15. Wassermond 3. Monat im Jahr 991 LZ
Zwischenbericht IV zum aktuellen Stand der Expedition. 7 Tage nach dem ich auf die Reisenden getroffen bin. Noch keine neuen Erkenntnisse zu den seltsamen Waffen. Es zeigt sich, dass die Reisenden anscheinend ungewöhnliche Ereignisse anziehen.
Nach der Rettungsaktion in den Minen und dem Kampf gegen die Grabbeißer konnten wir zurück in die Stadt mit einigen Überlebenden. In der Mine fanden wir eine Wand mit Drachling Symbolen und ein gebrochenes Siegel, die Ursache des Erdbebens. Die Symbole waren ähnlich derer die wir am Turm fanden, es scheint einen Zusammenhang zu geben, der sich mir aber noch nicht erschließt.
Der Varg Mor und der Gnom Filliam wollten das Tor bewachen, aber es schien jetzt nicht so als könnte man irgend etwas aus diesem Portal erwarten. Letztendlich zogen sie mit dem Tross zurück in die Stadt. Der Vorarbeiter Fingorn und Salma, eine Vargin, sprachen uns ihren Dank aus, es ist natürlich schön zu hören wie heldenhaft man war, aber nach den ganzen Kämpfen waren meine Knochen schwer und mich sehnte es nach Ruhe.
Den Anderen ging es scheinbar ähnlich, ich habe Filliam, den Gnom, noch nie so ruhig erlebt, eine angenehme Ruhe, vielleicht haben ihn die Ereignisse in der Mine etwas über sein unbedachtes Handeln nachdenken lassen. Vielleicht sollte ich ihn mal darin unterrichten was gehorsam heißt, aber letztendlich sollte ich meine Kräfte auf andere Dinge konzentrieren .
Mor, der Varg, der ebenfalls stark angeschlagen war, hielt sich dafür aber noch erstaunlich gut auf den Beinen, man merkt das er kampferfahrener ist als die Anderen. Es wäre aber nicht sehr intelligent gewesen, in der Mine zu bleiben.
Zurück in Brynntal ließ ich mich im Tempel behandeln. Dem Varg jedoch schienen andere Dinge wichtiger. Er weihte mich nicht in seine Pläne ein, scheinbar hatte er kein Vertrauen zu mir, wohl aber zu den anderen. Die Aktion am Brunnen scheint ihn wohl noch zu lausen. Aber ich sehe mich im Recht, in fremden Herrschaftsgebieten habe ich mich nicht in deren Angelegenheiten einzumischen. Und Missachtung von Stand wird anderswo mit einer Nacht im Kerker bestraft. Ist ja nicht so das mir diese Erfahrung unbekannt ist, aber ich habe daraus gelernt. Unser Gnom scheint aber, wenn es um solche Dinge geht lern resistent zu sein.
Die Vögtin Marika von Felstental war über unsere Hilfe sehr dankbar, für meine Verpflegung werde ich hier wohl nicht mehr aufkommen müssen und vielleicht bringt mir das bei den Händlern auch einige Rabatte. Untergebracht waren wir im Gasthaus Quellwasser. Der Drugontempel wurde nach dem Erdbeben zum Lazarett umfunktioniert.
Die Minen werden wochenlang brachliegen, solange wird kein Erz mehr geschürft werden können. Es wird die Besitzer an ihrer schmerzlichsten Stelle treffen, dem Geldbeutel. In Brynntal gehen unter dessen die Aufräumarbeiten weiter, die Statue in der Mitte der Stadt steht wieder, es scheint fast so als seien die Häuer aus Schutt und Asche nebensächlich gewesen.
Im nachhinein erfuhr ich von einen Gespräch zwischen dem Varg und der Priesterin Iriane Dunkelgrund. Gern hätte ich Mäuschen gespielt wenn der Varg versucht, die nette Dame dazu zu bringen, all ihre Geheimnisse preis zu geben, er mag zwar ein guter Kämpfer sein, aber das nötige Fingerspitzengefühl trau ich diesen Pranken nicht zu. Überraschender Weise schien er aber doch Erfolg zu haben und sie wollte uns beim gemeinsamen Abendessen einige Dinge erzählen.
Die Albin Iye suchte derweil das Gespräch mit Umbrius und erzählte ihm von der Ereignissen in der Mine. Wie zu erwarten, war dieser nicht verstört oder ängstlich, sondern eher interessiert und neugierig. Um seiner Gesundheit Willen war ich ganz froh, dass er sich mit seinem gebrochenen Fuß nicht so bewegen konnte wie er wollte. Ein toter Umbrius kann uns schließlich ja auch nicht bezahlen.
Filliam schien der Kampf doch mehr zugesetzt zu haben wie gedacht und so zog sich dieser zum Erholen zurück. Beim Abendessen trafen wir uns alle dann wieder. Es fand im Hinterzimmer des Gasthauses statt, so dass wir scheinbar wirklich unter uns waren.
Iriane gesteht, dass sie glaubt ihre Schwester Merine war die Beschwörerin am Turm und der Geist den wir gesehen haben, war Arenvald der Märtyrer von Brynntal und Vorfahr der Familien Felsental und Dunkelgrund. Sie und ihre Schwester versuchten wohl Kontakt zu ihrem Ahnen aufzunehmen. Iriane schien keinen Erfolg gehabt zu haben, ihre Schwester aber dachte wohl etwas radikaler und wird wohl versucht haben, ihren Ahn von den Toten zu erwecken.
