Blut auf der Themse 24 – Bainbridges Untergang

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Dienstag, 16. Oktober 1882: Der Lärm der Detonation hallt noch durch den Nachthimmel, als die anderen Vampire zu Ian Wright nach Draußen stürmen. Östliche vom Bedlem leuchtet roter Feuerschein in der Stadt. Der Nosferatu, dessen Grundbesitz sich in der Nähe befindet, schnappt sich die Kutsche und fährt zum Ort des Geschehens. Die anderen bereiten Emmas Leichnam für den Abtransport vor und fahren dann mit einer zweiten Kutsche hinterher.

Es stellt sich heraus, dass das heruntergekommene Mietshaus, in dem sich das magische Portal nach Kairo befand, in die Luft gesprengt worden ist. Das Gebäude ist völlig zerstört und auch die Nachbarbauwerke sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Polizei und die Londoner Feuerwehr sind bereits dabei, die restlichen Brandherde zu löschen. Auf dem Boden vor den Trümmern liegen drei abgedeckte Leichen. Der Klüngel trifft Mr. Meriwether wieder, der eigentlich mit der Kairo-Initiative nach Ägypten geschickt wurde. Der Gangrel erklärt den anderen, dass er das Haus im Auftrag von Lady Anne gesprengt hat, nachdem der Vorstoß der Londoner Vampire von den Setiten bemerkt worden war. Nun sind die Seneschall und die anderen mächtigen Vampire auf unbestimmte Zeit in Kairo gestrandet.
Kurzerhand informieren Lord Liam und die anderen Mr. Meriwether über die jüngsten Geschehnisse in London. Kurz darauf taucht Juliette Parr als amtierender Sheriff von London ein und macht sich ein Bild von der Lage.

Währenddessen hat Mr. Wright auf einem der Dächer eine verdächtige Gestalt ausfindig gemacht. Er schleicht davon, um der Sache nachzugehen. Er betritt das Dach und täuscht das Erscheinungsbild eines einfachen Arbeiters vor. Der Fremde, ein Mann mit Allerweltgesicht und Boxermütze, beobachtet die Menschenansammlung auf der Straße unter ihm. Der Nosferatu versucht das Vertrauen des Kerls zu erlangen. Da Wright vermutet, dass Ms Parr eine Verräterin sein könnte und der Mann zu ihr gehört, erklärt er, ebenfalls mit ihr zusammenzuarbeiten. Der Fremde reagiert irritiert und zurückhaltend, kurz glüht ein rötlicher Schimmer in seinen Augen. Erst als Mr. Wright seine „normale“ Deckidentität annimmt, entspannt er sich etwas. Er stellt sich als Paul Beckwell vor und behauptet, nicht genau zu wissen, was passiert ist. Zumindest hat er den Namen Mr. Wright schon mal irgendwo gehört und die beiden verlassen das Dach um sich zu unterhalten.

Nachdem Ms Parr sich verabschiedet hat und Mr. Wright verschwunden ist, beschließt der Klüngel, sich in zwei Stunden in der Baker Street 121 a zutreffen. Lord Liam hinterlässt eine entsprechende Nachricht bei der Werft von Mr. Wrigth. Bis zum Treffen patrolliert
Mr. Meriwether durch White Chapel, falls der Marodeur wieder zuschlagen sollte.
Sir Cedric und Moonfield hingegen entsorgen die sterblichen Überreste von Emma.
Lord William kehrt in seine Villa am Regent´s Park ein und lässt einen Brief an Commissioner Holloway bezüglich der Detonation aufsetzen.

Als sich die Vampire um 04:00 Uhr in der Baker Street 121 a treffen, ist der Klüngel wieder vollzählig. Er berichtet, dass er vom Ort der Explosion einem Fremden zu einem leer stehenden Haus gefolgt ist. Dort verschwand er in einer Wohnung, als der Nosferatu etwas später in die Wohnung einstieg, war der Fremde nicht mehr da. Allerdings fand Mr. Wright einige okkulte Gerätschaften, wie ein Kohlebecken und ein Pentagramm, das auf den Boden gemalt war, in der Wohnung vor. Er liefert eine Beschreibung des Fremden, die zur der passt, die Larissa über ihren Erzeuger machen konnte.

