Aurelius

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Geboren wurde Aurelius vor ca. 19 Jahren in einem der Unfreienviertel in den vielen Vororten von Zela. Seine Eltern waren Arastus und Flavidia, zwei arme Hausbedienstete von Flavidius Grachus, einem Mitglied einer der vielen kleineren Grandensippen Zelas. Direkt nach seiner Geburt wurde er von seiner Mutter liebevoll in jeder nur freien Minute von ihr groß gezogen. Allerdings schon mit seinem 5. Lebensjahr war er dazu verpflichtet nun auch als Küchenjunge im Hause seines Herrn zu dienen. Er wuchs weiter heran, und sein Herr stellte sich immer mehr als ein unausstehlicher Emporkömmling heraus, der sich alles nahm, was er kriegen konnte, vor allem seine weiblichen Dienerinnen ließ er dies merken, auch die Mutter von Aurelius. Sie wurde oft mißhandelt und mißbraucht, aber da Arastus ein schwacher Mann war konnte und wollte er nichts da gegen machen, sondern fügte sich in das Schicksal, das sich seiner Familie eröffnete. Nicht aber so Aurelius. Er sah sich die Schmach und Ungerechtigkeit sehr wohl an und wußte schon sehr früh, das er das nicht ewig mit sich machen lassen will, und auch nicht mit seiner Mutter, die er sehr liebte. Also fing er an zu trainieren. Er lief, so oft und so weit er durfte, er schwamm, wann immer er konnte (er lernte es von seiner Mutter), und schleppte die Heuballen für die Ställe so oft und schnell er konnte.
Dieser Eifer entging aber nicht der schönen Varina Grachus, der Tochter des Flavidius. Sie war fast im selben Alter wie Aurelius und bemerkte sehr wohl die Veränderung die Aurelius durchmachte und fing an ihn anzuhimmeln und in ihrem jugendlichen Leichtsinn erzählte sie ihrem Vater von dem so prächtig gewachsenen Küchenjunge, der so stark und ansehnlich für sein Alter war. Als er dies hörte war Flavidius zuerst sehr erzürnt, dann aber interessiert. Ein starker Unfreier ?! Das war das was er brauchte. Ein geborener Gladiator, der seinen Ruhm und Reichtum in seinem Namen mehren sollte. Er packte also Aurelius und fand das Urteil von seiner Tochter rechtens. Mit der Überzeugung einen treuen Unfreien vor sich zu haben (Aurelius war gerade einmal 10 Jahre alt) schleppte er den Jungen zur Gladiatorenschule von Zela, direkt neben der großen Arena. Hier wurde er aufgenommen, auch wenn sein Herr nur höchst ungern in den Vertrag einwilligte, die Kosten für seine Ausbildung zu übernehmen, aber was tut man nicht alles für die Aussicht auf Reichtum und Ansehen.
Von nun an war Aurelius bis auf einmal die Woche von seiner Familie getrennt. Er lernte in den Tagen der Woche vieles und vor allem unter vielen Schmerzen. Sein Lehrherr war Darius Taras, ein alter Veteran der Arena, der hier von seinem Herrn einen Altersposten bekommen hatte, wo dieser seinen Sadismus auslassen konnte, ohne an Gedanken nach dem Leben seines Herrn zu trachten, da nur wenige Gladiatoren je das Alter von Darius erreichen. Meist sterben sie jung und unwissend. Nicht so Darius, sein Haß ließ ihn so lange überleben und ließ es seinen Schüler immer wieder spühren. Flavidius kam einmal die Woche um die Fortschritte seines Dieners zu begutachten, da er sehen wollte, das sein Geld nicht zum Fenster hinaus geworfen war. Und er wurde nie enttäuscht. Aurelius lernte gut und schnell, denn er wollte lernen.
Die Zeit verstrich und Aurelius wurde immer weiter getrieben, durch das, was er immer an dem Tag sah, als er bei seiner Mutter war. Keiner dieser Tage verging ohne das sie eine neue Schramme hatte, ohne das sie weinen mußte.
Er lernte und leidete, bis zu seinem 18. Lebensjahr. Dies war der Tag der Wahrheit. Flavidius wurde am zehnten Tage seines 18. Lebensjahres eingeladen, denn dies war der Tag wo seine Aufnahme in den Stand eines Gladiators passieren würde, oder er sterben würde. Dies Ereignis fand nicht in der Arena statt, sondern in einem Schweinepferch in der Gladiatorenschule. Hier wurde Aurelius hineingetrieben, zusammen mit Armanis, einem anderen Schüler der Schule. Beide mit einem Dolch bewaffnet. Einer würde den Pferch lebend verlassen und dieser würde zum Gladiator werden.
Nach kurzem Kampf war dies Aurelius. Der etwas ältere Armanis lag tot vor Aurelius, und Aurelius mußte sich erst einmal übergeben.
Flavidius war stolz auf seine Investition und schleppte seine Sieger zusammen mit dem Schreiben der Gladiatorenschule zum Bastratempel, um seinen Diener auf ewig zum Gladiator zu zeichnen.
Hier wurden Aurelius die Armschienen angelegt, die ihn auf ewig zum Sklaven und Gladiator stempeln würden.
Nun war er gebranntmarkt bis an sein Lebensende für Bastra und seinen Herrn zu kämpfen um Ruhm und Reichtum für diese zu bringen.