Wie es wohl für sie war, als der Varg ihr erzählte, dass er ihre Schwester getötet hat? Und warum erzählt sie uns nun dies alles? Fürchtet sie selbst um ihre Leben und was glaubt sie bei uns damit zu erreichen?
Sie erzählt uns von den bekannten Ereignissen damals, die Drachlinge fanden heraus, dass die Sklaven einen Aufstand planten. Als Strafe ließen sie alle über die Klippe springen und verscharrten die Leichen in ihrem selbst gegrabenen Versteck, eingemauert! Der Leichnahm von Arenvald wurde in einen Turm gesperrt und der Geist sollte nie Frieden finden. Was sie beschreibt passt zu dem was wir gesehen haben.
Sie spricht auch von einen alten Fluch, Details kennt sie aber nicht. Ein Fluch von Drachlingen, keiner von uns hat sowas schon mal gehört oder kann überhaupt etwas damit anfangen. Das Ziel der Schwestern war die Hoffnung, dass wenn die Geister Frieden finden, auch die Streitereien der beiden Familien zu Ende sind. Das Symbol was sie gefunden haben, der Greif, war das Symbol von Arenvald, aus ihm entstanden die beiden Wappen der Familie, der Adler und der Berglöwe.
Egal was sie getan haben, nun stecken wir alle irgendwie mit drin. Und das Fest steht auch kurz bevor. Ich denke das uns noch mehr bevorsteht, was wir in der Mine erlebt haben war bestimmt nur ein Vorgeschmack.
Iriane erzählt uns nun einiges über die Stadt, vor allem wem wir dort vertrauen können und wem nicht. Die Familienfehde scheint sich durch die ganze Stadt zu ziehen und jeder glaubt seinen Gewinn daraus ziehen zu können. Ihr Mentor Sumar, ein Priester des Gunwar, scheint vertrauenswürdig, Jofrid, der Priester des Drugon, dagegen nicht. Die Stadtwache hat zwei Hauptleute, Fedor, einen zwielichtigen Menschen und die Vargin Edassia.
Iriane geht und rät uns, nicht zu auffällig zu sein und bittet unser Wissen für uns zu behalten. Wir und unauffällig, zwei Alben , ein Varg, ein Gnom und ein Zwerg, ich glaube noch auffälliger können wir nicht sein. Trotz dessen beschließen wir zusammen Informationen zu sammeln.
Mor und ich helfen der Bevölkerung beim Wiederaufbau. Man kommt ins Gespräch und schnappt so einiges auf, aber nichts was uns weiter bringt. Iye findet einen Laden mit allerlei magischen Dingen, “Mythen und Mysterien“ steht darüber, geleitet von einer Albin mit Namen Carylle. Eine sehr nette Person mit sehr netten Preisen. Ein Heiltrank für 4 Lunare ist ja schon ein Schnäppchen, dafür das sie die einzige Alchimistin hier ist.
Die Vorbereitungen für das Fest beginnen, die Stadt wird geschmückt, Ketten werden aufgehängt und es scheint so als würde der Tod hier gefeiert. Es sind nun mal Menschen die Feiern alles, man muss es nicht verstehen. Genug fürs erste ich schreibe die Tage weiter. Noch 5 Tag bis zum Fest des Dunkelsturzes.
20. Wassermond 3. Monat im Jahr 991 LZ
Tag des Festes, die Menschen sind im Wahn, sie verkleiden sich als Tote und schleichen durch die Stadt, nach alle dem was wir wissen, wundert es mich, dass nicht einer von uns schon jemanden verletzt hat. Der Tod ist nun allgegenwärtig und man feiert ihn. Es wird Abend und es wird dunkler in der Stadt, der Friedhof wird hell beleuchtet und einige von den Kinder machen Mutproben auf dem Friedhof. Tzzzz…Totenstille, was erwarten sie, dass die Toten aus ihren Gräbern aufspringen? Wein und Alkohol fließen in rauen Mengen, die Stimmung ist ausgelassen, aber dennoch unruhig, es werden noch Leute aus den anderen Städten erwartet, aber es kommt niemand.
Für uns das erste Indiz, dass unserer Befürchtungen wahr werden. Sie gehen zum Stadttor. Am Stadttor herrscht angespannte Stimmung. Der Varg hört eine Kette und sprintet los, er stößt auf einen Verletzten, der von Untoten stammelt, auf einer Lichtung am Sonnenfeld soll eine Horde Untote herumlaufen und die Leute angreifen.
Wir sprechen mit der Vögtin Marika von Felsental, mit einer Truppe von 15 Mann machen wir uns auf den Weg zu dem Ort. Vor Ort liegt ein leichter Nebel über dem Berg. Der Anblick den wir vorfinden ist schaurig. Ein Haufen Toter. Überall Verletzungen. Aber Totenstille, es scheint als wäre der Kampf vorbei. Unser Gnom jedoch findet das ganze seltsam und nähert sich dem Leichenberg.
Für ihn wirkt es nicht stimmig, die Verletzungen passen nicht zusammen. Einige wirken deutlicher älter und andere sehr frisch. Als er sich vorbeugt, greift plötzlich eine tote Hand nach ihm…..
Verzeiht wenn ich hier aufhöre. Ich muss mich erst wieder sammeln. Die Begegnung mit den Untoten hat mich sehr mitgenommen. Ich schreibe wieder sobald ich kann.
Haarok Feuerbauch, vom Clan der Feuerbäuche, Gesandter des Abtprimas der 3ten Schmiedegilde aus Furgand