Sonntag, der 03.10.1880: Wieder ist die Dunkelheit hereingebrochen und der Klüngel trifft sich im Salon des vornehmen Remington House, um sich über die seltsamen Vorkommnisse der letzen Nacht auszutauschen. Rory McAndrew, Gesandter der Camarilla aus Heidelberg, kommt als letzter hinzu. Es steht noch nicht fest, wer den blutenden Hühnerkadaver auf seinem Bett platziert hat. Tremere Sir Cedrick Camberborough beschreibt die Stelle im Garten, an der er den Kopf des getöteten Tieres gefunden hat. Zudem hat er Schuhabdrücke vor der Mauer gefunden und mittels Wachs einen Abdruck sichergestellt. Die Größe können die Kainskinder nicht genau schätzen, aber der Fuß ist auf jeden Fall kleiner als die Stiefel Größe 44, die Thomas O´Ceallaigh sein Eigen nennt. McAndrew hat heute einige Termine in der Stadt. Sir William Percy III schlägt vor, das Haus zu verschließen, niemanden hineinzulassen und einen Begleitschutz für McAndrew abzustellen. Aber der Gesandte lehnt danken ab und macht klar, dass er heute einige sensible Termine geplant hat, die er ohne den Klüngel wahrnehmen wird. Aber sie können den Vorfall dem Sheriff der Stadt melden. Dann verlässt McAndrew das Remington House. Der Klüngel berät sich blitzartig und beschließt, dass Sir Percy III, O´Ceallaigh, und Moonfield dem Gesandten folgen. Sir Camberborough wird das Remington House bewachen. Die Benachrichtigung des Sheriffs wird auf später verschoben.
Die drei Kainskinder folgen heimlich der Kutsche von McAndrew, bis sie an einer langgezogenen Mauer des Hydeparks hält. McAndrew betritt den Park durch ein Tor. In der weitläufigen Grünanlage sind noch einige Menschen und Kutschen unterwegs, die Wege werden von Gaslaternen beleuchtet. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, teilt sich der Klüngel: O´Ceallaigh schlägt sich linker Hand in die Büsche, Moonfield schleicht rechts durch die Hecken und Sir Percy III folgt dem Weg einige Minuten später.
Tomas Moonfield erspäht McAndrew auf einer Parkbank. Und nicht nur ihn… etwa 30 Meter entfernt steht unter alten Bäumen eine bedrohliche Gestalt: bullig, mittlere Größe, in einen Mantel gehüllt. Der Mann hat einen kantigen Schädel, geziert von einem beeindruckenden Backenbart. Der Fremde hält kurz inne, saugt witternd die kalte Nachtluft ein. Er starrt in Moonfields Richtung. Das Licht der Gaslaternen lässt seine Augen wolfsgleich aufleuchten. Dann atmet er aus – kein Wölkchen ist zu sehen. Der Bullige gibt sich einen Ruck und stapft auf die Bank von McAndrew zu und setzt sich zu ihm. Dem Malkavianer ist es gelungen, seine Anwesenheit durch Verdunkelung zu verbergen. Aber um das Gespräch der beiden zu belauschen muss er näher an. Lautlos schleicht er weiter, bis er einen Baum als Deckung nutzend, ihre Worte verstehen kann. Der Bullige murmelt mir knurriger Stimme, dass es zu lange ruhig in London ist. Langsam werde er angespannt … McAndrew erklärt, dass es nicht in seiner Absicht liegt, etwas an Londons Ruhe zu ändern. Er fragt, ob der Bullige etwas über das Huhn weiß. Dem ist Nichts bekannt. Dachte, er hätte sie alle zunichte gemacht, fragt, ob er Nachforschungen anstellen soll. Dies lehnt McAndrew ab, derzeit seien Leute des Regenten an der Sache dran und vorerst will er kein Blutvergießen. Man muss sie alle ausrotten, Verhandlungen bringen nichts, rät der Fremde gereizt. Wenn sie dahinterstecken, wirft McAndrew ein. Dann spricht der den Bulligen auf die Frauenmorde in Whitechapel an. Der Fremde bestätigt, dass er wieder unterwegs ist. Einige Zeit hatten sie Ruhe gehabt, aber er konnte nicht an sich halten. McAndrew meint, er hatte gehofft, dass Regent Valerius Mr. Bainbridge im Griff habe, da dessen Obsession schließlich bekannt gewesen sei. Der Bullig knurrt, das habe doch niemanden interessiert, Bainbridge ist eine verachtenswerte Kreatur und muss vernichtet werden. McAndrew bittet den Bulligen, den er nun mit seinem Namen Nathaniel anspricht, Whitechapel zu überwachen, aber er soll keine Gewalt ausüben. Knurrend stimmt Nathaniel zu. Dann erwähnt er, dass er vorhin das Gefühl hatte, nicht allein zu sein. McAndrew lässt seinen Blick schweifen und entdeckt Sir Percy III etwas entfernt auf einer anderen Parkbank sitzen.
