Die Hütte im Wald

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Upsala, 30. Dezember 1880

Nach unserer Rückreise von Ösel treffen wir am späten Nachmittag mit dem Zug wieder in Upsala ein. Schon bei unserer Ankunft bemerken wir, dass die Gerüchteküche brodelt. Hier und da schnappen wir Teile von Gesprächen auf, aus denen wir erfahren, dass die Svea Bergbaugesellschaft einen neuen Investor hat und nun alte Minen wieder in Betrieb genommen werden sollen.

Unser erster Weg soll uns zu Kaffee und Kuch zum Bürger & Bäcker führen. Auf dem Weg dorthin treffen wir auf Nils, der bei dem kalten Wetter mit einer viel zu kurzen Hose und auch sonst eher schlechter Kleidung für die Witterung unterwegs ist. Linda ist so gut und schenkt ihm einen zwar alten, aber sehr warmen Wollpullover. Nils erzählt uns, dass in den letzten Tagen viele Bergleute in der Stadt angekommen sind, die wohl alle in der Nervenheilanstalt untergebracht sind. Die nächstgelegenen Bergwerke befinden sich in Falun, nördlich von Upsala. Zum Abschied gibt Norvid ihm noch ein wenig Geld als Entlohnung dafür, dass er sich für uns weiter umhört und uns über Neuigkeiten informiert.

An der Pension Paracelsus sehen wir Rasgujev, der vor der Tür der Pension steht. Als er zu uns herüberkommt, scheint er fast über die Straße zu schweben und er schafft es die Straße zu queren, ohne sich auch nur einmal nach rechts oder links umzusehen. Zwischen all den fahrenden Kutschen hindurch, ohne anzuhalten oder auch nur kleines Stück von seinem direkten Weg zu uns abzuweichen. Schon sehr merkwürdig.

Er teilt uns mit, dass Mme. Laukonen mit uns sprechen möchte. Also folgen wir ihm auf die andere Seite in die Pension.  Auch Dr. Falcone ist zugegen. Er erzählt uns von einer jungen Frau, die auf ihn zugekommen ist und so wie es scheint, seit kurzem den Blick hat. Es scheint sich bei der jungen Frau um Lisa Finkel zu handeln, die wir bereits in der Hexenkatze kennengelernt haben. Wir bieten Dr. Falcone an uns mit Lisa zu treffen und er wird sie bei Gelegenheit zu uns schicken. Er ist froh, dass sie sich ihm anvertraut hat, denn der Weg in die Nervenheilanstalt ist ein kurzer, wenn man erzählt man könnte auf einmal irgendwelche Vaesen sehen.

Und wo das Gespräch schon bei der Nervenheilanstalt ist, erzählt er uns auch, dass Frau Bäcklund aus eben jener verschwunden sei und man sie überall in der Stadt sucht, sogar mit Handzetteln und einer Belohnung. Die ganzen Bergbauarbeiter, weiß Dr. Falcone zu berichten, sollen sich zur Behandlung in der Nervenheilanstalt eingefunden haben.

Prof. Niklas Freyd soll zurzeit nicht in der Heilanstalt zugegen sein und die Leitung soll er für die Zeit seiner Abwesenheit an seinen Sohn Dr. Niklas Freyd Junior übertragen haben. Dieser scheint aber wohl selbst eine Behandlung in seinem Haus dringend nötig zu haben und sein Vater macht ihm gegenüber einem geradezu normalen Eindruck. Auf Nachfrage von Bengt nimmt Dr. Falcone uns in seine Patientenkartei auf, da ich ja in Upsala nicht praktiziere und somit auch nur bedingt helfen kann, sollte einer von uns einmal in die missliche Lage geraten und in die Heilanstalt eingewiesen werden.

Nach dem langen Gespräch mit Dr. Falcone gehen wir auch noch zum Bürger & Bäcker. Dort begrüßt uns zur Abwechslung nicht die übliche Bedienung Ruth, sondern eine neue, junge Kellnerin. Sie kommt an unseren Tisch und nimmt unsere Bestellung auf, ohne sich irgendetwas zu notieren und zu unser aller Erstaunen bringt sie nach einer kurzen Weile die richtigen Getränke und weiß sogar noch, wer welches Getränk bestellt hat. Allerdings macht sie einen sehr melancholischen Eindruck, nett und höflich aber irgendwie traurig. Ihr Name ist Lisa Johansson wie uns Helena Skytte wissen lässt. Und sie hat außerdem noch gute Nachrichten für uns. Die Vormundschaft für Linnea soll jetzt bei Herrn Olaus Klint liegen.

