Blut auf der Themse 25 – Die Fäden des Schicksals

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Mittwoch, der 17.10.1882: Als Sir Cedric die Schwelle der Kapelle überschreitet, läuft ihm ein magisches Kribbeln wie ein Schauer über den Rücken. Doch mehr scheint nicht zu passieren. Der Klüngel findet das Gebäude nahezu vollständig leergeräumt vor: die wenigen verbliebenen Möbel sind mit Tüchern verhangen worden, die Gemälde wurden entfernt und auch die Fachbibliothek ist nicht zu finden. Dennoch machen die Vampire zwei interessante Entdeckungen: im Keller verbirgt sich ein Geheimgang zum Londoner U-Bahnnetz. Desweiteren finden sie auf einem einsamen Sekretär noch einige Papiere. Auf einem Blatt scheint sich eine Nachricht durchgedrückt zu haben, die auf einem anderen Papier notiert wurden. Mittels Bleistiftschraffur machen sie einen Finanzbericht sichtbar, an dem zwei Dinge bemerkenswert sind: Der Bericht beginnt mit der Anrede „Liebste Jasmin …“
und enthält einen nachträglichen Vermerk, dass eine Position teurer ausfällt als erwartet, was „… mit unserem Plan zusammenhängt.“
Sir Cedric denkt sogleich an Ms Jasmin Rickmann, die Kapellmeisterin von Edinburgh.

Der Klüngel berät sich. Sie haben den Ahn der Tremere vernichtet, jedoch keinerlei Beweise für eine Kooperation mit dem Sabbat. Und das Recht der Vernichtung obliegt allein dem Regenten. Da es bereits 6:00 Uhr ist, müssen die Vampire sich auf den Heimweg machen. Sie verabreden sich für den kommenden Abend, 20:00 Uhr in der Baker Street.

Donnerstag, 18.10.1882: Mr. Meriwether berichtet, dass die Polizei Gebäude mit dem Unterschlupf der Nekromanten gesichert hat, man vermutet Vandalismus.
Gemeinsam grübeln sie über die Verbindung zwischen Bainbridge und Rickmann nach.
Und wie steht Edinburgh zu London? Für Mithras war die ganze britische Insel seine Domäne und London nur sein Regierungssitz. Nun, da der uralte Ventrue seit Jahrzehnten verschwunden ist, wollen sich einige lokale Prinzen der Herrschaft Londons entziehen, darunter auch Edinburgh.
Lord William übergibt Sir Cedric einen verschlüsselten Brief aus Wien, der von Lüdenscheidt abgefangen worden ist. Zudem händigt er dem Tremere das Projektil aus, das die maskierten Attentäter auf ihn abgefeuert haben. Eine Untersuchung mittels Auspex lässt
Sir Cedric Eindrücke vom Hersteller des Projektils erfahren: ein fremder Mann an einer Werkbank, vielleicht Italiener, das Objekt wurde nicht in London hergestellt …
Auch Moonfield betrachtet das Projektil und fertigt anschließend eine Skizze des Schützen an: schwarzes, lockiges Haar, dunkle Augen …
Mr. Meriwether nimmt das Projektil an sich. Er will versuchen, es nachzubauen. Weiter wird beschlossen, dass Mr. Wright mit Mr. Tenner Kontakt aufnimmt. In dessen Archiv soll er Aufzeichnungen über frühere Machenschaften von Vampiren, die nicht zur Londoner Gesellschaft gehörten, durchsehen. Vielleicht finden sich dort Hinweise auf die Giovanni.
Mr. Meriwether und Moonfield sollen Streife im East End schieben, falls der Marodeur wieder zuschlagen sollte.

