Das Ende einer Odyssee – Die Wege trennen sich…

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Es war vollbracht… nach vielen Entbehrungen, Entscheidungen und Schicksalsschlägen in den vergangenen 2 Jahren schien der Alptraum nun endlich ein Ende zu finden. Die Beschwörung von Lystramon – und somit seine Niederkunft als Maruk-Methai im Auftrag des Namenlosen auf Dere – war verhindert, das Portal unter Tonnen von Gestein und Lava verschüttet, die Kultisten des Namenlosen unter ihrem Anführer Al’Nuad waren besiegt, Brakador – Kaiserdrache und Mitglied des Schattenrates – fiel genauso wie sein Lakaie Zarassu – ein uralter Mantra’ke – im Kampf und Kyrjaka – Dämonin und gefallene Himmelswölfin – wurde aus Dere verbannt.

War dies ein glorreicher Sieg für die gute Sache?
Oder blieben viele Zweifel und Fragen zurück?
Fragen welche die Zeit beantworten wird….

Aber beginnen wir von vorne… Nach der epischen Schlacht gegen die Heerscharen des Namenlosen, den Drachen und seine Schergen und die Dämonenwölfin und ihre Brut blieb ein Feld der Verwüstung und des Schreckens zurück… überall Blut… überall Leichen…

Brakadors Leib lag zerschmettert am Boden, Zarassus Körper war von zahlreichen Wunden durchbohrt, die Leichen von Al’Nuad und seinen Kultisten lagen in ihrem Blut verteilt in der Höhle und von Kyrjakas Leib blieb nur ein Häufchen nach Schwefel stinkender Schleim zurück. Doch es gab auch andere Opfer… die Schneegoblins hatten einen hohen Blutzoll für ihre Hilfe gezahlt, es gab Tote und zahlreiche Verletzte auch unter den Himmelslichtern und dem Ifirnsrudel. Styrvake brach nach Beendigung seines Kampfrausches blutüberströmt zusammen, auch die anderen waren zum Teil schwer verletzt worden.

Nur Albin fehlte… in einem Akt der Aufopferung hatte sich der Praiosgeweihte in das Portal geworfen, um Lystramon daran zu hindern, das Tor nach Dere zu durchschreiten. Dabei wurde das Ritual unterbrochen und somit das offene Tor zerstört… Möge Praios sich seiner tapferen Seele annehmen!

Nach einem kurzen Augenblick der Besinnung – ein Siegestaumel oder eher reine Erschöpfung gepaart mit Erschrecken und Erkenntnis – begann die Erde zu beben und Hitze brach aus allen Poren des Berges… der Vulkan erwachte zum Leben. Schnell wurden alle Verletzten geborgen und evakuiert, gerade rechtzeitig bevor der Vulkan sich erhob und Feuer gen Himmel spie, als wenn er den Göttern ein Zeichen geben wolle.

Am Morgen des 1. Firun 1023 BF flohen wir aus dem Vulkan und das Antlitz von Praios lächelte uns entgegen. Das uralte Portal wurde – hoffentlich für alle Zeiten – unter Tonnen von Gestein begraben als die Höhle einstürzte und die heiße Lava das ganze Tal mit einer entfesselten Naturgewalt überflutete, wie wir sie noch nicht gesehen hatten…

Die Goblins und ihre neue Anführerin, die Schamanin Rukuuka, dankten Lyoscho – den sie ehrfürchtig den Wanderer der Kulturen nannten – und brachen auf, eine neue Heimat zu suchen. Das Ifirnsrudel um Iloinen Schwanentochter sowie die Himmelslichter geführt von Teliriyon Kristallpfeil beschlossen mit uns nach Ouvenmas zu ziehen, wo wir den Winter verbringen wollten.

Den beschwerlichen – aber ereignislosen – Fußmarsch mitten im tiefsten Winter durch die eisige Einöde des Ehernen Schwertes empfanden wir fast als eine erfreuliche Abwechslung und alle ließen ihre Gedanken schweifen, erinnerten sich der Ereignisse der letzten 2 Jahre…

Noch im Firun erreichten wir – nach 2 Monaten jenseits der Zivilisation – endlich Ouvenmas… das ganze Bornland lag längst wie im tiefen Winterschlaf unter einen weißen Schneedecke verborgen und niemand – außer ein paar Verwegenen – reiste über die verschneiten und leer gefegten Straßen.

In Ouvenmas angekommen gab es allerdings ein paar Überraschungen. Tatsächlich existierten dort Steckbriefe von uns – zumindest von Styrvake, Tsaekal, Lyoscho und auch Balthasar – aber nur in einem der Gebiete der zweigeteilten Stadt. Der lange verschollene und tot geglaubte Fürst Wlaselgo von Ouvenstam war zurück gekehrt und machte seinen Anspruch als legitimer Nachfahre derer von Ouvenstam auf Familiensitz und Stadt geltend, während der offizielle Verwalter der Stadt, Graf Ljasew von Utzbinnen-Ouvenmas der Wappenkönig des Bornlandes, nicht bereit war, seine Machtposition zu räumen.

So wurde Ouvenmas von zwei Parteien kontrolliert, auf der einen Seite die Grafengarde, auf der anderen Seite die Fürstengarde, unter tatkräftiger Unterstützung einiger ehemaliger Wölfe vom Mahrenwald sowie unter Mithilfe der rechten Hand des Fürsten, Derja Jataneff – einigen besser bekannt als Lenija Oljanow. Auf Seiten des Fürsten und seiner Garde erhielten wir Hilfe und Unterstützung, auf Seiten der Grafengarde galten wir – wie die Wölfe vom Mahrenwald – als gesuchte Verbrecher.

