Blut auf der Themse 23 – Korpus

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Sonntag, 14. Oktober 1882: Schwer verletzt schleppt sich Sir Cedric ins Freie. Plötzlich peitscht ein Schuss durch die Nacht und etwas durchbohrt sein Herz. Der Tremere fällt in Starre. Hilferufe auf der Straße alarmieren die Polizei, die das vermeintlichen Mordopfer zum Chief Coroner nach Scottland Yard transportiert. Im Keller wird Sir Cedric für die Obduktion vorbereitet. Als die Gehilfen des Chief Coroners das Geschoss aus seinem Herzen ziehen, endet die Starre und Sir Cedric verfällt in Raserei. Ihm Wahn fällt er über die zwei Männer her, hüllt sich in einen Arztkittel, rafft seine Habseligkeiten zusammen und flieht. Er schafft es gerade noch sich in der Kanalisation zu verbergen, bevor die Sonne über London aufgeht.

Montag, 15. Oktober 1882: Mr. Wright beginnt damit, sein Mündel Larissa Moody mit den Traditionen der Vampirgesellschaft vertraut zu machen.
Währenddessen erhält Lord William eine Aufforderung, sich umgehend im Palace of Westminster einzufinden. Er wird von einer Kutsche und vier berittenen Soldaten abgeholt.
Auch Miss Parr erhält eine solche Einladung. Im Kellergewölbe, welches als Thronsaal des Regenten dient, haben sich die führenden Köpfe der Gesellschaft eingefunden.
Valerius spricht zu den Vampiren über die erfolgreiche Niederschlagung des Aufstandes in Ägypten. Doch auch wenn der Anführer der rebellischen Mamelucken, Ibrahim Bey, vernichtend geschlagen wurde, ist die Sache noch nicht ganz ausgestanden. Die Sethiten haben bei dem Aufstand die Fäden gezogen und ihre Machtbasis in Kairo muss zerschlagen werden. Zu diesem Zweck entsendet der Regent Lady Anne, General Sir Arthur Halesworth, Nathaniel Simmons und Mr. Baring-Gould durch das magische Portal nach Ägypten.
Da es aber auch in London beunruhigende Entwicklungen gibt, wird Lord William zum kommissarischen Seneschall ernannt. Regent Valerius bestimmt sein Haus am Regent’s Park als neues Büro des Seneschalls und somit zur offenen Anlaufstelle für alle Fragen der Kainiten. Vordringlich soll sich Lord William um den Marodeur kümmern. Zudem wird Miss Parr zum Sheriff über ganz London erhoben, solange General Halsworth in Ägypten ist. Dann verlassen der Regent und die Mitglieder der Kairo-Initiative den Saal.
Miss Parr nennt dem kommissarischen Seneschall eine Polizeistation im Norden Londons als ihr Büro. Moonfield soll ebenfalls als Verbindung zwischen den beiden dienen.

Lord William versucht noch im Carlton Club mit Lady Anne oder einem ihrer Gehilfen zu sprechen. Doch er bekommt nur zu hören, dass sie die Stadt bereits auf unbestimmte Zeit verlassen hat. Als er jedoch in sein Anwesen zurückkehr, trifft er dort auf einen Mann namens Lüdenscheid, der sich als Lady Annes rechte Hand vorstellt. Er hat das Jagdzimmer in Augenschein genommen und beschlossen, es zu seinem Büro umzunutzen.
Lord William schwebt vor, eine der ehemaligen Liegenschaften von Lord Henry als Büro des Seneschalls herzurichten. Lüdenscheid verweist darauf, dass der Regent die Villa am Regent’s Park als Büro des Seneschalls ausgewiesen hat und ein reibungsloser Verwaltungsablauf gewährleistet werden muss. Tatsächlich werden schon jetzt laufend Nachrichten an Seneschall Lady Anne Bowesley, Adresse Villa Percy am Regent’s Park, eingereicht. Darunter ist auch ein Brief nach Deutschland, der im Londoner Postamt abgefangen wurde. Lüdenscheid macht eine geheime Nachricht von Lord Liam an Justikarin Violetta in Heidelberg sichtbar, in der es sich um Mr. Bainbridge geht. Lord William entscheidet, dass dieser Brief nicht weitergeschickt werden soll.

Ein paar Stunden früher: Sir Cedric erwacht in der Kanalisation. Er schafft es unbehelligt in seine geschändete Domäne zurück, wo er sich frisch macht und saubere Kleidung anzieht.
Im Carlton Club erfährt er, dass er sich mit seinem Anliegen nun an Lord William wenden muss. Währenddessen informiert Juliette Tomas über die Geschehnisse und bittet ihn, ein Auge auf Lord William zu haben. Mr. Wright wird derweil von Mr. Tanner über die Kairo-Initiative, der auch Meriwether angehört, und den neuen Seneschall informiert.
Lord Liam wird per Brief über den neuen Standort des Seneschallbüros informiert.

