Reise in die Vergangenheit

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Security-Log, Chief Sec. Officer Vorgen Quniley

Der Schlund, 41M361, Tag 30

Wir hatten gerade den Warp verlassen und waren der verfluchten Welt ausgewichen, als der Ausguck ein havariertes Frachtschiff ausmachte. Auf unsere Funksignale erfolgte keine Reaktion. Während wir auf das unbekannte Schiff zuflogen, bemerkten wir zwei Raider, die sich ohne Antrieb lautlos von hinten anschlichen. Die Kampfstationen wurden bemannt, und wir näherten uns dem Frachter auf Waffenreichweite. Die Raider passierten uns auf beiden Schiffsseiten und eröffneten das Feuer. Als wir den Beschuss erwiderten, konnten wir einen Angreifer schwer beschädigen, das zweite Schiff wurde ebenfalls getroffen konnte aber fliehen.

Auf dem Frachtschiff fanden wir Priester der Ecclesiarchie, die auf dem Weg in die Koronusausdehnung waren, um das Wort des Imperators zu verbreiten. Ein Enterkommando brachte den steuerlosen Raider auf und setzte die überlebende Crew fest. Auf dem Schiff konnten wir zwanzig Gefangene, augenscheinlich Piraten, machen. Die Verbrecher hatten den Frachter vor ein paar Tagen überfallen und wollten ihn als Köder benutzen. Leider hatten sie bei dem Überfall auch die Kommunikation zerstört, so dass die ganze Aktion ziemlich sinnfrei war.

Wir nahmen beide Schiffe in Schlepp und schickten einige Arbeiter auf den Raider, um ihn auszuschlachten. Danach setzten wir die Reise nach Footfall ohne weiteren Warpsprung fort.

Footfall, Tag 59

Wir hatten die Station erreicht. Footfall selbst war beeindruckend. Auf einem zentralen Asteroiden stand eine zwanzig Kilometer hohe Statue des Imperators, aus dessen Rücken vier Ketten durch den Raum gezogen waren, die weitere Asteroiden an das Zentralmassiv banden. Insgesamt waren so 21 Asteroiden miteinander verbunden.

Orbest Dray wurde mit einigen Männern nach Footfall geschickt, um dort eine Dependance für das Haus Dev’rock zu eröffnen. Unter anderem befand sich ein Vertrauter des Lord Kapitän bei den zurückgelassenen Männern, der Orbest Dray ersetzen sollte, falls sich dieser doch nicht als vertrauenswürdig erwies.

Tag 60

Hadarak Fel war bis vor vier Tagen auf Footfall und brach dann in den Winterfall Sektor auf. Wir folgten ihm.

Tag 61

Sprung in den Warp.

Warp, Tag 68

Das Schiff war „seltsam“, manchmal meinte ich, dass in dem Knarren und Quietschen ein leises Flüstern zu hören war.

Tag 76

Wir waren im Warp auf ein sogenanntes Riff aufgelaufen. Ein Anomalie im Subraum, die wie ein Kraftfeld an uns zerrte. Wladimir Topolow beschloss, den Warp zu verlassen.

Tag 77

Wir waren wieder gesprungen und setzten unsere Reise fort.

Warp, Tag 81

Wieder meinte ich, Stimmen zu hören. Die Mannschaft schien unruhig und besorgt. Vorsorglich hatte ich die Sicherheitsposten verdoppelt.

Winterfall Sektor, Magoros System, Tag 94

Nach 17 Tagen im Warp hatten wir unser Ziel erreicht. Die Ankunft war wieder „etwas holprig“, wir kamen in das Strahlungsfeld des Pulsaren, wodurch zahlreiche Schiffssysteme ausfielen. Im Schiff kam es zu Mutationen. 21 Besatzungsmitglieder mussten durch Säuberungstrupps beseitigt werden.

