Tsaekals Erzählungen

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Tsaekals verschlungene Wege:

Nordwalser Höhen – Phex 1023 BF bis Praios 1024 BF

Etwas war anders, nachdem wir den flammenden Berg verlassen hatten, der Samen Grandaels war erwacht und trieb unnachgiebig Wurzeln in mein Herz, fälschlicherweise dachte ich, dass ich seiner Herr werden kann, und auch Wolfsmonds Nähe milderte den Zorn, den ich mehr und mehr verspürte. Oder zumindest redete ich mir das ein.

Noch Ende Phex 1023 verließen sie und ich unsere Gefährten, ein wenig Ruhe und Zeit um sich ausschließlich auf einander konzentrieren zu können war das Ziel (und dabei war es hilfreich, den abschätzenden Blicken Isbloms zu entkommen). Wir zogen uns in die Nordwalser Höhen zurück, bauten uns eine einfache Hütte und verbrachten viele Stunden zusammen, einfach als Mann und Frau – das Leben war einfach und erfüllend, nur die Unruhe und das Verlangen nach Blut verschwanden niemals ganz. Recht bald fassten wir den Plan, Nachwuchs in die Welt zu setzen, die Umsetzung blieb jedoch erfolglos – vielleicht ein Segen im Nachhinein. Ich merkte, dass ich trotz der simplen Perfektion, die diese Tage boten niemals voll zufrieden war, ich nahm die Wut wahr, die ich auch in manchen Momenten auf sie hatte – zumeist Kleinigkeiten, welche ich vormals noch nicht einmal bemerkt hätte – doch diese ignorierte ich.

In den Morgenstunden eines Tages – während der Namenlosen Tage – wachte ich nackt gut 4 Meilen außerhalb unserer Hütte auf, mein Körper blutbesudelt und kupferner Geschmack in meinem Mund. Ich kehrte schnell zur Hütte zurück – nicht suchend, was ich gerissen hatte und mich kurz auf dem Weg im Fluss waschend – Wolfsmond schlief noch und hatte mein Verschwinden nicht bemerkt oder sagte zumindest nichts dazu. Ich schwieg ihr gegenüber ebenso, auch das Wissen, dass der Zorn gemildert war verdrängt ich erst einmal.

Ein weiteres Mal wurde ich Anfang Praios nahe einem Fluss wach – diesmal den Riss dicht neben mir – ein mächtiger Firunsbär. Diesmal bemerkte Wolfsmond mein Zurückkommen, ich schwieg jedoch und beachtete sie nicht.

Ende Praios fasste sie den Entschluss zu ihrem Vater aufzubrechen, um ihn ob ihrer scheinbaren Unfruchtbarkeit zu befragen, überkam mich die kalte Wut und ich begann mich zu verwandeln. Als großer Mannwolf fiel ich über sie her und es bedurfte aller verbliebenen Willenskraft, ihr nicht die Kehle zu zerreißen. Zum Glück ließ ich von ihr ab, zog mich von ihr zurück und als sie heulend vor mir lag verschwand ich in die Nacht hinaus. Am nächsten Morgen kehrte ich noch einmal zurück, ich witterte deutlich, dass sie Angst vor mir hatte, auch wenn sie mir diese versuchte nicht zu zeigen. Ich sagte ihr kurz, dass ich sie liebe, dass es mir leid tut und das ich erst zu ihr zurückkehren werde, wenn ich mich unter Kontrolle habe. Dann packte ich schnell die nötigsten Dinge und verließ die Hütte.

Norburg – Praios bis Phex 1024 BF

Meine Reise führte mich auf kürzestem Weg nach Norburg zum hoch angesehenen Apothekarius Rupert. Von unserer ersten Begegnung her wusste ich noch, dass er ebenso mit diesem Fluch geschlagen war, doch ihm war es gelungen, die Bestie in seinem Inneren zu zügeln und sie sich untertan zu machen. Er war bereit mich zu sich zu nehmen und zu lehren: Ich lernte, die ungezügelten Emotionen besser zu kontrollieren. Durch Meditation, rigide Kontrolle über den Körper und die eigenen Gefühle lernte ich nach und nach, den dunklen Bedürfnissen zu widerstehen und ich lernte schnell – wie er anmerkte. Er selbst wurde als junger Mann im Heer von Bosporan von einem Werwolf verletzt und brauchte viele Jahre, um diesen Fluch als Gabe für sich nutzen zu können.

