Blut auf der Themse 30 – Eine unerwartete Offerte

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Freitag, der 12.01.1883: Es ist eine triste, kalte Winternacht, in der die Kainskinder nach London zurückkehren. Die Pfützen im Hafen sind zu Eis erstarrt und in den Ecken liegt dreckiger Schneematsch. Noch haben sie sich nicht entschieden, welchen der von Lady Ava aufgezeigten Wege der Klüngel gehen soll, um das Geheimnis um den Grauen König zu lüften. Daher ziehen sie sich in das Elternhaus von Mr. Wright zurück und beratschlagen.
Sir Cedric, der wegen Moonfields erlittener Ohnmacht und den damit verbundenen Aurafärbungen misstrauisch ist, sondiert den Malkavianer erneut mit Auspex und Magiegespür. Der Tremere kann jedoch nur erkennen, dass Moonfield augenscheinlich ein Vampir ist, die Silberfäden scheinen verschwunden zu sein. Der Klüngel berät, ob sie die Konfrontation mit Mr. Mellon und Dr. Goodfellow suchen sollen. Lord Liam weist daraufhin, dass sie unbedingt an den Hintermann herankommen müssen, der seinerzeit die Verschwörung gegen Mithras eingefädelt hat. Moonfield erklärt, dass er nicht mit
Dr. Goodfellow alias „Puck“ zusammentreffen will, da er schon mehrfach von diesem Mann missbraucht wurde. Er zweifelt auch daran, dass sie die erneute Suche nach den verschwundenen Seiten seiner Krankenakte der Lösung näherbringen wird. Möglicherweise könnte der Archont Herr Heider vom Clan Tremere das Blutritual durchbrechen, dass „Puck“ an ihm durchgeführt hat. Allerdings warnte Lady Ava ihn davor, dass seine Geisteskrankheit nach Auflösung des Bannes wieder stärker werden würde. Während sie noch das Für und Wieder diskutieren, verfällt Moonfield in leichte Trance. Benommen erhebt er sich von seinem Stuhl und versucht aus dem Fenster zu steigen. Doch Mr. Wright kann ihn davon abhalten. Der Malkavianer ist verwirrt und weiß nicht, was gesehen ist. Als der Nosferatu einen Bick aus dem Fenster wirft, meint er kurz eine gekrönte Gestallt in den grauen Nebelschleiern zu erkennen.
Entnervt beschließen die Vampire für heute Schluss zu machen. Der Klüngel verabredet sich für die morgige Nacht zu 21:00 Uhr. Lord Liam nimmt Moonfield wie besprochen zu sich mit nach Hause, damit er dort ein Auge auf den Gefährten haben kann. Als die beiden das Gebäude verlassen haben, fordert Sir William die anderen auf, morgen um 19:00 Uhr zuerst zu ihm zu kommen. Dann trenne auch sie sich, nur Sir Cedric verbleibt einsam im Keller des schmucklosen Anwesens. Mr. Wright und Mr. Meriwether hingegen verfolgen Lord Liam und Moonfield, um den Malkavianer zu observieren.
In seiner Villa beauftragt Lord Liam seinen Hausdiener Louis damit, ein Auge auf seinen Gast zu haben. Moonfield wird ein Kellerraum zugeteilt, der Hausherr zieht sich zurück. Kurzeitig streift Moonfield durch das Parterre der Villa und öffnet eines der Fenster – was von den Herren Meriwether und Wright beobachtet wird – er wird jedoch von Louis überrascht. Den Rest der Nacht verbringt Moonfield damit, die keltischen Symbole aus seiner Vision in sein Notizbuch zu übertragen. Dann fasst er einen einsamen Entschluss.