Und auch zur Klinik kann sie uns etwas erzählen. So soll Prof. Freyd einer wichtigen Mission unterwegs sein, über die sonst nichts näher bekannt ist und die Bergleute, ein paar Dutzend, kommen wohl wirklich alle aus Falun. Ob es dort Unfälle oder ähnliches gegeben hat, ist ihr nicht bekannt. Aber am neuen Besitzer der Svea Bergbaugesellschaft, einem Herrn Magnusson, der beim Militär gewesen sein soll, lässt sie kein gutes Haar. Er soll Beziehungen bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft und Regierung haben. Und sogar ausländische Investoren sollen beteiligt sein. Vielleicht britische?

Von den britischen Gästen in Upsala hat man allerdings wohl in den letzten Tagen nicht viel gehört oder gesehen. Sie scheinen sich völlig zurück gezogen zu haben, nachdem sie anfänglich jedem von Rang und Namen in Upsala ihre Aufwartung gemacht haben. Angeblich soll auch ein großer Ball geplant sein, ausgerichtet von der Universität, bei dem die Magnussons etwas bahnbrechendes vorstellen wollen, eine große Neuheit. Wann genau der Ball stattfinden soll, ist ihr nicht bekannt, aber noch vor Valborg (der Walpurgisnacht) stattfinden.

Endlich zuhause am Schloss angekommen, fällt unser Blick besonders auf die vielen Wasserspeier am und um das Schloss, über die wir doch gerne noch mehr herausfinden möchten. Bengt lässt für die Vätten noch ein wenig Gold liegen, an der Stelle, an der wir sie das letzte Mal gesehen haben und wir sinnieren kurz darüber, ob sie wohl ein Souvenir von unserer Reise von uns erwarten.

Da fällt uns siedend heiß ein, dass Algot sagte, die Vätten Familie würde unter dem Stall leben, den wir ja gerne ausbauen würden. Und Vätten soll man nicht verärgern! Und da er auch sagte man kann mit ihnen reden, ist das auf jeden Fall ein wichtiger Punkt für den nächsten Tag.

Als wir gerade die Haustür öffnen wollen, um das Haus zu betreten öffnet uns Algot die Tür und begrüßt uns charmant wie eh und je. Nachdem wir ihm versichert haben, dass unsere Reise erfolgreich war und auch bald neue Gelder eintreffen werden, ist er merklich besser gelaunt. Im Salon schenkt er uns und sich selbst Getränke ein. Die Kapelle ist jetzt fertig, lässt er uns wissen und er hält es für eine gute Idee mit den Vätten zu sprechen. Lebkuchen meint er könnte sie milde stimmen. Außerdem hat er einen Hausmeister gefunden. Der Name ist Harald Schönhaar, so wie einst der König. Er war vorher auf einem Schiff.

Wir wünschen Algot eine geruhsame Nacht und mit einem Lachen verabschiedet er sich mit den Worten: “Gutes Stichwort, dass wünsche ich euch auch”. Uns schwant nichts Gutes. Und dann ist er auch schon zur Tür raus.

Wir überlegen, ob wir vielleicht wieder zusammen übernachten sollten. Aus der Bibliothek hören wir Geräusche und mutig, wie wir sind gehen wir gemeinsam nachsehen. Bengt nimmt einen Kerzenständer mit, um uns zu leuchten. “Wir haben gar nicht nach Ingrid gefragt” fällt Ida plötzlich ein, aber dafür ist ja auch später noch Zeit. In dem Lesezimmer liegt ein Buch auf dem Boden. Vermutlich ist es das das Geräusch, das wir gehört haben. Auf dem Tisch steht wieder ein Glas mit Lippenstift am Rand sowie ein Notizheft, in dem etwas zu stehen scheint.

Gerade sehen wir noch, wie die schwarze Dame aus dem Leseraum in die Bibliothek hinüber geht. Sie hinterlässt wie immer einen leichten Hauch von Kälte. Unser Blick ist allerdings auf das Notizheft gerichtet, auf dem wir in sehr krakeliger Schrift das Wort “Vanadisir” lesen können. Schade nur, dass niemand von uns wirklich etwas damit anfangen kann. Norvid mutmaßt, dass es sich eventuell um eine Zusammensetzung aus den Wörtern Vanen, einem der Göttergeschlechter der nordischen Mythologie, und dem Wort Dise oder Disen, weiblichen, mythischen Naturwesen handeln könnte. Clara bemerkt noch, das das Wort “Blōt” zu sehen ist, wenn man es über den Rauch der Kerze hält. Dabei handelt es sich um ein Opfer, eine Kulthandlung für die Götter. Das Buch, das heruntergefallen ist, ist von Carl von Linné. “Iter dalekarlicum” (Reise nach Darlana) in dem er unter anderem über den Raubbau an der Natur berichtet, den der moderne Bergbau seiner Meinung nach darstellt.

