von Eloid & Thorti
Die Luft in der Höhle war dicht und schwer, durchdrungen von einem allgegenwärtigen Gefühl von Angst. Als wir die Schwelle zur Höhle überschritten, eröffnete sich vor uns eine gewaltige Kammer. Das gedämpfte Rauschen eines Wasserfalls hallte wider, und im hinteren Bereich fiel das Licht auf einen silbernen Spiegel, der unnatürlich glänzte. Doch unser Blick wurde von etwas weitaus Bedrohlicherem eingefangen: In der Mitte der Höhle lag ein riesiger schwarzer Drache, seine Schuppen glänzten wie dunkles Onyx. Ein einzelnes Auge schlug auf und fixierte uns mit einer Bösartigkeit, die durch Mark und Bein drang.
Tolpan, unser unerschütterlicher Kender, schoss wie ein Pfeil in die Höhle, getrieben von einer Mischung aus Neugier und Furcht. Der Drache richtete sich träge auf, sein massiver Körper war ein Bild reiner Macht. Doch Tolpan, der bereits einen glitzernden Stein nahe dem Spiegel entdeckt hatte, schien das Biest zu ignorieren.
„Bereitet euch vor!“ zischte ich, während mein Herz wild schlug. Murgrosch, unser Hylar-Krieger, hämmerte seine Axt gegen seinen Schild und schritt entschlossen nach vorn. Ich wusste, dass wir nicht einfach nur kämpfen mussten; wir mussten überleben. Ich rief eine stille Bitte zu E’li und wirkte das Wunder des Beistands über Gotrek. Der Daewar-Krieger schien plötzlich von einem unerschütterlichen Mut erfüllt, und seine Kampfbereitschaft wurde gestärkt.
Der Drache, der Tolpans Bewegungen beobachtete, spannte seine massiven Muskeln an. Gerade als er seinen Drachenodem einsetzen wollte, hielt er inne. Sein Blick richtete sich kurz auf den Spiegel, als hätte er Angst, ihn zu zerstören. Diese Zögerlichkeit war unsere Chance. Während der Kender sich weiter Richtung Spiegel bewegte, zückte Fuchsohr seinen Bogen und schoss einen Pfeil ab. Der Treffer prallte an den undurchdringlichen Schuppen des Drachen ab und erzeugte ein leises Klingen, das den Zorn des Wesens nur noch zu steigern schien.
Murgrosch sah seine Gelegenheit und stürmte mit einem Kampfschrei nach vorn. Seine Axt grub sich tief in die Flanke des Drachen, der aufheulte und sich mit einem vernichtenden Blick auf ihn konzentrierte. Der Kampf war entbrannt, doch ich wusste, dass unsere einzige Hoffnung im Spiegel lag. Mit einem mutigen Schritt bewegte ich mich weiter in die Mitte der Höhle, nahe an das Biest heran. Der Atem des Drachen war warm und widerlich, ein Vorbote seiner zerstörerischen Kraft.
Auch Gotrek schritt mutig zur Tat und rammte seine Zwergenaxt in die schwarze Bestie, die nun noch wütender wurde.
Während Tolpan den Spiegel erreichte, bemerkte ich eine magische Aura, die ihn umgab. „Der Spiegel ist der Schlüssel!“ rief ich, während ich mich dem Kender anschloss. Der Drache wandte sich nun uns zu, doch Tolpan hatte bereits die Magie des Spiegels aktiviert. Ein Portal formte sich, ein schimmernder Durchgang, der uns eine Flucht ermöglichte.
Doch der Preis war hoch. Der Drache, in seiner rasenden Wut, griff die Zwerge an. Der tapfere Zwerg Murgrosch wurde niedergestreckt, seine Axt entglitt seinen blutüberströmten Händen. Gotrek und ich eilten ihm zur Hilfe, während ich alle Kraft und den Beistand von E’li beschwor. Gemeinsam schafften wir es, Murgrosch zum Portal zu ziehen, obwohl das Biest uns erbarmungslos verfolgte. Gerade als der Drache zum tödlichen Schlag ausholte, sprang ich mit Gotrek durch das Portal.