Samstag, der 13.01.1883: Mr. Meriwether entsteigt nahe der Villa von Lord Liam der Erde und fliegt zum Regents´ Park. Dort trifft er mit Mr. Wright und Sir William zusammen.
Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Elternhaus von Mr. Wright. Dort überlegen sie gemeinsam mit dem Tremere, was sie nun tun wollen. Sir William gibt zu bedenken, wie wenig sie über das Ritual wissen, dass mit Moonfield durchgeführt wurde. Könnte es sein, dass Dr. Goodfellow, Mr. Mellon oder der Graue König Kenntnis davon erlangen, wenn der Klüngel Moonfield an Herrn Heider übergibt? Wollen sie weiterhin versuchen, den Pakt mit Justicar Schreckt zu erfüllen und nach dem Hintermann der Malkavianer-Verschwörung suchen? Es muss sehr genau überlegt werden, welche Informationen die Gruppe an Moonfield weitergibt.
Mr. Wright überlegt, ob sie Dr. Goodfellow überwältigen könnten, um so an den Strippenzieher heranzukommen. Sein Ritual zu brechen, könnte ein Weg sein, um „Puck“ aus der Reserve zu locken. Als sie noch hin und her überlegen, wie man dem mächtigen Vampir eine Falle stellen könnte, taucht Lord Liam auf. Er berichtet, dass es Moonfield gelungen ist, unbemerkt aus seiner Stadtvilla zu entkommen. Nach Einbruch der Nacht fand man in dessen Quartier nur einen kurzen Brief, geschrieben in jener eleganten Handschrift, die auch den Satz „Juliette is a traitor“ verfasst hat und nicht zu Moonfields sonstigen Gekrakel passt:

Meine lieben Freunde,

gemeinsam sind wir schon durch viele Gefahren gegangen,
doch nun stehe ich an einem Punkt,
an dem ich allein weitergehen muss.
Ich vertraue weder Dr. Goodfellow noch Mr. Mellon
und auch Herr Heider kann nicht mein Weg sein.
Wenn mein Vorhaben klappt, werden wir uns vielleicht wiedersehen.
Versucht nicht mir zu folgen, ich will euch nicht in Gefahr wissen.
Bitte entschuldigt die Unannehmlichkeiten, in die ich euch
bisher gebracht habe.