Schließlich finden sich Lord Liam, Sir Cedric und Moonfield in der Villa von Lord William ein. Da seine Zuflucht nun stark frequentiert wird, schlägt Lord William vor, sich in nächster Zeit in der Baker Street 219a – einer ehemaligen Liegenschaft von Lord Henry – zu treffen. Auf dem Weg dorthin erzählt Sir Cedric Lord Liam unter vier Augen von dem Überfall und seinem unfreiwilligen Aufenthalt bei Scotland Yard. Lord William lässt seinen Kutscher einen Umweg zum Pub von Commissioner Peter Holloway einschlagen. Der Mann ist ziemlich betrunken und nervös. Er berichtet von einem Blutbad, das im Obduktionskeller angerichtet worden ist und einer verschwundenen Leiche. Holloway hatte Lord William bereits eine Nachricht zugeschickt, doch diese hat Lord William noch nicht erhalten. Weiter berichtet Holloway von einem seltsamen Geschoss, dass in dem Leichnam gefunden wurde: ein Projektil mit Holz-spitze.

Die Kutsche mit Lord Liam und Moonfield erreicht die Baker Street 219a, während sie auf Tremere und Ventrue warten, taucht Mr. Wright auf, der per Boten unterrichtet wurde.
Als schließlich bis auf Mr. Meriwether alle versammelt sind, legt Lord William einen umfassenden Bericht über die Kairo-Initiative und seine neue Position vor. Sir Cedric informiert über den Angriff auf ihn und die Vernichtung von Emma. Mr. Wright zählt eins und eins zusammen und vermutet ein Sabbat-Problem in der Stadt, Miss Parr sollte schnell informiert werden. Es wird diskutiert und beschlossen noch einmal in die geschändete Domäne zurückzukehren, um vielleicht noch ein paar Spuren zusichern. Falls die Attentäter das Haus noch belauern, sollen Mr. Wright und Moonfield verdunkelt bleiben, um die tatsächliche Stärke des Klüngels zu verbergen.

Auf dem Weg zu Sir Cedrics Adresse unterbreitet Lord Liam dem Tremere einen Vorschlag: man könnte dafür sorgen, dass im „Spiritistischem Wochenblatt einige Artikel erscheinen, die Bainbridge belasten. So würde der Ahn der Tremere womöglich aus der Stadt gedrängt werden. Sir Cedric ist durchaus interessiert.

Das Anwesen in der Nähe des Britisch Museum liegt dunkel und verlassen da.
Währen sich Lord Liam, Lord William, Sir Cedric und Moonfield im Innern des Hauses umsehen, schiebt der Nosferatu draußen Wache. Emmas toter Körper ist verschwunden, auf dem Teppich finden sich noch ein paar Brandflecken. Sir Cedric packt einige Sachen zusammen, dann untersucht er die Brandlöcher mittels Auspex. Er kann dort jedoch keinen hilfreichen psychischen Abdruck feststellen.

Draußen bemerkt der verdunkelte Wright bei seinem Kontrollgang einen leichten Verwesungsgeruch. Er führt ihn zu einer vermummten Gestalt, die das Haus aus einer Gasser heraus beobachtet. Verdunkelt schleicht sich der Nosferatu an und packt den Fremden. Er gibt keinen Ton von sich und sein Körper fühlt sich seltsam schwammig an.
Die anderen kommen hinzu. Entsetzt stellen sie fest, dass es sich um Emma handelt. Jedoch ist sie kein Vampir mehr, sondern ein seelenloses, durch Nekromantie erhobenes Ding. Während Mr. Wright und Moonfield verdunkelt das Anwesen bewachen, schaffen die anderen den trägen Zombie ins Haus. Sie beraten was zu tun ist. Da sich in der Kapelle ein Buch zu dem Thema befindet, soll Lord William als kommissarischer Seneschall Bainbridge befehlen, den Zombie zu untersuchen. Der Zombie wird in den Keller verbracht, Lord William und Sir Cedric brechen zur Kapelle auf. Doch Bainbridge treffen sie dort nicht an.
Sie fahren zum Regent’s Park, in der Hoffnung, von Lüdenscheid hilfreiche Tipps zu erhalten. Doch sie fragen außerhalb seiner Arbeitszeit an (von 14:00 Uhr bis Mitternacht). Dafür ist die Nachricht von Holloway angekommen. Hausdiener Bartholomew wird beauftragt, eine Nachricht an Bainbridge zu schicken, dass dieser morgen Nacht zum Regent’s Park kommen soll. Dann treffen sie sich wieder mit den anderen. Es wird beschlossen, dass Lord Liam und Sir Cedric mit dem Zombie über Tag dort bleiben.

Dann bricht Mr. Wright zur Suppenküche auf, um auf Mr. Tanner zu warten.
Lord William und Moonfield machen sich auf den Weg zur Polizeistation von Miss Parr, doch sie ist schon gegangen. Sie wird im gemeinsamen Häuschen angetroffen und wird über die Vorkommnisse informiert. Lord William macht sich wieder auf den Weg und bringt Lord Liam noch ein paar frische Sachen aus einem seiner Häuser mit.
Sir Cedric führt derweil einige Rituale durch wie „Verteidigung der Heiligen Zuflucht“, „Abendfrisches Erwachen“ und „Flammende Klingen“. Der Zombie wurde mit Decken und Stricken gefesselt, nun liegt er zuckend auf dem Boden.
Lord William stellt noch einen seiner Männer ab, der das Gebäude tagsüber bewachen soll.

