Mehr als nur Wergeld

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Unsere Ankunft in Gunnvor wird von den Wachen misstrauisch beäugt und als wir von Sigurd Ivarsson, dem Anführer der Leibgarde des Jarls, in das Langhaus geführt werden, sehen wir ein jütländisches Langschiff, das am Flussufer liegt. Reisenden wird hier also Gastfreundschaft gewährt.

Riskir berichtet Jarl Ottar Stigsson vor allen Anwesenden vom Tod seiner drei Söhne, erwähnt aber nicht, dass ihnen der Weg nach Valhalla verwehrt worden ist, und seitdem ein Draugr auf uns Jagd macht. Die Behauptung, seine Söhne wären verzaubert oder besessen gewesen, wird genauso mit Unmut aufgenommen wie, dass wir Gnor Schutz gewährt haben, denn dieser hatte seiner Tochter Astrid Ottarsdottir Gewalt angetan. Nichtsdestotrotz würdigt er unseren Mut, persönlich vor ihn zu treten und gewährt uns einen Platz an seiner Tafel.

Beim gemeinsamen Mahl am Abend versucht Haldor, die Anwesenden mit einer Legende zu unterhalten, was aber nur wenig Beifall findet. Nach ihm hebt ein bekannter svetländischer Skalde, Thorgren Dormalsson, der sich auch in Gunnvor aufhält, die Stimmung mit einer Saga aus seinem Repertoire. Neben den Frauen und Männern des Dorfes und zwei jütländischen Reisenden ist auch Astrid in der Halle. Im Verlauf des Abends kommt eine schöne Frau und geht zum Jarl. Ihr Erscheinen führt fast dazu, dass sich Tjalf mit seinem Platznachbarn streitet, weil dieser nicht mit uns reden will. Genervt sagt dieser irgendwann, dies ist die Volva Gydha Skuldsdottir. Gnor hatte uns erzählt, er wäre von der Hexe Skuld gefangen gehalten worden.

Von uns geht Sten als erster, und Astrid folgt ihm. Draußen ruft sie ihn an, und sagt, sie möchte mit uns sogleich in ihrem Langhaus sprechen – noch bevor wir mit dem Jarl über das Wergeld gesprochen haben. Das kommt uns komisch vor, aber wir wollen ihr ihren Wunsch nicht abschlagen. Zwei Wachen lassen uns ein.

Sten warnt Astrid vor dem Draugr, da ihre Feuerstelle entzündet ist. Doch sie will das Feuer nicht löschen und bittet uns, es im Auge zu behalten. Sie fragt uns, warum wir Gnor beschützt haben. Wir entgegnen, hätten ihre Brüder gesagt, warum sie ihn gejagt haben, wäre es sicherlich anders gekommen, aber sie griffen uns sofort an, als wir ihn nicht herausgaben, und damals hatten wir allen Grund, ihm zu helfen. Auch wenn er sich dabei als ein verwirrter Jammerlappen erwiesen hat.

Diesen Eindruck bestätigt die Jarlstochter. Als sie betont, dass er weder die Stärke hat, sie zu überwältigen, noch aus seinem Gefängnis zu fliehen, stellt Sten heraus, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Er macht Gnor für den Tod der gautischen Söldner verantwortlich, die diesen gefangen genommen hatten, nachdem er aus Holmgang weggegangen war. Sten sagt, Gnor zieht eine Spur von Tod und Verderben durch das Land.

Nach dem Gespräch sagt uns Tjalf, Astrid hätte die Aura einer Valküre. Woher weiß er, wie eine solche Aura aussieht?

Wir fühlen uns sicher und verzichten im Gästehaus, in dem wir untergebracht sind, Wache zu halten. In der Nacht weckt uns das Röcheln Haldors, der von einer unsichtbaren Kreatur gewürgt wird, die auf seinem Bett auf ihm hockt. Sten bannt sie mit zwei Schwüngen seiner donnergeladenen Axt, woraufhin sie als schwarze Rauchwolke in die Feuerstelle verschwindet.

Haldor war derweil in einem bösen Traum mit den drei Brüdern gefangen gewesen. Die Macht das Draugr scheint hier schwächer zu sein. Bisher haben wir in Gunnvor auch keine Wesen mit blauen Augen gesehen. Ohne weitere Maßnahmen zu ergreifen, begeben wir uns wieder in unsere Bettstätten, und Riskir träumt von Hugin und Munin.

Trotz unserer Unerfahrenheit in diesen Dingen gelingt es uns am folgenden Morgen, Jarl Ottars Wergeld leicht herunterzuhandeln, so dass Jarl Hrolf nicht das ganze Gewicht der drei Söhne in Silber zahlen und nicht die besten Grenzgebiete abtreten muss.  Dem Vater ist es wichtiger, dass wir Gnor fangen und zurückbringen, so dass Astrid im Zweikampf mit ihm ihre Ehre zurückerlangt. Außerdem fordert er als persönlichen Gefallen für sich, dass wir binnen eines Jahres und eines Tages einen würdigen Ehemann für sie finden. Letzteres nimmt Astrid pflichtbewusst hin. Wir schören ihm einen Eid, beides zu erledigen. Um Gnors Spur alsbald folgen zu können, fällt es dem svetländischen Skalden zu, Jarl Hrolf zu berichten, welches Wergeld er bezahlen muss.

Gydha kommt auf uns zu, und bietet eine Möglichkeit an, den Rachegeist zu besänftigen, damit wir Zeit haben, unseren Eid zu erfüllen. Es sei zwar gefährlich, mit unseren Seelen in die Zwischenwelt zu reisen, aber das erscheint uns erfolgversprechender als nochmal gegen den Draugr kämpfen zu müssen. Außerdem erwähnt sie, dass Gnor während seiner Gefangenschaft davon gefaselt hat, dass ihn die Begegnung mit einem jütländischen Runenmeister nachhaltig geprägt hätte. Während sie das Ritual vorbereitet, kommt Astrid nochmal zu uns, um zu bekräftigen, wie wichtig ihr der Zweikampf mit Gnor ist, und dass Gnor in körperlich guter Verfassung zurückgebracht werden muss.

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