Plötzlich halten Linda und Ida inne. Sie berichten uns von einer Vision, in der sie eine Frau gesehen haben. Die eine Hälfte ihres Gesichts ist ein Frauengesicht, die andere ein Schädel. Sie trägt einen altertümlichen Lederpanzer so wie ein Schwert und ein Schild. Aus ihren Augen läuft Blut wie Tränen ihr Gesicht herunter. Hinter ihr sind große Hügelgräber und ein Tempel, der den alten Göttern gewidmet ist, zu sehen. Norvid ist der Meinung das die Beschreibung des Gesichts zur Göttin Hel passen würde.

Plötzlich fängt Kajus an zu knurren. Wir blicken uns um, können aber erst einmal nicht sehen und bemerken, dass er den kleinen Spiegel anknurrt. Linda geht zum Spiegel und betrachtet ihn. Bengt zielt mit seinem Gewehr auf den Spiegel. Im Raum wird es wieder kälter, der Spiegel beschlägt und uns wird doch etwas bange. Norvid möchte den Spiegel abnehmen und mit der Spiegelfläche nach unten auf den Boden legen, aber noch während er den Spiegel ablegen möchte, hören wir ein Knacken und das Glas des Spiegels springt, der Spiegel fällt ihm aus der Hand und zerbricht vollkommen. Kajus ist wieder ganz ruhig.

Wir überlegen, ob wir nun endlich ins Bett gehen sollten, nachdem wir unsere Spiegel zugehangen haben, oder doch erst noch schauen wie es Ingrid geht als einige von uns hören, wie jemand weit entfernt nach seinem “Meister” ruft. Wo kommt Robert denn jetzt her und wo genau ist er? Im Schloss, noch in der Spiegelwelt? Hat er eine offene Tür gefunden? Ist er aus einem Spiegel zurück? Jetzt hören wir auch noch Schritte aus den oberen Etagen. Clara würde gerne dort nachsehen, aber wir entschließen uns erst unten im hinteren Teil des Schlosses in der Krankenstation nach Ingrid zu sehen bevor wir hoch gehen.

Die Krankenstation ist verschlossen und dunkel. Etwas metallenes scheint runtergefallen zu sein. Aber es ist niemand da. Eine Nierenschale ist vom Schreibtisch gefallen. Im hinteren Bereich hören wir, wie eine Tür geöffnet wird. Wir rufen Ingrids Namen, bekommen aber keine Antwort. Im hinteren Teil sind die Behandlungsliegen und eine der Liegen hat einen Abdruck, als hätte gerade noch jemand dort gesessen. Die Tür im hinteren Bereich ist offen, sie knarrt leicht, aber niemand ist dort. Wir entscheiden uns dagegen mitten in der Nacht noch weiter im Schloss herumzulaufen und stattdessen lieber morgen im Hellen nachzusehen und jetzt endlich ins Bett zu gehen. Weiter hinten hören wir noch einmal, wie eine Tür geöffnet wird. Wir schließen die Tür der Krankenstation wieder ab. Erst jetzt fällt uns auf, dass der Abdruck auf der Liege wohl eher von einem Kind ist. Jetzt hören wir auch wieder das herzzerreißendes Schluchzen eines Kindes. Für uns eindeutig ein Zeichen schnell zu gehen.

Auf dem Weg die Treppe hoch hören wir von oben etwas, dass sich anhört wie tapsende Schritte. Clara möchte gerne Mehl aus der Küche holen. In der Küche waren auch wieder Vaesen, die unsere Vorräte geplündert haben, die sich aber sofort aus dem Staub machen. An einem der Fenster zum Garten sehen wir durch das Mondlicht einen großen Schatten mit Schwingen, wieder einer dieser Wasserspeier?

