Fäulnis im Blut

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Berlin, Nacht vom 01.04.1985 auf den 02.04.1985
Um 1 Uhr Nachts öffnet sich der Einstieg zum Labyrinth auf dem toten Bahnhof und eine fremde Frau tritt heraus. Sie ist mit einem dunkeln Wollmantel bekleidet, dazu trägt sie einen roten Leinenpullover, eine Lederhose und feste Schuhe. Ihr Haar ist kastanienbraun, das schöne Antlitz wirkt südländisch. Sie macht sich auf den Weg durch die U-Bahntunnel, Herr Rand folgt ihr verdunkelt. Die Fremde scheint eine zwar recht attraktive, aber ansonsten gewöhnliche, sprich lebendige, sterbliche Menschenfrau zu sein. Als sie mit der U-Bahn fährt, die übrigen Passanten verstohlen mustert oder durch die nächtlichen Straßen Berlins schreitet, wirkt sie leicht fasziniert und erheitert zu gleich. Es ist ungewöhnlich für die Jahreszeit, aber ein schweres Gewitter ballt sich über der Stadt zusammen. Als die Fremde den Kurfürsten-Damm entlanggeht, öffnet der Himmel seine Schleusen und schwere Regenfälle gehen auf Berlin nieder. Sie geht jedoch ungehindert ihren Weg weiter. Schließlich erreicht sie den Neubau der Gedächtniskirche, der sich neben der Ruine des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Sakralbaus erhebt und geht hinein. Der Nosferatu zögert, da er weiß, dass die Kirche wahrer heiliger Boden ist. Ein besonders greller Blitz zerreißt den Nachthimmel und taucht die Kirche in helles Licht. Die blauen Glasbausteine leuchten auf und für den Bruchteil einer Sekunde kann der Vampir hinter ihnen die Silhouette eines gigantischen, geflügelten und gehörnten Wesens erkennen… Rand zögert noch eine Sekunde, dann öffnet er die Tür der Kirche – das Berühren der Klinke allein löst brennenden Schmerz aus – und sieht hinein. Die Kirche ist jedoch völlig leer. Von der Fremden fehlt jede Spur.
Schnell sucht Rand den nächsten öffentlichen Münzfernsprecher auf und informiert Prinz Henker umgehend über die Ereignisse. Dieser ruft Henker und Thomson zu sich und telefoniert nach deren Eintreffen mit Kaan Akuma. Als er erfährt, dass der Schlüssel benutzt wurde, meint er, hoffentlich sei ein guter Mann mit der Öffnung des Tores beauftragt worden. Nachdem der Prinz erklärt hat, dass McQueen den Schlüssel genutzt hat, erklärt Akuma kurz, dass er sofort kommen wird. Zwei Minuten später meldet die Vorzimmerdame den Besuch des „Mongolen“ an.
Der zurückbeorderte Rand erstattet Bericht. Der Magi erklärt, dass nun einiges an Arbeit auf ihn warten würde. Möglichweise müsse er eine Reise unternehmen. ES kann nicht getötet oder besiegt werden, aber Kaan Akuma könnte ein neues, besseres Gefängnis erschaffen. Dies kann aber einige Jahre in Anspruch nehmen. Falls McQueen die Pforte geöffnet hat, ist er von Nöten, wenn die Inkarnation erneut gebannt werden soll. Möglichweise wird er ein (unfreiwilliges) Opfer bringen müssen. Daher muss dringend geklärt werden, ob es wirklich der Brujah oder doch die Lazarenerin gewesen ist, die ES befreit hat. Denn wer auch immer dafür verantwortlich ist, hat einen Pakt mit der Inkarnation beschlossen, so dass sie jetzt durch ein magisches Band verbunden sind. Danach verabschiedet sich der Magi eilig.
Der Prinz informiert Pawel Iyschta, er soll in der nächsten Nacht um 23 Uhr mit einem Pflock zum Treffen des Klüngels kommen. Um den von Lydia verursachten Vorfall im Noire et Blanc zu kaschieren, lässt er eine fingierte Pressemitteilung herausgeben, dass mehrere Restaurants mit verdorbenen Eiern beliefert wurden.
