Die Brücke von Celduin – Teil 5

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27. November des Jahres 2948 des Dritten Zeitalters
Thal, Wilderland

Nachdem gestern Abend der reiche Händler Lockmand eine Kiste voll Gold als Hauptpreis für das Turnier ausgelobt hatte, ließen wir es uns natürlich nicht nehmen auch mit von der Partie zu sein. Und so fanden wir uns heute Morgen auf dem Turnierplatz ein, um uns, zusammen mit vielen anderen, einzutragen. Hergrim und ich versuchten unser Können beim Ringen, Earendil und Roderic beim Bogenschießen. Gemeinsam wollten wir dann in der große Arena antreten.

Während mein erster Gegner, ein Hafenarbeiter, den Fehler beging und mich unterschätzte, stellte der zweite Gegner, ein Soldat aus Thal, eine größere aber nicht unüberwindbare Hürde dar. In der dritten Runde wurde ich dann aber von einem Holzfäller unsanft aus dem Rennen und in den Fluss befördert. Auch Hergrim schaffte es bis zur dritten Runde, bis er sich geschlagen geben musste. Roderic erging es ähnlich, doch Earendil hingegen schaffte es, zusammen mit Galia und einigen Bognern, im Stechen zu landen, wo er allerdings letztendlich auch ausschied. In der großen Arena können wir uns aber unter Beweis stellen und halten uns bis nur noch wenige Gruppen übrig waren.

Am Abend ging es dann für alle Teilnehmer auf den Marktplatz zu einem großen Festmahl. Speisen und Getränke aller Art wurden aufgefahren und gereichten einem auenländischen Festmahl zur Ehre. So etwas habe ich in fremdem Landen selten gesehen.

Als dann Lockmand auftrat, um die Sieger zu ehren, dabei aber stumm zu sein schien, begannen wir zu zweifeln. Nicht nur das mir aufgefallen war, das die Gestalt des Händlers heute größer zu sein schien als gestern, nein, Hergrim war sich zudem sicher, blondes Haar unter der Maske erkannt zu haben, wo der Händler doch gestern noch braunes gehabt hatte. Doch als wir aufsprangen, wurden wir benommen und konnten uns nur mit Mühe aufrecht halten. Der vermeintliche Lockmand öffnete die Kiste und wurde sofort von den heraus strömenden Schlangen angegriffen.

Außer uns konnten nur sehr wenige der schwächenden Wirkung des Giftes widerstehen und selbst Roderic hatte es erwischt. Nachdem wir den Narren Harrod, welcher sich hinter Lockmands Maske verbarg, ausgequetscht hatten, machten wir uns daran Hauptmann Elstan und Roderic in die Häuser der Heilung zu verfrachten. Hier gelang es Roderic, trotz seines Zustandes, ein Gegenmittel aus den vorhandenen Kräutern zu zaubern. Damit brachten wir neben ihm, Elstan und Gerold wieder halbwegs auf die Füße, da wir bereits mit weiteren Problemen rechneten.

Unsere Nachforschungen ergaben, dass Lockmand sich kurz vor dem Festmahl aus dem Staub gemacht und den Narren, im Glauben einen Scherz vorzubereiten, zurückgelassen hatte. Außerdem konnten wir im Rabentorviertel Uvatha den Meuchler erkennen, zogen uns allerdings ob der drei Dutzend Männer wieder zurück. Alles in allem sah es nach einer gut geplanten und vorbereiteten Aktion aus.

28. November des Jahres 2948 des Dritten Zeitalters
Thal, Wilderland

Am nächsten Morgen erfuhren wir dann auch den wahren Grund dieses feigen Attentats: Ein Rabe vom Berg war mit dem Bericht eingetroffen, dass ein Heer aus dem Süden heran marschiere. Eine Ratsversammlung bei König Bard wurde einberufen und wir nahmen natürlich daran teil, auch wenn uns niemand gefragt hatte.

Dort erfuhren wir, dass dieses große Heer aus Orks, Bilwissen, Wargen, Trollen und Ostlingen bestand. Da die meisten Kämpfer der Stadt durch das Gift im Festmahl für mehr als eine Woche ausgeschaltet worden waren, gestaltete sich eine Verteidigung der Stadt mehr als schwierig. Hinzu kam, dass bei vielen der Anwesenden die Saat der Zwietracht, welche der Feind hinterlistig in den letzten Wochen verteilt hatte, zu keimen begann. Es kostete uns einige Mühen, den Rat davon zu überzeugen, dass jetzt die Zeit wäre auf die Bündnisse mit Elben und Seemenschen zu vertrauen. Auf einigen alten Karten lies sich die Stelle ausmachen an der das Heer vermutlich den Eilend queren würde: Der Grenzposten Celduin. Walda bestätigt uns später das es an dieser Stelle eine Steinbrücke über den Fluss gäbe. Während König Bard Boten an alle Verbündeten entsenden und versuchen würde den Feind auf der Heide zu stellen, melden wir uns freiwillig nach Celduin zu reisen und Zeit zu schinden.

Morgen früh, am 29. November, machen wir uns auf den Weg, welcher uns etwa 200 Meilen nach Süden führen wird und ob des Geländes bestenfalls in sechs Tagen zu schaffen ist. Begleiten werden uns, neben Pferden und Ponies, zwei zwergische Kundschafter und Bungo Hornbläser.

Möge das Licht Eärendils unseren Weg erleuchten!

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