Ein Augenblick der Schwerelosigkeit überkam uns, und dann fanden wir uns in einem Gang wieder. Murgrosch lag schwer atmend vor uns, sein Leben hing an einem seidenen Faden. „Nicht heute,“ flüsterte ich und legte meine Hände auf seine Wunden. Mit E’lis Gnade kehrte das Leben in ihn zurück. Der Drache war hinter uns, doch was vor uns lag, war ebenso ungewiss.
Wir hatten überlebt. Doch der Preis war hoch, und die Dunkelheit hinter dem Portal war nichts im Vergleich zu dem, was uns noch erwarten würde. Ich wusste, dass unser Weg uns an die Grenzen dessen bringen würde, was selbst ein Priester zu ertragen vermag. Doch für heute hatten wir den Tod besiegt. Und das war genug.
***
12.06.358 a. c. – Als würden wir durch die spiegelglatte Oberfläche eines Teiches hindurch tauchen, springen meine Gefährten und ich durch das magische Portal aus der Drachenhöhle in einen kurzen Gang hinein.
Rasch orientieren wir uns. Der Gang besteht aus dunklen, grob behauenen Felsquadern, die ein Tonnengewölbe bilden. Es ist feucht, die Luft riecht muffig, Moose und Schimmel gedeihen an den Wänden. In der Decke ist ein trübe leuchtender Kristall eingelassen, der unseren Augen etwas Licht spendet. Vor uns endet der Gang vor einer wuchtigen Holztür, die im schweren Eisenbändern beschlagen worden ist. Rund um die Türöffnung befindet sich ein Torbogen, in dem seltsame Schriftzeichen eingemeißelt worden sind, die keine von uns zu lesen vermag. Hinter uns befindet sich ebenfalls ein magischer Spiegel in der Wand, durch den wir einen hastigen Blick zurück in die Drachenhöhle werfen. Wir sehen, wie uns das schwarzgeschuppte Ungeheuer durch den Spiegel belauert. Säuretropfen fallen von seinen Zähnen und ätzen sich zischend ins Gestein.
Dann verblassen der Drache und seine Höhle. Wir sehen nur noch unsere eigenen Spiegelbilder auf der gläsernen Oberfläche des magischen Artefaktes. Das Portal hat sich geschlossen.
Für den Augenblick scheinen wir uns in relativer Sicherheit zu befinden, was uns Zeit zum Durchatmen gibt. Ich bemerke, dass Tolpan verletzt ist und mache mich daran, seine Wunden zu versorgen. Habbakuk sei Dank, sind seine Verletzungen nicht allzu schwer. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte der Drache uns mit seinem tödlichem Odem angegriffen. Doch auch Zähne und Klauen der Bestie waren schon gefährlich genug.
Während Gotrek seinem Vetter erklärt, dass dieser ihm einen Ersatz für den Schild schuldet, den er opfern musste, um Murgrosch von dem tobenden Drachen wegzuziehen, fragt Eldoril den Kender, wo wir gelandet sind. Tolpan erklärt, dass wir uns in der Zitadelle eines Magiers namens Gadar, in der Nähe von Solace, befinden. Er zeigt auf einer von Murgrosch’ Karten die ungefähre Lage der Zitadelle (südlich des Torwegpasses, nördlich des Düsterwaldes). Durch das Spiegeltor in Gadars Festung will Tolpan auch auf den Mond Lunitari gelangt sein, wo sich eine Schmiede befinden soll. Der Stein, den er aus der Drachenhöhle stibitzt hat, soll der Mondsplitter sein, den er zu der kranken Magierin Saramber bringen soll.
Eldoril will den angeblichen Mondsplitter untersuchen. Doch schon die Berührung des weißen Steins, der ein ein milchiges, gräuliches Licht verströmt, sorgt dafür, dass den Elfen schlecht wird. Schnell wird der Stein in ein dickes Tuch gehüllt und sicher verwahrt.
Von dem Magier Gadar hat Eldoril schon mal gehört. Dieser lebte vor gut 100 Jahren und gehörte einst den Schwarzen Roben an. Gerüchteweise war Gadar entweder an der Schaffung der ersten Draconier beteiligt oder soll an der Verbesserung der ersten Generation dieser Wesen mitgewirkt haben. Sich ist nur, dass er aus dem Konklave verstoßen und zum Renegaten wurde.
