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Die Quelle des Nagrach I – Der Wolf von Norburg

Aus Styrvakes Journal – 9. Boron 1023 BF abends –  Wir ließen es uns erst einmal gut gehen in der Unterkunft von Tsadan und nahmen gemeinsam ein Bad. Allerdings zog Isbloom es vor, sich mit Sheanna zusammen zu waschen, sprich getrennt von uns Kerlen. Diesem schlechten Einfluss ausgerechnet einer Rahjageweihten muss auf jeden Fall Einhalt geboten werden.

Ich nutzte die Gelegenheit Hagen zur Rede zu stellen über die doch sehr wunderartig anmutenden Geschehnisse in Jarlak. Er schaffte es mich davon zu überzeugen, dass ich einem Irrtum aufgesessen war. Ich musste mich wohl im Eifer des Gefechts vertan haben. Seine Argumente waren stichhaltig und sehr überzeugend und da die anderen nicht weiter nachfragten, ließ ich die Sache auf sich beruhen.

Nach dem Bad trafen wir erneut mit Graf Tsadan im Salon zusammen. Neben einem Großteil der Leute, die auch schon in Jarlak dabei waren, gesellten sich 2 Magier der Halle des Lebens hinzu. Rikbert Schelling und Arswin Pelainen waren darüberhinaus sogar auch noch Geweihte der Peraine. Sie unterhielten sich eindringlich mit Lyosho über irgendein Problem, aber ich hatte entweder schon zu viel Meskinnes zu dem Zeitpunkt oder war nicht richtig interessiert an Akademieproblemen. Wahrscheinlich beides.

Sulva berichtete Sheanna über ihre Beobachtungen hinsichtlich ihrer Schwestern und ihrer unerwarteten Abreise aus Norburg. Sie bestätigte noch einmal die Übergabe der Göttlichen Erleuchtung, aber auch das Dhana wohl eine Vision gehabt haben soll und sie deswegen nach Hexenhus aufgebrochen waren. Damit war das Thema wieder bei dem Dauerbrenner der letzen Wochen: Reto von Sturmfels. Je mehr wir über ihn und seine möglichen Machenschaften berieten desto mehr wurde mir klar, dass ich mich in den letzten Wochen hab einlullen lassen. Ich nahm mir vor bei der nächsten Gelegenheit Nägel mit Köpfen zu machen, wenn sich Retos und mein Weg wieder kreuzen würden.

Wir beschlossen das unsere nächsten Anstrengungen dem Kloster bei Karenow gelten sollten mit einem kleinen Abstecher durch HexenhusIsbloom berichtete unterdessen, dass wir auch noch unbedingt Quelle des Nagrach finden müssten, um dort das Grab einer Tochter Ifirns zu finden, in dem eine Feder der Schwanenflügel zu finden sei. Irgendwas muss auch dieses Grab mit einem Sharif Al’Nuad zu tun haben, denn als dieser Name erwähnt wurde, meldete sich die gerettete Novizin Winja Baerensen nochmals zu Wort, dass genau dieser Name dem Glatzkopf gegeben wurde, der uns in der Ruine bei Jarlak durch ein Portal schwer verwundet entkommen war. Einer der Magier konnte noch beitragen, dass es sich bei Al’Nuad um altes Alhani handelte und so viel bedeutete wie der Göttliche.

Meistens kommt das Beste ja zum Schluss an solchen Abenden, nicht so dieses Mal. Ich war eigentlich schon jenseits Gut und Böse, als sich Isbloom zu mir setzte und mich fragte was eigentlich los wäre mit mir. Ausgerechnet Isbloom. Tochter von König Eisbart. Ich geigte ihr meine Meinung. Im Wesentlichen schilderte ich folgenden Sachverhalt: Falls es Isbloom noch nicht aufgefallen war, dämonische Heerscharen trachteten uns nach dem Leben. Das war schlecht. Sehr, sehr schlecht. Die natürlichen Feinde dieser Dämonen, wie Firun und Eisbart, die wir ja unlängst getroffen hatten, warfen aber keine Heerscharen dagegen sondern gaben uns im Wesentlichen einen Klaps aufs Hinterteil, wuschelten unsereins durch das Haar, behielten ihr Wissen meist für sich und wünschten uns viel Erfolg auf der Weiterreise. Das war auch schlecht. Sehr, sehr, sehr, sehr schlecht sogar. Ich war bestimmt sehr eloquent, denn es hatte bestimmt nichts mit der Lautstärke meiner Ausführungen zu tun, dass alle anderen Gespräche verstummt waren und man mich verdutzt an- oder betreten wegschaute. Es war Zeit zu gehen. Beim Aufstehen verhedderten sich irgendwie meine Füße und ich schlug der Nase nach hin. Und dann hatte ich tatsächlich auch eine Vision. Thorulf, mein alter Mentor, der mich fragte ob ich ewig leben wollte. Pah!