Um 23:00 Uhr treffen sich die Vampire im ehemaligen „Old Ladies“ und tauschen Erkenntnisse aus. Im East End hat sich nichts Neues ereignet. Mr. Wright hat in Erfahrung gebracht, dass es einige „inoffizielle“ Vampire in London gibt, wie eine Toreador namens Dingwell aus Edinburgh, die als Geisel hier festgehalten wird. Giovanni gibt es nicht.
Sir Cerdic hat den verschlüsselten Brief übersetzt. Dessen kurze, knappe und unheilvollschwangere Botschaft lautet:

Bainbridge wurde vernichtet. Seien Sie vorsichtig.
Ich komme am 23.10. um 23:45 Uhr am Bahnhof Kings Cross an.
Holen Sie mich ab.
Karl Schreckt

Etwas beunruhigt beschließen die Vampire, dass Mr. Wright, Sir Cedric und Moonfield weiter wachsam durch das East End streifen sollen. Lord Liam nimmt intensive Untersuchungen in einem ortsansässigen Stripclub vor. Mr. Meriwether will versuchen, das Holzprojektil nachzubauen und Lord William macht sich auf in seine Residenz am Regent´s Park.
Dort erhält er von Lüdenscheidt die Mitteilung, dass er sich sofort beim Regenten einfinden soll. Im Thronsaal kommt es zwischen dem stellvertretenden Senneschall und Valerius zu einer ernsten Unterhaltung: ein Gast aus Wien habe sich angekündigt, Bainbridge wurde vernichtet. Was weiß Lord William darüber ..?

Um 05:00 Uhr trifft sich der Klüngel im „Old Ladies“, Mr. Wright verspätet sich etwas.
Lord William eröffnet den anderen, dass sie am 22.10. ein wasserdichtes Alibi brauchen, denn dann will Regent Valerius wissen, was mit Bainbridge passiert ist.
In der morgigen Nacht soll Lord William alle Informationen über die Liegenschaften des vernichteten Kapellmeisters erhalten (er hatte über Lüdenscheid Akteneinsicht ins Archiv von Harold Tenner beantragt).

Der Klüngel sieht sich mal wieder bis über beide Ohren in Schwierigkeiten verstrickt.
Wie können sie ein plausibles Alibi liefern, wenn Valerius ihnen mit Beherrschung oder Präsenz zu Leibe rückt? Während die anderen diskutieren, blickt Moonfield durch die vernagelten Fenster nach Draußen. Dort meint er im Nebel eine dunkle Gestalt mit einer Krone zu erblicken… Wie in Trance verlässt der Malkavianer den geschlossenen Pub.
Auf die Rufe der Gefährten reagiert er nicht. Zwar gelingt es Sir Cedric noch einen Moment, den Malkavianer mittels Auspex zu verfolgen, doch bald verschleiern Nebel und Verdunklung Moonfields Weg. Während die anderen zum „Old Ladies“ zurückkehren, führt der „Dunkle König“ Moonfield zu einer Kutsche. Dort erwartet ihn Dr. Goodfellow alias „Puck“, der ihn raus aus London zur Villa von Mr. Mellon fährt. In seinem Kaminzimmer raunt der gefürchtete, alte Malkavianer Moonfield einige Geheimnisse zu und entlässt ihn anschließend mit einen Auftrag und einem Versprechen.

Im „Old Ladies“ informiert Mr. Wright den Klüngel darüber, dass der Mann, den er angeblich zum Unterschlupf der Giovanni verfolgt hat, ein Vampir namens Paul Bedwell ist. Er dient dem Prinzen von Manchester. Die Stadt will Unabhängigkeit von London erlangen und Bedwell ist hier, um Unruhe in Valerius´ Domäne zu stiften. Erst steckte er mit den Giovanni unter einer Decke. Diese wurden von Bainbridge angeheuert, um Sir Cedric zu ermorden.
Mr. Wright hat mit Bedwell ausgehandelt, dass dieser Bainbridge dem Klüngel ans Messer liefert. Das der Kapellmeister getötet wurde, geschah dann dummerweise in der Hitze des Gefechtes. Und der Nosferatu hat noch mehr brisante Informationen: Die Giovanni wurden seinerzeit zu Unrecht für den Brand von Westmister in 1834 verantwortlich gemacht. Tatsächlich hatte Valerius das Feuer selbst entfacht. Bainbridge hatte ihn entgegen aller Gesetze der Tremere in Thaumaturgie unterrichtet. Als Valerius damit experimentierte, kam es zu dem Brand. Dies schob er den Giovanni in die Schuhe und verbannte sie aus London. Seitdem sind die Nekromanten auf Rache aus.

