Die Geister die ich rief – Teil 5

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15. Hesinde, nachmittags

Nachdem wir die Schmiede gesichert haben und Naramis sich davon überzeugt hat, dass es hier keine Kraftlinie gibt und dass auch der Schmied und sein Gehilfe nicht für das Erscheinen der Mindergeister und Dämonen verantwortlich sein können, reisen wir weiter nach Helmbach, welches etwa 2 Stunden entfernt liegt. Dort sollen wir beim Priester der Könige, Priester Girnbold, vorsprechen und dem Dorfschulzen Holmar vom Hergerdshof einen Besuch abstatten. Das etwas merkwürdige Religionsverständis hier in der Provinz hat uns zunächst verwirrt, doch offensichtlich ist es ein Vorläufer des Zwölfgötterglaubens. Hier in der Provinz betet man zu vier Königen: Dem König der Tiere, dem König der Pflanzen, dem König der Menschen und dem König der Götter (Praios).

Auf dem Weg nach Helmbach zeigt sich mir – und nur mir, wie sich später herausstellt – eine angsteinflößende Erscheinung: Ein drei Schritt großer, aufrecht stehender Löwe mit wallender Mähne und Schwingen. An den Enden der Schwingen trägt er jeweils ein gebogenes Horn. Nach noch nicht einmal einer Minute verschwindet die Kreatur spurlos, doch dies war lange genug, um mir Angst einzujagen. War dies eine weitere Warnung von Asmodeus? Konnten die anderen das Wesen deshalb nicht sehen?

Als wir schon fast in Helmbach angekommen sind, werden wir hinterrücks von Goblins überfallen, die eine erstaunlich gute Taktik anwenden. Zunächst werden wir mit Pfeilen beschossen, woraufhin Wildschweinreiter mit Speeren uns angreifen. Als letztes folgen die Fußtruppen mit Kurzschwertern. Nachdem wir sechs Rotpelze erschlagen haben, hört Karakal den Ruf zum Rückzug. Die Stimme könnte einem Goblinweibchen gehören. Ist der 6-messrige gar ein Goblinweibchen? Zwischen den Leichen finden wir eine goldene Maske, die ein schwaches Astralgewebe trägt (Beherrschungsmagie). Bei den Angreifern handelte es sich nicht um Stammes-Goblins – so viel steht fest. Kurz darauf kommt es entlang des Weges zu einer weiteren Sichtung eines windhosenähnlichen Mindergeistes. Der Wirbel besteht zur Hälfte aus Wasser und zur anderen Hälfte aus Kalkstein. Es trägt ein weiteres goblinähnliches Gesicht im Zentrum. Ohne Schaden anzurichten verschwindet auch dieser Mindergeist im Wald.

Wir freuen uns darauf, endlich Helmbach zu erreichen, als ich erneut die löwenähnliche Kreatur rieche, dann sehe und dieses Mal meine Furcht nicht unterdrücken kann. Ich bin von Panik erfüllt, taumele rückwärts und stammele unverständliche Worte. Zur selben Zeit wird Einskaldir von einem gehörnten Dämon der Niederhöllen bedrängt, der ihm einflüstern will, mich zu töten, da ich ein Verräter sei. Als Karakal den Schutz seiner Göttin erbittet, strömt etwa grauer Nebel aus ihm heraus und gibt ihn frei. Naramis kann die Dämonen schließlich vertreiben. Xargrosch stürmt mit den Worten:“ Verfluchter Magier!“ in den Wald, wo er etwas gesehen haben will, doch als wir anderen ihn wenig später erreichen, steht er nur ohne Zeitgefühl wie erstarrt da, als sich plötzlich seine Starre lößt. Als wir uns wenig später besprechen, berichtet Naramis, uns hätten mehrere Dämonen, vermutlich aus der Domäne des Erzdämonen Lolgramoths, angegriffen. Seine schützende Sphäre vertrieb sie schließlich. Xargrosch berichtet von einem goldenen Leuchten im Wald, ganz ähnlich dem Leuchten beim Goblinangriff, kurz bevor wir die goldene Maske fanden.

Mit der Dämmerung erreichen wir endlich Helmbach, wo wir Zeuge einer skurrilen Szene werden. Die abergläubischen und sehr züchtig gekleideten Dörfler stehen versammelt um den Priester herum, der einen Bauern mit einer Mistforke segnet. Diese Bauer soll in den glorreichen Kampf gegen die Mindergeister und Dämonen ziehen, die immer wieder aus einem Hühnerstall hervorquellen. Bauer Finnlaus versucht sein Glück, wird jedoch von den Windhosen am Betreten des Stalles gehindert. Vom Priester erfahren wir, dass sich erst heute zwei angebliche Dämonenmeister in den Stall geflüchtet haben und von dort die unheiligen Wesen heraufbeschwören, denn seitdem die beiden spitzhütigen Gestalten auftauchten, kamen immer mehr Geister aus dem Schuppen hervor. Xargrosch kann sein Temperament nicht mehr zügeln und will die beiden zur Rede stellen. Unter dem Jubel der Dörfler pocht er an die Tür, wird jedoch auch von Windhosen erfasst. Doch er bleibt standhaft und kann schließlich den Stall betreten, wo er zwei völlig verängstigte Gestalten antrifft.

Talbart und Olderich sind keine Dämonenmeister, sondern Novizen der Gruppe um Gambeslaus Wiesenwanderer!  Die Gruppe um den von uns gesuchten Magier untersuchte ein Gut, welches einmal Barturion Kairanbart gehörte. Dort wurde eine Kraftlinie entdeckt und Experimente gemacht. In der Nacht, bevor die Plage begann, verschwanden die Scholaren Rulerich und Lindgard. Irgend etwas muss schief gegangen sein, denn die Plage der Mindergeister nahm ihren Anfang. Die Adepten Faran und Hilbert wurden verletzt und so schickte Gambeslaus nun Talbart und Olderich aus, um Heilkräuter zu finden. Zwar fanden die beiden jungen Novizen einige Alraunen, doch den Rückweg fanden sie nicht mehr. Zu allem Überfluss wurden sie von den Mindergeistern verfolgt und flüchteten sich in Helmbach in den Hühnerstall. Doch die Dörfler halfen Ihnen nicht, sondern glaubten in ihnen die Verursacher der Plage gefunden zu haben. Glücklicherweise konnten wir diesen Irrtum nun aufklären. Im Folgenden beruhigen wir zusammen mit der Wirtin, Amme und Heilerin Traviane die erregten Dörfler, besprechen uns im Gemeinschaftshaus und begeben uns zur Ruhe.

16. Hesinde

Wir werden versuchen, mit den beiden Novizen Magister Gambeslaus wiederzufinden. Dort können wir hoffentlich das Rätsel lösen. Vor den Goblins müssen wir weiter auf der Hut sein, denn ein Jäger (Dunkerd Dachsauge) berichtet uns von weiteren Überfällen auf Gehöfte in der Umgebung. Wieder wurden Tiere gestohlen. Bevor wir aufbrechen, entdecken wir hinter einem Brunnen eine weitere Statue von Rohal dem Weisen. Dienen diese Statuen dazu, Kraftlinien zu markieren? Doch bisher konnte Naramis in der Umgebung nichts feststellen.

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