Hochachtungsvoll,
Tomas Moonfield

PS.: Bitte sorgt gut für Juliette. Sie ist mein größer Schatz

Bestürzt fragen die anderen Lord Liam, ob er versucht hat, Moonfield mittels Präsenz herbeizurufen. Doch der Toreador verneint dies, da er es in der gegenwärtigen Situation nicht für zielführend hält. Resigniert berät der Klüngel, was sie nun noch tun können.
Mr. Meriwether bietet an, die Villa von Mr. Mellon in den nächsten Nächten zu beschatten und herauszufinden, ob „Puck“ wirklich dort haust. Doch zuvor wollen sie mit Dr. Harrison, dem Leiter des „Bedlem“ und Ghul von Moonfield, sprechen.
Auf Fledermausschwingen eilt der Gangrel voraus und durchsucht Moonfields dortige Zuflucht. Doch das Hausmeisterhäuschen scheint seit ihrem letzten Eindringen von niemand anderen mehr betreten worden zu sein. Dann treffen die anderen Kainskinder per Kutsche ein. Sie haben Glück, der Pförtner erkennt die Verdunkelungsgestalt von Mr. Wright wieder und sagt ihnen, dass der Doktor in seiner Villa auf dem Gelände der Irrenanstalt zu finden ist. Tatsächlich empfängt sie der Anstaltsleiter, ein britischer Gentleman mit Tränensäcken und graumelierten, schütteren Haar. Dr. Harrison erklärt, dass er Moonfield in letzter Zeit nicht gesehen hat. Dieser kaufte sich ein Haus in der Stadt und soll dort in einer Beziehung leben. Die Dinge schienen sich zu normalisieren.
Mr. Wright zeigt ihm den Brief und bittet Dr. Harrison um eine Einschätzung als Arzt und Freund von Moonfield. Dr. Harrison stellt fest, dass Moonfield wenigstens nicht suizidgefährdet zu sein scheint. Die Handschrift ist klar und sauber, der Inhalt des Schreibens weißt nicht auf einen psychotischen Schub hin.
Sie fragen den Arzt nach der Handschrift, in welcher der Brief verfasst wurde.
Dr. Harrison holt eine Akte aus einem verschlossenen Schrank und zeigt ihnen einen Text, den Moonfield vor langer Zeit geschrieben hat. Es ist ein Aufsatz über seine Kindheit auf der Farm seiner Eltern und ist ein einer ungelenken, krakligen Jungenhandschrift verfasst worden. Dies sei Moonfields „eigene“ Schrift.
Sir William fragt nach der Behandlung durch Dr. Goodfellow. Dr. Harrison bestätigt, dass dieser als Therapeut von Lady Ava hinzugezogen worden war, da es Moonfield nach seiner Erschaffung sehr schlecht ging und er nicht handlungsfähig gewesen sei. Nach kurzem Zögern zeigt er ihnen einen weiteren Text, der aus dieser Zeit stammt und in jener anderen, sauberen Handschrift niedergeschrieben wurde. Der Inhalt ist allerdings höchst verstörend: Er beginnt mit der Rechtfertigung des Mordes an einem Jungen, den Moonfield allem Anschein nach im Altern von 12 Jahren verübt hat. Danach folgt eine wirre Schilderung der Tat, die Moonfield aus einem Waisenhaus ins „Bedlem“ brachte.
Dr. Harrison erklärt, dass er Moonfield bei seiner Einweisung als schüchternes, geprügeltes Kind kennenlernte, das ihm kaum in die Augen sehen konnte. Die meiste Zeit blieb Moonfield auch in dieser Persönlichkeit. Doch zwei-, dreimal erlebte der Arzt auch diesen „anderen“ Moonfield, der ein „kleiner Teufel“ sein soll. Damals wurde eine multiple Persönlichkeits-störung diagnostiziert. Lady Ava wusste von all dem bevor sie Moonfield den Kuss schenkte, laut Dr. Harrison fand sie Tomas´ Hintergrund wohl „reizvoll“. Die Behandlung durch
Dr. Goodfellow fand zwei, drei Jahre statt, nachdem Moonfield in die Nacht geholt worden war und dauerte etwa zwei Wochen. Weitere Einzelheiten kennt Dr. Harrison nicht und er bezweifel auch, dass Dr. Goodfellow Aufzeichnungen angefertigt hat.
Sie bedanken sich bei Dr. Harrison für das Gespräch und Mr. Wright hinterlässt ihm seine Visitenkarte sollte der Ghul während Moonfields Abwesenheit Vitae benötigen.
Vor dem „Bedlem“ trennt sich Lord Liam von den Gefährten, da er noch wichtige Geschäfte zu tätigen hat. Mr. Meriwether macht sich auf den Weg zur Villa von Mr. Mellon.
Sir William und Mr. Wright statten Moonfields Geliebten Ms. Parr einen Besuch ab.
Sie berichten der Malkavianerin, dass Moonfield die Stadt verlassen hat, Ziel und Dauer seiner Reise sind unbekannt. Sie zeigen ihr den Brief, Ms. Parr ist sichtlich erschüttert.
Sie ist sich aber sicher, dass es ihm gut geht. Wäre es anders, so hätte Juliette dies gespürt. Dann bittet sie die beiden, zu gehen.

Später in der Nacht erreicht Mr. Meriwether das Anwesen von Mr. Mellon. In den Fenstern brennt noch Licht, Auffälligkeiten sind nicht festzustellen. Als der Morgen graut, versinkt er auf einem nahen Hügel im Schoß der Erde.

Sonntag, der 14.01.1883: In dieser Nacht fällt dem Gangrel auf seinem Beobachtungsposten auf, dass in einem der Erkertürme der Villa noch Licht brennt, nachdem alle anderen Fenster bereits dunkel sind. Er fliegt hinüber, kann aber durch die Milchglasscheibe nicht viel mehr erkennen als den Schattenumriss einer Gestalt, die dort umgeht. Daher macht Mr. Meriwether sich auf den Rückflug nach London, um sich mit den Gefährten auszutauschen.

Der Klüngel beschließt die Villa vorerst weiter zu observieren. Da Dr. Goodfellow, sollte er sich tatsächlich dort aufhalten, über die Disziplinen Auspex und Verdunkelung verfügt, ist dies zwar ein schwieriges Unterfangen, aber Mr. Meriwether erklärt sich bereit, diese Aufgabe weiter zu übernehmen.

