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Wiedersehen in Grangor

Es verging nicht viel Zeit bis sich die Wege der Gefährten trennten. Die Höhle des Drachen mit samt seinem sehr seltsamen Druiden und seinen Prüfungen, lag hinter ihnen. Ein jeder hatte seine eigenen Verpflichtungen und musste sich diesen auch wieder widmen. Ninjo reiste nach Gareth zu Forschungszwecken, Don Marco zu einem Turnier um danach wieder zu seinem Bruder zurück zu kehren, Kolja machte seine Aufwartung bei seinem Finanzier und Erian Tappenbek verschlug es dahin wohin ihn seine Nase gerade weiste.

Nur ein paar Monate vergingen, aber Kolja genügten diese vollauf. Es gab eine Unterredung mit seinem Herrn und man einigte sich auf eine Schuldtilgung seiner Ausbildungskosten über die nächsten Jahre. Nachdem der Vertrag unterzeichnet war machte er sich direkt wieder fort aus dem Bornland. Sein Ziel war das Institut der Arkanen Analysen zu Kuslik. Nach beschwerlicher Reise galt es zügig Fuß zu fassen, denn die jährliche Schuldrate muss verdient werden. Nach ein paar Erkundigungen findet Kolja einen Alchemisten, dessen Labor er mitnutzen kann, für einen angemessenen Mietpreis versteht sich. Um das ersparte also möglichst gewinnbringend zu investieren braucht er Zutaten, möglichst günstig. Er bekommt den Tipp das in Grangor bald die bekannte Warenmesse stattfinden wird. Also begibt er sich abermals auf Schusters Rappen.

Don Marco und nunmehr Dr. Ninjo Lattantiani – soviel Zeit muss sein – verabreden sich in Methumis zur Doktor Feier des eben erwähnten. Da der Archäologe nun nicht recht weiß was er mit seiner ganzen Zeit anfangen soll, unterbreitet ihm Don Marco das Angebot ihn nach Grangor zu begleiten. Er muss im Namen seines Bruders einen Geschäftsfreund aufsuchen und ein paar Dinge regeln. Ausserdem wäre ja bald die bekannte Warenmesse, die zwar nicht so interessant ist, aber der Karneval der ebenfalls zur gleichen Zeit abgehalten wird wäre durchaus interessant und amüsant. Nur ein paar Tage später treffen die beiden auf Erian Tappenbek in der Handwerksstadt Silas. Auch den Beglücker des weiblichen Geschlechts treibt es zum Karneval nach Grangor.

Es ist der 7. Rahja als die drei Mittagsrast neben der Reichsstraße machen, als die drei auf Kolja treffen, der sie natürlich nicht bemerkt hatte sondern ganz seinen eigenen Gedanken nachhing, aber das Wiedersehen ist dennoch sehr herzlich. Gemeinsam wird man die restlich Strecke nach Grangor in Angriff nehmen. Und schon am Abend wird die Runde nochmal um 2 Personen größer. Der Zwerg Durmod, ein Arzt, und sein Geselle Thalian sitzen bereits beim Bauer Diego und wollen ebenfalls nach Grangor zur Warenmesse. Und einfach weil es sich so ergibt reist man zusammen weiter.

Am 8. Rahja erreicht man gemeinsam die Fährstation in Sicheln. Von dort aus muss man eine Fähre oder ein Floss nehmen um überhaupt auf eine der Inseln von Grangor zu gelangen. Es ist natürlich allerhand Volk unterwegs, denn der Karneval beginnt bereits heute abend und wie man vernimmt mit einem prächtigen Bankett vieler Handwerksleut und Kaufmänner. Das Gedränge und Geschiebe auf dem Floss ist derart schlimm, das ein kleiner Junge über Bord geht. Beherzt und erfahren springt Dr. Ninjo in die Flußmündung des Phecadi und zieht den kleinen wieder auf das Floss.

Tropfnass aber wohlauf liegen beide an Deck, als sich durch die Menge ein Mann und seine Frau schieben. Überschwenglich bedanken sie sich bei Ninjo für die Rettung des Sohnes. Growin der Jüngere Haflenbecher ist ist so erfreut und glücklich über den Heldenmut, dass er darauf besteht die versammelten 6 zu sich nach Hause einzuladen. In der Stadt wäre eh kein Zimmer mehr zu bekommen und bei ihm zu Hause sei schon genug Platz. Man nimmt dankend an. Natürlich ist seine Frau Neliane ebenfalls zu Herzen gerührt, dass ihr Troben mit dem Schrecken davon gekommen ist.