McAndrew schlendert zu Sir Percy III. Falls er verärgert ist, überspielt er dies perfekt. McAndrew erklärt, dass sein nächster Termin an den Docs sein wird. Eine gefährliche Gegend, bei den ganzen Chinesen, die sich da rumtreiben. Mr. Smitty fährt die beiden mit der Kutsche ins Hafenviertel. Dabei erklärt McAndrew, dass er das tote Hühnchen für eine Warnung hält, nicht am Status Quo zu rütteln, der in London herrscht. Die beiden Kainskinder unterhalten sich über das obskure Völkergemisch, dass sich in den letzten Jahren in London eingefunden hat: Schlangenbeschwörer, Muselmanen, Voodoopriester … Beiläufig fragt McAndrew Sir Percy III ob er den Tremere Sir Camberborough näher kennt und was er von der Kapelle in London hält. Nein, Sir Camberborough hat er auch erst jetzt kennen gelernt und was die Kapelle angeht … mit Neuerungen muss man sich eben anfreunden. Langsam nähern sie sich den Docks.
Währenddessen verfolgen O´Ceallaigh und Moonfield den bulligen Nathaniel durch den Hydepark. Der folgt einem der Wege, passiert einen Spaziergänger mit Hund. Das Tier ignoriert den Untoten überraschenderweise völlig. Nathaniel bleibt schließlich bei einem Pavillon stehen. Er sieht sich einmal um, kann aber niemanden sehen. Als er sich unbeobachtet fühlt, verschmilzt er mit dem Erdboden – McAndrews Kontaktmann ist ein Gangrel. Moonfield flüstert dem Brujah zu, was er belauschen konnte: der Frauenmörder soll Bainbridge sein, der Ahn der Tremere, Vorsteher der Kapelle zu London – und Meister von Sir Camberborough! Der Brujah und der Malkavianer beschließen, dies erst mal für sich zu behalte.
Währenddessen im Remington House: Sir Camberborough sitzt in höchster Konzentration auf einem Stuhl an der Balustrade im Obergeschoss und lauscht auf all die kleinen Geräusche im Gebäude: das Holz knackt, in der Küche klappern Töpfe, Alfred und Myra sprechen leise miteinander, ein Seufzen aus den Zimmer mit den ruhiggestellten Damen. Eine ganze Weile ändert sich nichts, dann erkennt er, dass es sich bei den Stimmen in der Küche um zwei Frauenstimmen handelt. Der Tremere verlässt seinen Hochposten und schleicht in Richtung Küche. Die zweite Frauenstimme verstummt abrupt, die Hintertür in der Küche fällt leise ins Schloss. Sir Camberborough läuft ins Nebenzimmer und sieht durch das Fenster eine Gestalt in Cape (darunter trägt sie ein Kleid) auf die Mauer springen, sich mühelos hochziehen und auf der anderen Seite hinunterspringen. Der Tremer läuft in den Garten und vergleicht den Fußabdruck mit dem, den er in der letzten Nacht sichergestellt hat. Die Größe ist identisch. Sir Camberborough stellt Myra und Alfred in der Küche zur Rede. Doch Alfred redet sich heraus, dass lediglich die Scherenschleiferin vorbeigekommen sei. Sir Camberborough beschließt, mit weiteren Befragungen auf den Rest des Klüngels zuwarten. Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht…