Donnerstag, der 18.01.1883: Mr. Wright sucht Sheriff Parr in deren Büro auf und berichtet ihr, dass sie einen begründeten Verdacht gegen Dr. Goodfellow hegen, auf den ja ohnehin die Blutjagt ausgerufen wurde. Vor einiger Zeit konnte er beobachten, wie der Doktor das „Bedlem“ verließ und der Klüngel hat erfahren, dass er Moonfield vor Jahren behandelt hat. Daher fragt Mr. Wright Sheriff Parr nach Ressourcen der Stadt, um Dr. Goodfellow auszuspionieren (Post abfangen, Telegraphenleitungen anzapfen). Ms. Parr stimmt zu, benötigt aber die Adresse des Unterschlupfs von Dr. Goodfellow. Als der Nosferatu ihr die Villa vom Mr. Mellon nennt, holt sie einen sehr dicken Aktenordner hervor. Die Domäne des Malkavianerahnen steht schon seit einiger Zeit unter Beobachtung. Beim Durchblättern stellt Mr. Wright fest, dass Mr. Mellon sich anscheinend mit allerlei alchemistischen Rohstoffen aus ganz Europa und Fernost beliefern lässt. Dann fällt ihm ein abgefangenes Telegramm ins Auge:

Jemand hat die Proben vertauscht,
es hat nicht funktioniert.
Habe V. informiert.
Was unternehmen wir jetzt?
U. Trippelthorn

Also waren Mellon und Dr. Goodfellow ebenfalls in die Verschwörung gegen „Broken Bones“ verwickelt? Und hatte „Puck“ nicht Moonfield den Auftrag gegeben, O´Ceallaigh einen Pfahl ins Herz zu rammen?

In den nächsten Nächten unterstützt der Nosferatu Mr. Meriwether bei der Observierung des Anwesens von Mr. Mellon. Sie entsenden tierische Spione, eine Krähe und eine Ratte, um an Informationen zu kommen. Die Krähe „berichtet“ von drei gefährlichen Bestien, die in einem Käfig gefangen gehalten werden (die Ghulhunde). Zudem gibt es mehrere Menschen auf dem Anwesen und zwei „Raubtiere in Menschengestalt“ (Vampire). Eine genaue Beschreibung kann der Vogel nicht liefern, eines scheint aber ein Greis zu sein.
Die Ratte „erzählt“, dass sie sich vor dem Haus fürchtet, da es dort Katzen gibt.
Die „Raubtiere“ verlassen das Gebäude niemals, tagsüber verkriecht sich eines im Keller des Hauses. Das andere „Raubtier“ – sehr gefährlich – hat sich im Turm eingenistet, und ist auch tagsüber dort. Dort traut sich die Ratte nicht hinein, durch die Tür dringen schlimme Gerüche.

Dienstag, den 31.01.1883: Der Klüngel trifft sich im Elternhaus von Mr. Wright.
Der Nosferatu und der Gangrel berichten den anderen von ihren Erkenntnissen. Sir William ist nach wie vor gegen eine direkte Konfrontation mit Dr. Goodfellow oder Mr. Mellon.
Mr. Meriwether schlägt vor, einen der menschlichen Diener des Malkavianers zu fangen, ihn mittels Beherrschung zur Kooperation zu zwingen und dann als Spion in die Villa zu schicken. Die anderen Vampire finden die Idee gut und so beschließen sie, das Anwesen zunächst weiter zu beschatten, um einen geeigneten Kandidaten für ihren Plan zu finden.

Freitag, den 23.02.1883: Als sie in dieser Nacht konspirativ zusammen hocken, klopft es plötzlich an die Haustür. Misstrauisch öffnet Mr. Wright die Tür und späht nach Draußen.
Vor der Schwelle steht Tomas Moonfield, in zerrissenen, verschmutzten Kleidern.

Der Nosferatu führt Moonfield zu den anderen und dieser beginnt zu erzählen, was er in den letzten Wochen getrieben hat.

