Vereinigung des Unvereinbaren – das Wunder von Brynntal
Zwei Tage vor Silbermond trafen wir uns wieder mit Umbrius in der Stadt und baten ihn, etwas über Tevak Melinkor, den grauen Mann herauszufinden. Dann kümmerten wir uns um die Rettung der Stadt und ihrer Bewohner, obwohl viele von ihnen das gar nicht verdient hatten.
Mor machte sich auf zu Edassia, der Hauptfrau. Dort bekam er bestätigt, was wir bereits vermutet hatten: Die Stadt war nicht in der Lage, sich gegen den Ansturm der Untoten zu verteidigen – nicht im Ansatz. Außerdem organisierte er von Carylle einen Trank, mit dessen Hilfe man über Stunden das Aussehen einer beliebigen anderen Person annehmen kann. Der könnte wirklich hilfreich sein.
Haarok Feuerbauch ging zur Pervin Felsental, wurde aber nicht vorgelassen. [Bekam Siegelring]
Iye und ich überzeugten die hiesigen Priester des Yonnus, des Gunwar und des Drugon uns zu helfen, die Familien Dunkelgrund und Felsental zu drängen, sich zu versöhnen und ihre Dharste zu vereinen, um den Fluch zu brechen, den die Drachlinge einst ausgesprochen hatten, und damit die Einwohner der Stadt und ihre Familien zu retten. Doch die Familienoberhäupter weigerten sich in ihrer verblendeten Borniertheit schon, zu einem gemeinsamen Treffen zu kommen. Sie legten offenbar keinen Wert darauf, vor Untoten gerettet zu werden, wenn das bedeutete, vom eigenen hohen Ross zu steigen. Erst in weiteren Einzelgesprächen konnte ich sie dazu bringen, wenigstens ihre Dharste Haarok zu überlassen, damit er sie zu einem Vierkant vereinen konnte. Ich musste mich sehr beherrschen, um sie nicht merken zu lassen, was ich von ihnen hielt.
Zudem nahmen die Unruhen um den verrückten Prediger und die Aschemondler zu. Sie griffen sogar den Tempel an und forderten, Iriane zu verbrennen. Doch Mor verjagte die Menge und verfolgte ihren Anführer, doch irgendetwas ging schief. Als ich Iriane in Sicherheit gebracht hatte, stieß ich zu den anderen, die sich mittlerweile in einem Kampf befanden – Mor ohne sein Schwert, das noch bei der Schmiedin lag. Doch wir konnten auch diese Situation meistern.
Jetzt warten wir die Ruhe vor dem Sturm ab. Baron Sornbar vom Dornfels ist eingetroffen und hat uns als mobile Truppe eingeteilt, die mit den Dharsten die Ketten der Untoten zerschlagen soll. Er hat Recht, wir sind die einzigen, die hier zu so etwas taugen. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der hier unser selbstloser Einsatz für die Fremden an diesem verfluchten Ort hingenommen wird, macht mich doch wütend. Ich hätte große Lust, die beiden Familienoberhäupter mit zu diesem Einsatz zu schleifen. Vielleicht lässt sich Mor davon überzeugen?