Wir berichten Tolpan, dass Saramber aus Neuhafen verschwunden, möglicherweise sogar tot ist.
Doch Tolpan möchte Saramber noch nicht völlig abschreiben. Schließlich sei die kranke Frau, die wir beim Majeretempel getroffen haben, nur die menschliche Gestalt eines silbernen Drachen, der hier auf Krynn einen wichtigen Auftrag zu erfüllen habe.
Etwas ratlos überlegen meine Gefährten und ich, was nun zu tun ist. Da wir nicht ewig in diesem Gang hocken können, bleiben uns zwei Möglichkeiten. Entweder wir öffnen die schwere Holztür und schleichen uns durch Gadars (hoffentlich) verlassene Festung. Oder wir nutzen den magischen Spiegel, um eine weiteres Portal zu öffnen und verlassen so die Zitadelle.
Gotrek fragt Tolpan, wie das Spiegelportal geöffnet werden kann. Grinsend flüstert ihm der Kender das magische Passwort ins Ohr. Der Zwerg baut sich vor dem Spiegel auf und spricht laut und vernehmlich „Moppelpopp!“
Es geschieht nicht.
„Nein! Du musst es richtig betonen!“, korrigiert ihn Tolpan. Gotrek braucht noch ein paar Versuche, bis er den richtigen Zungenschlag hinbekommt. Doch dann verschwimmen unsere Ebenbilder auf der Spiegeloberfläche. Vor unseren Augen taucht ein schwarzer Sternenhimmel über einer roten Ebene auf. In einiger Entfernung sehen wir ein gedrungenes Gebäude, aus dem Rauch aufsteigt. Eine Zwergenschmiede, wie von Tolpan berichtet …
Das Tor schließt sich wieder und lässt Gotrek und Murgurosch mit dem entschieden Wunsch zurück, diese Schmiede aufzusuchen.
Eldoril erhebt Einwände: „Gefährten, es ist doch ein unverhältnismäßiges Risiko, durch dieses Portal, dessen Funktionsweise wir nicht in Gänze verstehen, auf einen der Monde zu reisen!
Wir können nicht wissen, was uns dort erwartet. Insbesondere, da der Rückweg nicht gesichert ist. Schließlich will dieser Kender, den wir erst seit wenigen Stunden kennen, uns glaubend machen, dass er von Lunitari nach Krynn zurück gesprungen sei. Selbst wenn wir den Mond tatsächlich auf diesem Wege verlassen sollen könnten, besteht das Risiko, dass wir – wie Tolpan – wieder in den Sümpfen rund um Xak Tsaroth landen. Also dort, wo die Draconier und ihre Goblinschergen nach uns und dem Mondsplitter suchen!
Auf der anderen Seite befinden wir uns hier in der verlassenen Feste eines längst verstorbenen Renegaten. Auch dies birgt einige Unwägbarkeiten, doch sicher weniger, als wenn wir unser Glück auf einer Mondfahrt zu versuchen würden. Uns durch die Zitadelle Gadars zu schleichen,
ist daher vergleichsweise sicher und damit der logische Weg, den wir einschlagen sollen. Zudem könnten wir von hier leichter nach Solace gelangen. Damit liegt doch klar auf der Hand, was wir als Nächstes tun werden.“
Gotrek rauft sich den Bart. „Da ist eine Schmiede auf dem Mond! Ich kann das nicht nicht tun!
Moppelpopp!“ Und schon hopst der Zwergenkrieger durch das Portal hindurch. Murgorsch folgt ihm auf dem Fuße. Einen genervten Blick in den Augen und einen Fluch auf den Lippen setzt Eldoril ihnen nach. Ich folge meinen Gefährten, bevor sich das Tor wieder schließt.
Tolpan bleibt in Gadars Zitadelle zurück, um sich von seinen Strapazen etwas zu erholen. Solange behält er Eldorils magischen Elfenring treuhänderisch in Verwahrung.
Im Handumdrehen finden wir uns ein einer fremdartigen, atemberaubenden Umgebung wieder.
Wir stehen auf einer weiten Ebene, der Mondboden ist von rot schimmernden Sand bedeckt.