Als die Gruppe von Kingston upon Hull nach York zurückfuhr, überkam Moonfield die Vision eines keltischen Kriegers, dessen Leichnam in einer Höhle aufgebahrt ruhte. Ein Vampir, der dort seit sehr langer Zeit schlief und ihm nun zuraunte „Komm zu mir. Wir sein eins.“
Diese Kreatur war der Graue König.
Zurück in London hörte Moonfield ihn wieder rufen und in ihm wuchs die Gewissheit, dass er den Kelten aufsuchen musste. Nur so würde er das Ritual durchbrechen können, ohne danach völlig in den Wahnsinn abzugleiten. Doch dazu müsste der Kelte erweckt werden und Moonfield befürchtete, dass dieser in seinem Hunger versuchen könnte, alle zu verschlingen, die dann in der Höhle wären. Um die anderen zu schützen, ging er allein.
Moonfield schlug sich nach York durch, nährte sich und füllte seine Vitae in Weinschläuchen ab, um einen möglichst großen Vorrat für den Grauen König anzulegen.
In York angekommen stieg er in den Brunnen bei Trippelthorns Anwesen hinab. So gelangte Moonfield in ein verborgenes Höhlensystem, welches von einem mystischen rötlichen Schein erfüllt war. Dort fand der Malkavianer nicht die stolze Gestalt aus seiner Vision, aber den mumifizierten Leichnam eines Vampirs, der in einem schmucklosen Steinsarkophag lag.
Kurz überlegte Moonfield ihn zu töten, doch er meinte die Stimme des Grauen Königs in seinen Gedanken zu hören: Wenn du meinen Körper vernichtest, wohin sollte ich dann noch gehen – außer in deinen Verstand?
Moonfield goss das Blut aus den Weinschläuchen in den Sarkophag, doch dies reichte nicht aus, um den Kelten zu erwecken. Schließlich biss sich der Malkavianer ins Handgelenk und ließ seine Vitae in den Mund des Kriegers laufen. Da erwachte der Kelte aus der Starre, packte Moonfield und trank von ihm, bis dem Malkavianer die Sinne schwanden.
Als Moonfield wieder erwachte, fühlte er sich schwach und sehr hungrig.
Der rötliche Schein war erloschen, dafür brannte ein Feuer in einem Kohlebecken. Vor den Flammen, so dass sein Gesicht im Schatten lag, stand nackt der Kelte. Er verabreichte dem geschwächten Moonfield etwas von seinem Blut. Dann packte der Graue König ihn am Kopf und zog ihn nach oben auf Augenhöhe. Bilder fluteten Moonfields Geist, er sah London bei Tage, vor langer Zeit. Eine erbitterte Schlacht tobte zwischen zwei Kriegern. Der Kampf wogte hin und her, doch keiner der Streiter schien die Oberhand gewinnen zu können.
Einer der Krieger war der Kelte. Der andere war Mithras selbst.
Dann endete die Vision und der Kelte zeigte Moonfield eine Treppe, die noch Oben führte.
Moonfield erklomm die Stufen, verfolgt vom Gelächter des Kelten. Als er das Ende der Treppe erreicht hatte, stieß er auf eine Steinplatte. Moonfield schob sie zur Seite und kletterte aus dem Altar des geschändeten Mithrastempels in London.
Von dort machte er sich gleich auf den Weg zu den Gefährten.

Schweigend hören Sir William, Sir Cedric, Mr. Wright und Mr. Meriwether zu.
Die Erweckung dieses mächtigen Vampirs, der ein ebenbürtiger Feind Mithras´ zu sein scheint, ist Besorgnis erregend. Moonfield beteuert indes, dass der Graue König nun aus seinem Verstand verschwunden ist. Er kann sich nun wieder an die Behandlung durch
Dr. Goodfellow erinnern. Dieser führte eine Konditionierung an ihm durch und verschleierte dies durch die Vitae des Kelten. Irgendwie war der Konstrukteur der Verschwörung gegen Mithras an das Blut des Kelten gekommen. Mit dessen Hilfe hatte er schon Dr. Goodfellow selbst konditioniert. So manipuliert sollte „Puck“ Mithras in den Wahnsinn treiben. Doch der Ventrue durchschaute den Plan und vertrieb Dr. Goodfellow.
Doch der Strippenzieher im Hintergrund unternahm Jahre später mit „Broken Bones“ einen erneuten Versuch. Letztendlich misslang auch dieser. Jedoch trug Mithras einen Schaden davon und verließ London auf unbestimmte Zeit. Moonfield wurde demselben Ritual für die Nacht unterzogen, in der Mithras zurückkehrt. Hinter diesem ganzen Ränkespiel steckt in der Tat Mr. Abraham Mellon, wie die anderen auch schon vermutet haben.

