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Die Ruinenstadt

6. Oktober 2946 DZ
Am fortgeschrittenen Nachmittag, wenige Meilen vor dem Waldtor erspähte der Waldmensch ein Esgarother Boot am Westufer. Hier müssen die Zwerge ihre Fahrt flussabwärts beendet haben. Unser kleiner Suchtrupp tat es ihnen gleich und stieß in diesem Sumpfwald auf die Überreste einer alten, gepflasterten Straße, die nach Südosten führte. Die Spuren zeigten an, dass die Zwerge auch diesen Weg genommen hatten.

Der Bardinger wurde plötzlich von Galgenkraut am Hals in die Höhe gezogen. Der Waldelb schoss ihn mit einem Pfeil herunter bevor er erstickte. Als er in den Sumpf plumpste, griffen uns zwei Moorhexen an. Der Beorninger und der Waldmensch erschlugen sie mit gewaltigen Hieben Ihrer Äxte. Bei einer kurzen Rast entdeckten wir, dass im Sumpf Ruinen alter Häuser versprengt waren.

Die Straße führte uns in eine Ruinenstadt und die Spuren der Zwerge führten bis zu einem Tümpel, in dem eine kleine Insel war. Von dieser ertönte ein unheilvoller Gong, dessen Klang einen in einen Zauberschlaf versetzen konnte. Beim ersten Mal musste der Beorninger den Waldelben wieder zur Besinnung bringen, der sonst schnurstracks in den Tümpel gegangen wäre. Nach einer ergebnislosen Umrundung des Tümpels waren es der Waldelb und der Beorninger, die den Bardinger und den Waldmenschen wieder wachriefen. Hier konnten wir nicht sicher übernachten.

Der Waldelb schwamm zur Insel, fand aber außer einem stinkenden und viel zu engen Kamin keinen Eingang in die verfallene und versunkene Gebäudeanlage. Doch unter Wasser gab es ein Tor, das hineinführte. Im reglosen Wasser waren sogar die Spuren der Zwerge, die hier entlanggegangen waren, auszumachen. Wir tauchten hinein und erkundeten eine einst oberirdische Gewölbeanlage.

Hinter einer Tür hörten wir Stimmen. Der Waldmensch und der Waldelb huschten hinein in einen ausgedienten Weinkeller und beobachteten, wie ein Schatten in die Leiche eines Sumpflings fuhr. Der beseelte Leichnam begann zu sprechen und fragte, ob man von den Zwergen die Karte und den Schlüssel bekommen hätte. Die Zwerge lagen ohnmächtig und gefesselt auf dem Boden. Ein Goblin hielt beides hoch. Die Leiche sagte, sie würde jemanden schicken, bevor der Schatten wieder aus ihrem Körper fuhr. Der Waldmensch berichtete dem Bardinger und dem Beorninger, die beide vor der Tür geblieben waren.

Er kehrte wieder zurück in den Weinkeller bevor die beiden anderen hineingestürmt kamen. Wir beschossen die lebenden Sumpflinge mit Pfeilen, doch diese wurden durch große Fledermäuse, die sich von der Decke auf uns stürzten, unterstützt. Wir konnten die meisten erschlagen, waren aber bald am Rande unserer Kräfte angelangt. Da schloss sich der Golbin dem Kampf an und rang den Beorninger rasch nieder. Dem Walbelb war es vergönnt ihn mit zwei glücklichen Pfeiltreffern tiefe Wunden zu schießen.

Eine Fledermaus konnte entkommen. Doch die Zwerge waren befreit und wir mussten erst einmal rasten.

 

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