Blut auf der Themse 15 – Beth

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Mittwoch, 21.12.1881, die Nacht der Wintersonnenwende: Mit knapper Not ist es dem Klüngel gelungen, die beiden goldmaskierten Leichen aus dem Tempelraum zu bergen bevor das Gebäude komplett in Flammen steht. Mr. Wright und Moonfield entgeht nicht, dass Sir William beim Anblick eines der Toten einen bestürzten Eindruck macht. Anscheinend kannte er den Mann… Der überlebende, aber bewusstlose Attentäter ist ein grobschlächtiger Kerl, wie es ihn zu hunderten in dem Moloch London gibt. Sein Körper weist schwere Schusswunden auf, die ihn eigentlich hätten erledigen müssen, doch es steckt noch Leben in dem Kerl. Fürs erste wird der Attentäter im Lagerhaus von Mr. Wright untergebracht. In der morgigen Nacht soll er verhört werden…

Donnerstag, der 22.12.1881: Der Klüngel ist für 20:00 Uhr in der Villa von Sir William verabredet. Gerade, als sich Moonfield auf den Weg machen möchte erhält er überraschend Besuch von Ms. Parr. Als sie in dessen Zuflucht allein sind, stürzt sich die Sheriff ohne Vorwarnung auf Moonfield und ringt ihn zu Boden. Rasch beginnt die Malkavianerin ihren Clansgenossen zu entkleiden, und im Nu sind die beiden in einem innigen, bissigen Liebesspiel miteinander verschlungen. Anschließend überreicht Ms. Parr Moonfield ein besonders „Geschenk“: aus einer Tasche zieht sie den Kopf eines Mannes. Ms. Parr erklärt Moonfield, dass der Fremde von Beth O’Ceallaigh, des gepfählten Brujahs Ghulschwester, geschickt worden ist. Auf dem Weg zum Bedlem ist der Unglückliche allerdings einem Posten in die Arme gelaufen, der von Lord Henry Percy beauftragt worden war. Der Fremde wurde unter Folter befragt und dann beseitigt. So wie es aussieht, hat Beth nicht mehr lange zu leben. Bevor sich Ms. Parr verabschiedet, verrät sie Moonfield noch wo Beth zu finden ist: in der Pension „Floating Kestrel“ im Vorort Hampstead

Währenddessen haben sich Mr. Wright und Mr. Meriwether planmäßig um 20:00 Uhr bei Sir William eingefunden. Sir Cedric lässt sich schriftlich entschulden. Er halte sich nicht in London auf und bittet darum, die Befragung auf morgen Nacht zu verschieben. Als auch Moonfield nicht erscheint, lösen die übrigen Kainskinder das Treffen auf.

Als Mr. Meriwether auf dem Rückweg bei seinem toten Briefkasten vorbeischaut, wartet die Geißel Mr. Simmons auf ihn. Der alte Gangrel hinterlässt einen Umschlag in dem Astloch und knurrt Mr. Meriwether zu, er solle den Briefkasten für heute ignorieren und morgen Nacht wiederkommen. Er, die Geißel, sei heute nicht hier gewesen, verstanden? Dann entfernt sich Mr. Simmons wieder. Als Meriwether den Brief liest, erfährt er, dass für morgen ein Einsatz in Hampstead geplant ist um Beth O’Ceallaigh dingfest zu machen. Treffpunkt: 20:00 Uhr bei Scotland Yard. Wenn er den Brief morgen „zum ersten Mal“ liest, wird Mr. Meriwether den Einsatz leider verpassen …

Später in der Nacht taucht Moonfield bei der Werft von Mr. Wright auf und berichtet von dem überraschenden, angenehmen und konspirativen Besuch von Juliette. Mr. Wright bemüht sich um Fassung. Die beiden beschließen, noch in dieser Nacht nach Hampstead aufzubrechen, um Beth zu retten. Außerdem, wer weiß was Thomas seiner Schwester alles über den Klüngel erzählt hat … Sie überlegen, wen sie noch mit ins Vertrauen ziehen können. Sir Cedric ist nicht London und steht damit ohnehin nicht zur Verfügung. Sollte es hart auf hart kommen, wäre es sicher gut, Mr. Meriwether dabei zu haben. Bei Sir William ist die Sache komplizierter, da sein Ahn Lord Henry Beth´ Boten hat foltern und erschlagen lassen. Er steht auf der Seite von Regent Valerius und wenn der Klüngel Beth retten will, pfuscht er damit dem Ventrue ins Handwerk. So beschließen Mr. Wright und Moonfield, Sir William nicht mit einzubeziehen, damit ihm der Gewissenskonflikt (und anschließende Verrat des Klüngels) erspart bleibt. Sie suchen Mr. Meriwether in dessen Büro bei der Meriwether Trading Company auf. Der Gangrel erzählt ihnen von dem geplanten Zugriff. Mit einer Kusche brechen die drei Vampire umgehend auf und erreichen den Vorort in knapp einer Stunde.