Michael Rand holt noch Svet von McQueen ab; als er dort ist, meldet der Hausdiener Adalbert den Besuch von Frau Luica del Fuego an. Rand kann einen kurzen Blick auf sie erhaschen, und erkennt die Inkarnation von ES. Er legt sich außerhalb der Villa auf die Lauer, kann aber nicht mehr beobachten, dass sie das Haus wieder verlässt.

Berlin, Nacht vom 02.04.1985 auf den 03.04.1985
Der Klügel sammelt sich im Büro des Prinzen, die Geißel wartet im Vorzimmer. Der Prinz setzt McQueen die Pistole auf die Brust und verlangt, mit ES zu sprechen, um sich selbst ein Bild von der Sachlage machen zu können. Auf Henkers Frage, warum er Es befreit habe, gibt Rand die knappe Antwort „Darum“. Weiter berichtet er, dass nach der Nutzung es Schlüssels eine Weile nichts geschah, dann kam sie („del Fuego“), bedankte sich bei McQueen für ihre Befreiung und vernichtete Lydia mit einem Fingerschippen. Thomson wirkt Aurawahrnehmung auf den Brujah: er kann keine Nuancen erkennen, die Aura flackert, setzt immer wieder kurzfristig aus und taucht dann wieder auf. McQueen erklärt weiter, dass die Pläne Kaan Akumas überaus schädlich für die Gesellschaft in Berlin sind und unter Umständen Gehenna auslösen könnten. Peter Richter zweifelt diese Behauptung stark an. Er ist kommt zu dem Schluss, dass sie auf die Inkarnation vorerst keinen Einfluss nehmen können. Daher sollten die Vampire sich primär um den Goten sorgen. McQueen wirft die Frage in den Raum, wie mit Karl Liebknecht verfahren werden soll. Prinz Henker ordnet an, dass Michael Rand in Erfahrung bringen soll, ob der Nosferatuahn weiß, dass ES befreit worden ist. Rand gibt zu bedenken, dass es überaus schwierig sein wird, Liebknecht zu beschatten, ohne dass er es bemerken wird. Der Prinz besteht aber weiterhin darauf, mit der Inkarnation selbst zu sprechen. McQueen will versuchen ein Treffen zwischen den Beiden zu organisieren.
Nachdem der Klüngel entlassen worden ist, trifft Venke Harkon beim Prinzen von Berlin ein. Henker hatte die uralte Gangrel wegen der jüngsten Ereignisse zur Audienz gebeten. Der Toreador befragt die ehemalige Geißel nach ihrer Meinung zu Liebknecht, dem Goten und dem Schlüssel. Harkon erklärt, dass sie sich schon vor langer Zeit auf der „Tagespolitik“ der Kainskinder zurückgezogen hat. Allerdings erkennt sie, dass der junge Prinz ihre Hilfe braucht und findet einen Rest Milde in ihrem untoten Herzen. Sie erklärt, dass die Gesellschaft der Nacht streng hierarchisch geprägt ist. Prinz Henker selbst gehört noch zur untersten Schicht, danach kommen mächtige Ahnen wie Liebknecht oder der vernichtete Thorndale. Über ihnen stehen wiederum Vampire wie Georgus von Britannien, die ganze Länder in ihren Fängen halten. Auf der nächsten Ebene der Macht existieren die Inconnu, unglaublich mächtige, aber zurückgezogen lebende Vampire. Ihre Gedanken und Ränke umspannen ganze Jahrhunderte, wenn sie sich überhaupt noch mit der diesseitigen Welt befassen. Der Gote gehört wohl zu den Inconnu, ebenso eine Kreatur, die Harkon als Jochta , den Pikten, benennt. Wiederum weit jenseits dieser Strukturen gibt es eine gewisse mystische „Macht“ zu der natürlich wiederum eine gewisse „Gegenacht“ gehört. Vor vielen tausend Nächten hatte der Gote versucht, auf diese Mächte zuzugreifen. Dabei kam die Gefährtin des Goten zu Tode, durch dieses traumatische Erlebnis veränderte sich der Gote. Die Beschreibung der Inkarnation passt zum Erscheinungsbild der Gefährtin des Goten.