Bei mir war es anders, nicht ein einfacher Werwolf, sondern Grandael selbst, der Sohn Kyrjakas, war es der mich mit der Krankheit infizierte. Doch auch Larka hatte mich berührt und ihr Segen schien mit dem dunklen Keim zu ringen und mir Kraft zu geben. Neben den Techniken, die er mich lehrte, die Kontrolle zu halten und die Gabe – wie er es nannte – besser zu kontrollieren, lehrte er mich das flüssige Lesen und Schreiben. Ein gesunder und starker Geist braucht Nahrung – wie er sagte – und so lernte ich in dieser Zeit viel über die Geschichte der Welt, Mythen, Gesetze und Metaphysik. Seine Lehren hatten nichts mit Glauben oder Mystik zu tun, sie dienten alle nur dazu, den Geist zu stärken.

Ich lernte nicht nur eine Gestalt anzunehmen, sondern viele – Neben den Wolfskörpern und dem Mannwolf auch einfach Teile meines Körpers zu verformen. Faszinierender Weise unterschied sich die Fellfarbe des Mannwolfs stark von Verwandlung zu Verwandlung – von einem glanzlosen Pechschwarz bis hin zu einem strahlenden Silberweiß in den Momenten, in denen ich komplett die Kontrolle hatte. In dieser Zeit öffnete sich der Apothekarius immer weiter und erzählte viele Geschichten aus seinem Leben, fasst schien es so, dass der kleine Mann froh war, jemanden seinesgleichen gefunden zu haben, ich hatte jedenfalls das Gefühl, das sich eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit entwickelte.

Rupert stammte aus Bosporan und diente als junger Legionär in der Armee. Kurz vor Kriegsende, während der endgültigen Eroberung des Alhanischen Königreiches, wurde er nach der Schlacht von einem Werwolf, einem Mitglied der alten Herzogenfamilie Ehrenstein, erst gebissen und später aus Reue geheilt. So blieb er in Tobrien zurück und wurde vom Erzlykanthropen des alten Adelsgeschlechtes unterwiesen und lernte Kontrolle über seine Verwandlung zu erlangen. Seine neuen Kenntnisse u.a. über Kräuter und andere Substanzen verhalfen ihm, sein Leben zu verlängern.

In Norburg lebt er bereits seit Gründung der Stadt (25 v. BF, damals Starpnika), er hat den Exodus der Norbarden, den Aufstieg und Fall der Goblins und Theaterritter miterlebt und kennt viele Geheimnisse der Vergangenheit. In der Stadt gilt er als anerkannter und respektierter Apothekarius, der für die Halle des Lebens und das Marbidenhospiz des Ordens zur Sanften Ruhe u.a. als Coroner arbeitet. Er lebt sehr zurück gezogen, doch scheint er einen tiefen Einblick in die Politik, den Adel und die Kirche des Bornlandes zu haben.

In der Stadt lernte ich drei Gjalskerländer – Torge, Sveron und Sareena – kennen, durch ihre Verbundenheit zu den Tiergeistern waren wir uns sehr nahe und einige Abende verbrachten wir gemeinsam. Ihre lebhaft-stürmische Art erinnerte mich an Styrvake, gleichzeitig bildeten sie einen angenehmen Kontrast zur ruhig-beherrschten Art Ruperts. Durch sie lernte ich einige Brocken Thorwalsch und von ihnen erhielt ich meine ersten Tätowierungen – von ihrem Volk mit Stolz getragen – zeigen sie wichtige Stationen meines Lebenswegs.

Dann traf ich auf Fjadir von Bjaldorn, den es auf der Suche nach Verbündeten wieder nach Norburg verschlagen hatte. Natürlich erinnerte ich mich an meinen Schwur und so begleitete ich ihn Richtung Bjaldorn auf eine erste Erkundungsmission ob der Lage in der Stadt. Rupert ließ mich gehen, gab mir aber zu verstehen, dass ich jederzeit wieder willkommen bin.