Hampstead ist eine kleine, ländliche Ortschaft im „Speckgürtel“ von London. Straßenbeleuchtung gibt es hier nicht, alle Häuser sind ruhig, die Läden geschlossen. Hampstead schläft. Die Kainskinder lassen den Kutscher warten und suchen den Ortskern nach der Pension „Floating Kestrel“ ab. Sie befindet sich nahe der Kirche. Aus einer Nebengasse sehen sie, dass in einem Bushäuschen gegenüber der Pension eine Gestalt sitzt. Ihr Atem steigt als feiner Dunst in die kalte Nachtluft, sie scheint lebendig zu sein. Sicherlich ein weiterer Wachposten des Regenten …
Verdunkelt umschleicht Moonfield die Pension und den Platz vor der Kirche. Doch auch mit Auspex kann er niemanden sonst noch entdecken. Moonfield kehrt zu den anderen zurück. Dann machen sich Mr. Wright und Moonfield verdunkelt auf, um heimlich in die Pension einzudringen. Mr. Meriwether bleibt zurück, um ihnen den Rücken zu decken. Als die beiden über den Gartenzaun steigen, bleibt Moonfield etwas mit dem Fuß hängen. Der Posten hört ein Geräusch und kommt zum Zaun. Sehen kann er jedoch nichts und so zieht er sich wieder zurück. Moonfield knackt das Schloss der Kellertreppe und die beiden steigen ein. Eine Treppe führt Moonfield nach oben, in die Küche. Dort ist es stockfinster, doch er kann leise Atemgeräusche hören. Als er auf einen Lichtschein zuschleicht, der unter einer anderen Tür hindurch schimmert, streift er im Dunkeln einen Topf, der auf dem Küchentisch steht, und reißt ihn herunter. Das Scheppern schreckt die schlafende Person auf. Eine Kerze wird entzündet und eine grauhaarige Frau in den Fünfzigern blickt sich erschrocken um. Sie erhebt sich von der Küchenbank und leuchtet den Raum und die Kellertreppe aus, kann die verdunkelten Vampire jedoch nicht sehen. Es handelt sich um Beth, nur um zwanzig Jahr gealtert. Als sie sich gerade wieder hinlegt, drückt Moonfield sie mit der einen Hand auf die Bank, mit der anderen hält er ihr den Mund zu. Zunächst ist Beth entsetzt doch dann erkennt sie Moonfield. Mr. Wright und Moonfield gelingt es, sie zu überzeugen, mit ihnen zu kommen, da ihr Gefahr drohe. Sie umgehen den Wachposten, in dem einen Boden hinter der Pension schlagen und dann zur Kutsche zurückschleichen. Nachdem Beth eingestiegen ist, beratschlagen die Vampire, wie sie nun weiter vorgehen möchten. Sie könne Beth nicht mit nach London nehmen, das ist zu riskant. Sie können ihrem Leben jetzt ein schnelles, schmerzloses Ende bereiten, das wäre mehr, als sie von Lord Henry und Regent Valerius erwarten kann. Schließlich spricht sich Moonfield gegen diesen Plan aus. Er wird mit Beth nach York gehen. Falls sie noch weiter altert, wird sie in ein paar Wochen tot sein. Falls nicht, wäre sie dort außer der Reichweite des Regenten. So trennen sich die Gefährten und Mr. Meriwether und Mr. Wright kehren nach London zurück, während Beth und Moonfield mit der Kutsche weiterfahren.

Freitag, den 23.12.1881: In dieser Nacht führen Moonfield und Beth ein heikles Gespräch: Jetzt, da O´Ceallaighs Blut aus ihren Adern verschwunden ist, wird Beth bewusst, was für ein Monster er war. Sie hat sein Blut getrunken, welches sie jung hielt. Beth fürchtet um ihr Seelenheil und auch vor Moonfield fürchtet sie sich. Er versucht ihr so gut es geht, zu erklären, was vorgefallen ist und warum sie nun innerhalb kurzer Zeit um so viele Jahre gealtert ist. Moonfield versucht ihr klar zu machen, dass sie nun noch die Möglichkeit hat, ihr Leben als Mensch zu Ende zu leben und ihre Seele nicht verloren ist. Beth bleibt misstrauisch, sie möchte nach Hampstead zurückkehren und mit Father McPherson sprechen. Der Bote war sein Sohn, der Vikar der Dorfkirche. Moonfield gelingt es jedoch sie davon zu überzeugen, dass sie damit den Father in Lebensgefahr bringen würde. Und so setzen sie ihre Reise fort, bis sie nach vier Tagen York erreichen.

***

Derweil holen die anderen Vampire um 20:00 Uhr das Treffen in der Villa von Sir William und die anschließende Befragung des überlebenden Attentäters in Lagerhaus des Nosferatu nach.

Später erhält Mr. Wright in seinem Büro Besuch von Ms. Parr, die sich nach Moonfield erkundigt. Mr. Wright erklärt, der Malkavianer habe sich eine „Auszeit“ nehmen wollen,
er wüsste nicht, wo sich Moonfield aufhalte. Ms. Parr erklärt, dies so an Mr. Halesworth weiterzugeben.