Derweil haben Sir Percy III und McAndrew die Docks erreicht. An den Kais liegen einige Segler und Dampfer vertäut. McAndrew trägt seinem Begleiter auf, dafür zu sorgen, dass ihn niemand beim Treffen mit seinem nächsten Kontaktmann stört. Dann begibt er sich zu einem kleinen, fensterlosen Bootshaus. Ein Mann mit Boxermütze öffnet und der Gesandte aus Heidelberg tritt ein. Der Ventrue schleicht vorsichtig an die Hütte heran und presst sein Ohr ans Holz. Es gelingt ihm, einiges zu verstehen: McAndrew erklärt, bei seinem Begleiter handelt es sich lediglich um einen Neugeborenen, eine Klette, die ihm der Regent angehängt hat. Dann bittet er um eine neutrale Einschätzung der Situation der Domäne London. Der Kerl mit der Boxermütze erklärt, dass der Regent seine Position stärken will. Er sei sich unsicher, ob sich die Camarilla so exponieren sollte. Würde hingegen sein Herr Prinz werden, sei klar, dass niemand mehr mit Mithras´ Rückkehr rechnet. Sein Meister könnte Valerius in die Tasche stecken. McAndrew gibt sich zögerlich und erklärt, dass ein solcher Schritt der Camarilla sicher zu Konflikten mit den anderen Beteiligen führen wird. Der Fremde entgegnet gereizt, dass es auf keinen Fall so mit London weitergehen kann: Valerius ist schwach, ägyptische Totenpriester treiben sich in der Stadt herum, die Chinesen mit ihrem Opiumhöhlen… Boxermütze empfiehlt McAndrew, den Status Quo aufzulösen und einen neuen Prinzen in London einzusetzen. Über die Sache mit dem toten Huhn weiß er nichts. Damit ist die Unterredung beendet. McAndrew verlässt das Bootshaus, dann fahren er und Sir Percy III zurück zum Remington House.
Als die dort ankommen, sind der Brujah und der Malkavianer schon eingetroffen. Während sich McAndrew in seine Gemächer zurückzieht, trifft sich der Klüngel im Salon. Dort berichtet Sir Camberborough den anderen vom Besuch der angeblichen Scherenschleiferin, die mit einem Sprung über die Mauer geflohen ist und über deren wahre Identität Diener Alfred gelogen hat. O´Ceallaigh ruft sofort nach dem alten Mann, um ihn zur Rede zu stellen. Der taucht auch sofort auf, doch Sir Percy III und Sir Camberborough übergehen den Iren und schicken Alfred wieder fort. Derart brüskiert, fällt der Brujah kurz aus der Rolle: mit einem tierischen Knurren packt er den kleinen Tisch und schmettert ihn gegen ein Gemälde an der Wand. Dann hat er sich wieder einigermaßen im Griff. Der Ventrue und er Tremere versuchen dem Brujah zu erklären, dass es besser ist, wenn sie nicht ihr ganzes Wissen offenbaren. Vielleicht kommt die „Scherenschleiferin“ noch einmal wieder. Jetzt sei nicht die Zeit für überstürzte Handlungen. Vom Krachen des Tisches auf Leinwand angelockt, betritt McAndrew den Salon und erkundigt sich, ob alles in Ordnung ist. Nachdem er wieder fort ist, tauscht sich der Klüngel über die Geschehnisse im Hydepark aus. Dabei verschwiegen O´Ceallaigh und Moonfield jedoch ihr Wissen über den Ahn der Tremere. Sie werden kurz unterbrochen, als Alfred den Salon betritt. Beim Bobby wurde ein Brief von Lady Ann Bowesley abgegeben. Darin steht, dass sie sich mit Sir Percy III im Carlton Club treffen möchte. Dieser berichtet noch von den Geschehnissen an den Docks; es scheint eindeutig Konkurrenten um die Prinzenwürde zu geben. Nach kurzer Beratung wie es weitergehen soll, lässt sich Sir Percy III zum Carlton Club fahren. Gerade, als er aufbrechen will, spricht ihn McAndrew im Foyer an und bittet ihn, Stillschweigen über die Geschehnisse an den Docks zu bewahren. Dann ruft er Diener Alfred zu sich. Mr. Smitty fährt den Ventrue zum renommierten Carlton Club, wo es zu einer Unterredung unter vier Augen mit der Seneschall von London kommt.