Als Big Ben um 07:30 Uhr läutet, machen sich die Vampire auf den Weg in ihre Unterschlüpfe. Sie verabreden sich für morgen um 19:00 Uhr beim Liebesnest von Ms Parr und Moonfield.

Freitag, der 19.10.1882: Der Klüngel triff Moonfield in dem Häuschen an, dass er sich mit Juliette Parr teilt. Der Malkavianer wirkt fahrig und durcheinander, ganz anders als in den letzten Monaten. Lord William tauscht sich kurz mit Ms Parr über Bainbridge aus.
Dann fragen die Vampire, was Moonfield letzte Nacht erlebt hat. Moonfield will mit den anderen das Haus verlassen, doch Juliette besteht darauf, sie zu begleiten. Erst als Moonfield der Geliebten zu zischt, dass Mr. Mallon dies nicht wünscht, bleibt sie eingeschüchtert zurück.

Als sie allein auf dem Weg zum Stützpunkt in der Baker Street sind, sucht Sir Cedric nach Spuren von Magie an Moonfield. Er erhascht wieder einen Blick auf das seltsame Geflecht dünner, zerfledderter Fäden, das die Mitglieder des Klüngels verbindet.
Moonfield berichtet den anderen von seinem Besuch bei Abraham Mellon und prophezeit, dass sie alle einer nach dem anderen untergehen werden, sollte Valerius noch am Unleben sein, wenn Karl Schreckt in London eintrifft. Zuerst wird der Tremere vernichtet werden,
doch nach und nach werden die anderen ihm folgen. Sie alle sind in ein Schicksalsband verwoben, doch es beginnt sich aufzulösen. Wenn die Fäden reißen oder einer von ihnen den Endgültigen Tod stirbt, wird dies das Ende für sie alle nach sich ziehen.

Diese Offenbarung führt zu einem rührenden Moment der Offenheit unter den Mitgliedern des Klüngels. So gesteht Lord Liam dass er insgeheim Briefe über Bainbridge an die Justikarin Violetta nach Heidelberg geschickt hat. Dann erklärt Lord William dass Dank seiner kompetenten Mitarbeiter dieser Brief London nie verlassen hat. Sir Cedric berichtet, dass er vor einem Jahr zuletzt Kontakt mit Ms Rickmann hatte. Damals ließ sie durchblicken, dass Bainbridge ruhig etwas zustoßen könne. Doch die Notizen, die sie in der geräumten Kapelle gefunden haben, deuten etwas ganz anderes an…

Zwischenzeitlich haben sie den Stützpunkt in der Baker Street erreicht. Als sie beraten, was sie nun noch tun können, kommt das Gespräch wieder auf Paul Bedwell. Mr. Wright weiß, dass der Vampir aus Manchester einen Plan gegen Valerius in der Hinterhand hat.
Die Kainskinder beschließen, mit Bedwell Kontakt aufzunehmen und sich mit ihm gegen Valerius zu verschwören. Der Nosferatu hinterlässt eine Nachricht an Bedwell in einem toten Briefkasten. Für eine Rückmeldung wurde das „Old Ladies“ angegeben. Nun heißt es warten. Gegen 23:00 Uhr überbringt ein Botenjunge die Nachricht, dass Bedwell den Klügel um Mitternacht in einem Boot unter der London Bridge treffen möchte.

Als die Glocken von London die Geisterstunde einläuten, findet die konspirative Zusammenkunft statt. Mr. Wright stellt Paul Bedwell die übrigen Mitglieder des Klüngels vor. Der rudert sie mit dem Boot zu einem Einlaufgitter unter der London Bridge. Bedwell ermahnt sie, ein Feuer mit sich zu führen. Sir Cedric lässt seinen Flammenden Stockdegen im Boot zurück. Bedwell, der eine elektrische Laterne trägt, führt sie in die Kanalisation hinein.
Es riecht nach Pulverdampf und vor ihnen stehen mehrere Fässer, die mit einer Lunte verbunden sind. „Jeden Abend fährt der Regent über diese Brücke vom Tower von London zum Parlament nach Westminster, direkt über uns. Wir werden sie sprengen. Das ist der Plan. Jetzt geht es an die Feinheiten…

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