Der Klüngel bricht zu der ominösen Wohnung auf. Das heruntergekommene Mietshaus befindet sich in einer eigentlich guten Wohngegend, nur zwei Blocks von der geschändeten Domäne von Sir Cerdic entfernt. Lord Liam, Sir Cedric, Mr. Meriwether und Moonfield nehmen beim Betreten der Wohnung einen leichten Verwesungsgeruch wahr, der von einer schmuddeligen Matratze in der Ecke auszugehen scheint.
Der Tremere untersucht den Ritualkreis auf dem Boden, der mit hebräischen oder aramäischen Schriftzeichen versehen worden ist. Die Formeln sind ihm nicht bekannt, könnten aber für das nekromantische Ritual, durch das der Zombie erschaffen wurde, genutzt worden sein. Spuren aktiver Magie kann Sir Cedric jedoch nicht spüren. Doch die Untersuchung eines versiegelten Tiegels mit ritueller Salbe vermitteln ihm die Eindrücke eines fremden Vampirs mit südländischen Zügen, mutmaßlich Italiener.
Der Klüngel beschließt, die Wohnung zu verlassen. Der Unterschlupf soll von ihnen in den folgenden Nächten beschattet werden, um den Nekromanten bei seiner Rückkehr abzufangen und zu überwältigen.

Da die Nacht schon weit fortgeschritten ist, trennt sich der Klüngel vorerst. Mr. Meriwether bleibt in der Nähe der Wohnung, die anderen werden morgen nach Einbruch der Dämmerung zurückkehren. Zuhause beauftragt Lord William noch einen Detektiven das Gebäude während der nächsten Tage zu beschatten.

Mittwoch, der 17.10.1882: Lord William erhält Bericht von seinem Spitzel. Demnach hat sich ein Typ mit Dreitagebart und Boxermütze in der Nähe des leeren Gebäudes herumgetrieben. Das Projektil, welches Sir Cedric gepfählt hat, wurde inzwischen zur Verfügung gestellt. Commissioner Holloway gibt jedoch zu verstehen, dass das Projektil kurzfristig wieder an Scottland Yard zurückgegeben werden muss.

Mr. Meriwether überwacht in Fledermausgestalt den Lauftraum über dem Wohnhaus.
Die restlichen Vampire trudeln nach und nach ein. Lord William, Lord Liam und Sir Cedric legen sich in der Wohnung neben dem Unterschlupf auf die Lauer. Mr. Wright bezieht verdunkelt oben auf der Treppe Position, Moonfield unten im Treppenhaus, ebenfalls unsichtbar. Und dann warten sie. Die Stunden kriechen dahin. Gegen 04:00 Uhr hält eine Kutsche in der Nähe und ein Mann betrifft das dunkle Treppenhaus. In seiner hohlen Hand züngelt eine blaue Flamme – es ist Bainbridge!
Leise vor sich hin fluchend steigt der Kapellmeister die Treppe nach oben und klopft an der Wohnung. Als niemand öffnet, schließt er auf und betritt den Unterschlupf.
In der Nachbarwohnung hat Sir Cedric die Geräusche im Treppenhaus gehört und senkt seine Generation. Der verdunkelte Nosferatu schiebt einen Zettel unter der Tür zu den anderen: Bainbridge ist da. Lasst uns ihn schnappen!
Dann öffnet Mr. Wright lautlos die Tür zum Unterschlupf des Nekromanten. Gleichzeitig drückt Lord Liam die Klinke der Wohnungstür herunter. Ein scheußliches Quietschen erklingt und dann geht alles blitzschnell: Mr. Wright verdunkelt sich, Bainbridge lässt die Flammen erlöschen und fährt herum. Er sieht nur eine offene, aber leere Wohnungstür vor sich.
Lord Liam reißt seine Tür auf und sieht vor sich den Korridor, die geöffnete Tür zum Unterschlupf des Nekromanten – und sonst nichts. Der Toreador, Lord William und Sir Cedric betreten die Wohnung. Ansonsten scheint sie leer zu sein.
Plötzlich knallt die Tür hinter ihnen zu, Mr. Wright wird sichtbar und brüllt: „Er hat sich verdunkelt!“ Lord William zückt seinen flammenden Degen und Sir Cedric versucht vergeblich, Bainbridges Magie zu spüren. Lord Liam wirkt „Majestät“ und versucht den Kapellmeister zur Kapitulation zu überreden.
Da enttarnt sich ein zweiter Ian Wright vor dem Klüngel, deutet auf den ersten und schreit: „Er ist es!“ Die beiden Männer sind nahezu identisch, nur ist einer mit einer Pistole bewaffnet, der andere mit einer Axt. Nur wer ist der echte Nosferatu und wer der falsche?
Sir Cedric trifft eine Wahl und entreißt dem mit der Pistole bewaffneten Wright durch Taumaturgie Vitae.

