Willst du einen Schneemann bauen?

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Eigentlich sollte es Schloss Gyllenkreutz sein, das große Anwesen mit dem imposanten Schloss, die dazugehörigen mehr oder weniger bekannten Gebäude und Plätze, aber das Grundstück scheint hier seit Ewigkeiten unter Eis und Schnee zu liegen, die Gebäude aus Holz sind total verrottet, die aus Stein stehen zwar besser, aber dennoch als Ruinen da, die Fenster und Türen des Schlosses sind zugemauert.

Linda und Ida weihen Bengt möglichst kurz in die überlebenswichtigen Details dieser „Anderswelt“ ein, erzählen von dem Jäger, der mit seinem großen Höllenhund einmal am Tag seine Runde hier dreht, dessen Aufmerksamkeit keinesfalls auf sich lenken sollte. Trotz der eisigen Temperaturen verzichten die beiden Frauen, die sich nach ihrem Gefühl schon seit mind. einer Woche hier befinden, auf wärmende Feuer, um sich nicht durch den dunklen Rauch bzw. Geruch des verbrennenden, klammen Holzes zu verraten.

Stattdessen versuchen sie sich durch die Kleidungsreste, die sie verschiedenen Leichen abgenommen haben, vor dem Erfrieren zu schützen. Sie führen Bengt in ihr Lager, eine notdürftige Unterkunft aus schrägen Brettern und Planen, die von außen durch eine Schicht Schnee isolieren soll.

Linda, Ida und Bengt beratschlagen, wie es weitergehen soll, der mitgenommene Zustand seiner Gefährtinnen ist ihnen deutlich anzusehen. Linda scheint dieser Situation dank ihres Vagabundendaseins aber deutlich gewachsener zu sein als Ida, die betend versucht dem Ganzen zu trotzen. Könnte vielleicht der Runenstein am Anfang des Waldes nützlich sein?

Ida und Bengt vernehmen ein bisher unbekanntes Geräusch, wie ein fernes Kreischen oder Fauchen, außerdem ist am Grabhügel ein leichtes bläuliches leuchtendes Band zu sehen. Könnte es sich um ein Geisterwesen handeln, das es vielleicht mit dem Jäger und seiner Bestie aufnehmen kann?

Auf dem Weg zur Kapelle deckt sich Linda in einem Nebengebäude mit neuer Kleidung ein. Die Ruine der Kapelle ist in einem deutlich schlimmeren Zustand, als zum Zeitpunkt der uns bekannten Wiederherrichtung, Kreuze oder Abbilder z.B. der heiligen Birgitta sind hier nicht vorhanden. Geweiht wird hier wohl nichts sein. Ob die Krypta an diesem Ort unter dem ganzen Schutt existiert, kann erstmal nicht geklärt werden.

Ida kommt der Gedanke, dass sie diese „Schneekugel“-Welt vielleicht über den Sockel verlassen könnten, also wird nach einer alternativen Möglichkeit zur Krypta gesucht, um in den Untergrund zu gelangen.

Als sich die drei nah genug an die „Kapelle“ angenähert haben, tauchen sie selber in dieses bläuliche Leuchten ein und können im Hintergrund, etwa bei den damals entdeckten Gräbern, die geisterhaften Gestalten zweier Frauen und eines Mannes sehen, die sich zwar mit fratzenhaften „Gesichtern“ um den Hügel herum bewegen und die Luft noch kälter erscheinen lassen, aber scheinbar nicht angreifen wollen. Eher neugierig schweben die Frauengeister auf Linda und Ida, der männliche Geist auf Bengt zu, um dann in ihre Körper einzudringen. Die Körper der Gefährten fallen schlaff zusammen, während ihnen schwarz vor Augen wird.

Alleine im Rittersaal versucht Sunna weiter, das klemmende Fenster zu öffnen, mit enormer Kraftanstrengung gibt das Fenster mit einem großen Knarren und Ächzen nach und lässt sich nach innen öffnen, während eisige Kälte und Schnee hereindringen

Anders als in Sunnas Erinnerung sieht draußen alles stark verfallen aus, zur rechten Seite das Brunnenhaus, düster, dunkel, nicht mit Ketten verschlossen aber ausgehebelten Türen.