Auf einem der Landungsstege in Grangor werden von der Liliengarde die Waffen der Ankömmlinge abgenommen und im Zollhaus verwahrt. Im Gegenzug erhält man einen Pfandschrieb, so dass man bei Abreise sein Hab und Gut wieder abholen kann. Da der Haflenbecher ein Bürger dieser Stadt ist, ruft er trotz langer Warteschlange eine Gondel herbei und durch die Kanäle der Stadt wird man zum Anwesen der Haflenbechers gestakst. In dieser Zeit erzählt Growin über seine Geschäfte und über Grangor als solches.

Im Anwesen selber empfängt Growin der Ältere seinen Sohn und dessen unerwartetes grosses Gefolge. Er macht die betrübliche Mitteilung, das leider kein Platz mehr vorhanden ist für weitere Gäste. Aber er setzt ein Schreiben auf mit dem es kein Problem sein sollte, in einem Gasthaus unterzukommen. Growin der Jüngere ist ein wenig enttäuscht, dass er die sechs nicht bei sich zu Hause bewirten kann. Als Wiedergutmachung lädt er alle zum heutigen Festmahl der Bürger Grangors ein.

Auf dem Weg zum genannten Gasthaus müssen allerhand Brücken überquert werden. Aber die Gefährten bekommen so einen ersten guten Eindruck von der wohlhabenden Stadt Grangor. Der Eindruck wird allerdings ein wenig getrübt, als aus einem Haus ein Toter heraus getragen wird, dem man anscheinend die Kehle durch geschnitten hat. Und das zur Mittagsstunde. Die Wirtin Umya Kalderon des ‘Zum blauen Phecadi‘ ist sichtlich erregt über das Schreiben des Haflenbechers und obwohl schon alle Zimmer belegt sind, wird Platz geschaffen. Und zwar zum Staunen aller Beteiligten durch Rauswurf einer anderen Reisegruppe.

Nachdem die Zimmer bezogen sind, trifft man sich wieder im Schankraum und lernt dort die ‘Tuch-HändlerinElwinje Liskaro kennen. Kolja verplappert sich ein wenig und schon ist man zu siebt die auf das Festmahl der Bürgerschaft gehen. Büttel kontrollieren den Einlass auf den Platz und es gibt allerhand Essen und dargebotene Unterhaltung. Richtig aufregend ist es aber nicht. Und als der Bürgermeister ein Podium betritt, wird die Stimmung vollends abgewürgt. Man hat das Mitglied der Bürgerschaft Thomiban Salfridjes ermordet aufgefunden. Und um sein Andenken zu wahren, sei das Fest nun beendet.

Es kursieren sofort allerhand Gerüchte. Die blutige Krimhilde hat ein weiteres Opfer geholt. Oh nein, das war bestimmt der Schwarze Bräcker, der schlimmste Verbrecher Grangors. Und so weiter und so fort. Trotzdem es scheint allerlei los zu sein in Grangor und so bietet man Growin an ihn und seine Frau nach Hause zu begleiten, sicher ist sicher. Dies hätte man sich vielleicht sparen sollen, denn just als man die beiden sicher zu Hause abgeliefert hat, wird Mitternacht geschlagen. Und zu Zeiten des Karnevals macht nun die Lumpenbrigade die Stadt unsicher. Obwohl Erian gute Führung leistet wird man auf einer Brücke von einer solchen unseligen Brigade aufgebracht. Es wird Schabernack getrieben, aber nachdem man den Wegzoll entrichtet hat, wollen sich alle wieder auf den Weg machen.

Just in diesem Augenblick, gellen die Rufe ‘Mörder! Mörder’ über die nassen Strassen Grangors. Die Lumpenbrigade ergreift die Flucht, abermals die blutige Krimhilde im Verdacht. Don Marco voran eilen sich die fünfe zur Quelle der Schreie. Eine Frau hat ihren Mann mit blutiger Kehle gefunden. Durmod eilt nach oben um zu schauen ob noch was zu retten ist. In seinem Schlepptau Kolja, der sich den Tatort einmal etwas genauer ansehen will. Don Marco, Erian und Ninjo versuchen derweil die Frau zu beruhigen und etwas über den Tathergang zu erfahren.

Schon bald trifft die Liliengarde ein und der Amtsmann Van der Waard stellt sich vor und will wissen was lost ist. Durmod berichtet, das es aussieht als wäre dem Opfer die Gurgel heraus gerissen worden, wie von einem Biss eines wilden Tieres oder wirklich großen Pranken. Kolja Turleff hat unterdessen seine Untersuchungen des Tatorts auch abgeschlossen und kommt die Treppe herunter und gesellt sich zum Amtsmann und den anderen. Ohne jemand bestimmtes anzusehen, murmelt er für alle vernehmbar. ‘Vielleicht ein Magier. Eher unwahrscheinlich. Vielleicht eine Chimäre. Wahrscheinlicher. Gar ein Dämon? ‘

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