Fenews Traum

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„Was für eine Schnapsidee! Hier ist doch alles seit Jahrhunderten abgegrast“, hörte er sich sagen. Er, das war Semjow, das wusste er genau und er war unterwegs am Strand der Großen Mosse, zusammen mit seinem alten Kumpel Irjan. Schon seit Ewigkeiten zogen sie am Strand entlang, immer auf der Suche nach Bernsteinen, die das Meer wieder frei gab.

Doch an diesem Tag wollten sie nichts finden, nicht einen kleinen Stein konnten sie im leicht kräuselig gewehten Sand erspähen, von den kostbaren mit eingeschlossenen Insekten ganz zu schweigen. Bis zu dem Zeitpunkt, als Irjan einen kurzen Bogen lief und versuchte eine kleine Düne hinaufzusteigen. Dabei trat sich Sand unter seinen Füßen los und gab etwas bernsteinfarbiges frei. Eine große, kunstvoll gearbeitete Kette mit neun Bernsteinen, von denen jeder ein kleines Tier oder Insekt enthielt, eröffnete sich ihren Blicken. Verbunden waren die einzelnen Steine mit feinen aus purem Gold gefertigten Kettengliedern, welche die Kette noch prunkvoller und wertvoller machten.

Sogleich erkannte er, dass Irjan sich veränderte als dieser die Kette aufhob. Sein Gang wurde aufrechter und sein Blick wurde sogleich kalt wie der Hauch Firuns zur dunkelsten Stunde der Nacht. „Gib sie mir auch einmal, sie gehört immerhin uns beiden.“, hörte er sich erneut sprechen und fühlte wie er sogleich nach der Kette griff und einen der Steine zu fassen bekam. „Na los, wir haben doch sonst auch immer alles geteilt, was wir am Strand gefunden haben.“, sprach er weiter und wurde sogleich von einem ergreifenden Gefühl gepackt, welches von dem Stein auszugehen schien. Doch Irjan verzog keine Miene, stattdessen griff dieser ihm mit der freien Hand an die Kehle und drückte mit einer Kraft zu, wie er sie noch nie gespürt hatte. Dennoch, ein leichtes wäre es gewesen sich diesem Griff zu entwinden, wenn man beide Hände dafür genutzt hätte. Doch die Kette loslassen und den Bernstein aufgeben, welchen man eben erst bekommen hatte, dass kam für ihn gar nicht in Frage. „Lieber sterbe ich, als dass ich die Kette hergebe. Aber zumindest habe ich diesen einen Stein… diesen einen Stein!“, das waren die letzten Worte die er hörte.

Dann verblasste der Traum und weitere Bilder stürmten auf Fenew ein.

  • Ein Zyklop schmiedet einen mehr als zwei Schritt langen und mit Runen besetzten Rondrakamm. Er kühlt ihn in seinem eigenen Blut.
  • Der Marschall Gerbald von Ruckenau sitzt als Geist hoch zu Ross und deutet mit ausgestrecktem Arm auf die Ruinen von Pilkamm.
  • Sechs Tiere, ein Eisbär, eine Löwin, eine Schlange, eine Wildsau, ein Wolf und ein Wal, kämpfen gegen sechs Elementare.
  • Der Eisbär kämpft gegen ein Elementar des Eises.
  • Der Eisbär wird durch einen Yeti getötet.
  • Eine Mine im Eis, in der Mitglieder seine Sippe, der Sippe Jenko, als Sklaven arbeiten und qualvoll sterben.
  • Mitglieder der Sippe Jenko gemeinsam mit Nivesen als willenlose Sklaven gefangen in einem Tal des Ehernen Schwertes.
  • Fenew treibt inmitten des Blutmeeres und langsam aber sicher verlassen ihn die Kräfte und das dunkle Nass zieht ihn hinunter.
  • Einige Norbaden die im Halbkreis stehen und mit lautem Lachen auf Fenew deuten.
  • Bilderfetzen der Norbadensippe Larsinnen welche im Drachengebirge steht, Arkanoglyphen und ein Bernsteinamulett.
  • Die Stadt Ouvenmas, mit zwei Norbadensippen, Pschelawod und Gotowitsch, die um den Bienstock der Bienenkaiserin streiten.
  • Fenew inmitten der Sippe Ugradin, welche mit Kaleschkas auf dem Weg zur Wolfkopffeste in den Drauhager Höhen ist.

All das träumte Fenew Jenko in einer Nacht im Eichenhain von Jekdisit.

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