Rechts daneben sieht sie ein blaues Band, eine Art Wetterleuchten und spürt einen leichter Sog, der Sunna nach draußen ziehen möchte, als sie den Kopf aus dem Fenster streckt, sie zieht den Kopf wieder zurück. Sie testet aus, ab welcher Stelle der Sog beginnt, schafft es quasi im letzten Augenblick, diesem nicht zu verfallen und schmeißt instinktiv beim Zurückweichen das Fenster wieder zu. Beim Wiederöffnen des Fensters türmt sich draußen im Schnee zwischen Schloss und Fluss, der Schnee zu etwas wie einer Gestalt auf.

Währenddessen machen Norvid und ich uns auf den Weg, Seile und eine Leiter zu holen. Auf dem Weg zurück zum Rittersaal hören wir ein Geräusch aus der Bibliothek, als wäre ein schweres Buch auf den Boden gefallen. Als ich Stöckelschuhe sich entfernen höre, bedanke ich mich bei der nicht mehr zu sehenden „schwarzen Frau“.

Dem Buch können wir einige wichtige Informationen über die Schneekugel entnehmen:

  • die Schneekugel wandert im Schloss, ihr Herkunftsort ist unbekannt
  • im Schloss soll es ein Kugelzimmer mit besonderer Tür geben, wahrscheinlich im Keller
  • es könnte eine Möglichkeit geben in die Kugel hinein- und auch wieder hinauszukommen
  • die Tür wird vom Wächter mit der Kette und einem Hüter bewacht
  • den Wächter (eine Bestie) muss man passieren, dem Hüter Fragen richtig beantworten
  • viele Leute sind wohl schon in die Kugel hineingeraten, manche sogar beabsichtigt
  • das Fenster im Rittersaal ist eine Möglichkeit in die Schneekugel hineinzuschauen
  • Prof. Wredenhielm und seine Mitverschwörer sollen auf der Suche nach etwas Bestimmten in der Kugel gewesen sein, es könnte mit dem Tod der Balladen zu tun haben
  • die Schneekugel soll eine Art Miniaturwelt der Realwelt sein
  • ein Tag in der Kugel entspricht einer Minute in der Realwelt
  • ein Jäger mit Jagdhund, macht solange Jagd auf alles Lebende, bis nichts mehr da ist
  • der Jäger und sein Hund stammen aus einer anderen Welt
  • der Jäger scheint einige Opfer nicht zu töten, sondern lässt sie zu Eis erstarren, um sie auf perfide Art und Weise am See auszustellen

Sicherlich handelt es sich um die Eisstatuen am See, ob sie sich vielleicht wieder zum Leben erwecken lassen? Je mehr Informationen wir über dieses Schloss sammeln, desto mehr Fragen kommen auf. Wie viele Geheimnisse mögen sich hier in diesem Gemäuer wohl noch verbergen? Norvid vermutet u.a. die Existenz einer „weiterführenden“ Bibliothek, quasi der Giftschrank mit den gefährlichen und okkulten Buchwerken des Schlosses.

Wir machen noch einen kurzen Abstecher an der Küche vorbei, in der Norvid alles Mögliche an Essbarem zusammensucht, außerdem hat er den Einfall, dass wir unseren Gefährten in der Schneekugel noch ein paar wärmende Decken zukommen lassen sollten. Vollbepackt kommen wir bei Sunna an, die zwischenzeitlich schon ein paar Laken von den zugedeckten Möbeln zusammengesucht hat. Aus ihnen knoten wir eine Art Strickleiter, an deren unteres Ende knoten wir die Leiter, lassen diese durch das Fenster außen am Turm herunter bis zum Boden. Am oberen Ende werden die Laken im wieder geschlossenen Fenster eingeklemmt und an verkeilten Stühlen festgemacht.

Auf einmal hören wir drei die „schwarze Frau“ am Rittersaal vorbei in einen Gang laufen. Sunna schnappt sich wohlweislich noch Bengts Mantel, Norvid ein paar weitere Laken und dann folgen wir der Emma ins Kellergewölbe. Als wir zu der uns bereits bekannten Stelle kommen, hören wir wieder das Rasseln von Ketten. Aber anstatt die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen, folgen wir dieses Mal dem Unheil versprechenden Geräusch in einen Bereich, der aussieht wie uralte Katakomben. Ich gehe vor, um das teilweise von Fackelschein erhellte Tonnengewölbe auszukundschaften.