Balthasar – unser alter und langjähriger Weggefährte – gab sich uns in Ouvenmas zu erkennen. Scheinbar hatte er unsere Wege schon einige Zeit verfolgt, war aber im Hintergrund geblieben, hatte allerdings in der Schlacht um das Portal eingegriffen. Er war es der Al’Nuad an der Flucht hinderte und ihn von der Anhöhe zurück in die Höhle stürzte.

Auch trafen wir einige Bekannte in der Stadt, den Hesindegeweihten Damiano Tergidion zu Valavet und einige Nivesensippen wie die Lieska-Jaärna, der Stamm von Amuri, in ihrem Winterlager vor Ouvenmas. Auch Kailäkinnen, der weiseste und geachtetste aller Nivesen, war dort und sprach zu uns. Er sah eine Zeit des Friedens und der Ruhe voraus… doch diese sollte leider nicht von Dauer sein!

Dhana, die endgültig von dem Geist von Jadminka Eisherz erlöst war, erholte sich im Haus der Marbiden, wo ihr die nötige Ruhe und Seelenheilkunde zuteil wurde. Die Entführten – Jäger, Magd und Praoishochgeweihte aus Notmark – waren bereits auf dem Weg in ihre Heimat. Und so verbrachten die meisten von uns den Rest oder Teile des Winters friedlich in Ouvenmas, um endlich ein wenig Ruhe nach der hektischen Zeit zu finden…

Aufgrund des Erlebten in der Vergangenheit der letzten 2 Jahre und des nun augenscheinlich herrschenden Friedens – der Schattenrat hatte sich zurück gezogen und in alle Winde zerstreut und schien keine akute Gefahr mehr darzustellen – beschlossen wir, uns eine Weile zu trennen und eigenen Geschäften, Zielen und Bestrebungen nachzugehen, um eigene Erfahrungen zu machen und um das Vergangene zu verarbeiten.

Wir machten keinen festen Zeitpunkt für die erneute Zusammenkunft aus, doch wir alle wussten wir würden uns wieder sehen…

Styrvake war es der als erster die Gemeinschaft verließ und gen Thorwal aufbrach. Er hatte einige Zeit mit der Kleinen Janne und den Wölfen vom Mahrenwald verbracht, dann wurde er unruhig und beschloss, es sei Zeit in die Heimat zurückzukehren. Auf seinem neuen Gefährten, dem Frostdrachen Shirr’Khan,flog er in den Sonnenuntergang Richtung Westen.

Tsaekal hatte sich sehr schnell rar gemacht. Nachdem er mit Kailäkinnen und Mitgliedern der Nivesensippen gesprochen und Zeit verbracht hatte, zogen er und Wolfsmond sich in die Abgeschiedenheit der Nordwalser Höhen zurück, um für eine Weile ihre Zweisamkeit zu genießen.

Isblom war als nächste an der Reihe. Eine Weile verbrachte sie Zeit mit ihren neuen Gefährten, lernte das Volk der Nivesen kennen und schätzen doch nachdem Wolfsmond gegangen war, brach sie mit ihrer Halbschwester Iloinen Schwanentochter auf, um mit dem Ifirnsrudel gegen die Eishexe zu kämpfen und Ifirns Heiligen Orte im Norden aufzusuchen.

Hagen zog es nach einem kurzen Aufenthalt mit seinen für ihn noch immer neuen Gefährten nach Festum, um dem Ursprung seiner Mission nachzugehen, vielleicht herauszufinden warum ihn der Traumhain von Jekdisit wie ein Wink des Schicksals zu uns geführt hatte und wohin sein weiterer Weg ihn noch führen würde.

Balthasar, der so plötzlich wieder aufgetaucht war wie er vor einigen Wochen verschwunden war, verbrachte viel Zeit mit Lyoscho. Sie sprachen über den Bornwald, das bevorstehende Erwachen des Bornlandes und die Verpflichtungen, die dort noch zu erledigen wären. Dann brach er alleine auf, Lyoscho und er wollten sich später im Bornwald treffen.

Sheanna überwinterte in Ouvenmas, wir waren uns nicht sicher ob sie die erneute Reise im Winter scheute oder es ihr nicht eilig war weiter zu ziehen. Zusammen mit Lyoscho versuchte sie, mehr über die Mysterien in Erfahrung zu bringen, bevor sie Ende des Winters mit Dhana zum Kloster Urischalur bei Karenow aufbrach, um ihre Schwester Soraya abzuholen.

Lyoscho, der den ganzen Winter hier verbrachte, verließ als letzter Ouvenmas. Er verbrachte viel Zeit mit dem Artefaktmagier Alwin Wippflügler und sie drangen tiefer in die Geheimnisse der Mysterien ein, die er in Verwahrung genommen hatte, als es ihm bisher alleine gelungen war. Mit den Himmelslichtern, die bereits abgereist waren, machte er zuvor Pläne für die Zukunft und dann brach er letztendlich Richtung Bornwald auf.

Die Gemeinschaft war getrennt… aber nicht zerbrochen. Zum ersten Mal seit 2 Jahren war jeder auf sich allein gestellt. Und so jagten sie alle ihren eigenen Gespenstern nach und machten eigene Erfahrungen, von denen an anderer Stelle berichtet werden wird…

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