Zu Kaan Akuma bemerkt sie, dass er ein Magi ist und seine Pläne für die Kainiten gefährlich sind. Der Gote und er hatten Kontakt zueinander, worüber sie miteinander gesprochen haben, weiß die Gangrel aber nicht.
Henker erklärt, dass er wissen möchte, was Liebknecht vor hat und überlebt, den Nosferatu direkt darauf anzusprechen. Venke bemerkt trocken, dass Liebknecht ihm entweder die Wahrheit sagen oder den Prinzen einfach umbringen wird. Liebknecht sei zwar kein Monster, der Gote aber schon und er wird seinen Machtbereich ohne Rücksicht ausweiten wollen. Liebknecht wird hoffen, dass für ihn etwas dabei abfällt. Die Gangrel gibt dem Prinzen den Rat, sich vor Akuma zu hüten, er sei bedrohlicher als Liebknecht, der Gote und vielleicht sogar gefährlicher als das, was im Labyrinth eingekerkert war. Wenn der Magi die Möglichkeit bekommen würde, die Vampire zu vernichten, würde er es tun. Damit verabschiedet sich Harkon wieder.
Später in der Nacht berichtet Rand noch, dass sich Liebknecht weiterhin in der Stadt aufhält, Auffälligkeiten sind nicht zu erkennen.
Die Jahre vergehen, ohne dass Liebknecht, der Gote, Frau del Fuego oder Kaan Akuma aus dem Schatten treten und ihre Pläne offenkundig werden. Die von Sabbat und Camarilla angebahnte Politik der Entspannung zeigt immer mehr Wirkung; Präsident Gorbatschow öffnet Russland zum Westen hin, die Ära des Kalten Krieges ist zu Ende…

Berlin, Nacht vom 22.02.1986 auf den 23.02.1986
John Thomson unterbricht sein Studium kabbalitischer Schriften über den Bau von Golems um sich zu nähren. Er liegt Schnee in den Straßen Berlins als er die Unibibliothek ansteuert, die auch zu später Stunde noch geöffnet hat. Schon oft konnte er hier sein Tier mit dem Blut junger Studenten befriedigen. Auch dieses Mal scheint ihm das Glück hold zu sein; er gerät an einen jungen Mann, den er leicht überwältigen und seines Lebenssaftes berauben kann. Jedoch stellt er während des Trinkens fest, dass das Blut des Mannes seltsam fade schmeckt und kraftlos zu sein scheint. Erst das Blut einer weiteren Studentin kann seinen Hunger stillen. Thomson will noch herausfinden, ob mit dem jungen Mann etwas nicht stimmt und folgt ihm ein Stück, nachdem der sich nach dem Trinken etwas erholt hat. Ein Blick auf die Aura des Studenten zeigt, dass es sich um einen normalen Menschen handelt, keine Auffälligkeiten.

Berlin, Nacht vom 23.02.1986 auf den 24.02.1986
Thomson erwacht mit einem flauen Gefühl im Magen, er jagt erneut und fühlt sich sogleich gesättigt.

Berlin, Nacht vom 24.02.1986 auf den 25.02.1986
In dieser Nacht kommt der Tremere mit starker Übelkeit und bohrendem Hunger zu sich. Er spürt, dass ihm mehr Blut fehlt, als das dies eigentlich der Fall sein sollte. Um sich zu sättigen, muss er eine deutlich größere Menge Blut konsumieren. Thomsen schwant Übles und er testet seine eigene Vitae: sie ist nicht so potent, wie sie es sein sollte. Eine Krankheit scheint ihn befallen zu haben. Schnell ruft Thomson in Wien an und erstattet Bericht. Die Kapelle erklärt, dass sich der Hexenmeister für einen Rückruf bereit halten soll. Nach 1 ½ Stunden klingelt das Telefon in Berlin. Thomson erfährt, dass in Wien bereits mehrere Berichte zu dem beschriebenen Phänomen eingegangen sind: Demnach wurden Kainiten von einem schleichenden Hunger befallen, den sie immer schlechter stillen konnten. Einige erwachten aus ihrem Schlaf nicht mehr. Die Seuche ist nicht auf den Clan Tremere beschränkt, insgesamt weiß man von fünf Vorfällen in den letzten drei Monaten, die sich weltweit ereignet haben.