Die anderen sind sich noch nicht ganz sicher, was ihren Gefährten angeht. Sir Cedric verlangt eine Schriftprobe. Moonfields Handschrift ist krakelig, wie auch schon früher. Kein Vergleich zu den sauberen, eleganten Zeilen, die laut Dr. Harrison dessen „böses Hälfte“ sonst verfasst hat. Der Klüngel beschließt, morgen zu Herrn Heider zu gehen und dem Archonten alles zu berichten. Mr. Mellon muss dringend festgesetzt werden.
Doch da klopft es erneut an der Tür. Es ist Ethan, der Gefolgsmann von Mr. Wright. Er lässt von Sheriff Parr ausrichten, dass sie schnellstmöglich zum Anwesen von Mr. Mellon kommen sollen. Dort ist Schreckliches vorgefallen…

Mit der Kutsche dort angekommen, finden sie das Gebäude hell erleuchtet vor. Das Tor steht offen, ein Bobby hält dort Wache. Doch als er Mr. Wright erkennt, winkt er die Gruppe durch.
An der aufgebrochenen Haustür steht Paul, ein weiterer Polizist und Ghul von Ms. Parr.
Er berichtet, dass alle Bewohner der Villa tot sind. Blutgeruch schlägt dem Klüngel entgegen, als er das Haus betritt. Sie finden Sheriff Parr im Saloon des Hauses vor. Dort wurde der „Harem“ des Hausherrn grausam niedergemetzelt. Die sieben Frauen wurden anscheinend mit einem großen Schwert getötet. Als Ms Parr Moonfield erblickt, bekommt sie große Augen. Schnell gewinnt die Professionalität aber wieder die Oberhand und sie bittet die Gefährten an der Tür zu warten. Immerhin handelt es sich hier um einen Tatort.
Zwischen den Frauenleichen findet sich auch ein Haufen Asche…
Ms Parr berichtet, dass Mr. Mellon gepfählt oben im Turmzimmer liegt. Sie und Moonfield schließen sich in die Arme und er verspricht der Geliebten, später alles zu erzählen.
Dann erlaubt ihnen Ms Parr doch, sich oben im Turmzimmer umzusehen.
Dort liegt Mellon zwischen den verstreuten alchimistischen Gerätschaften auf dem Boden. Das Bein eines Schemels wurde dem alten Malkavianer durch das Herz getrieben.
Warum der Angreifer – mutmaßlich der widererweckte Kelte – alle Bewohner des Hauses tötete und ihn lediglich pfählte? Keiner der Gefährte weiß es.
Nun berichten Moonfield und Mr. Wright Juliette Parr, wer hinter der Gestalt des Grauen Königs steckt. Sogleich wird Mr. Meriwether zu Herrn Heider geschickt.
Im Turmzimmer entdeckt Sir Cedric derweil Spuren von Magie: eine Schale auf dem Labortisch und etwas, dass Mellon unter der Kleidung trägt, haben eine silbrige Aura. Zudem scheint allgemein ein Zauber auf dem gesamten Anwesen zu liegen. Der Ahn blutet aus kleineren Schnittwunden. Ein „Sinn für Blut“ enthüllt dem Tremere, dass Mellon der sechsten Generation nach Kain angehört.
Unten im Saloon untersucht er noch etwas von dem Blut, in dem der Aschehaufen liegt.
Es stammt ebenfalls von einem Malkavianer der sechsten Generation, er starb eines gewaltsamen Todes und Sir Cedric erhält noch einen kurzen Einblick in die Orgien, die hier gefeiert wurden. Dann tritt er schnell den Rückzug an, bevor Herr Heider den Ort des Geschehens erreicht.
Als der Archont eintrifft, berichten Mr. Wright und Moonfield ihm von der Verschwörung, deren Kopf Abraham Mellon ist und auch von dem keltischen Krieger. Der Tremere ordnet an, dass Mr. Mellon nach Westminster gebracht wird. An Mr. Wright gewandt sagt er: wenn Mellon der Strippenzieher ist, wird sich mein Herr an das Abkommen halten. Doch zuvor müssen noch einige Dinge geprüft und geregelt werden, was einiges an Zeit benötigen wird.