In einem nach links abgehenden Gang kann ich tatsächlich ETWAS entdecken, eine etwa 3 Schritt hohe, sehr muskulöse, kolossale Gestalt, die an einer Kette einen Sack hinter sich her zieht. Eine metallene Schließe schmückt ihren Brustbereich, menschliche Knochenschädel zieren als Kette den mächtigen Hals und ebenso hängen solche an einem um den Bauch gebundenen Gürtel. Außerdem scheint der Koloss an eine Kette gefesselt zu sein, die den Geräuschen nach zu urteilen, evtl. mit einem Türmechanismus verbunden sein könnte. Ich schaffe es, von dem Wesen unbemerkt am Gang vorbeizukommen. Auf einen Wink folgen mir Sunna und Norvid vorsichtig an dem Wächter vorbei.

Wir finden tatsächlich bald eine Tür mit der bedeutsamen Aufschrift „Pila locus“ (Kugelzimmer) und während wir sie noch betrachten erscheint auf einmal neben der Tür eine Art Nische, in der eine Gestalt steht, oder zumindest bemerken wir sie erst jetzt.

Währenddessen kommen unsere drei Gefährten in der Schneekugel wieder zu sich. Linda erwacht auf dem zugefrorenen Fluss und schafft es unter Höllenschmerzen schreiend, ihre Hände vom Eis loszureißen und sich völlig erschöpft aufzurappeln. Sie schaut sich um, kann aber weder Ida noch Bengt entdecken, wohl aber das Bootshaus zu ihrer einen Seite und sie glaubt ihren Augen nicht zu trauen, aus einem Fenster des Schlosses hängt eine Strickleiter. Davor liegen auf dem Boden verteilt ein paar Decken und ein Bündel. Sie mobilisiert alle ihre Kräfte und bewegt sich dorthin und erklimmt mühsam die ersten Leitersprossen.

Ida erwacht durch Lindas Schrei völlig durchfroren und auch erschöpft auf dem Hügel, hat der Geist ihren Körper vielleicht für irgendetwas benutzt? Ihr Hals ist völlig ausgetrocknet, als ob sie tagelang nichts gegessen oder getrunken hat, die Arme und Beine sind fast eingefrorenen, ihr Körper ist überzogen von einer leichten Schneedecke, aber die Geistergestalten sind nicht mehr zu sehen.

Aus dem Osten naht die riesengroße Gestalt des Jägers, die rotglühenden Augen des Höllenhundes sind schon zu erahnen. Ida versucht sich schnell, aber leise zum Brunnen zu bewegen, es ist nicht mehr so weit, als sie hinter sich ein kehliges Knurren des Hundes hört. Mit letzten Kräften zieht sie sich über den Brunnenrand und gelangt wegen ihrer eiskalten Extremitäten etwas ungelenk in einen ausgetrockneten Brunnenschacht Der Brunnen hat einen Durchmesser von ca. 5 m, 5-6 m geht eine gemauerte Wand hinunter bis noch einmal 2-3 m in die Tiefe folgen.

Linda steht weiterhin auf der Leiter, kann aber auch den Hund hören. Plötzlich hört sie ein Geräusch oben auf dem Dach des Erkers, aus gelben Augen starrt sie ein Gargoyle an, den sie um Hilfe bittet, er reagiert nicht

Bengt wacht ebenso ausgelaugt auf, er befindet sich auf dem gefrorenen Eis in der Nähe der Jagdhütte, um ihn herum stehen Eisstatuen und er hört (nicht bedrohliche) Geräusche aus dem Wald.

Während er auf die Hütte zueilt, meint er aus dem Augenwinkel unter dem Eis des Sees etwas zu sehen, kann es aber nicht genauer erkennen. Auf dem Dach der Hütte sitzt ein haariges Wesen, das aber nicht auf Bengts Ansprache reagiert. Verängstigt bleibt er stehen, die Augen des Wesens sind nicht zu erkennen, vielleicht sind sie unter dem Fell versteckt? Als er sich endlich von dem Anblick losreißen kann, bewegt er sich in die Hütte, die völlig leer, alt und dreckig dasteht.