In einige Entfernung kann ich sehen, dass das Gelände sanft ansteigt und Geröll herum liegt, das ebenfalls tiefrot ist. Über uns funkelt der Sternenhimmel der Götter. Er erfüllt das gesamte Firmament mit einer Klarheit, wie ich sie noch nie sehen durfte. Fasziniert bleibt mein Blick an einer großen Kugel haften, die linkerhands hinter der Gerölllandschaft schwebt. Wolkenschleier treiben über Ozeanen und Kontinenten dahin, auf denen es von Habbakuks Schöpfungen wimmelt. Das muss Krynn sein. Leise spreche ich ein Gebet zum Blauen Phönix. In der Ferne glänzt eine silbrige Mondsichel. Das wird Solinari, die Quelle der guten Magie, sein. Dann sehe ich einen schwarzen Flecken, der wie eine Wunde aus Nichts im Sternenhimmel klafft und die alles Licht zu verschlucken scheint. Nuitari … Mir ist etwas unwohl und ich atme tief ein. Jetzt erst merke ich, dass die Luft irgendwie anders riecht. Vielleicht liegt das daran, dass es hier an Bäumen, Blumen und Gräsern mangelt, die mit ihren Düften die Luft anreichern? Auch fühle ich mich auf seltsame Weise leichter, als hätte ich gerade einen Sack voller großer Steine von meinen Rücken abgelegt.
Eldoril blickt sich missmutig um. „Wie ich es befürchtet habe: Es gibt hier kein Portal für unsere Rückreise!“
Mir brennt einen andere Frage auf den Nägeln. „Siehst du den Schleier noch, der die Monde verhüllt?“ Eldoril schüttelt den Kopf. „Nein, sehe ich nicht.“ Währenddessen sind Gotrek und Murgrosch bereits in Richtung der Schmiede, die in der Bauweise der Hügelzwerge errichtet worden ist, unterwegs. Frohen Mutes klopfen sie an die Vordertür. Doch obwohl Rauch aus dem Kamin aufsteigt, wird ihnen nicht geöffnet. Die Zwerge umrunden das gedrungene Gebäude, doch es gibt keinen Hintereingang. Als Eldoril und ich die Schmiede erreicht haben, stehen unsere Gefährten wieder vor deren Eingang. „Bei Reox, ist jemand zuhause?“, ruft Murgrosch mit dröhnendem Bass. Als er keine Antwort erhält, dreht er am Türknauf und stellt fest, dass die Schmiede unverschlossen ist.
Wir treten neugierig ein und sehen, dass das Gebäude einen einzigen Raum umfasst. Zwei Drittel werden als Wohnstube genutzt. Mit zwei Doppelstockbetten, einem Tisch, vier Lehnstühlen und ein paar Vorratsschränken scheint das Haus nahezu auf uns gewartet zu haben.
In einem großen Kamin, der auch als Raumteiler fungiert, prasselt ein munteres Holzfeuer, über dem ein Kessel aufgehängt worden ist. Das rechte Drittel besteht aus der eigentlichen Schmiede. Ich erkenne einen Amboss, Hammer, Zangen und andere Gerätschaften, deren Bedeutung und Namen mir unbekannt sind, aber in den Augen der Zwerge dafür ein freudevolles Funkeln auslösen. „Wir müssen ein Schmuckstück für den Mondsplitter schmieden“, meint Gotrek überschwänglich. „Der Stein verursacht Übelkeit, wenn man ihn nur anfasst“, wirft Eldoril ein. „Wie willst du da ein Schmuckstück für ihn anpassen?“ Dies sieht Gotrek zwar ein, doch er macht sich trotzdem daran, die Schmiede zu erkunden und in Betrieb zu nehmen. Murgrosch bittet mich darum, draußen nach Spuren zu suchen.
Also verlasse ich das Haus wieder. Eldoril folgt mir. Neben unseren eigenen Stiefelabdrücken erkenne ich eine Fährte kleiner, fast kindlicher Füße, die von der Schmiede weg in die Richtung führen, in der Krynn am Himmel steht. Das müssen die Spuren des Kenders sein. Wir folgen ihnen für eine kleine Weile. Der Mondboden steigt stetig an, bis wir plötzlich vor einer Abbruchkante stehen. Hier endet Tolpan Barfuß´ Spur. Tief unter uns breitet sich eine raue, karge und mit Felsbrocken übersäte rote Mondlandschaft aus. Vor uns schwebt Krynn, scheinbar in greifbarer Nähe. Sollte an der Mär von Tolpans Sprung doch etwas dran sein?
