Aus Styrvakes Journal – 4. Travia 1023 BF Abends – Ich hatte irgendwann die Schnauze gestrichen voll von der ganzen Laberei und ehrlicherweise ging mir Lindion allein durch seine bloße Anwesenheit gewaltig auf die Nüsse. Ich suchte mir ein anständiges Gasthaus und nach ein paar Bier hatte ich auch schnell lustigere Gesellschaft. Irgendwann des Abends tauchten die beiden praiotischen Helferlein von Reto von Sturmfels auf. Ein Bier gab dem nächsten die Hand und ehe ich mich versah, schilderte ich den beiden, dass ich ihrem Anführer kein Haarbreit über den Weg trauen würde. Sie glotzten mich beide recht verdutzt an, aber wie mir schien hielten sich mich beide nicht für geistig umnachtet sondern waren eher beunruhigt und würden in Zukunft die Augen offen halten.
5. Travia 1023 BF – Dieser Tag war abermals gezeichnet von allerlei Gesprächen. Das Spektrum reichte von sehr interessant aber auch leider bis hin zu geistig umnachtet. Den überaus interessanten Auftakt machte der Novize Danjov. Er hing uns mal wieder in den Ohren, wie heldenhaft wir seien und dass es nichts aufregenderes und schöneres als Abenteuer geben würde. Bei Swafnirs Blas, wenn dieser Junge wüsste was er sich da herbei wünschte. Er fragte dann aber schließlich, ob wir es uns nicht vorstellen könnten ihn mit zu nehmen, wenn wir die Karawane heile ins Bornland gebracht hätten. Balthasar schalt ihn einen Dummkopf und auch ich hatte zunächst die gleichen Worte auf meinen Lippen, zögerte aber dann. Wer war ich denn mich dem Schicksal dieses Jungen in den Weg zu stellen. Endlich war da mal jemand in diesem von Bronnjaren und Priestern regierten Land, der sein Joch abwerfen wollte. Ich hieß ihn die Angelegenheit mit Aurew zu klären und wenn er dann immer noch wollte, würde ich ihn mitnehmen und im Waffenhandwerk schulen. Tsaekal hatte interessanterweise die gleiche Meinung.
Nachdem Danjov von dannen gezogen war tauchte sein Mentor Aurew bei uns auf. Es hatte bisher noch keine Gelegenheit gegeben aber nun stellte er ein paar peinliche Fragen was denn eigentlich mit dem Levthans Band geschehen war und wie man es zurück erlangt hätte. Lyosho und Tsaekal griffen zu ein paar Notlügen aber wir wollten wirklich nicht von den Hexen und der Dämonenwölfin berichten. Aurew blieb skeptisch und wenig überzeugt von unseren Schilderungen, ließ die Sache aber auf sich beruhen. Er hatte allerdings zu berichten, dass die beiden Rahja Geweihten, die wir hier in Gerasim eigentlich treffen wollten schon weiter noch Norburg gezogen waren. So würden wir wohl doch noch etwas länger auf das Band Acht geben müssen.
Wir hatten für den Nachmittag eine Verabredung mit Kailäkinnen, der in sein Schwitzzelt eingeladen hatte. Mir schwante nichts Gutes und es kam wie erwartet. Er faselte was von unserer Aufgabe, das die Götter dies und jenes tun, lassen oder versuchen würden und das schon alles gut werden würde. Selbst Tsaekal, der sonst doch sehr von diesem Schamanen geschwärmt hatte, kam aus seiner privaten Unterhaltung recht ernüchtert aus dessem Zelt. Einziger Lichtblick war die uns bis dahin unbekannte Schülerin des Schamanen Mido.
Abends trafen wir uns dann noch mit dem Hesinde Geweihten Damiano Targedion zu Valavet. Während des Tages hatte Lyosho noch beobachtet, dass unser hoch geschätzter Reto sich mit Jylani von Norburg unterhalten hatte, einer hiesigen Magierin. Ein Praiot und eine Magierin, die Sache stank einfach zum Himmel. Damiano berichtete ausführlicher von Ouvenmas. Der Graf Wlaselgo von Ouvenstam rechtmäßiger Herrscher von Ouvenmas sei wieder aufgetaucht und dass es vermutlich bald heiß her gehen würde in Ouvenmas. Darüberhinaus hatte man in seiner Begleitung Derja Jataneff gesichtet von der wir wussten bzw. vermuteten, dass sie die Diebin des Seelendrehers war. Danach machte der Geweihte noch ein paar absurde Vorschläge. Er faselte zum Beispiel davon, dass wir Bündnisse im Bornland suchen und finden sollten, damit man der Bedrohung durch Lystramon und dem Erwachen des Bornlandes bessern begegnen könne.