In der Hütte angelangt verschnauft und beruhigt er sich erst einmal ein wenig und will sich dann wieder auf den Weg nach draußen machen, als plötzlich das Wesen vom Dach direkt vor ihm steht. Erschrocken bemerkt Bengt, dass sich die Landschaft auf einmal stark verändert hat, aus dem See wachsen Stalagniten und mind. ein Dutzend Eisstatuen stehen auf dem See in verschiedenen Positionen, mit offenen Mündern, in Abwehrhaltung, und Ähnlichem. In der Hoffnung Antworten zu erhalten redet Bengt auf die Kreatur ein, merkt dabei aber, dass sich langsam eine Eisschicht über seine Füße zieht. Als einzige Reaktion hebt das Wesen einen „Finger“ und deutet Richtung Waldausgang.

Bengt nimmt die Beine in die Hand und rennt, so schnell es geht weg vom See, begleitet von Geräuschen, die klingen wie Stimmen, vielleicht Hilferufe von den Statuen?

Außerhalb des Waldes angelangt, kann auch er den Jäger und den Hund hören. Bengt versucht sich am Nordrand des Geländes zurück zum Schloss zu bewegen, möglichst außerhalb der Route des Jägers und seines Hundes. Er nähert sich der Kapelle, dahinter kann er die Geister entdecken. Als Schutzreaktion lässt ihn sein Körper abermals in Ohnmacht fallen.

Linda sitzt immer noch auf der Leiter, drückt sich an die Wand und bemerkt den nahenden Höllenhund, der das Bündel mit den Lebensmitteln wittert, ihn sich schnappt und anschließend hinter sich herzieht. Der Jäger schaut um eine Ecke des Schlosses, scheint Linda aber nicht wahrzunehmen, als auf einmal der Gargoyle fast lautlos vom Dach herabschwebt und somit die Aufmerksamkeit des Jägers von Linda weglenkt.

Norvid, Sunna und ich können auf einmal eine furchtbar tiefe Stimme vernehmen, die uns mit den Worten: „Odins Auge sieht euch!“ anspricht. Sie scheint von der Gestalt zu kommen, die mit leicht wippenden Bewegungen anfängt Norvid anzustarren. Mit kühlem Kopf stellt er sich vor und bittet darum, in das Kugelzimmer eintreten zu dürfen, um seine Freunde zu retten.

Dafür soll er „Harbard dem Weisen“ das Losungswort nennen. Sunna erinnert sich durch Zufall an ein Buch über Odin, den Allvater, der Vater der Götter der nordischen Mythologie, dessen Könige in Alt-Upsala begraben liegen sollen, er hatte viele Namen, u.a. auch HARBARD.

Mit tiefer Stimme fragt die Gestalt: „Wer ist der Schutzpatron von Schloss Gyllenkreutz?“

Dazu gibt er uns einige Hinweise:

  • Welche Regenbogenbrücke bewacht Heimdal? Bifrost
  • Wo lebt der Allvater und sein Geschlecht? Asgard
  • Wer ist der Halbbruder des Donnergottes? Loki
  • Wer sind die Schwestern der Nornen und Walküren? Dysen
  • Wie heißt das Epos über die Heldensagen? Edda
  • Was ist die Schlacht am Ende der Welt? Ragnarök

Die Anfangsbuchstaben unserer Lösungen ergeben das Wort: BALDER, ein Sohn des Odin.

Harbard, der Hüter, gibt den Weg ins Kugelzimmer frei, nicht einen Augenblick zu früh, denn das Ungetüm mit der Kette nähert sich brüllend, Norvid springt durch die offene Tür, Sunna und ich folgen, als sich die Tür direkt vor dem wütenden Koloss wieder schließt. Wir befinden uns weiterhin im Kellergewölbe, dieser Teil scheint aber wesentlich älter zu sein. Die Tür ist glücklicherweise auch von dieser Seite zu sehen

Wir folgen einem Gang, uns weht ein kühler Wind und leichter Schneefall entgegen. Weiter hinten im Gang scheint ein Lichtschein von oben zu kommen.