Ich hebe einen Kiesel vom Boden auf und werfe ihn mit aller Kraft in Richtung Krynn. Er fliegt weit, sehr viel weiter, als ich je gedacht hätte. Doch dann fällt er wieder auf den Mond hinab.
Eldoril grummelt missmutig etwas vor sich hin. Wir kehren zur Schmiede zurück, wo Murgrosch einen deftigen, scharfen Eintopf nach zwergischer Bergmannskost gekocht hat.
Beim gemeinsamen Essen berichte ich von Tolpans Sprungschanze. Murgrosch und Gotrek sind guter Dinge, da sie unsere Rückreise nun als gesichert ansehen. Nur Eldoril wirkt überaus frustriert, da niemand auf ihn hören will. Der Paladinpriester spült seinen Ärger mit einem großen Schluck von Gotreks Schnapps herunter und geht dann vor die Tür, um sich zu übergeben. Nach dem Essen kehrt Gotrek in die Schmiede zurück, um seine Arbeit fortzusetzen.
Später am Abend stellt Eldoril fest, dass hier alles eine latente magische Ausstrahlung hat. Auch die Mondscherbe wird nochmal von ihm untersucht. Doch sie hat sich in dieser Umgebung nicht verändert. Schließlich legen wir uns zur Nachtruhe in die Betten, die für mich etwas kurz sind. Wir teilen Wachen ein, doch die Nacht verstreicht ereignislos. Nur Eldoril hat wirre, unangenehme Träume.
13.06.358 a. c. – Frisch ausgeruht und voller Tatendrang erwachen wir. Murgrosch bereitet uns ein Frühstück vor, mit dem wir uns für den Sprung nach Krynn stärken. Für die verbrauchten Vorräte hinterlegt er ein paar Münzen auf dem Tisch. Gotrek präsentiert uns die Ergebnisse seiner Schmiedearbeiten: Jeder von uns erhält einen Silberring, in dem etwas roter Mondstaub eingearbeitet worden ist. Für sich selbst hat er einen güldenen Armreif geschmiedet, als gemeinsames Andenken an unsere Mondfahrt. Nun sind wie vier Ringgefährten.
Wir verlassen die Schmiede und ich führe meine Gefährten in Richtung der Sprungschanze.
Als Gotrek sich noch einmal umdreht, sieht er eine Gestalt in einem Schaukelstuhl vor dem Gebäude sitzen. Könnte dies Reox sein? Er bittet Eldoril mit seinen scharfen Elfenaugen nachzusehen. Eldoril erkennt einen Zwerg, gekleidet in einer Toga. Er trägt helles, lockiges Haar, jedoch keinen Bart. Die Gestalt hebt die Hand und winkt uns zum Abschied. Wir setzen unsern Weg fort und erreichen bald die Sprungschanze. Murgrosch sammelt unterwegs noch zwei schöne Steine ein. Nun stehen wir hier, weit vor uns Krynn, tief unter uns die mit Geröll übersäte Mondlandschaft. Werden wir den Sprung wirklich wagen?
Schließlich fasst sich Gotrek ans Herz. Er nimmt kurz Anlauf und springt. Der Zwerg segelt in einem hohen, weiten Bogen durch die Luft. Dann beginnt er zu Boden zu stürzen. Panisch rudert er mit den Armen. Plötzlich blitzt es, Gotrek ist verschwunden. Wir sehen eine Sternschnuppe auf Krynn zufliegen. Habbakuk sein Dank, es funktioniert! Ermutigt folgen wir unserem Gefährten.
Und so ziehen vier Sternschnuppen ihre Bahn in Richtung Heimat: zwei runde Feuerbälle, die wie eine heiße Esse glühen, eine mit einem bronzefarbenen Schweif mit orangenen Funken und eine silberweiße im goldenen Leuchten.
Mögen uns die Götter eine gute Landung schenken!