In dieser Nach holt Mr. Meriwether die Post aus dem toten Briefkasten und verpasst die Aktion in Hampstead. Später in der Nacht taucht die Geißel in seinem Büro auf und fragt, warum er nicht um 20:00 Uhr bei Scotland Yard gewesen ist. Bedauerlicher Weise habe er die Nachricht zu spät erhalten, so Mr. Meriwether. Mr. Simmons erklärt, dass die Aktion erfolglos gewesen ist; Beth O´Ceallaigh war nicht mehr in der Pension. Mr. Simmons erkundigt sich noch nach Thomas O`Ceallaigh, nach dem intensiv gefahndet werde. Doch über dessen Aufenthaltsort weiß Mr. Meriwether nichts.

***

Und so neigt das Jahr sich dem Ende, auf Weihnachten folgt Sylvester und das Empire tritt ins Jahr 1882 ein.

***

Beth hat sich in York mit Geld von Mr. Wright in einer Pension eingemietet und den Kontakt zu Moonfield abgebrochen. Der behält sie heimlich weiter im Auge. Beth körperlicher Verfall schreitet nicht weiter voran. Moonfield fällt auf, dass sich die drückende Schwermut, die bei seinem letzten Besuch noch über York lag, verflüchtigt hat. Auch er selbst fühlt sich wesentlich klarer im Kopf als in London. York wirkt wie eine friedliche Provinzstadt, wäre da nicht das Wolfsgeheul aus den Wäldern … Irgendwann zieht Beth von der Pension in die Dienstkammer des Pfarrhauses der Kirche von York. Sie scheint dort nach ihrem Frieden zu suchen und Moonfield wünscht ihr, ihn dort zu finden.
Gegen Ende Januar 1882 kehrt Moonfield wieder nach London zurück…

Samstag, den 31.01.1882: Bei seiner Ankunft im Bedlem findet Moonfield eine Nachricht von Juliette. Er sucht ihr Büro auf, doch sie ist nicht dort. Er hinterlässt ihr seinerseits eine Mitteilung.

Sonntag, den 01.02.1882: Die beiden Malkavianer verbringen wieder die Nacht innig miteinander und Tomas berichtet Juliette von den Geschehnissen in Hampstead und York.

Montag, den 02.02.1882: Mr. Wright erhält den Flyer einer ihm bekannten Suppenküche. Als er dort eintrifft, wird er von Mr. Harold Tenner, dem Bibliothekar von London und Ahn der Nosferatu dort erwartet. Es gibt Probleme: Da Beth nicht gefunden werden konnte, sucht der Regent mit allen Mitteln nach Thomas O´Ceallaigh. Mr. Tenner soll den Klüngel befragen und mit Mr. Moonfield beginnen. Dieser hat sich auffällig verhalten und war längere Zeit abwesend. Dann folgen Sir Cedric, Mr. Meriwether und Mr. Wright. Sir William soll ausdrücklich nicht befragt werden, da hat es wohl ein Gespräch mit Lord Henry gegeben… Die beiden Nosferatu vereinbaren ein weiteres Treffen in einem Hotel um Mitternacht.

Mr. Wright informiert Moonfield und Mr. Meriwether, dann treffen sie sich mit Mr. Tenner.
Sir Cedric ist mal wieder außerhalb Londons unterwegs. Der Nosferatu erklärt erneut, dass er sie zum Verbleib von Thomas O’Ceallaigh befragen soll. Moonfield ist sehr verdächtig und Mr. Meriwether war bei der Aktion in Hampstead nicht dabei. Weiter erklärt Mr. Tenner dass O´Ceallaight an Lord Henry blutsgebunden wurde und als Auge und Ohr von Valerius den Klüngel ausspionierte. Doch nun ist der Brujah verschwunden und das Band möglicherweise erloschen. Er könnte irgendwo in Starre liegen oder den endgültigen Tod gestorben sein. Wenn die ganze Geschichte, mit all ihren Verwicklungen, der Camarilla in Heidelberg zu Ohren kommen würde, würde dies Valerius´ Pläne, zum Prinzen von London ernannt zu werden, extrem erschweren. Zu Sir William meint Mr. Tenner, dass dieser noch sehr an seiner alten menschlichen Existenz hängt und sich eng an Lord Henry hält, auch wenn es gewisse Zweifel geben mag.

Dann ist da noch der Umstand, dass Lord Henry von den Ventrue und Mr. de Clifford von den Brujah Erzfeinde sind. Dass Lord Henry sein Kind blutsgebunden hat, würde
Mr. de Clifford sicherlich interessieren…

Nach einigem Beratungen beschießen die Vampire, Thomas O´Ceallaigh als Paket nach Heidelberg zu schicken, zu Händen von Violetta, der Justicarin der Toreador. Die Anschrift haben sie einst von McAndrews erhalten. Mr. Tenner will ein entsprechendes Telegramm nach Heidelberg senden. Sir Cedric werden sie informieren, wenn er wieder in London ist, eine Nachricht für ein Treffen wird in seinem Briefkasten hinterlassen.

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