Ida verharrt einen Moment in dem Brunnenschacht, sie hört ein leises Tropfen wie von schmelzendem Eis. Außerdem kommen Geräusche aus dem Gang vor ihr, auf den sie sich langsam zubewegt.

Der Gang mündet in einen sechseckigen Raum, in dem alles von Frost überzogen ist. In der Decke entdecken wir einen Brunnenschacht, teilweise überdacht mit einem längst verrotteten Haspelrad, durch den ein wenig Licht einfällt und uns eisige Kälte entgegenkommt.

Sunna meint Wärme in ihrer Tasche zu spüren, sie holt ihren Sonnenstein hervor, der tatsächlich Wärme ausstrahlt und leicht vibriert. Im Brunnenschacht zieht ein wenig Nebel auf.

Ida hört ein Klappern im dunklen Gang, deshalb geht sie wieder zurück zur Zisterne.

Während der ganzen Überlegungen, wie wir nach oben gelangen können, nehme ich eine Silhouette wahr, könnte das Ida sein? Sie löst sich dann aber wieder auf, ich rufe noch mal nach Ida, aber mehr ist nicht zu sehen.

Ida hört ein Geräusch, bemerkt Nebel im Raum, sieht auf einmal drei Gestalten, sie sieht Clara auf sich zukommen und dann verschwindet wieder alles.

Da der Sonnenstein immer heißer wird, packt Sunna ihn in ein Stück Tuch, der Nebel ist weiterhin da.

Norvid kommt der Gedanke, dass wir nicht in die „andere Welt“ wechseln können, irgendetwas scheint uns abzustoßen. Er versucht, leider erfolglos, mit einem Messer eine Nachricht für Ida in den Stein zu ritzen.

Draußen scheint sich der Jäger zu entfernen. Bengt erwacht, mit dem Gefühl, dass er, gerade als er sich an etwas erinnern wollte, in Ohnmacht gefallen ist. Er erhebt sich, sieht den Geist und bewegt sich langsam weg von diesem in Richtung Schloss.

Als er den Jäger entdeckt, versteckt er sich solange, bis dieser verschwunden ist. Er geht weiter und hört ein Geräusch aus dem Brunnen, als er dort nachschaut, entdeckt er Ida in der Tiefe. Er berichtet ihr von dem sich entfernenden Jäger und Hund.

Auf der Suche nach einem Seil, um Ida aus dem Brunnen zu holen, findet er Linda und berichtet auch ihr, dass die Gefahr des Jägers für heute vorbei zu sein scheint. Linda klettert die Leiter nun wieder hinunter und zusammen durchstöbern sie die Reste der aus dem Fenster geworfenen Decken. Sie finden noch eine Jacke für Bengt und etwas Proviant.

Mittlerweile hat Sunna das drängende Gefühl, hier weg zu müssen, die Zeit scheint abzulaufen, der Nebel hüllt uns immer dichter ein und ihr Sonnenstein scheint fast zu bersten.

Ich klettere unter großer Anstrengung durch den Brunnenschacht nach oben, dort empfängt mich eine Eiseskälte. Nachdem ich das Seil um die Winde gebunden habe, traue ich meinen Augen kaum, dort stehen Bengt und Linda! Ida ruft von unten „Dankeschön“, weil sie nun ein Seil erblickt, an dem sie wieder hinaufklettern kann.

Sunna und Norvid machen sich auch daran, nach oben zu klettern, so dass sich nun alle Gefährten wiedersehen und hören können. Kaum haben wir uns alle oben versammelt, können wir das laute Geheul schwerlich überhören, Bengt erkennt darin nicht nur einen Höllenhund, sondern eine ganze Meute.

Wir nehmen die Beine in die Hand und halb kletternd, halb springend und fallend machen wir uns daran den gerade erst erklommenen Weg durch den Brunnenschacht wieder hinunterzukommen.

Ich entferne noch das Seil von der Winde, die Leiter wird in den Gang gelegt und dann spurten wir so schnell wie möglich zur Tür zurück. Linda ist als erste dort und klopft an, auch hier erscheint eine Nische neben der Tür.

