gestrandet. Es war finsterster Nacht, dennoch mussten einige wichtige Entscheidungen getroffen werden. Als erstes galt es, die abgekoppelte Waggons zu erkunden. Niemand wusste, wie weit sie den Hang hinab gerollt waren. Sollte ein Trupp die Gleise zurück gehen? Oder war es besser, zusammen zu bleiben und sich nicht zu trennen? Da die Strecke zurück abschüssig war, entschloss man sich schließlich, die verbleibenden Waggons einfach bergab rollen zu lassen. Thomas Van Der Brock, ein talentierter Ingenieur, modifizierte die Zugbremsen so, dass man mit ihnen die Wagen kontrolliert zum Stehen bringen konnte. So gelangten alle Überlebenden zusammen mit den Resten des Night Flyers hinab in die Talsenke, wo die beiden abgekoppelten Wagen, die mittlerweile aus den Schienen gesprungen und umgekippt waren, neben der Strecke lagen. Die Tür zum Gepäckwagen stand offen. Im Inneren herrschte Chaos. Alle Koffer und Kisten waren übereinander gepurzelt und lagen wild verteilt im Waggon herum. Die gesicherte Kiste, die Allan Seyberth vom Boston Museum of Fine Arts und John Crocker, der Schaffner des Night Flyers, jeden Tag mehrmals kontrolliert hatten, war aufgesprengt. Überall war Blut. Von Allan Seyberth und John Crocker keine Spur.
“Alles ging gehörig schief”, dachte sich Bruno Jones.