Gottfried Henker

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Es begann bei seiner Geburt am 8. Mai 1921 in Berlin als Sohn einer wohlhabenden Industriellenfamilie. Sein Vater war Wilhelm Henker, Vorstandsvorsitzender von »Henker Chemie«, einer Firma, die florierende Geschäfte mit den Nazis machte. Seine Mutter hieß Gertrude Henker, geb. Vogt. Er hatte einen Bruder (Balduin, geb. 1919) und eine Schwester (Liselotte »Lisa«, geb. 1922).
Die Kindheit hatte er wohlbehütet und in den eher besseren Gesellschaftskreisen verbracht, und wie viele andere Kinder auch, wurde er in die HJ eingegliedert. Den Ernst des Lebens hatte er dann sogleich im Dienst der Armee kennengelernt. 1939 wurde er mit auf den Westfeldzug geschickt, in dessen Verlauf er bis nach Paris gelangte.
In der Stadt diente er unter einem Oberst Stefan Jensen und war vor allem mit der Logistik der Deportierungen beschäftigt.
Mit viel Glück konnte er nach Kriegsende nach Berlin zurückkehren und fand eine komplett vernichtete Stadt vor, seine Familie wurde bei den verheerenden Bombenangriffen getötet.
Auch sein Elternhaus wurde bei den Bombenangriffen schwer beschädigt, glücklicherweise lies es sich aber mit viel Anstrengung wieder aufbauen. Gottfried hielt sich in dieser Zeit mit kleineren Gaunereien und´Schwarzmarktgeschäften über Wasser. Bei der Instandsetzung des Stadthauses fand er dann aber irgendwann einen Tresor mit zahlreichen Aktie und Obligationen. Damit war ein finanzieller Grundstock gelegt.
1947 hatte Gottfried seine erste Bar in Charlottenburg, die er mit der Zeit immer weiter zu einem Varieté ausbaute. 1950 wurde dann daraus das »Noire et Blanc«, eine Anlaufstelle für Kleinkunst und Ort von Vernissagen.
Ein Zubrot verdiente sich Gottfried mit dem Verkauf von Heroin und Kokain unter der Ladentheke. Bis heute hält er noch Kontakt zu seinem damaligen Lieferanten »Klausi« Meier, der lange Zeit eine Unterweltgröße in Berlin war. Aus der Zeit stammte auch seine bis heute währende Feindschaft mit Hermann »der Lude« Weißkopf, einem Zuhälter und Dealer aus Tiergarten (unterhält dort das »Lulu‘s«).
1955 empfing Gottfries von der kunstvernarrten Toreador Madamme Radeau den Kuss. Bis 1968 war er ihre Brut und wurde dann vom Prinzen in die Gesellschaft aufgenommen. Als Domäne wählte er das »Noire et Blanc«.
Zu seinen Gefolgsleuten zählt seine Geschäftsführerin Greta »Gritt« Petersen (geb. 1931 in Berlin), die er 1972 zum Guhl erheben durfte. Gritt wurde als vierzehnjährige von Gottfried bei sich aufgenommen und durch die Nachkriegsjahre gebracht. Auch sie hatte ihre gesamte Familie in Berlin verloren.
Der Mann fürs Grobe ist Carlo Braun, ein weiterer Gefolgsmann, den Gottfried schon von seinen Schwarzmarktgeschäften her kannte. Im Winter 1946 / 1947 erkrankte Carlo Braun an einer Lungenentzündung und Gottfried hatte ihm Penicillin besorgt. Später hatte er ihn bei sich beschäftigt.
Beide Gefolgsleute sind ihm sehr loyal und zum Teil erwacht (gerade Gritt).

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