Sonntag, 4.11.1956 – Wir sind weiterhin im Fuchsbau und besprechen unser Vorgehen. Mackenzie möchte gerne Jean Monnet in Augenschein nehmen. Von Siemens kann evt. Einladungen für die Matinee am Montag Abend besorgen. Es könnte interessant werden, herauszufinden ob der Franzose in irgendeiner Weise besessen ist. Außerdem hat Constance einen ihrer Ghule, Albert Mayer, bei den Verhandlungen platziert. Vielleicht plant die Beraterin des Prinzen etwas?
Nachdem unserem Treffen im Fuchsbau zu Ende ist, spreche ich mit Madame Felix. Sie weiß zu berichten, dass der Schotte ein Stuart ist und sich über die Résistance uns angeschlossen hatte. Madame Felix hat sich seit seinem verschwinden nicht mehr mit ihm beschäftigt. Als ich ihr berichte, dass der Schotte der Erzeuger von Mackenzie ist, wird sie hellhörig und will darüber noch mehr Informationen einholen.
Montag, 5.11.1956 – Wir treffen uns alle in der Nähe des Hotel Kempinski am Kurfürstendamm. Die Polizei hat das Gelände weiträumig abgesperrt. Von Siemens konnte Einladungen ergattern und verteilt sie. Danach machen wir uns auf den Weg.
Wir kommen problemlos durch die Sicherheitskontrollen und gelangen als Wirtschaftsvertreter aus dem Dunstkreis der Familie Siemens auf das Bankett und mischen uns unter die sechshundert anderen Gäste. Ich genieße es. Endlich wieder ein richtiges Fest!
Im Laufe des Abends versuche ich die Auren einiger Gäste in Augenschein zu nehmen, leider mit mäßigem Erfolg, zumindest bin ich mir schließlich sicher, dass Adenauer, sein Staatssekretär und Jean Monnet Sterbliche sind.
Aus der Gesellschaft der Stadt sind auch noch der Ahn der Ventrue, Heinrich von Stürmer, die Toreador Myriam Overbeck anwesend. Als Jean Monnet Mackenzie erblickt, kommt er freudig auf ihn zu und umarmt ihn. Danach stellt er ihn dem Bundeskanzler vor und bittet ihn an seinen Tisch. – Faszinierend! – Nach einem kurzen Plausch tauschen beide Adressen aus. Jean Monnet möchte sich demnächst nochmal privat mit Mackenzie treffen. Das könnte ein sehr riskantes Treffen sein, da Monnet ja durchaus Verbindungen zum Sabbath haben kann. Ich rate Mackenzie dringend, nicht alleine zu dem Treffen zu gehen, sondern uns mitzunehmen.
Ich genieße den weiteren Abend und begebe mich erst gegen vier Uhr nach Hause.
Dienstag, 6.11.1956 – Mackenzie hat es mit seinem Auftritt in die Presse geschafft. Es gibt sogar ein Foto von ihm und dem Bundeskanzler. Glücklicherweise bleibt er nur eine Randnotiz.
Im Fuchsbau tauschen wir unsere Erkenntnisse aus. Sollte es noch zu einem Treffen mit Monnet kommen, sind wir uns einig, dass wir dort gemeinsam hingehen.
Ich fahre ins Lost Souls und spreche mit Frau Overbeck. Teile der Geschichte um Monnet und dem Sabbath sind ihr offensichtlich neu. Also berichte ich ihr von dem Abend in Brügge, der Erschaffung von Mackenzie durch den Schotten und dem Überfall der Gangrel antitribu. Frau Overbeck hört gespannt zu und will dort weiter nachforschen. Unsere Unterhaltung wir jäh unterbrochen, als von Siemens hereinplatzt und mir berichtet, dass es in zwanzig Minuten ein Treffen von Mackenzie und Monnet im Kempinski geben wird. Als wir dort eintreffen, ist Mackenzie schon im Hotel. Trotz aller Warnungen ist er alleine zu Monnet gegangen…