O´Ceallaigh kehrt in seinen Pub Old Lady zurück. Dort trägt er seiner Schwester Beth auf, am Tage die Stelle, an der der Gangrel in die Erde gefahren ist, im Auge zu behalten. Wenn er wieder aus dem Untergrund auftaucht, soll sie ihm ausrichten, dass jemand ihn zu sprechen wünscht. Seinen Schankmädchen Kelly und Trixi trägt er auf, dafür zu sorgen, dass morgen um 18:00 Uhr eine Droschke für ihn bereit steht.
Die übrigen Vampire verbringen den Rest der Nacht und den nächsten Tag im Remington House.
***
Montag, den 04.10.1880: Nach Einbruch der Nacht macht sich Sir Percy III auf den Weg zum Hydepark. Dort trifft er sich mit seinem Kontaktmann Commissioner Peter Holloway, einen Ermittler bei Scotland Yard mit einem etwas ausgeprägten Hang zum Alkoholkonsum. Auch jetzt weht dem Ventrue eine leichte Fahne entgegen, als er sich zu dem Mann auf die Parkbank setzt. Zu den Frauenmorden meint er nur achselzuckend, dass so was in Whitechapel ständig passiert. War nur eine Hure … Auch zu angeblichen Voodoo-Kulten die aus der Karibik nach London eingewandert sind weiß er Commissioner nichts zu berichten. Die Geschehnisse an den Docks werden von Scotland Yard auch nicht genau beobachtet. Und er hat auch nichts mit Ermittlungen gegen „Ölaugen“, also Ägyptern im Allgemeinen und Totenbeschwörern im Besonderen zu tun. Sir Percy III trägt dem Polizisten noch auf, ihn sofort zu informieren, wenn etwas Ungewöhnliches passiert.
Derweil macht sich O´Ceallaigh auf den Weg ins Remington House. Der Versuch, mit dem Gangrel Nathaniel zu sprechen, ist leider nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Nun will er dringend mit Diener Alfred sprechen, um die seltsamen Vorgänge um die „Scherenschleiferin“ endlich zu klären. Der Brujah lässt seine Präsenz wirken, um den Hausdiener kooperativ zu stimmen. Auch der anwesende Moonfield wacht aus seiner Verwirrtheit auf und lauscht fasziniert der Rede des Iren. Der gibt sich freundlich wie ein Kater, die an ein Singvögelchen heranschleicht. Sie wüssten beide, dass das mit dem Besuch der „Scherenschleiferin“ Blödsinn gewesen ist, die wäre schließlich am Tage gekommen. Es sei ihm natürlich klar, dass das Dienerehepaar nichts mit dem toten Huhn zu tun habe, aber sicher könnten die beiden O´Ceallaigh helfen, hier Licht ins Dunkel zu bringen. Doch irgendwie gelingt es dem alten Mann, der übernatürlichen Faszination, die der Brujah ausstrahlt, zu widerstehen…
Als Sir Percy III im Remington House eintrifft und hiervon erfährt, versucht auch er Alfred und Myra mit seinen Kräften in die Zange zu nehmen. Aber auch ihm gelingt es nicht, die Abwehr der beiden Hausdiener zu durchbrechen. Schließlich muss er aufgeben. Der Klüngel diskutiert, wie dass sein kann. Eine Möglichkeit wäre, dass die beiden alten Leutchen Ghule sind, die von ihrem Herrn entsprechend geschult worden sind, um vampirischer Manipulation zu widerstehen. Dann betritt McAndrew den Salon und erklärt, dass er noch immer über die seltsamen Frauenmorde im Hydepark nachdenkt. Er muss einen Blick auf den Leichnam werfen. Sir Percy III erklärt, dass er Verbindungen zu Scotland Yard hat und da was drehen könnte. Sir Camberborough hingegen könnte mittels Thaumaturgie das Mordopfer genauer in Augenschein nehmen. Nach kurzem Überlegen stimmt der Gesandte dieser Vorgehensweise zu und verlässt den Salon. Rasch folgt ihm Sir Percy III, um vertraulich mit ihm zu sprechen. McAndrew hatte ihn gebeten, über seine heimlichen Treffen Stillschweigen zu bewahren, doch gestern Nacht hatte Lady Ann Bowesley ihm befohlen, sie über alle Schritte des Gesandten zu informieren. Nun stecke er in einem ziemlichen Dilemma, habe der Seneschall aber noch keinen Bericht abgeliefert. McAndrew erklärt auf Nachfrage, dass „diverse Fraktionen“ innerhalb und außerhalb Londons etwas gegen die Ernennung eines Prinzen haben. Einige Prinzen von anderen Domänen schielen auf London und spielen mit dem Gedanken, die Stadt ihrem Machtbereich einzuverleiben. Wenn sich McAndrew für die Ernennung eines Prinzen aussprechen würde, dann würde der Valerius benennen. Sir Percy III bedankt sich bei dem Gesandten und versichert, dass er Lady Bowesley nicht über die geheimen Treffen informieren wird.