An der Empore trennen wir uns, die Männer gehen zu ihren Zimmern, wir zu unseren. Von draußen hören wir, wie Holz geschlagen wird. Norvid sieht von seinem Fenster aus, wie aus der Hütte im Wald Rauch aus dem Schornstein hochsteigt. Auf unserer Seite sehen wir, dass eine Zimmertür offensteht, das Zimmer gehört aber keinem von uns. Wir entscheiden in Bengts Zimmer zu schlafen, da die Männer ja in Norvids Zimmer sind.

Am Ende unseres Ganges hört man wie ein Fenster geöffnet wird und ein Windstoß die Gardine bewegt. Man hört, wie eine leise Melodie gesummt wird. Als wir uns gerade in Richtung der Männerzimmer umdrehen, hören wir einen Schrei und Clara rennt los Richtung Fenster. Sie sieht noch einen riesigen Schatten mit Flügeln und schießt. Mit einem Mal ist alles still. Totenstill. Wir sehen, dass es ein Gargoyle ist, der mit Ingrid davon fliegt in Richtung der Hütte im Wald. Also auf in den Wald, Ingrid retten.

Wir nehmen nur den uns erlaubten, bekannten, schnellsten Weg nach draußen. Vom Haus sind es gut 500m bis zum Wald. Es ist immernoch still. Der Wald wirkt hier in der Nacht noch unheimlicher als in der Geisterwelt. Die Bäume wirken riesig fast 30-40m hoch und je näher wir kommen, desto größer und dichter scheint der Wald zu werden. Und obwohl Winter ist, tragen die Bäume noch Laub.

Der Weg in den Wald ist recht breit und wir gehen dicht zusammen. Das Licht unserer Laterne scheint vom Wald regelrecht verschluckt zu werden. Der Weg wird erleuchtet aber alles darüber hinaus bleibt in Dunkelheit gehüllt. Der Weg fühlt sich endlos an. Wir gehen weiter, scheinen uns aber kaum fortzubewegen. Wir sind schon 20 Minuten im Wald können immer noch den Eingang in den Wald sehen. Bengt nimmt sein Bajonett und haut eine kleine Kerbe in einen Baum. Plötzlich erschrickt er als er im Wald ein Vaesen, eine Art Frau, leicht bekleidet, mit schwarzen Augen und langen Klauen an den Händen auf einer Lichtung sieht. Er schaut zu uns, dreht sich wieder um und die Lichtung ist wieder weg.

Er nimmt noch einmal sein Bajonett, um abermals den Baum zu ritzen. Was Bengt dann sieht, lässt ihn vor Angst erstarren. Er erzählt von einer dunklen schattenhaften Kreatur mit einem Geweih und leuchtenden Augen. Er scheint wirklich verängstigt zu sein. Wir haben nichts gesehen. Der Baum hat an der angeritzten Stelle eine Art blutiges Harz das Bengt anfasst. Als er sich das blutige Harz an den Fingern am Boden abstreifen möchte, fangen Wurzeln blitzschnell an sich auf ihn zu zubewegen. Schnell nimmt er die Hände wieder hoch und die Wurzeln ziehen sich wieder zurück. Schnell gehen wir weiter.

Norvid und Clara haben das Gefühl, als würde ihnen die Zeit förmlich davonrennen. Als würde eine innere Uhr ticken, die immer schneller läuft Richtung Null. Immer wieder sehen wir Lichtungen mit unheimlichen Vaesen, kleine gnomartige Kreaturen die im Baum sitzen, ein Pferd, das aussieht wie eine Ausgeburt der Hölle, ein mehrere Meter hohes unheimliches Vaesen auf das wir fast direkt zulaufen müssen, um daran vorbeizukommen.

Bengt springt in den Wald, Linda und Ida gehen langsam weiter. Norvid macht die Lampe dunkler und wir bleiben stehen. Bengt spürt wie sich Wurzeln um ihn herumbewegen und versuchen ihn zu umschließen. Er springt auf, rennt auf den Weg und der großen Kreatur entgegen. Linda und Ida versuchen noch ihn zu festzuhalten, schaffen es aber nicht und Bengt rennt den Weg entlang.

Und während es sich vorhin noch anfühlte, als würden wir kaum vorwärts kommen ist es jetzt fast umgekehrt, als würde der Abstand zwischen Bengt uns sich immer weiter vergrößern. Auf einmal wird es dunkel und wir sehen weder die Lichtung noch Bengt. Er hingegen sieht auf einmal ein Vaesen vor sich sitzen. Es sieht fast aus wie ein kindliches Feenvaesen. Es wird dunkel um Bengt herum.