Und so gehen einige Wochen ins Land. Mit dem Ende des Winters kehren die Ahnen nach London zurück und finden die Gesellschaft „ihrer“ Stadt stark verändert vor…

Sonntag, den 13.03.1883: Während Sir William und Moonfield eine Einladung zu einer Sitzung des Ahnenrates erhalten, wird Mr. Wright zu einer persönlichen Unterredung mit Lady Anne in den Carlton Club gebeten.
Als der Nosferatu, der sich nichts mehr wünscht als ein geordnetes, friedvolles Unleben, den Carlton Club erreicht, verlässt gerade Herr Heider das Gebäude.
Mit einem unguten Gefühlt betritt Mr. Wright das Büro von Lady Anne. Die Ventrue begrüßt ihn und holt drei Bleifläschchen aus einer Schreibtischschublade. Außer mit Herrn Heider hat sie auch schon mit de´ Clifford und Mr. Tanner gesprochen. Morgen wird es zur Lage der Domäne eine Sitzung des Ahnenrates geben. Dann eröffnet Lady Anne Mr. Wright, dass sie bereits einen Beschluss bezüglich seiner Person getroffen hat:

Mr. Wright soll eine gefahrvolle Aufgabe übernehmen, die ihn in die Lage bringen soll, in der Gesellschaft der Kainskinder aufzusteigen und an Einfluss zu gewinnen. Er und seine Freunde sollen eine Mission übernehmen, die gleich mehrere Probleme lösen wird. Vor ein paar Duzend Jahre ist London ein Lehen verloren gegangen. York benötigt einen neuen Prinzen und eine Gesellschaft, welche die Stadt für das Empire sichern. Wie der Klüngel die Stadt unter seine Kontrolle bringt (und mit der lokalen Werwolfpopulation fertig wird) ist ihm überlassen. Doch bis zum Jahresende muss ein Prinz von York ausgerufen und ein Ahnenrat etabliert werden. In der Stadt leben rd. 75.000 Gefäße, was bis zu einem Duzend Kaiskinder ernähren könnte.
Wenn der Klüngel diese ehrenvolle Aufgabe (Himmelfahrtskommando) annimmt, werden alle ihre Verbrechen wider den Traditionen Mr. Abraham Mellon angelastet werden. Natürlich ist Lady Anne bewusst, dass dies nicht der Realität entspricht. Mr. Wright, Sir William und Moonfield müssen auf jeden Fall gehen. Sir Cedric und Mr. Meriwether ist dies freigesellt. Wen der Klüngel noch fragt, ist seine Sache. Wenn die Gefährten erfolgreich sind, können sie im Sinne des Empires über York herrschen. Falls sie die Offerte ausschlagen, werden sie alle in London allerdings keine allzu große Zukunft mehr haben.
Als Mr. Wright noch versucht, diese Neuigkeiten zu verkraften, kommt Lady Anne auf einen weiteren Punkt zu sprechen. Es wurde ein Rücksendeantrag nach Heidelberg abgeschickt. Der Brujah Thomas O´Ceallaigh soll sie nach York begleiten, dies ist ebenfalls außerhalb jeglicher Verhandlungen. Zwecks besserer Kooperation soll er an Mr. Wright blutsgebunden werden, Lady Anne verweist auf die drei Bleiflaschen. In York gibt es ein zusätzliches Problem, bei dem er helfen soll: seine Schwester Beth ist dort bei dem Priester Andrew McPhearson untergekommen. Dieser zählt als „Erwachter“ und die Kirche ist stark in York.
Ein Zweifrontenkrieg gegen den Klerus und die Wolflinge zugleich ist jedoch nicht ratsam.
Dann verabschiedet sich Lady Anne von Mr. Wright und wünscht ihm aufmunternd
„viel Erfolg.“

Montag, der 14.03.1883: Auf der Sitzung des Ahnenrates schlägt sich Lady Anne selbst als Regentin vor, niemand erhebt Einwände. Der bisherige Regent de Clifford wird zum Senneschall ernannt. Man bedankt sich offiziell bei den Manchester-Brujah um Paul Bedwell und schickt sie dann heim. Sodann enthüllt Lady Anne ihre Pläne bezüglich der Rückeroberung Yorks. Sir William und Moonfield erklären sich bereit, nach York zu gehen. Nach der Sitzung bittet Sir William Lady Anne noch um eine Audienz.