Wieder im Salon bespricht der Klügel wie die Leichenschau organisiert werden kann. Schließlich wird ein Botenjunge mit einer entsprechenden Nachricht in den Stammpub von Commissioner Holloway geschickt. Der Plan geht auf, der Bursche kehrt mit der Mitteilung zurück, dass der Leichenbeschauer angewiesen wurde, den Vampiren Zugang zum letzten Mordopfer zu gewähren.
O´Ceallaigh verkündet, das Remington House zu „bewachen“ und vergnügt sich dann heimlich mit den asiatischen Damen im Vorratszimmer. So fahren nur McAndrew, Sir Percy, Sir Camberborough und Moonfield zur Polizeistation nach Whitechapel. Dort führt sie ein 16-17jähriger Mann mit befleckter Schürze und führt sie in einen kühlen, fleckigen Keller. In der Luft hängt ein Gemisch aus süßlichem Verwesungsgeruch und Kernseife. Auf einigen Tischen liegen unter weißen Tüchern tote Leiber aufgebahrt. Der Bedienstete führt die Kainskinder zu einem bestimmten Tisch und schlägt wortlos das Tuch zurück. Der Frauenkörper darunter ist schon im Leben füllig gewesen. Nun im Tode ist der Leib aufgedunsen. Die Haut ist kreidebleich, der Körper blutleer. Der Korpus wurde durch tiefe Schnitte übel zugerichtet. Das Werk eines brutalen Schlächters. Der junge Mann erklärt noch, dass die Leiche in Whitechapel unter einigem Unrat gefunden wurde. Zuletzt soll sie in den frühen Abendstunden gesehen worden sein. Dann lässt er die Vampire allein.
Sir Camberborough beginnt mit der ersten Sichtung der Leiche. Offensichtlich ist die Frau vor ihrem Tode vergewaltigt worden. Neben den letzten Verstümmelungen sind auch andere, ältere Verletzungen zu erkennen: Narben und auch Brandspuren. Der Mörder fügte ihr Schnitte an den Armen, Brüsten, Bauseiten und den Beinen zu. Als die Leiche auf die Seite gedreht wird, finden sich auf dem Rücken Totenflecken. Sie sind allerdings so schwach ausgeprägt, dass der nur noch wenig Blut im Körper gewesen sein kann, als der Tot eintrat. Die Schnitte sind nicht tief genug, um den Leichnam vollständig ausbluten zu lassen. Daher erklärt der Tremere der Gruppe, das vermutlich ein Vampir an der Tat beteiligt war. In einer Wunde an der Armbeuge findet sich noch etwas Blut, auf das er ein thaumaturgisches Ritual wirken kann. Sein Sinn für Blut enthüllt ihm, dass tatsächlich kaum noch etwas von dem Lebenssaft in der Leiche steckt. Er spürt auch, dass der Mörder kein Vampir war, doch dann sieht Sir Camberborough in einer Vision ein Gesicht aufblitzen, das ihn kurz auf der Fassung bringt. Ein untotes Gesicht, das er gut kennt… McAndrew hat ihn genau im Auge behalten und fragt misstrauisch, was der Hexenmeister gesehen hat. Sir Camberborough erklärt zögerlich, dass die Frau zumindest nicht von einem Vampir zur Ader gelassen worden ist. Er könne nicht verstehen, was er da gerade gesehen hat. Möglicherweise ein Bruch der Maskerade. Zwar habe ein Sethskind sie ausbluten lassen, aber ein Kainskind hat sie dann schlussendlich getötet. McAndrew will wissen, wer für diese Tat verantwortlich ist. Sir Camberborough bittet die anderen Vampire, ihm ihr Vertrauen und eine Stunde Zeit zu schenken. Dies wird ihm von McAndrew gewährt.