Von nun an waren immer zwei Leibwächter an seiner Seite, allerdings weniger um auf ihn zu achten, als eher zu verhindern, das er seinem Herrn etwas böses antun wollte und fliehen würde.
Es folgten viele Kämpfe in der Arena, wo er immer mit mehr oder weniger Blessuren als Sieger hervorging. Tiere, Sklaven, Gladiatoren und Legionäre waren seine Gegner und er kämpfte gegen sie, ohne zu denken.
Dann kam der Schicksalstag, der sein Leben für immer verändern würde.
Er kam gerade aus der Gladiatorenschule mit seinen Leibwächtern, als er seinen Vater weinend vor dem Dienstboteneingang vorfand. Aurelius ahnte schon schreckliches, aber ging durch den Eingang, ohne seinen Vater zu beachten. Die Tür führte in einen kleinen Innenhof, der einen Zugang zu der Terasse hatte, wo die Gemächer des Herrn Flavidius lagen. Von dort hörte er das Wimmern und Schreien seiner Mutter, wie sie vor Schmerz und Schmach aufschrie.
Die Leibwächter stellten sich vor Aurelius und forderten ihn auf dieses nicht zu beachten, aber dann kam ein Schrei aus dem Teil des Hofes, wo die Terasse lag, ein endgültiger Todesschrei. Es war der Schrei seiner Mutter.
Aufgeregt zückten die Wachen ihre Kurzschwerter, aber es war um Aurelius geschehen. Er war nicht zu halten. Noch bevor sie ihre Waffen gezogen hatten war Aurelius als ausgebildete Tötungsmaschine mit dem ersten fertig, der mit bloßen Händen getötet vor ihm zusammensackte. Sein Kurzschwert dem Toten entrissen stürzte er sich nun über den hilflosen zweiten und streckte ihn mit einem Streich nieder. Dann lief er in den Hofbereich der Terasse, dort sah er was passiert war.
Seine Mutter lag leblos und mit zerrissenen Kleidern über einen Tisch, Blut lief ihr zwischen den Beinen entlang und tropfte durch einen tiefen Schnitt an der Kehle. Über ihr war gebeugt Flavidius, von Wein, Rauschmitteln und Geilheit berauscht. Seine Hose hing ihm nur über die Knöchel, ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht und mit einem Messer in der Hand schaute er auf Aurelius tote Mutter. Aurelius, immer noch in voller Fahrt, konnte vr Zorn und Schmerz nicht anders. Er stürmte mit einem Zornesschrei auf Flavidius und noch ehe der realisierte, was geschah, stürzte dieser mit einigen tiefen, klaffenden Wunden tödlich getroffen zu Boden. Weinend brach Aurelius über seiner Mutter zusammen.
Eine Hand berührte seine Schulter. Es war sein Vater. Mit weinenden, aber dankbaren Augen sagte er :” Sohn, mögen dir alle guten Seelen dieser Welt danken. Ich……war zu schwach, aber sie sendeten dich. Lauf ! Nimm was du brauchst. Ich werde deine Mutter beerdigen. Ich verspreche es dir. Aber nun lauf mein Sohn, damit dich die Häscher nicht fassen können!”
Aurelius, zwar noch benommen aber verstehend, raffte sich auf, suchte seine Ausrüstung zusammen und stahl einiges Geld seines ehemaligen Herrn und machte sich im Schutze der Dunkelheit auf den Weg aus Zela heraus. Hinter ihm erschallte der Ruf seiner Verfolger……
Nach einigen Wochen erreichte er die Südküste Okwans. Ein großes Meer. Er hatte alle Städte gemieden, kam durch einen Wald und war dann hier an der Küste angekommen. Auf dem Meer sah er einige kleine Boote, auch eins, das am Strand lag. Ein Fischer besserte dort seinen Netze gerade aus. Aurelius ging auf ihn zu.
Die zwei unterhielten sich, aber nachdem Aurelius dem Unfreien Fischer, sein Name war Sarion, seine Geschichte erzählt hatte, sagte dieser ihm gegen eine kleine Gegenleistung (Geld) zu, ihn in eine Stadt südlich und außerhalb von Okwan zu bringen.
Eine mehrtägige Reise über das Meer begann.
Dann kam es, daß man am Horizont eine Hafenstadt sah. Ihr Name soll Anfa sein.
Außerhalb der Stadt an einem kleinen Küstenstreifen setzte der Fischer Aurelius ab und überließ ihn seinem Schicksal, nach dem der Fischer ihm alles gute für die Zukunft wünschte und hoffte, daß es mehr Menschen in Okwan wie Aurelius gäbe. (rm)

thd

Über thd

1984 DSA 1 zum Geburtstag gewünscht und wider Erwarten die Basis-Box bekommen. Nachdem ich Silvana drei mal befreit hatte, merkte ich, dass ich Mitspieler brauchte, um mit der Box weiter etwas anfangen zu können. Glücklicherweise sah ein Freund aus der Nachbarschaft die Bücher bei mir herum liegen und meinte, sie würden in einer Runde etwas ähnliches Spielen, ob ich nicht Lust hätte, mitzumachen. Klar hatte ich das, und so bin ich mit Dungeons & Dragons angefangen. Zahlreiche Runden, Systeme und eine Vereinsgründung später, findet sich auf THORNET ein ziemlich großer Ausschnitt meiner Rollenspielerlaufbahn.

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