Thomson erhält Order, herauszufinden, wer ihn mit dem verseuchten Blut infiziert hat. Zudem soll er den Prinzen informieren. Der Tremere macht sich sogleich auf den Weg, zuvor weiht er seine Sekretärin Katharina Bergen ein und gibt ihr Instruktionen für den Fall, der er eines Nachts nicht mehr erwachen sollte.
Beim Prinzen erstattet Thomson Bericht und äußert gleich zwei Theorien, wer hinter der Blutfäulnis stecken könnte: entweder Kaan Akuma oder aber ein Lazarener, die ja auch als Plagenbringer bekannt sind. Der Prinz ruft den Klügel zu sich; Peter Richter spricht sich dafür aus, herauszufinden, wer genau der besagte Student ist um ihn dann auszufragen.
Thomson legt sich in der Bibliothek auf die Lauer, der junge Mann taucht aber nicht auf. Er beschließt seine Taktik zu ändern und fragt den diensthabenden Bibliothekar, ob er ihm nicht ausnahmsweise die Adresse eines gewissen jungen Germanistikstudenten geben könne. Der Mann hat leider seine Jacke liegen lassen, den Namen hat Thomson sich nicht gemerkt, aber er weiß noch den Titel eines Buches, dass er sich geliehen hat. Der Bibliothekar, der hinter einer Glaswand an seinem Tresen sitzt erklärt, dass er natürlich keine personenbezogenden Daten aus dem Verleihregister der Universität an unbefugte Dritte weitergeben darf. Sämtliche Überredungsversuche des Tremeres scheitern aufgrund mangelhafter Beherrschungsfähigkeiten an der sprichwörtlichen Sturheit der westdeutschen Beamtenmentalität. Um Mitternacht findet ein Schichtwechsel statt und eine dicke Frau mit Stickzeug löst den Bibliothekar ab. Thomson unternimmt einen erneuten Versuch und spielt diesmal die Romantikkarte aus: er schwindelt etwas von einem kleinen Flirt mit dem Studenten, leider hat er ihm seinen Namen nicht genannt. Die Frau findet die Geschichte zwar ganz süß, kann leider wegen der Dienstvorschriften nichts für das junge Glück tun.
Thomson ruft daraufhin beim Prinzen an, um ihm um Amtshilfe zu erbitten. Dieser hat derweil die Zeitungsberichte nach Todesanzeigen von Menschen zwischen 20 und 30 Jahren durchforstet und seine Pressekontakte angerufen. Dem Prinzen gelingt es, die Bibliothekarin um den Finger zu wickeln und erhält die begehrten Informationen: Benjamin Kraft, wohnhaft in einer Mietskaserne im Tiergarten.
Der Tremere und der Ventrue machen sich sofort auf den Weg dorthin. Auf dem Klingelschild steht „Kraft / Stenzel“, der Summer schnurrt und die Wohnungstür wird von dem Mitbewohner von Kraft geöffnet. Von ihm erfahren sie, dass der Student mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus liegt. Die Vampire suchen die genannte Klinik auf und Henker täuscht diffuse Übelkeit und Atemnot vor. Eine Krankenschwester nimmt die Daten auf und ein Arzt untersucht den Untoten. Gottfried Henker täuscht erfolgreich Herzschlag und Atmung vor. Nach der Untersuchung finden Henker und Thomson noch heraus, dass Benjamin Kraft in einem Einzelzimmer auf der Intensivstation liegt. Er ist an eine Beatmungsmaschine und an Infusionsschläuche angeschlossen. Die verabreichten Medikamente schlagen nicht an, der Zustand des Studenten ist daher lebensbedrohlich. Das Blutbild ist schlecht, die Leukozytenzahl ist deutlich zu niedrig. Das Immunsystem bricht zusammen, die Mediziner sind mit ihrem Latein am Ende.
