Blut auf der Themse 6 – Die York-Initiative

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Samstag, der 08.01.1881: Ashcroft Miller, der Ghul des Regenten und all seine Begleiter sind durch die Hand des Klüngels gestorben. Das Dunkel der Nacht hat ihre Bluttat bisher verborgen. Nachdem O’Ceallaigh seinen Depressionsanflug überwunden hat, gilt es die Spuren zu vertuschen. Die Kutsche wird aus dem Graben gezogen, die Leichen hineingesteckt und dann das Gefährt in den nahen Wald geschafft. Die Pferde werden ausgespannt und in die Freiheit entlassen. Dann wird die Kutsche mit Öl aus der Laterne übergossen und bald geht sie in Flammen auf. Doch der Feuerschein lockt die Bewohner von Waltham Stone an, die sich mit Schaufeln und Hacken nähern, um dem Feuer den Weg zu den Äckern und Weiden abzuschneiden. Die Vampire weichen am Waldrand entlang den Menschen aus und schlagen sich zu Fuß nach London durch.

Im Old Lady besprechen sich die Kainskinder. O´Ceallaigh fordert die anderen auf, mit ihm nach York zu gehen, um den Erwachten Umbergail Tripplethorn zu beseitigen. Denn der Tod des Ghul hat ihnen maximal etwas Zeit verschafft. Aber noch sind sie nicht aus dem Schneider. Und nachdem sie gemeinsam Miller aus dem Weg geschafft haben, sitzen Ventrue, Tremere und Malkavianer im gleichen Boot wie der Brujah. Sir William und O´Ceallaigh geraten in einen Streit bezüglich der Verantwortung an dem Überfall und den Tod des Guhls, der darin gipfelt, dass der Ventrue die Versammlung wutentbrannt verlässt. Die übrigen Vampire beraten noch kurz, dass es am besten wäre, mit dem Zug nach York zu fahren, um die Angelegenheit zu Ende zu bringen. Am morgigen Abend wollen sie sich wieder treffen, Sir Cedric soll versuchen, mit Sir William versöhnlich zu sprechen.

Sonntag, den 09.01.1881: Sir Cedric spricht bei Sir William vor. Der ist noch verstimmt, da er O´Ceallaigh so verstanden hat, dass dieser die anderen mit ihrer Beteiligen am Tod des Ghuls zu weiteren Kooperation zwingen will. Unter diesen Umständen wird er sich weigern, mit nach York zu kommen. Sir Cedric versucht, dem Ventrue zu erklären, dass sie alle den Kopf in derselben Schlinge haben. Aber Sir William beharrt auf seinem Standpunkt. Der Hausdiener kommt hinzu und informiert seinen Herrn darüber, dass Lord Henry soeben eingetroffen ist und ein Gespräch unter vier Augen wünscht … Sir Cedric muss sich ohne den Ventrue auf den Weg zu den anderen machen.

Im Old Lady besprechen die übrigen Kainskinder ihre Lage. Beth wird zum Bahnhof geschickt, um die nächste Güterzugverbindung nach York in Erfahrung zu bringen. Sir Cedric erklärt, dass Sir William O´Ceallaighs Worte als Erpressung empfunden hat und sich nicht am weiteren Geschehen beteiligen wird. Eine Entschuldigung von Seiten des Iren wäre angebracht. Moonfield zieht unter seinem Gewand das Fläschchen hervor, das er der Leiche des Ghuls abgenommen hat. In diesem Moment klopft es an der Tür und zur Überraschung aller tritt Sir William ein. Anscheinend erwägt er doch, wieder mit den anderen zusammenzuarbeiten. Sir Cedric identifiziert die letzten vertrockneten Blutreste in dem Fläschchen als Vitae von O´Ceallaigh.

Anschließend besprechen die Vampire, wie sie zueinander stehen. Der Brujah stellt klar, dass seine Worte nicht erpresserisch gemeint waren. Sie sollten nur allen klar machen, dass sie auf Gedeih und Verderb in einem Boot sitzen. Als Beweis für die gegenseitige Treue holt er ein großes Whiskeyglas aus dem Schrank und lässt etwas von seinem Blut hineinfließen. Das Glas macht die Runde und jeder der Vampire gibt seine Vitae in die Mischung. Dann trinken die Kainskinder davon und schließen so ein wechselseitiges Blutsband zueinander. Als der Tremere das Glas an seine Lippen setzt und trinkt, erfährt er heimlich einiges über die Macht seine Gefährten …

