13.6.358 – Mit einem gleißenden Schweif aus Feuer und brennender Hitze stürzt Gotrek als Erster in den Abgrund, dicht gefolgt von Murgrosch, Fuchsohr und Eldoril. Die blaue Kugel des Himmels wird immer größer, die Schockwellen des Sturzes peitschen an ihnen vorbei. Für einen kurzen Moment überkommt Gotrek der Gedanke, wie er den Aufprall wohl überstehen soll. Doch wenn Tolpan es geschafft hat, wird er es erst recht schaffen.
Gotrek fixiert einen der leuchtenden Punkte auf der Oberfläche und steuert zielgerichtet darauf zu. Die Erde scheint sich bereits unter ihm zu verflüssigen, als er sich in der Nähe des Ziels fühlt. Doch plötzlich überkommt ihn eine Welle der Todesangst, die seine Glieder lähmt – und in diesem Moment wird er ohnmächtig. Das letzte, was er spürt, ist die sich nähernde, unaufhaltsame Dunkelheit.
Als er wieder zu sich kommt, bemerkt er den sanften, aber festen Boden unter seinen Füßen. Die Sonne geht im Osten auf, die ersten goldenen Strahlen brechen durch den Dämmernebel. Fuchsohr ist der Erste, der spricht. „Wir müssen am Osthang des Kharolis-Berges gelandet sein“, murmelt er. Sie sehen sich um und entdecken eine alte, verfallene Trutzburg in der Nähe, die in der Dämmerung wie ein Gespenst aus der Erde wächst.
Schnell entscheiden sie sich, die Ruine zu erkunden. Gotrek, von der Neugier getrieben, ist der Erste, der die bröckelnden Mauern erklimmt und seine Gefährten hinaufzieht. Sie erreichen den Innenhof, der in trügerischer Stille liegt. An den östlichen und westlichen Mauern entdecken sie jeweils drei Tore, die in Lagerräume führen – doch etwas stimmt hier nicht. Es fühlt sich an, als ob die Mauern selbst ein düsteres Geheimnis bewahren.
Während sie den Hof untersuchen, macht Fuchsohr eine Entdeckung: Frische, Spuren im Staub führen zu einem alten, verfallenen Gebäude. Doch die Tür ist so stark verwittert, dass sie sich nicht öffnen lässt. „Es bleibt nur der Weg über das Fenster“, sagt Gotrek mit einem schiefen Grinsen, als er das zweite Stockwerk in Augenschein nimmt.
Durch das Fenster gelangen sie in ein Schlafgemach, das von einer dicken Staubschicht bedeckt ist. Ein himmelblaues Himmelbett mit dem Wappen eines Eisvogels aus glänzendem Brokat prangt an der Wand. „Eine Solamnische Burg“, murmelt Murgrosch, als er die Insignien erkennt. Doch es gibt keinen Raum für Nostalgie – die drückende Atmosphäre dieser Ruine ist alles andere als friedlich.
Fuchsohr untersucht den Raum und entdeckt zwei Türen, die zu einem Ankleidezimmer und einer Schreibstube führen. Doch beide Räume sind leer und verlassen – bis auf die unheimlichen, frischen Spuren, die die Luft durchziehen. „Diese Spuren… sie gehören Tolpan“, stellt er fest. Die Gruppe beschließt, den Spuren zu folgen.
Eine Treppe führt sie hinunter in einen Raum, der von sechs Säulen getragen wird. Der Boden ist übersät mit den zerbrochenen Überresten menschlicher Leichen – eine Szene des Grauens. Murgrosch stößt versehentlich ein Skelett an, und der dumpfe Klang des Knochenbruchs hallt durch den Raum. Ein eisiger Schauer läuft ihnen allen den Rücken hinab. Doch es gibt keine Zeit für Zögern. Sie setzen ihren Weg fort.
Tolpans Spuren führen sie zu einer weiteren Treppe, die hinab in eine düstere Halle führt. Inmitten des Raumes liegt ein Gitter im Boden, dessen Bedeutung ihnen sofort klar wird. Die Spuren führen direkt darauf zu. „Mit vereinten Kräften“, grummelt Gotrek und gemeinsam öffnen sie das Gitter. Sie seilen sich in den Raum darunter ab.
Unten angekommen, betreten sie einen finsteren Zellentrakten. Fünf Zellen sind an den Wänden entlang aufgereiht, und eine Tür im Norden zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Als sie näher treten, hören sie ein unheilvolles Stöhnen – und als sie die Tür aufreißen, steht ihnen ein Untoter gegenüber. Mit einem kurzen, entschlossenen Schlag wird der Zombie zu Boden geworfen. Doch das war nur der Anfang. Ein ganzer Schwarm Untoter wird durch den Kampf herbeigelockt. Murgrosch und Gotrek kämpfen mit aller Kraft und machen kurzen Prozess mit der Horde.
Doch Eldoril entdeckt etwas Merkwürdiges: Aus den zerstörten Untoten entweicht eine Art Essens, die sich tief im Gewölbe sammelt. „Das ist kein gewöhnlicher Zauber“, stellt er fest. Der kurze Gang, dem sie folgen, führt sie zu einer Wachstube. Auf der gegenüberliegenden Seite entdecken sie einen weiteren Ausgang, der jedoch verschlossen ist – doch ist er den Äxten der Zwerge nicht gewachsen.
Hinter der Tür beginnt ein weiterer Gang, der in eine Kreuzung führt. Vor ihnen steht eine weitere Tür, die von magischen Runen gesichert ist. „Wir sollten sie besser nicht öffnen“, sagt Gotrek entschlossen. Doch dann fällt sein Blick auf die rechte Tür, die überraschend leicht zu öffnen ist. Sie treten in einen kurzen Gang, der zu drei weiteren Türen führt – eine nach links, eine nach rechts und eine geradeaus.
Links führt eine weitere Tür in eine Schreibkammer, die durch die Patina des Alters eine fast gespenstische Atmosphäre ausstrahlt. Eine weitere Tür im Norden führt in einen anderen Raum, während die rechte Tür in einen großen Speisesaal führt, in dem eine lange Tafel steht. Doch die wirkliche Entdeckung kommt, als Eldoril hinter einer Kommode eine Geheimtür findet, die zu einem Tunnel führt. Dieser Tunnel endet in einer weiteren Geheimtür, die zurück in den Zellentrakten führt – und ausgerechnet in eine der Zellen.
In der Zelle entdecken sie eine geheime Luke im Boden. Unter ihr befindet sich eine tiefe Grube, die in einen Tunnel führt. Doch bevor sie diesen weiter untersuchen kehren sie erst einmal zu der magischen Tür zurück, wo sie plötzlich Schritte hören – Schritte, die sich ihrem Versteck nähern.