Bjaldorn – Phex bis Peraine 1024 BF

Auf dem Weg nach Bjaldorn gesellten sich auch Lyoscho und Balthasar zu uns (beide auf der Suche nach ihrer Mutter) und auch Isblom, sie folgte einer Vision. Ob sie nun nichts wusste oder einfühlsam genug war – von ihrer Schwester sprach sie nicht, genauso wenig wie ich.

In der Stadt herrschte großes Leid, viele Einwohner waren Gefangene oder wurden als Sklaven fortgeschafft, doch wir konnten wenig tun – Blotgrim, Eisbarbar und Nagrach-Paktierer und ein Untergebener des verfluchten Halman von Gareth, herrschte mit gut 250 Söldnern über die Stadt – selbst für uns zu viele Soldaten.

Bernik von Bjaldorn – einst ein Knecht – nun seit 1021 BF neuer Geweihter des Firun, ließ uns in den Eispalast ein und dort trafen wir Liwinja von Bjaldorn – ein Wiedersehen mit seiner Schwester, welches Fjadir nach all der Verzweiflung, welcher er fast erlegen war, neue Kraft schenkte. Sie versorgte im Inneren des immer noch von Eis umschlossenen Kristallpalastes die wenigen Überlebenden Bjaldorns, vor allem viele Alte und Kinder.

Unbemerkt, so wie wir gekommen waren, verließen wir die Stadt, wohl wissend, dass dies nicht unser letzter Aufenthalt in Bjaldorn sein würde.

Nordlande – Peraine 1024 BF bis Rondra 1025 BF

Unsere Wege trennten sich bald darauf, ich zog weiter in den Norden mit dem Ziel, Larka die Königin der Silberwölfe aufzusuchen, als sich mir der Weiße Mann zeigte, immer noch in der Gestalt des großen und mächtigen Firunsbären. Er führte mich weiter in den Norden, zeigte mir, dass mein Weg zumindest erst einmal nicht zu Larka führt, sondern Firuns Spuren folgt, so begleitete ich ihn.

Mit ihm zusammen bestieg ich erneut Frunus Thron, dort oben erhielt ich zwei Visionen: Zuerst sah ich Firuns Wilde Jagd durch das Land ziehen, ich war selbst Teil davon, seinen Speer gen Himmel streckend, stürmte ich einem nicht sichtbaren Feind entgegen. Auch Graufang war Teil der Jagd, ebenso wie die anderen Himmelswölfe.

Danach sah ich eine dunkle Kaverne ohne Namen, doch ich wusste, dass sie in den Nebelzinnen lag und Firun heilig ist. Glorana und ihre Schergen schienen ein sinisteres Ritual zu planen, ich wusste, dass sie diese Dunkle Halle zerstören oder entfesseln wollten.

Diese Bilder einer mögliche Zukunft mit mir tragend, verließen wir den Asainyf wieder, unser Weg führte uns zu weiteren Heiligtümern des Alten vom Bergs: die Hängenden Gletscher, das Haus der Eisigen Stelen und die Arögrotte in Weiden. Der Weiße Mann zeigte mir viele Bilder und Visionen, ich erfuhr, dass sich der Glaube an die Himmelswölfe und der Firunsglaube sehr ähnlich sind, in den Geschichten tauchten häufig beide nebeneinander auf. Auch Kyrjaka war einst Teil der Wilden Jagd, doch auch in den Geschichten der Südländer wurde sie verstoßen.

Ich erkannte, dass es viele ähnliche Legenden meines Volkes und der Firunskirche gab. Viel wichtiger war jedoch, dass der Glaube mir Kraft und Ruhe gab. Während Ruperts Lehren mir halfen, Grandaels Samen zu beherrschen, schwächte die Zuwendung zu Firun seine Macht, sie gab mir Zuversicht und Stärke. Ich merkte, dass ich mich dem Alten vom Berg mehr und mehr zugewandt fühlte und seine Lehren an vielen Stellen meinen eigenen Überzeugungen entsprachen.