Henker und Thomson fahren zu Stenzel zurück. Der Tremere gibt sich als Arzt aus und entnimmt mit einer Spritze eine Blutprobe von dem Mann. Sein Sinn für Blut verrät dem Hexenmeister nur, dass es sich um Menschenblut handelt. Die Probe wird zur weiteren Analyse per Kurier in die Kapelle zu Wien geschickt.

Berlin, Nacht vom 24.02.1986 auf den 25.02.1986
Thomson stellt fest, dass sein Blut wieder etwas schwächer geworden ist, zudem hat er einen widerwertigen Geschmack im Mund. Prinz Henker ruft ihn an und erkundigt sich, ob die Fäulnis durch Trinken auf andere Menschen übertragen werden kann. Thomson räumt ein, dass diese Möglichkeit besteht. Daraufhin untersagt ihm der Prinz, sich von Menschenblut zu nähren, damit sich die Seuche nicht auf weitere Gefäße ausbereitet.

Berlin, Nacht vom 25.02.1986 auf den 26.02.1986
John Thomson stellt fest, dass ihm in der Mundhöhle eine Art Schimmelpilz wächst, daher der scheußliche Geschmack und Mundgeruch. In seiner Leistengegend entdeckt er zudem noch eine seltsame Geschwulst. Er punktiert sich selbst, eine braune nach Eiter stinkende Flüssigkeit sickert heraus.
Es trifft ein Bericht aus Wien ein: bestimmte Immunfunktion im Blut sind „ausgefallen“, was man für Kenntnisse darauf ableiten kann, ist noch unklar. Zwei der anderen Infizierten mussten getötet werden, nachdem sie in Raserei verfielen, zwei andere liegen in Starre. Zudem sind zwei weitere Neuinfektionen bekannte geworden.
Prinz Henker ruft die Gesellschaft Berlins zusammen und gibt folgendes Bekannt:
Eine neue Krankheit, eine Art Blutfäule ist unter den Sterblichen ausgebrochen. Das Blut der Infizierten schmeckt schal und kraftlos. Wenn Vampire sich von ihnen nähren, werden sie ebenfalls von dieser Fäulnis befallen. Zwar sterben sie nicht, aber die Macht ihres Blutes wird immer schwächer, um ihren Hunger zu stillen, müssen sie immer mehr Blut konsumieren. Am Ende drohen den erkrankten Kainskindern Starre oder Raserei und damit die Vernichtung.
Der Prinz wird von Rückfragen geradezu überschüttet, kann aber vorerst nur den Rat geben, beim Trinken sehr vorsichtig zu sein und wenn möglich auf Menschenblut zu verzichten.

Berlin, Nacht vom 28.02.1986 auf den 29.02.1986
Thomson erwacht mit großem Hunger, er spürt, dass sein Zustand immer kritischer wird (6 Blutspunkte fehlen).
Prinz Henker erfährt durch seine Pressekontakte endlich Konkretes über die Blutfäule:
Eine Studie der Seuchenschutzbehörde aus den USA berichtet, dass die Krankheit zunächst in der dortigen Schwulenszene ausgebrochen ist. Bereits 1984 sind die ersten Fälle aufgetreten. Der genaue Ursprung der Infektion ist jedoch unbekannt. Anscheinend ist die Infektionswahrscheinlichkeit bei Analverkehr etc. am größten. Die Seuche ist aber keinesfalls auf Homosexuelle beschränkt. Der Auslöser der Krankheit ist ein äußerst resistentes Virus, welches schnell mutiert und gezielt das Immunsystem angreift. Allem Anschein nach kann das Virus jahrelang im Körper ruhen, bevor die Krankheit ausbricht. Wenn die Krankheit erst ausgebrochen ist, gibt es keine Chance mehr auf Heilung, da eine Behandlung durch die hohe Mutationsrate ebenso aussichtslos ist wie eine Impfung. Die Menschen nennen die Blutfäulnis AIDS, den Auslöser HI-Virus.