Anschließend erklärt O´Ceallaigh dass noch immer der Damoklesschwert namens Tripplethorn über ihren Köpfen hängt. Den Guhl auszuschalten war nur der erste Teil des Jobs. Denn der Regent wird als nächstes einen seiner getreuen Vampire – möglicherweise die Geißel – schicken, um ihr Verbrechen aufzudecken. So einigen sich die Kainskinder darauf, dass sie wohl oder übel nach York gehen und den Erwachten (einen Magus??) aus dem Weg räumen müssen. Beth kehrt zurück und erklärt, dass gegen 06:30 Uhr ein Güterzug nach York fahren wird, Ankunft dort um 18:30 Uhr. Da die Zeit drängt, einigen sie sich darauf, diese erste Verbindung zu nehmen. Sie dürfen dem Regenten keine Zeit lassen, die notwendigen Schritte zu unternehmen. Bereits gestern Nacht hatte er dessen Ankunft erwartet …

Um 02:50 Uhr treffen sich die verkleideten Kainskinder am Bahnhof Kings Cross. Sie steigen einen der Waggons des Güterzuges ein. Gerade, als sich die Türen schließen, sehen sie alle, wie hinter den Scheiben des Zuges auf dem Nachbargleis eine dunkle Gestalt entlang schreitet. Mit einer gezackten Krone auf dem stolzen Haupt… Blitzschnell springt Moonfield aus dem Güterzug, verdunkelt sich und rennt zu dem anderen Zug. O´Ceallaigh flucht und sprintet hinterher. Der andere Zug scheint leer zu sein. Da er den Malkavianer nicht sehen kann, ruft er nach Moonfield, er wolle ihm helfen. Moonfield wird wieder sichtbar und gemeinsam suchen sie den Zug Waggon für Waggon nach „dem König“ ab. Doch vergeblich. Schließlich gelingt es dem Brujah, Moonfield zu beruhigen, und sie kehren zu den anderen zurück.

Bevor der Güterzug abfahren kann, kommt es zu einem weiteren Zwischenfall, als ein Bahnarbeiter die blinden, untoten Passagiere bei einer Kontrolle des Waggons entdeckt. Bevor er Alarm schlagen kann, wird er durch Beherrschung zum Schweigen gebracht und fortgeschickt. Damit er, nachdem die Wirkung der Befehle verklungen ist, keine Schwierigkeiten mehr macht, verfolgt ihn Moonfield verdunkelt. In einer dunklen Ecke schlägt er seine Zähne in den Hals des Mannes und der sinkt benommen zu Boden. Kurz die Wunden geschlossen, dann rüttelt Moonfield ihn wach und ruft um Hilfe. Zwei weitere Bahnarbeiter kommen hinzu. Moonfield berichtet ihnen, dass der Kollege mitten auf dem Bahnsteig zusammen gesackt ist. Sicherlich ein Schwächeanfall… Der Bahnarbeiter ist verwirrt und kann sich an die Geschehnisse nicht wirklich erinnern. Die anderen beiden Männer führen ihn in eines der Bahnhofsgebäude. Ein Kaffee wird ihm jetzt sicher gut tun.

Um 06:30 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung. Sir Cedric verzaubert durch das Ritual „Unantastbarkeit der heiligen Zuflucht“ den Waggon so, dass tagsüber kein Sonnenlicht eindringen kann. Moonfield wird am Tage von Alpträumen geplagt, so dass er in der nächsten Nach noch konfuser sein wird, als gewöhnlich…

Montag, den 10.01.1881: Eine Stunde nach ihrem Erwachen fährt der Zug um 18:30 Uhr in York ein. O´Ceallaigh prüft die Situation mit einem Blick aus der Dachluke, dann hasten die Kainskinder aus dem Waggon. Bevor sie sich auf den Weg machen, wird die Rückverbindung nach London ausbaldowert: Über die Spedition „Millers Im- & Export“ erfahren sie, dass dienstags und freitags um 06:30 Uhr Züge von York nach London fahren. Unter dem Vorwand, Fracht transportieren zu wollen, erschleicht sich Sir Cedric Gleis- und Zugnummer. Die angeblichen Waren müssen am Vortag bis 17:00 Uhr bei der Spedition aufgegeben werden.

Sodann geht es mit einer Kutsche in die Hafengegend von York. Die Situation ist nicht ungefährlich, da der Klüngel es vermeiden muss, von einem Mitglied der Gesellschaft der Domäne gesehen zu werden. Mit ihrem heimlichen Aufenthalt brechen sie klar die Traditionen Kains…

In einer schäbigen Seitenkasse finden die Vampire was sie gesucht haben: eine alternde Straßendirne zum Nähren. Während sich Brujah, Tremere und Ventrue auf sie stützen wie Ferkel auf die Zitzen der Muttersau, deckt der noch satte Malkavianer ihnen den Rücken.

Nun sind sie soweit, dass sie sich auf den Weg zu Trippelthorn machen können. Die Kainskinder wissen nicht genau, was sie dort erwartet. Nur eins ist sicher: sie müssen die Sache schnell und ohne Zeugen hinter sich bringen und hoffen, dass es ihnen gelingt, damit endlich ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen…

 

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