Das Ende ist nah 2 – Ein Fenster in die alte Welt

Schreibe eine Antwort

14.10.888 n.G.

Bürgermeisterin Katrin Ecking empfing uns freundlich. Amir und Severin berichteten von unserer Reise auf die Insel und unserem Abstecher nach Lethe. Doch so, wie sie erzählten, konnte ich selber kaum glauben, was uns widerfahren war. Dem vollständig versammelten Rat fiel es schwer, dem Bericht zu folgen und die Bedeutung ihrer Worte zu erfassen.

Erst als sie von unserer Begegnung mit der Hexe Maera sprachen, drangen die Worte durch. Jonas Kreucher brannte darauf, das Geschopf zu töten, welches für das Unheil in dieser Stadt verantwortlich war. Wir sollten am nächsten Morgen mit 20 Gardisten auf die Insel zurückkehren und sie zur Strecke bringen. Derweil könnten die Braunröcke die Stadt nach dem Auge des Dämonenfürsten durchsuchen, und der Inquisitor nochmal in die Villa des Katandramus gehen.

Der Zauberer Caryptus hatte sich bisher nicht eingeschaltet, und viele Ratsmitglieder sprachen sich dagegen aus, sich mit einem Zauberwirker zu verbünden. Das sahen wir nicht ein und beschlossen, ihn in seinem schiefen Turm aufzusuchen. Er öffnete uns, als hätte er uns erwartet. Er erzählte, dass der Norden der Überrest der alten Welt war. Die Hexe Maera war ein lebendes Relikt dieser Zeit. Sie soll Kinder aus ihren Krippen geraubt haben, um sie in dunklen Ritualen zu opfern.

Sunionius Roo Murr, sagte Caryptus, soll einst das Auge von Lucretia – der Dame der Seufzer und der Trauer, einer uralte Vampirin – geraubt haben. Murr selber soll aus dem Hexerkönigreich von Gok stammen. Lucretia könnte sich in der Stadt aufhalten, denn vor ein paar Wochen kam ihre Schwarze Kutsche, und die Gugelmänner und Leichenfresser waren ihre Geschöpfe. Der Kult hatte vermutlich das Auge aus dem Schutz des Murr-Hauses geholt, und Lucretia suchte danach. Und dem Rat wären viele dieser Dinge bekannt, jedoch waren seine Mitglieder nicht willens, dagegen vorzugehen.

Der Zauberer meinte, das Schwert der Zerschaffung wäre im Rahmen eines großen Rituals auch dazu geeignet, einen Riss in der Leere zu erschaffen – so wie es in Lethe geschehen war. Er gab jedem von uns einen Heiltrank und mir eine Goldmünze, die ich nutzen konnte, um jeden, den ich berührte nach Kreutzingen zu bringen.

Nach Sonnenuntergang konnte Severin vom höchsten Domfenster über den Nebel schauen und sah, wie der Nebel beschworen wurde, um von der Insel über das Düsterwasser in die Stadt zu waberen.

15.10.888 n.G.

Wir begaben uns am Morgen zum Hafen und trafen uns mit der Miliz. Nur Kommandantin Rena verspätete sich. Als sie endlich kam, gingen wir nicht an Bord, sondern sie brachte uns zum Haus der Bürgermeisterin, die in der Nacht ermordet worden war. An der Wand stand mit Blut geschrieben: Gebt das Auge zurück! Da war sie wieder – die Angst, die sich meiner bemächtigte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutzhinweise: Die E-Mailadresse wird an den Dienst Gravatar übermittelt (ein Dienst der Wordpress Entwickler Auttomatic), um zu prüfen, ob die Kommentatoren dort ein Profilbild hinterlegt haben. Zu Details hierzu sowie generell zur Verarbeitung Deiner Daten und Widerrufsmöglichkeiten, verweisen wir Dich auf unsere Datenschutzerklärung. Du kannst gerne Pseudonyme und anonyme Angaben hinterlassen.