Tag 102

Die Reparaturen waren abgeschlossen, wir untersuchten das Magoros System um den Pulsaren herum. Nach einigen Scanns fanden wir Überreste eines Orkschiffs. Lord Kapitän Aphasius beschloss, sich nicht näher damit zu befassen sondern mit der Untersuchung des Asteroidengürtels fortzufahren. Am Pol der toten Welt, dem Staubplaneten aus der Vision durch den Psi-Menoliten, empfingen wir auffällige Werte. Beim Versuch dort zu landen, stürzte eine unserer beiden Landungsfähren ab und zerschellte. Es gelang uns so gerade, vorher auszusteigen. Durch den Absturz verloren wir den Piloten und vier Soldaten, drei Trooper schafften ebenso wie wir den Absprung.

Am Pol sahen wir eine kristalline Struktur, pyramidenartig, etwa einen Kilometer hoch. Durch die Mitte zog sich sowohl längs wie auch quer ein Riss. Beide Spalten trafen sich im Mittelpunkt des Objekts. Ein Magnetfeld schien die Aschestürme von der Pyramide fern zu halten. Nachdem wir das Feld betreten hatten, gab es sogar eine atembare Atmosphäre.

Als wir uns der Struktur vorsichtig näherten, fanden wir Spuren von klobigen Stiefeln. Kurz darauf kamen uns bereits vier Orks entgegen und griffen an. Doch noch bevor sie in Nahkampfreichweite waren, hatten wir sie bereits erschossen.

Als wir uns der Struktur danach weiter näherten, sahen wir zahlreiche Leichen, teilweise Orks, aber auch eine Menge Menschen (mindestens dreimal so viele). Alle waren tot. Die Menschen trugen das Wappen des Hauses Fel. Die Toten schienen hier schon einen Tag gelegen zu haben. Die Leute des Hauses Fel hatten versucht, zur Struktur zu kommen, während die Orks offensichtlich schon vorher dort waren und die Menschen abgefangen hatten bevor sie an der Pyramide angelangen konnten.

Nachdem wir das Leichenfeld durchquert hatten betraten wir die Struktur über eine der vier Risse. Man hatte das Gefühl, auf einem riesigen Bildschirm zu gehen. Unter uns sahen wir das Weltall und den Pulsar, wie er Energie abgab.

In der Mitte der Struktur fanden wir die Leiche einer Frau in Roben und Rüstung. Auch sie trug das Zeichen des Hauses Fel. Ihre Augen waren zugenäht, sie war eine Psyker! Eine genauere Untersuchung zeigte, dass sie wohl auch von den Orks erschlagen worden war.

Als Wladimir Topolow das Bild unter sich beschaute, veränderte es sich. Der Pulsar verwandelte sich in eine Sonne, der Planet wurde zu einer lebendigen Welt. Man schien in die Vergangenheit des Magoros Systems zu schauen. Als Topolow versuchte, einen Zeitpunkt etwa eintausendfünfhundert Jahre in der Vergangenheit anzusteuern, konnte er kurz ein Schiff sehen. Dabei schien es sich aber um die „Emperors Testament“ zu handeln, welche sich eine ganze Weile in der Nähe eines bestimmten Asteroiden aufhielt. Auch Allan versuchte, die Bilder zu sehen, war aber, was den Blick in die Vergangenheit anging, nicht erfolgreicher als unser Navigator.

Nachdem wir alles genau studiert hatten, verließen wir die Pyramide und kehrten zu dem verbleibenden Shuttle zurück. Auf dem Weg dorthin filmte ich alle toten Menschen auf dem Schlachtfeld, um sie später vielleicht noch zu identifizieren. Ich zählte 91.

Wir flogen mit dem ersten Flug zur Horizon. Als das Shuttle zurück zum Pol kehrte, um die restlichen Männer abzuholen, stürzte auch dieses Schiff aufgrund der magnetischen Interferenzen ab. Gott sei Dank hatten unsere auf dem Planeten verbliebenen Männer nach längerem suchen zwei Landungsfähren des Hauses Fel in der Nähe der Pyramide gefunden und schafften so den Rückweg zu uns. Die Untersuchung der Fähren gab uns keine weiteren Hinweise, kamen uns aber sehr gelegen, da wir sonst keine Shuttles mehr gehabt hätten. Wir verließen die tote Welt und setzten Kurs auf den Asteroidengürtel.