Als sie sich der Tremere von der Gruppe verabschiedet und mit der Droschke von Mr. Smitty davonfährt, ist es das letzte Mal, dass sie Sir Cedrick Camberborough sehen sollten…
Die übrigen Vampire kehren mit einer anderen Kutsche ins Remington House zurück. Dort ist alles ruhig geblieben und O´Ceallaigh wird informiert. Dann warten sie auf Sir Camberborough. Und warten. Vergebens. Als es schließlich an der Salontür klopft, steht dort nur Smitty mit der Mütze in den Händen und erklärt, er haben ½ Stunde länger am vereinbarten Treffpunkt in der Nähe des Britischen Museums gewartet als vereinbart. Aber Sir Camberborough sei nicht wieder erschienen. MC Andrew räuspert sich. Er befürchtet, der Gefährte habe den Mörder aufgesucht. Weitere Gespräche möchte er nicht hier führen.
Die Kainskinder beschließen in den Pub Old Lady zu fahren, Alfred bekommt noch Anweisungen, falls Sir Camberborough doch noch zurückkehren sollte.
Im Pub wird Beth aus dem Schankraum geschickt, sonst ist niemand mehr da, die Polizeistunde ist längst vorbei. Die vier Kainskinder versammeln sich an einem der Tische und der Gesandte ergreift das Wort. Zunächst befragt er den verbliebenen Klüngel, welchen Verdacht er bezüglich des toten Huhns in seinen Gemächern hegt. Sir Percy III und O´Ceallaigh benennen sofort Lady Ann Bowesley. Als Senneschall hat sie unbegrenzten Zugang zu dem Remington House, sie könnte das Dienerehepaar geghult und unterrichtet haben. Somit hätte sie immer treue Spitzel in nächster Nähe der Gäste des Regenten. Moonfield hingegen stellt die Gegenthese aus, dass McAndrew das tote Huhn selbst in sein eigenes Bett gelegt haben könnte. Dann hätte er die Reaktion und Verwirrungen der verschiedenen Interessengruppen studieren können. Ein wahrhaft malkavianischer Plan. Aber McAndrew verneint. Dann kommt er ohne Umschweife auf die Leichenschau zu sprechen. Die Identität des Kainskindes, das in diesen bestialischen Mord verwickelt ist, war ihm auch vorher klar gewesen. Die Untersuchung hatte er eingefädelt, damit Sir Camberborough erkennt, dass sein eigener Ahn der Mörder ist. Da Sir Camberborough nicht zurückgehrt ist, geht McAndrew davon aus, dass er vernichtet worden ist. Zur Situation der Stadt London erklärt der Gesandte, dass die Domäne ein sehr gefährliches Pflaster geworden ist. Daher hatte er quasi um uns gebeten, eine Gruppe junger Kainskinder für niedrigere Tätigkeiten, die nicht in das Ränkespiel der Mächtigen der Stadt eingebunden sind. Auch er meint, dass die Senneschall das Huhn als Warnung in sein Bett gelegt hat. Wird Valerius als schwacher Regent weiter klein gehalten, profitiert Lady Bowesley als starke rechte Hand davon. Zudem habe er in der zweiten Nacht einen Wachposten stationiert, der sah, wie sie, die angebliche Scherenschleiferin, über die Mauer sprang.
Im Hydepark habe er sich mit Nathaniel Simmons getroffen, der Geißel von London. Der Gangrel hatte den Auftrag, alle Vampire, die dem Sabbat angehören, aufzuspüren und zu vernichten.