Kurz nachdem wir die Arögrotte verließen trafen wir auf einen weiteren Geweihten Firuns, Bruder Eisbart vom Bund der Weißen Wanderer. Er schien den Weißen Mann nicht zu bemerken und auch ich stellte fest, dass dieser verschwunden war, nachdem sich Bruder Eisbart und ich begrüßt hatten. Dieser, trotz seines Alters, hünenhafte Mann schien keineswegs überrascht zu sein, mich zu sehen, er bot mir an, mich auf seinem Weg zu einem abgelegenen Kloster des Frostvaters zu begleiten. Schnell erkannte er die Waffe, die ich bei mir führte und er lehrte mich den Umgang mit ihr. Nach drei Wochen kamen wir im Kloster der Stillen Einkehr an, die dort lebenden 6 Mönche waren aufgrund ihres Schweigegelübdes keine angenehmen Gesprächspartner, dennoch lernte ich in der beachtlichen Bibliothek des Ortes einiges mehr über die Götter und Legenden der Gläubigen.

Nachdem Bruder Eisbart das Kloster im Ingerimm verließ, begann auch ich, von Zeit zu Zeit um das Kloster zu streichen, als Wolf fand ich bald ein Rudel Silberwölfe, welche mich als einen der ihren (und wenn ich es zugelassen hätte auch als Alpha) erkannten.  In dieser Zeit – zwischen Lernen im Kloster und herumstreifen in der Wildnis – lernte ich den durch Grandaels Samen verursachten Drang zu töten und zu fressen besser zu bändigen, auch der Lockruf durch den Vollmond wurde weniger stark. Tatsächlich schien es so, dass die Mischform mehr und mehr einfach eine weitere Möglichkeit wurde, wie sich der Segen der Himmelswölfe an die Nuanaä-Lie offenbarte. Tatsächlich las ich auch davon, dass es in der Urzeit den Nivesen häufiger möglich gewesen sein sollte, frei zwischen Menschen- und Wolfsgestalt zu wechseln.

Als es Zeit wurde, vor Wintereinbruch zurück in den Süden zu ziehen, schenkten mir die Geweihten eine Mondsilberkette mit einem nahezu schneeweißen Bergkristallanhänger. Diese Kette schien vom Wintervater persönlich gesegnet, nicht nur verbrannte mich das Mondsilber nicht in der Mannwolfgestalt, sie schien auch zu wachsen und zu schrumpfen um sich jeder Form anzupassen. In der Nacht nach meinem Aufbruch sah ich im Traum erneut mich als Teil der Wilden Jagd, diesmal jedoch komplett silberweiß bepelzt in der Kriegsform den Speer meines Herren schwingend und Tod und Verderben über seine Feinde bringend.

Geistreise & Winterlager – Rondra bis Boron 1025 BF

Nachdem ich 10 Tage gereist war, traf ich in der Wildnis auf den Nieijaa Karuukijo, auch er erkannte mich und akzeptierte meine Veränderung. Er wurde begleitet von der Schamanin Paakauka und gemeinsam reisten wir nach Süden zum Winterlager der Nivesen. Eines Nachts, als wir vor einem Eissturm Schutz in einer Höhle suchten, sagte Paakauka, dass dies der richtige Ort und die richtige Zeit wären und bot mir an, meinen Geist mit in die Welt der Toten zu nehmen, dankend nahm ich an.

Das Verlassen meines Körpers fiel leicht und auch der Wechsel in die andere Sphäre, was ich dort sah überraschte mich dennoch und überforderte mich auch einen Moment. Ich war umrundet von zahllosen Geistern, zahllose Nivesen, auch Teile meiner alten Sippe, Rudel von Rau- und Silberwölfen, sogar Werwölfen liefen um mich herum, auch die Himmelswölfe meinte ich weiter entfernt zu sehen, Graufang schien mich interessiert zu beobachten.  Auch wenn sie sich einander oft nicht freundlich gegenüber zeigten, anknurrten und teilweise auch angriffen, schien ich von allen akzeptiert zu sein, ich wusste nur selbst nicht, wohin ich gehörte.