Tag 103

Wir scannten den Gürtel – ohne Erfolg. Drei weitere Tage blieben wir bei den Asteroiden und suchten, leider ohne Ergebnis.

Tag 106

Nach genauerem Studium der Karten, flogen wir eine neue Position an und suchten weitere drei Tage.

Tag 109

Erst jetzt sah der Ausguck Steuerbord voraus die Überreste eines gewaltigen Schiffs, die Scanner konnten es nicht entdecken, da es unter einer dicken Schicht Eis verborgen war. Mit einem präzisen Schuss schnitten wir einen Zugang zum Schiff. Es musste sich, da waren wir sicher, um die „Pfad der Gerechtigkeit“ handeln.

Mit eine Shuttle setzten wir uns über und schweißten uns durch die Hülle. An Bord fanden wir etwa zweihundert Stasiskammern, die in behelfsmäßige Lagerräume eingebaut waren. Der Rest des Schiffs schien zu großen Teilen demontiert. Man hatte vor allem Technik entfernt, die die Energiereserven aufbrauchen würden. Dennoch schien diese Maßnahme nicht ausreichend gewesen zu sein, denn alle Gänge und Räume auf dem Schiff waren dunkel und verlassen. Nirgendwo gab es Energie. Nach längerem suchen hatten wir die Bestätigung, warum dem so war. Der Reaktor des Schiffs war ausgebrannt. Da vor 150 Jahren noch ein Notsignal gesendet worden war, musste das Kraftwerk da noch funktioniert haben. In der Kajüte des Kapitän, fanden wir dann die Überreste (vornehmlich die Rüstung) des Kommandanten, Lord Inquisitor Lorcanus Ryden. Im handschriftlich verfassten Logbuch gab es Aufzeichnungen, dass die Stasiskammern auf dem Planeten Krystallian eingeladen worden waren und der Kapitän augenscheinlich davon besessen gewesen war, die Kapseln zu retten.

Wir Kehrten in den Frachtraum zurück und öffneten eine der Kammern. Darin fanden wir einen toten Menschen. Für einen kurzen Moment wurden beim öffnen der Stasiskammer der Astropath Jace und unser Navigator vom Warp abgeschnitten wodurch ihnen schwarz vor Augen geworden war. Ein seltsames Ereignis, wie beide fanden. Niemand hatte eine Erklärung dafür. Der Servoschädel unseres Explorators Allan untersuchte derweil den Leichnam. Er war äußerlich unversehrt aber vermutlich erstickt. Der Mann war wohl erst ein bis zwei Jahre tot.

Tag 113

Nach ausführlicher Durchsuchung des Schiffs stießen wir auf ein versiegeltes Schott und fanden dahinter die Überreste zahlreicher Besatzungsmitglieder. Außer einem Haufen Biomasse war aber nicht mehr viel von ihnen über. Wir nahmen daraufhin die „Pfad der Gerechtigkeit“ in Schlepp, um sie aus dem Asteroidengürtel zu ziehen.

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Über thd

1984 DSA 1 zum Geburtstag gewünscht und wider Erwarten die Basis-Box bekommen. Nachdem ich Silvana drei mal befreit hatte, merkte ich, dass ich Mitspieler brauchte, um mit der Box weiter etwas anfangen zu können. Glücklicherweise sah ein Freund aus der Nachbarschaft die Bücher bei mir herum liegen und meinte, sie würden in einer Runde etwas ähnliches Spielen, ob ich nicht Lust hätte, mitzumachen. Klar hatte ich das, und so bin ich mit Dungeons & Dragons angefangen. Zahlreiche Runden, Systeme und eine Vereinsgründung später, findet sich auf THORNET ein ziemlich großer Ausschnitt meiner Rollenspielerlaufbahn.

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