Dienstag, der 15.03.1883: Mr. Meriwether wird zu Lady Anne gerufen und in das Vorhaben York betreffend eingeweiht. Da er ein erfahrender Kämpfer ist und schon mit Werwölfen zu tun hatte, ist es der Ventrue wichtig, dass der Gangrel an der Mission teilnimmt.
Mr. Meriwether sichert seine Unterstützung zu.

Mittwoch, der 21.03.1883: Ein Memo von Seneschall de Clifford wird an alle Mitglieder der Londoner Gesellschaft verschickt:

Die Ermittlungen des Archonten Heider haben ergeben,
dass der Ahn Abraham Mellon vom Clan der Malkavianer
Verbrechen gegen die Stadt London verübt hat.
Er ist schuldig, Mitglieder seines Clans durch Blutmagie
manipuliert und am Hofe von Mithras mit dem Ziel
eingeschleust zu haben, den Prinzen zu schädigen.
Ebenso ist er für den Mord an dem Ahn und Kapellmeister
Edward Bainbridge verantwortlich.
Für seine Verbrechen wird Herr Mellon von der Regentin
gerichtet werden.
Hingegen wird hiermit die Blutjagt gegen den Tremere
Sir Cedric Camberborough mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
Sollte jemand den Aufenthaltsort von Sir Cedric kennen
so ist dieser hierüber in Kenntnis zu setzen.
Sir Cedric soll sich im Carlton Club melden.

Freitag, der 23.03.1883: In der Villa am Regent´s Park finden sich Sir William, Sir Cedric, Mr. Wright, Mr. Meriwether und Moonfield ein. Lord Liam hingegen wurde von der Regentin und dem Clan Toreador nach Kairo entsandt. Über seinen Ghul, der dort als Gouverneur eingesetzt wurde, soll er dort sicherstellen, dass die Setiten das Empire nicht erneut angreifen. Gemeinsam sprechen sie über den gefährlichen Auftrag, nach York zu gehen und die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Zudem wird Sir Cedric von seinen Gefährten darüber informiert, dass die Regentin die Blutjagt auf ihn beendet hat.

Samstag, der 24.03.1883: Wie bestellt findet sich Sir Cedric im Carlton Club ein. Neben der Regentin Lady Anne ist auch der Archont Herr Heider anwesend.
Lady Anne entschuldigt sich offiziell im Namen der Stadt bei dem Tremere für die Blutjagt und versichert Sir Cedric, dass sein Ruf widerhergestellt und er völlig rehabilitiert ist.
Auch Herr Heider ist erleichtert, dass mit Mr. Mellon der wahre Verbrecher rechtzeitig gefasst wurde, um den Justizirrtum aufzuklären. Als großzügige Entschädigung für die erlitten Repressalien eröffnet er Sir Cedric, dass dieser die neue Kapelle in York aufbauen soll.
Sir Cedric nimmt dankend an.

Sonntag, der 01.04.1883: Sir Willilam hat noch eine Audienz bei Regentin Lady Anne.
Er versucht, mit ihr über seine Bedenken wegen dem York-Auftrag zu sprechen.
Insbesondre wegen Thomas O´Ceallaigh macht er sich Gedanken.
Lady Anne hingegen ist sich sicher, dass der Brujah sich als nützlich erweisen wird. Zudem wird sie eine Nachricht an Mr. Smitty absenden, der sich in der Gegend um York aufhält.
Dann verabschiedet die vielbeschäftigte Regentin Sir William und widmet sich wieder wichtigen Themen.

Somit sieht sich der Klügel mal wieder mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert:
Von London nach York abgeschoben, um auf sich allein gestellt die Stadt für die Krone zurückzuerobern. Dabei werden sie nicht nur mit einem alten Weggefährten wiedervereint und müssen sich mit einem erwachten Priester auseinandersetzen. Nein, auch mit den gefürchteten Wolflingen werden sie um das Stadt, die umgrenzenden Wälder und den dunklen Brunnen streiten müssen…

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