Wir folgen Bengt. Er war wohl kurz ohnmächtig und als er wieder zu sich kommt, merkt er, dass er unter der Erde begraben ist. Als wir an der Stelle ankommen, von der wir vermuten, dass dort die Lichtung war, hören wir Geräusche und sehen an der Seite ein frisch aufgeschüttetes Grab. Schnell fangen wir an das Grab mir den Händen auszubuddeln und es dauert nicht lange bis wir Bengt befreit haben.

Wir erblicken noch weitere Vaesen wie Flughunde und einen Hirsch mit übergroßem Geweih. Bis wir endlich an dem See an der Hütte ankommen. Aus dem See blicken mich zwei Augen an. Ich bleibe stehen und will keinen Schritt weiter. Hinter der Hütte scheinen Kreaturen im Nebel zu schweben. Wir rennen schnell über den Knüppeldamm auf dem See zur Hütte. Kurz bevor Ida ankommt, öffnet sich die Tür der Hütte von selbst.

Aus der Hütte hört sie ein leises Stöhnen. Ida geht hinein. Im Kamin brennt ein Feuer. Ingrid liegt im Bett. Kurz meint Ida sie hätte gesehen wie sich ein Schatten in der Ecke der Hütte bewegt und im nächsten Moment kommt eine Gestalt aus dem Schatten heraus in den Raum. Ein Mann mit längeren weißblonden Haaren, milchigen Augen und Narben im Gesicht, aber trotzdem ist sein Gesicht im Licht nur schwer zu erkennen. Linda kommt nach Ida herein und auch sie erschreckt nur kurz beim Anblick des Mannes. Auch Norvid und Clara gehen in die Hütte. Sie spüren extreme Gefahr, als wäre das Ticken der Uhr, das sie vorhin noch gespürt hatten, vorbei und als wäre ihre Zeit förmlich abgelaufen. Ihr Gefühl sagt ihnen das es sich um ein mächtiges Vaesen handeln muss. Ein bekanntes Gefühl.

Auch Bengt und ich kommen in der Hütte an und die Tür schließt sich hinter uns.  Der Mann setzt sich an den Tisch. Ida setzt sich zu ihm. Und auch Linda setzt sich auf einen Stuhl an seinen Tisch. Ich schaue unterdessen nach Ingrid. Sie scheint wohlauf zu sein, wenn auch nicht bei Bewusstsein.

Auf unsere Frage, wer der Mann ist, stellt er sich uns als Mikael vor. Er hat uns wohl schon seit einiger Zeit erwartet. Er fragt uns, ob wir hier sind, um seinem Herren zu dienen. Und unsere Antworten fallen recht unterschiedlich aus. Von Linda die keine Dienerin ist, über Bengt der alles tut, um Ingrid zu retten bis zu Ida, die schon einem Meister dient, wenn auch nur einem schwachen, wie Mikael anmerkt. Er will seinem Herren berichten, dass wir es ablehnen zu dienen. Als Bengt sagt er würde lieber dienen als noch jemanden zu verlieren, antwortet Mikael ihm “ich nehme deine Dienste an” als wir anderen weiter Fragen zur Art des Dienstes stellen, bemerkt er wir wären wohl noch nicht so weit. Er will uns aber nicht gegen unseren Willen festhalten. Wir können die Tür der Hütte öffnen und wir können jederzeit gehen.

So nehmen wir Ingrid, verabschieden uns und er sagt uns noch wir würden uns bestimmt wiedersehen und das Auge hat uns im Blick. Draußen sitzt der Gargoyle und schaut uns an. Auf dem Dachfirst sitzen zwei große Raben die laut Krächzen. Durch die Raben sind wir einen kurzen Moment abgelenkt und bemerken nicht, wie Mikael verschwindet. Aber Norvid sieht noch kurz im Schatten die Gestalt aus der Krypta. Und Clara hat eine Vision von einem alten Tempel und mehreren großen Hügelgräbern.

Der Weg zurück ist jetzt breiter und auch kürzer. Die ganzen Vaesen sind nicht mehr da. Kurz bevor wir den Wald verlassen, hören wir aus dem Wald noch mal ein “Meister. Meister?” Auch auf dem Grundstück hören wir jetzt wieder die ‘normalen’ Geräusche. Im Schloss stellen wir fest, dass nicht einmal eine Stunde vergangen ist. Wir bringen Ingrid zurück auf ihr Zimmer und schlafen den Rest der Nacht. Ida hat einen Traum von einer Person, die sagt: „Such mich bei den alten Tempeln.”

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