Nacht über Tannhag

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Dragorea, Selenia, 8. des Monats Wassermond im Jahr 991 LZ

Auf meinem Weg in Richtung Arwinger Mark schloss ich mich für den Weg über den Kynhold einer kleinen Händlerkarawane an. Am dritten Tag der Reise quartierten wir uns in Tannhag, auf der Spitze des Blutpasses, in dem Gasthaus “Eichelhäher” ein. Es regnete unablässig und wir waren entsprechend durchnässt. An diesem Abend saß ich an einem Tisch mit einigen merkwürdigen Gestalten, die ich im Verlaufe der Nacht noch näher kennenlernen sollte.

Einer von ihnen, ein Gnom mit dem Namen Filliam Leichtfuß, begann sogleich, sich zu entkleiden, um uns nur noch mit einer Unterhose bekleidet Gesellschaft zu leisten. Mor Dämmerschlag, ein bemitleidenswerter Varg-Söldner, der sich gesitteter benehmen konnte, hatte während des Essens die nassen Sachen des Gnoms unter seiner Suppe. Haarok Feuerbauch, ein Zwerg vom Clan der Feuerbäuche saß mit seiner Waffe am Tisch und eine dunkelhäutige Dämmeralbin, Iye, drückte sich misstrauisch an unserem Tisch herum.

In einem anderen Winkel des Gastraums fiel mir ein alter Mann auf, der auch die Aufmerksamkeit meiner Tischgenossen erregte. Er war in Karten vertieft und schien ein Gelehrter zu sein. Nachdem der Zwerg ihn ein wenig belagert hatte und der Alte mit dem Namen Umbrius von Theben auch mit der Albin Bekanntschaft gemacht hatte, kam er zu unserm Tisch und unterbreitete uns ein Angebot.

Wir sollten ihn zu einem Turm auf dem Kahlen Haken begleiten, um dort eine besondere Durchlässigkeit der drei Welten zu beobachten, die aufgrund einer besonderen Mond- und Sternenkonstellation in dieser Nacht zu beobachten sein würde. Nach einigem Hin und Her willigten wir ein, doch der Alte konnte uns dann doch nicht begleiten, da er sich in dem großen Durcheinander verletzte, das sich erhob, als ein lauter Knall mitten in der Nacht alle in den Hof trieb. Ein gewaltiger Blitz hatte den Kahlen Haken entzwei gespalten und ein violettes Licht schien aus dem Krater gen Himmel.

Wir machten uns also allein auf den Weg, gespannt, was uns erwarten würde. Haarok erwies sich, nachdem wir Filliam zuvor als magiebegabten Heiler kennengelernt hatten, nun als  begabter Fährtenleser. Wir kamen an einen massiven Felsen, den Iye scheinbar mühelos erklomm. Wir anderen versuchten, uns hinaufzuschleichen, doch wir wurden schnell von sechs widerlichen Rattlingen entdeckt, die uns sogleich angriffen.

Iye forderte, dass jemand ihren Panther Dawon befreien solle, der auf dem Plateau gefangen war, da er uns helfen könne. Mor gelang dies und das furchterregende Tier konnte sich befreien und griff tatsächlich nur unsere Gegner an und nicht uns. Nach einem erbitterten Kampf erschien plötzlich eine in schwarze Roben gekleidete Frau, die den Zauber im Berg gewirkt zu haben schien, auf dem Turm und setzte uns, vor allem dem Söldner, noch einmal heftig zu.  Doch dieser schaffte es tatsächlich, den Turm zu erklettern und die Hexe zu töten!

Im Turm fanden wir einen gespaltenen Sarkophag und im inneren ein altes Skelett und meine Begleiter berichteten, dass aus diesem Toten ein Geist Richtung Norden entfahren sei. Das Skelett hatte einen Siegelring und ein Schwert bei sich, das der Varg an sich nahm, eine Tasche mit Pergamenten und einem Folianten von der Hexe stellten wir ebenfalls sicher. Dann machten wir uns auf den Rückweg.

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