Etwa zur selben Zeit, die Nach ist schon fortgeschritten, erzählt Miss Parr Moonfield von Problemen aus früheren Nächten. Ebenso erfährt Mr. Wright von Mr. Tanner, dass vor einigen Jahren die Giovanni, ein unabhängiger Clan venezianischer Totenbeschwörer, in London für Ärger sorgte. Vermutlich dienten sie für Geld dem Sabbat, der mit den Brand von Westminster am 16.10.1834 in Verbindung gebracht wird. Die Drahtzieher konnten nicht gestellt werden, doch wurde den Giovanni das Gastrecht entzogen.
Als Mr. Tanner hört, dass der Zombie noch im Haus von Sir Cedric ist und er und Lord Liam dort den Tag verbringen möchten, ist er entsetzt. Schnell organisieren die Nosferatu einige Ghule, die das Haus evakuieren sollen. Bald wird die Sonne aufgehen …

Dienstag, 16.10.1882: Lord William lässt sich von Lüdenscheid informieren, der sich eine Schreibkraft (Susan) zur Unterstützung mit in sein Büro gebracht hat. Wie gewünscht liegt eine Liste mit allen Vampiren Londons nebst Kontaktadressen bereit, ebenso der Brief von Holloway und die Einladung an Bainbridge wurde versandt. Es liegt ein Bericht über den Vorfall in der Leichenhalle von Scotland Yard vor. Lord William beauftragt Lüdenscheid, das Geschoss, welches den Tremere „gepfählt“ hat, aus der Asservatenkammer holen zu lassen. Weiter berichtet Lüdenscheid, dass es im Osten Londons zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen ist. Aus einem gewissen Haus sind Schüsse abgegeben worden, jemand hat sich dort verbarrikadiert. Moonfield kommt von Miss Parr entsandt hinzu und berichtet über die damaligen Vorfälle mit den Giovanni. Dann brechen Lord William und der Malkavianer zu Sir Cedrics Haus auf, Bainbridge soll notfalls warten. Als Mr. Wright seine Gemächer verlässt informiert ihn seine Haushälterin, dass die Evakuierung furchtbar schief gegangen ist. Jemand hat aus dem Haus Schüsse abgefeuert, ein Ghul wurde getötet. Der Nosferatu greift sich seine Waffe und bricht auf.

Folgendes ist passiert: als das Evakuierungskommando der Nosferatu eintraf, vermutete der Mann von Lord William an einen feindlichen Angriff und eröffnete das Feuer. Nun hält er sich noch immer im Haus verschanzt, doch es gelingt den Vampiren die Situation zu klären.
Sie beschließen, den zuckenden Zombie zwecks Untersuchung ins „Bedlem“ zu bringen, dies übernehmen Moonfield und Mr. Wright. Der adlige Teil des Klüngels fährt zum Regent’s Park zurück um Mr. Bainbridge abzuholen. Der ist mittlerweile eingetroffen und nicht erfreut, dass man ihn hat warten lassen. Das Wiedersehen mit Sir Cedric ist ebenfalls … angespannt. Zum Zombie erklärt Bainbridge, er sei kein Experte, könne aber eine Anfrage nach Wien oder Edinburgh stellen. Angeblich sei fast die gesamte Bibliothek der Kapelle nach Wien geschafft worden, daher könnte man dort auch nicht nachforschen. Schließlich lässt sich der Ahn der Tremere dazu überreden, sich den Zombie einmal anzusehen.

Als sie alle in der Leichenhalle des „Bedlem“ stehen, hat der Zombie aufgehört zu zucken und das leicht-bläuliche Leuchten in seinen Augen ist erloschen. Die dunkle Macht, die den Korpus mit Scheinleben erfüllte, wirkt nicht mehr. Die Verwesung ist bereits weit vorangeschritten, es stinkt fürchterlich und die Gedärme sind zu einer schwarzen, eitrigen Pampe verfault. Die ganze Sektion ist eine Farce, die Bainbridge im Grunde nur durchführt, um Sir Cedric einen Schlag unter die Gürtellinie zu verpassen. Schließlich hatte die alte Dame ihm jahrelang treu gedient. Tatsächlich muss sich Sir Cedric vor Ekel übergeben, so viel Menschlichkeit und Mitgefühl stecken noch in ihm. Bainbridge verabschiedet sich und fährt mit der Kutsche zurück in die Kapelle. Moonfield überwindet sich und bereitet den entstellten Leichnam für den Abtransport vor. Jeder versucht für sich, die grässlichen Eindrücke zu verdauen.

Mr. Wright hat draußen verdunkelt den Abzug von Bainbridge überwacht und ist dankbar für die frische Nachtluft. Plötzlich zerreißt eine dumpfe Detonation die Stille der Oktobernacht und im Osten der Innenstadt kann der Nosferatu Feuerschein sehen.
Ein neuer Anschlag, schießt es ihm durch den Kopf …

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