Unten im Treppenhaus hat Moonfield den Tumult mitbekommen und reißt nun die Wohnungstür auf. Draußen hat sich Mr. Meriwether in Fledermausgestalt auf zur Kutsche von Bainbridge gemacht. Er verwandelt sich und vertreibt den Kutscher, um das Gefährt zu durchsuchen.

In der Wohnung eskaliert die Situation: Sir Cedric entzieht erneut dem mutmaßlichen
Mr. Wright etwas von dessen Blut. Plötzlich schlagen blaue Flammen aus Sir Cedrics Kleidung. Der brennende Tremere verfällt dem Rötschreck und wirft sich schreiend durch das geschlossene Fenster auf die Straße hinab. Lord Liam stürzt sich auf den Nosferatu mit der Axt, dieser lässt die Waffe fallen und weicht von ihm zurück. Als der Toreador ihn packt, verblasst das menschliche Gesicht und die monströse Fratze des Nosferatu wird sichtbar. Nun ist klar, dass der andere Mr. Wright in Wirklichkeit Mr. Bainbridge ist.
Da sein Blendwerk nicht mehr hilfreich ist, sucht er sein Heil in der Flucht. Der Tremere wird jedoch von Moonfield an der Tür aufgehalten und zurück in die Wohnung gestoßen.
Dort schlägt Lord William mit den brennenden Degen nach ihm und auch Lord Liam greift den Kapellmeister an. Nach einem weiteren Treffer von Lord Williams flammender Klinge zerfällt Mr. Edward Bainbridge zu Asche.

Draußen auf der Straße ist es Sir Cedric gelungen, die Flammen zu löschen. Als er zu den anderen in die Wohnung zurückkehrt, fegt Mr. Wright die Asche und die Reste der Kleidung des Kapellmeisters in das Kohlebecken. Dann kehrt auch der Gangrel zum Klüngel zurück.
Die Vampire beschließen, den Ort des Geschehens zu verlassen und zur Kapelle aufzubrechen. Auf der Straße hören sie die Trillerpfeifen der Bobbys. Wahrscheinlich hat Bainbridges Kutscher die Ordnungsmächte mobilisiert. Es gelingt den Vampiren ungesehen zu entkommen.

Kurz darauf stehen sie vor dem einfachen Reihenhaus, in dessen Mauern die Kapelle der Tremere untergebracht ist. In Bainbridges Überresten haben die Vampire einen Schlüssel gefunden. Es ist kurz vor 5:00 Uhr, als Sir Cedric zum ersten Mal nach zwei Jahren die Kapelle betritt. Der Schlüssel öffnete klickend das Schloss und die Tür schwingt auf.
Sir Cedric, Lord Liam und Moonfield betreten das Gebäude. Gerade, als Lord William,
Mr. Wright und Mr. Meriwether es ihnen gleichtun wollen, fühlt Sir Cedric ein magisches Kribbeln, das ihm eiskalt den Rücken herunter läuft …

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