Prinz Henker erhält eine Kopie der Studie, die er John Thomson überlässt.

Berlin, Nacht vom 29.02.1986 auf den 30.02.1986
Der Klüngel trifft sich im Büro des Prinzen und wird auf den neuesten Stand gesetzt. Richter eröffnete die Diskussion, wer Thomson von der Krankheit heilen könnte, da die Tremere bisher noch keinen entsprechenden Zauber finden konnten. Verschiedene Möglichkeiten werden in den Raum geworfen, die jedoch wenig Aussicht auf Erfolg versprechen: So können zwar die Salubri dank ihrer Kräfte tatsächlich Krankheiten heilen, aber da die Tremere den Vorsintflutlichen Saulot vernichtet und den Clan selbst nahezu ausgerottet haben, ist von hier keine Rettung zu erwarten.
Die Assamiten verfügen über eine Kaste mächtiger Blutmagier, allerdings ist auch dieser Clan mehr als schlecht auf die Tremere zu sprechen, da die Hexenmeister einst einen Blutfluch über die Kinder Haquins verhingen.
Der Magi Kaan Akuma lebt seit Jahrhunderten, vielleicht könnte er helfen. Prinz Henker versucht den Zauberer anzurufen, die Verbindung ist jedoch mehr als schlecht. Zwischen den Störgeräuschen erklärt Akuma, er könne sich jetzt nicht darum kümmern, dann bricht das Gespräch ab.
Richter schlägt vor, eine Substanz in Thomson zu injizieren, die so giftig ist, dass sein gesamtes Blut samt Virus abgetötet wird. Da aber auch ein Vampir ohne „lebendes“ Blut nicht existieren kann, würde Thomson diese Prozedur nicht überstehen.
Brad McQueen brütet eine Weile still vor sich hin und raunt dann John Thomson zu, er solle in drei Stunden zu ihm in die Villa kommen. Dann verabschiedet er sich von der Versammlung. Zunächst begibt er sich zur Praschtev-Villa und holt sich dort den Schlüssel zum Labyrinth. Er folgt dem verlegten Kabel und gelangt so wieder in das Gewölbe, in dem er das Gefängnis geöffnet hat. Nachdem er sich davon überzeug hat, dass der Baustrahler und die anderen Dinge noch immer dort sind, begibt er sich in seine Villa zurück.
Wenig später trifft John Thomson dort ein. McQueen erklärt ihm, er solle mit del Fuego sprechen, vielleicht kann sie ihm unter gewissen Voraussetzungen helfen. Just in diesem Moment kündigt der Hausdiener Adalbert den Besuch von der Fremden an. McQueen erklärt kurz die Notlage, in der Thomson steckt. Die Inkarnation erklärt, sie wolle mit dem Tremere unter vier Augen sprechen. Was immer die beiden versuchen auszuhandeln, schließlich kommen sie zu dem Ergebnis, dass Thomson keine Hilfe von del Fuego erhalten kann oder wird.
Nachdem sie wieder gegangen ist, wendet sich Thomson an McQueen und sagt, er hoffe, dass der Brujah keinen Pakt mit der Inkarnation eingegangen ist. Weiter fragt er, ob die Lazarenerin tatsächlich zu Asche verbrannt worden ist, wie Brad dem Prinzen berichtet ist. McQueen räumt ein, dass Lydia zwar „tot“ ist, aber „keine Asche“. Thomson drängt McQueen dazu, ihm zu verraten, wo die Lazarenerin sein könnte, da sie die AIDS-Seuche in die Welt gebracht hat und daher vernichtet werden muss. McQueen gibt hierauf keine Antwort.
Thomson ruft den Prinzen an und erklärt, dass die Lazarenerin vermutlich für die Seuche verantwortlich ist. Wahrscheinlich hat sie einen Kontrakt mit der Inkarnation abgeschlossen, um die Krankheit unter den Gefäßen zu verbreiten. Was McQueen befreit hat, hätte besser für alle Zeiten eingesperrt bleiben sollen. ES ist nicht gut für die Vampire …

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