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Die Brücke von Celduin – Teil 3

20. September des Jahres 2948 des Dritten Zeitalters
Thal, Wilderland

Heute gegen Abend kamen wir sicher in Thal an und wurden von Lady Una aus Dorwinion fürstlich entlohnt. Außerdem wurden wir von Ritter Alfrim eingeladen, anlässlich der Versammlung der Fünf Heere einem Rat beizuwohnen. Da wir hoffen zu dieser Zeit hier auf Gandalf zu treffen, werden wir dieser nur zu gern nachkommen.

Wie es scheint, waren wir in der Nacht vom 16. auf den 17. September wieder einmal zur rechten Zeit am rechten Ort. Nachdem wir den Angriff der Ostlinge zurückgeschlagen und Borlad ein Ende bereitet hatten, führten wir eine kurze Unterhaltung mit der etwas ungewöhnlichen Dame aus Dorwinion. Sie stellte sich als Lady Una vor und schaffte es ob ihrer südländischen Schönheit recht schnell, Hergrim und Eirik zu „rekrutieren“. Eirik wurde mit ihrem Schutz betraut, Caleb, einer der verbliebenen Wächter, sollte ihm dabei helfen. Da unser Plan nicht viel anders aussah, machten wir uns teilweise etwas belustigt an die Arbeit. Nach einer kurzen Unterredung mit den Hirten, welche von den Truppenbewegungen nicht viel mitbekommen hatten, sich nun aber auf den Weg machten die umliegenden Höfe zu warnen, halfen wir dabei die Toten der Karawane zu bestatten. In der blutroten Morgendämmerung entzündeten wir dann den großen Haufen mit den Leichen der Angreifer, Borlad obenauf, und machten uns auf den Weg gen Norden.

Der folgende Tag verlief glücklicherweise ereignislos. Bis auf zwei Schwärme Blutkrähen, gab sich der Feind nicht zu erkennen. Die scharfen Augen Earendils entdeckten allerdings in den Ausläufern des Grauen Gebirges ein Aufblitzen grünlichen Lichtes, welches uns allen nicht besonders gefiel.

Als wir uns am Abend des 18. Setptember schon einige Zeit am Lagerfeuer niedergelassen hatten, sprang Eirik auf einmal auf und ließ die Wachen wecken. Uns erklärte er, dass der Stein, welchen er um den Hals trägt, die Macht besitzte vor Schattenkreaturen zu warnen. Gemeinsam schauten wir uns um und entdeckten rot leuchtende Augen in Richtung des Aaltümpels. Eirik, Earendil und ich machten uns auf dem Weg dorthin, konnten aber „nur“ die Spur eines riesigen Wolfes finden. Earendil und mir war sofort klar das es sich bei der Schattenkreatur, vor welcher der Stein gewarnt hatte, um den Werwolf vom Düsterwald handeln musste. Glücklicherweise war er so schnell verschwunden wie er gekommen war.

Gerade als wir uns auf den Rückweg zum Lager machen wollten, entdeckte Eirik am Aaltümpel den Schein eines Lagerfeuers. Mehr als beunruhigt informierten wir die anderen und schlichen dann in diese Richtung. Doch wir wurden entdeckt und von einem hühnenhaften Beorninger, welcher sich als Grimwulf vorstellte, ans Feuer eingeladen. Fast so groß wie Beorn selbst, ungepflegt und in prophetischen Rätseln sprechend, machte er auf uns keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck. Während des Gespräches, bot er an, uns auf die Spur des Wolfes zu bringen. Grimfast, der den Wolf unseres Wissen nach jagte, würde er nicht helfen, aber bei uns fände er es interessant, wie wir einen Jäger jagten, der niemals zum Gejagten werden würde.

Er erwähnte das Aerandir ein guter Mann sei und das er wie der Wolf für tot gehalten würde. Die Orks hätten ihr Ziel zwar verfehlt, aber unserem Schicksal würden wir dennoch nicht entgehen. Denn im Süden und Norden würden sich neue Stürme zusammenbrauen und der Wolf sei nicht der einzige Schatten aus alter Zeit. Zum Abschied riet er uns noch die Zeit der Feste zu genießen. Ein gar merkwürdiger Mensch, welcher nicht ganz im hier und jetzt zu verweilen scheint. Diese Einschätzung teilten auch Hergrim und Roderic, als wir ihnen von der Begegnung berichteten. Sie waren bereits früher einmal auf Grimwulf gestoßen, kurz bevor der Wolf aufgetaucht sei, und dort war er bereits merkwürdig und genauso elbenfeindlich wie Earendil es nun miterlebt hatte.

Am 20. September trafen wir dann nach zwei weiteren Tagen ohne Vorkommnisse auf die Straße zum Drachenkopf. Hier entschied Lady Una, welche sich die letzten Tage sehr rar gemacht hatte, das sie direkt nach Thal reisen wolle. Auch wenn die Straße eigentlich sicher sein sollte, ließen wir es uns nicht nehmen die Karawane auch noch das letzte Stück des Weges zu begleiten.

4. November des Jahres 2948 des Dritten Zeitalters
Esgaroth, Wilderland

Nachdem wir am 21. September wieder in Esgaroth angekommen waren, machten wir uns sogleich auf den Weg, um Hauptmann Halfdan Bericht zu erstatten. Wir fanden ihn zusammen mit Meister Farald in der Bognergilde und bis auf Eirik kamen danach alle im Goldenen Drachen unter.

Die darauf folgenden Tage waren geprägt von allerlei Besorgungen, Treffen und Feiern und so wurde uns die Zeit nicht langweilig bis am 1. November das Tunier um den Schwarzen Pfeil ein weiteres Mal begann. Mehr als 200 Schützen waren von nah und fern gekommen um sich zu messen und unser Freund Earendil kann sich damit rühmen unter den fünf besten gewesen zu sein. Im Stechen schied zuerst Freyda von den Bognern der Seestadt aus, aber auch Sigmar von den Königlichen Schützen aus Thal musste sich letztendlich dem Bogen von Beranhild der Schnellen aus Waldhall geschlagen geben.

Dieses Jahr gelang es uns zum ersten Mal dem gesamten Fest beizuwohnen und so konnten wir am 3. November die riesigen Adler aus Feuerwerk bewundern. Morgen früh werden wir wieder in Richtung Thal aufbrechen und dort an der Versammlung der Fünf Heere teilnehmen.

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