Dort thront auf einem Podest ein riesiger Totenschädel, der langsam seinen Mund öffnet und fragt: „Wie heißt der Schutzgott des Ordens der Artemis?“

Die Antwort SKADI bestätigt er mit den Worten: „Das ist richtig“ und scheinbar automatisch wird ein Türmechanismus aktiviert. Ganz knapp können wir alle noch durch die Tür schlüpfen, bevor uns die Höllenhunde ihren heißen Atem in den Nacken geifern können.

Vom Regen in die Traufe erwartet uns auf der anderen Seite das Brüllen der kolossalen Kreatur, die aber anscheinend generell und nicht explizit unseretwegen in Rage ist und glücklicherweise nicht mitbekommt, dass wir alle an ihr vorbeieilen.

Mit bis zum Hals klopfenden Herzen gelangen wir wieder durch verschiedene Gänge am Rittersaal vorbei in die Küche. Linda und Ida fallen ausgehungert erst einmal über alle möglichen Lebensmitteln her und sind sich sicher, dass sie beim nächsten Mal wirklich schlafen gehen, anstatt noch irgendwelchen schwarzen Damen oder Geräuschen zu folgen.

Um unsere Gemüter zu beruhigen, gönnen wir uns noch einen guten Schluck und schauen uns noch einmal die Einladung an, bevor wir alle nun wirklich zur Ruhe begeben.

Bengt schaudert es allerdings wiederum vor der Seereise, er möchte gerne darauf verzichten und lieber vor Ort im Schloss bleiben und die Fortschritte der Bauarbeiten überwachen.

Linda behagt diese Reise auch nicht, das scheint aber eher nicht an der eventuell stürmischen See zu liegen, sondern eher an den Personen, auf die sie am Ziel unserer Reise treffen könnte, das wird noch eine spannende Geschichte. Aber nicht mehr heute, wie dicke Steine ins Wasser, fallen wir ins Bett und in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen erleben wir eine Linda, die über Nacht eine komplette Typveränderung durchgemacht hat. Streng nach hinten gekämmte Haare, hochgeschlossene, enger anliegende Kleidung, Schmuck tragend und bebrillt sitzt sie am Frühstückstisch, rückt aber nicht mit der Sprache raus, wem oder was sie nicht auffallen will.

Algot kommt dazu, gut gelaunt wie eh und je erkundigt sich nach den weiteren Plänen bzgl. unserer bevorstehenden Schiffsreise. Er weiß zu berichten, dass angesichts der schwierigen Wetterlage, nicht die Letizia, sondern der Eisbrecher die „Miss Paulina“ zum Einsatz kommen wird, unter Kapitän Harrock.

Wir können ihm die Zusage abnehmen, dass er sich um eine Pflegeperson für Ingrid kümmert, während wir unterwegs sind. Außerdem wird er über die Vereinbarung mit den Vaetten unterrichtet, natürlich ist die Frohnatur in Person wieder mal nicht zufrieden mit unserer Ausführung.  Also einigen wir uns alle auf die „bessere“ Art und Weise von Algot.

Das Gespräch mit Willibald Hansen kommt auch zur Sprache, wobei Algot uns deutlich zur Vorsicht im Umgang mit diesem mahnt.

Auf die Frage, ob die zukünftige Reisegesellschaft ihm etwas aus Russland mitbringen soll, kommt ihm die wunderbare Idee, sich eine Schneekugel zu wünschen. Frotzeleien über das Aussehen der Schneekugel, vielleicht mit einem Schloss darin und gar wunderbarem Schneegestöber, können sich Sunna und Linda nicht verkneifen. Irgendwann müssen wir wohl noch einmal ein ernsteres Wörtchen mit unserm Verwalter sprechen.

Bevor wir uns dann endgültig auf den Weg nach Stockholm machen, erfahren wir von Algot, dass der Graf Konstantin Konstantinowitsch Besitzer mehrerer Immobilien wie Schlösser, Häuser etc. ist und einen hohen Bekanntheitsgrad hat, für seine fantasievollen Märchen, Gedichte und Studien des Übernatürlichen.

Zum Glück kommt Ida die Idee, vor Reiseantritt noch den Schwur der Artemis zu leisten, so dass evtl. brenzlige Stimmungen im Raum entschärft werden können.

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