Dann enthüllt McAndrew seine eigenen Pläne: Er will Sir Percy III, O´Ceallaigh und Moonfield als seine Agenten in London die ihm – und nur ihm – gegenüber loyal sind. Um dieses Abkommen zu besiegeln und sie weiter einweihen zu können, beißt er sich in sein Handgelenk und lässt eine große Menge seiner Vitae in ein Pinteglas fließen. Der Klüngel soll ein Blutsbündnis mit ihm als Herrn schließen. O´Ceallaigh überdenkt kurz seine Situation – ein Blutsband ist genauso schlimm wie das andere – dann trinkt er einen tiefen Zug aus dem Glas. Sir Percy III, der als Ventrue dem Machtgefüge der Stadt näher steht als die beiden Underdogs, zögert. Er fragt, ob McAndrew plant, Schritte gegen seinen Meister zu unternehmen. Der Gesandt versichert, dass dieser für ihn nicht von Belang sei. Dann trinkt auch der Ventrue aus dem Glas. Der letzte im Bunde ist der Malkavianer, der mit einem irren Grinsen den Rest der Vitae trinkt. Das mächtige Blut McAndrews steigt ihnen auch gleich in den Kopf: natürlich sind sie offen für seine Worte. Bei einem schwachen Regenten und einer intriganten Seneschall ist es besser, sich einem neutralen dritten anzuschließen. McAndrew weiht seinen Klüngel auch gleich in seine Gedanken ein: Das Dilemma, vor dem sie stehen, ist, das niemand weiß, was mit Mithras ist. Heidelberg wird sich nicht gegen ihn stellen, sollte er zurückkehren. Daher kann die Camarilla keinen neuen Prinzen von London ausrufen. Andererseits schielen ob der Schwäche des Regenten die Prinzen von Edinburgh und Manchester bereits nach London und warten auf die Nacht, in der sie zuschlagen können. Das tote Huhn beweist, dass Valerius keine Kontrolle über Lady Bowesley hat. Zunächst habe er die Lage in der Stadt ausgekundschaftet: Die Totenbeschwörer, die sich hier irgendwo herumtreiben, sind die Jünger des Seth, einem unabhängigen, gefährlichen Clan aus Ägypten. Der Kerl mit der Boxermütze ist ein Spion des Prinzen von Manchester. Nathaniel Simmons hatte er beauftragt, Nachforschungen bezüglich der Frauenmorde anzustrengen. Bainbridge war schnell auf der Liste der Verdächtigen, denn er hatte schon einmal die Führung einer Kapelle inne. Und auch damals hatte es vergleichbare Morde gegeben. Als dann die Möglichkeit bestand, hier ein Gildenhaus aufzubauen, wurde Bainbridge von Wien schnellstens nach London abgeschoben. Weiter erklärt McAndrew, dass er in der morgigen Nacht das Gespräch mit Lady Bowesley suchen wird. Seine Entscheidung werde wegen der Ereignisse noch etwas Zeit benötigen, daher will er sie um eine Zuflucht in London bitten. Dies wird sie ihm nicht verwehren können. Dann müssen sie abwarten, beobachten und lauschen … Seine eigenen Auftraggeberin ist die Justicarin der Toreador, Violetta. Falls etwas schief gehen sollte und der Klüngel einen Kontakt in Heidelberg benötigen solle, können er sich auf sie berufen, denn sie ist vertrauenswürdig.
Das wars fürs erste und McAndrew verlässt das Old Lady. Die Kainskinder bleiben noch am Tisch sitzen und versuchen, die Geschehnisse der Nacht, die Vernichtung von Sir Camberborough und die enthüllten Geheimnisse zu verarbeiten. Dann kommt Beth zurück und der Brujah order „dreimal was von dem guten Zeug!“ – starker Irischer Whiskey mit Blut versetzt. Und so trinken Thomas O´Ceallaigh, Sir William Byron Percy III und Tomas Moonfield auf den Pakt, den sie mit dem Gesandten der Camarilla geschlossen haben. Die kommenden Nächte werden sicher nicht einfacher, jetzt, wo sie sich ein Stück weit gegen die Ränke der Mächtigen der Stadt verschworen haben. Eine Figur wurde vom Brett genommen, drei könnten zu McAndrews Jokern werden – oder zu seinen Bauernopfern. Denn ewig tobt der Dschihad …
Ich habe hier und da ein paar Kleinigkeiten korrigiert, aber das ist nicht der Rede wert. Wieder mal ist das eine hervorragende und umfassende Zusammenfassung. Das motiviert für die Vorbereitung zum nächsten Spieltermin. Danke dafür.