Zwischen all diesen sah ich meinen Vater, meine Mutter und meine zwei Schwestern und auch andere meiner Sippe Kaiku stehen, die meisten keinen Tag gealtert und somit schon lange tot, sie schauten zu mir und sprachen nicht – doch es bedurfte auch keiner Worte. Nach einem kurzen Moment der Unsicherheit lächelte ich ihnen zu und – womit ich nie gerechnet hätte – sie lächelten zurück. Vorsichtig und unsicher ging ich auf sie zu, meine Mutter umarmte mich, mein Vater legte mir seine rechte Hand auf die Schulter und nickte. Die beiden Kleinen umarmte ich ein letztes Mal. In diesem Moment hatte ich das Bedürfnis ihnen alles zu erzählen, doch sie schüttelten nur den Kopf als ich anfing und ich wusste, dass sie es schon wussten – auf eine Art schienen sie mich all die Jahre begleitet zu haben.

Was hätte ich dafür gegeben, in diesem Moment Wolfsmond bei mir zu haben, dieses mit ihr teilen zu können. Wir verwandelten uns in Wölfe und begannen mit einander zu spielen, bald nicht mehr nur sie, sondern alle Wölfe um uns herum: spielen, jagen, kämpfen – sei es für einen Platz in der Rangordnung oder einfach so. Natürlich blieben die Himmelswölfe außen vor, ihr Anwesenheit vergaß ich jedoch bald.

Nach dieser scheinbar ewigen Zeit rief mich Paakauka zu sich, ich hatte sie vergessen, aber auch sie schien die ganze Zeit beobachtet zu haben. Sie legte mir ihre Hand auf die Stirn und mit einem Mal sah ich wieder die Dunkle Halle vor mir, erneut Glorana und ihre Schergen, aber diesmal sah ich mehr: Eine große Menge Thorwaler stürmte in die Kaverne, von der ich nun wusste, dass sie sie Darken Hjalla nennen, um die Eishexe aufzuhalten. Dann wurde es schwarz um mich und ich kam langsam wieder in der Höhle auf Dere, in der wir unser Nachtlager aufgeschlagen hatten, zu mir.

Als wir Ende Travia im Winterlager der Nivesen ankamen, war dort bereits emsiger Betrieb. Nach und nach trafen die einzelnen Stämme ein und bald wurde es voll. Dort traf ich auch Amuri wieder und – es mochte an der alten Vertrautheit liegen – ich erzählte ihr viel von dem, was mir in den letzten zwei Jahren passiert war, dies schreckte sie nicht ab, ganz im Gegenteil schien es eher ein altes Interesse von ihrer Seite zu wecken. Beinahe ging ich auf ihre Verlockungen ein, aber es gelang mir, mich zu beherrschen und ihr begreiflich zu machen, dass mein Herz immer noch für Wolfsmond schlägt, sie schien dies zu verstehen und akzeptieren zu können, tatsächlich schien sie sich sogar für mich zu freuen. Diese Nacht verbrachten wir gemeinsam eng beieinander am Feuer liegend, es war auf ihre Art ein Abschied, das war uns beiden klar. In den nächsten Wochen sahen wir uns nur noch vereinzelt, stets waren diese Begegnungen jedoch freundlich und jedes Mal schmerzte mich der Abschied ein wenig.

Im Boron traf auch Kailäkinnen im Winterlager ein, er war ebenfalls sehr an den Dingen interessiert, die ich ihm zu erzählen hatte und er bestätigte mir die vielen Gemeinsamkeiten der Sagen der Nivesen mit den Legenden der Firungläubigen.

In seiner Schwitzhütte ermöglichte er mir eine weitere Vision: Wieder sah ich die heilige Höhle in den Nebelzinnen, wieder Glorana und ihre Lakaien und erneut die Thorwaler. Erneut sah ich mehr – diesmal Styrvake unter ihnen und ich wusste, dass sie in eine Falle laufen, sterben werden und so Gloranas Plan, das Heiligtum zu entweihen, nicht mehr aufgehalten werden kann.

Nun wusste ich, dass die Zeit gekommen war, zumindest einen alten Gefährten aufzusuchen – am nächsten Tag verabschiedete ich mich von allen Freunden und Weggefährten und machte mich auf Richtung Thorwal.

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