10. Boron – Am heutigen Tag war die Tempelweihe angesetzt. Morgens gab es eine heilige Jagd an der manche von uns teilnahmen und manche was Besseres zu tun hatten. Ich vertickte die Beute die wir beim Schlitzerkult gemacht hatten und traf sehr zu meiner Freude die Thorwalerin Jurga Argasdottir wieder. Unterdessen wurden Lyosho und Tsaekal auf ein Problem namens Wolf von Norburg aufmerksam gemacht. Es gab ein Lykantrophie Problem in der Stadt, denn schon mehrere Leute waren verschwunden oder tot aufgefunden worden. Den Wolf hatte es schon einmal vor langer Zeit gegeben und die Menschen klagten auch über seltsame Träume und Geistererscheinungen, die sich sehr nach dem Erwachen des Bornlands anhörten.

Tsaekal wollte unbedingt der Sache nachgehen und wir willigten ein für den Rest des Tages Nachforschungen anzustellen. Das Ziel blieb aber das Praiotenkloster schnellstmöglich zu erreichen. Zur Mittagsstunde wurde dann die Weihe vollzogen in der wir auch als Verteidiger der Eisrose mit einbezogen waren. Und tatsächlich begab sich auch ein kleines Wunder, denn es erschienen Schwäne, die den Tempel umkreisten und sich augenscheinlich Norburg als neue Heimat ausgesucht hatten. Auch wir erhielten für unseren Einsatz in Jarlak ein Geschenk von Nidaria. Es handelte sich dabei um eine Schwanenfeder. Ich muss mich an dieser Stelle noch einmal wiederholen. Dämonische Heerscharen versus nistende Schwäne in Norburg und Federgeschenke. Entdecke die Unterschiede. Bevor wir mit der Jagd auf den Wolf begannen, berichtete Lyosho noch von seinem Gespräch mit den Hexen. Diese vermuteten, dass die alte Jaminka Eisherz eventuell erweckt werden soll und als körperliches Gefäß Sheannas Schwester Dhana herhalten sollte.

Wir trafen dann zusammen mit Rikbert Schelling mit dem wir die Wolfsgeschichte noch einmal durchsprachen. Er erfuhr von uns, dass wir mittlerweile immun gegen Lykantrophie waren und bat um eine Blutspende für Untersuchungszwecke. Ich hatte mittlerweile genug von Balthasar gelernt, dass ich diese Bitte dankend ablehnen musste. Wir gingen gemeinsam zum Marbidenkloster, wo die Leichname der angeblichen Wolfopfer noch aufgebahrt waren. Dort machte insbesondere Tsaekal die Bekanntschaft mit dem Apothecarius Rupert. Eigentlich machten wir genau das, was wir immer tun. Tsaekal zog sich aus und verwandelte sich in den uns bekannten Wolf, damit er Witterung aufnehmen konnte. Rikbert flennte und jammerte, was denn in uns gefahren wäre und ich musste sehr stark an mich reißen, ihm nicht körperlich weh zu tun.

Rupert allerdings hatte die Augen zusammen gekniffen, ermahnte uns zu gehen, doch als keiner von uns reagierte, erschien aus dem Nichts eine schwarze Kugel die Rupert und den Wolf Tsaekal einhüllte und in die sich Hagen auch hinein wagte. Wenige Augenblicke später waren alle drei wieder sichtbar, Tsaekal allerdings in seiner menschlichen Gestalt. Er war sichtlich eingeschüchtert und machte im Nachhinein Andeutungen, dass es sich bei Rupert um einen Bekannten von Boronides handeln könnte. Er hatte eine Abmachung mit dem Apotheker getroffen und wir machten uns auf zu einem Gut etwas außerhalb der Stadt wo vom Wolf Gebissene einquartiert wurden. Auf dem Weg entdeckten wir einen misshandelten Mann, dessen Spuren sich bis zu eben jenem Gut zurück verfolgen ließen. Am Gut trafen wir auf Lahalee eine alte elfische Bekanntschaft. Tsaekal machte ihre schwere Vorwürfe über die scheinbaren Gräueltaten, die offensichtlich den Schutzbedürftigen dieser Einrichtung zugefügt wurden. Diese Anschuldigungen wies Lahalee auf schärfste zurück.

 

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